August Aichhorn: „Der Beginn psychoanalytischer Sozialarbeit“
Ausgabe 12 (2014)
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Schlagworte

Aichhorn
Psychoanalytische Sozialarbeit

Abstract

August Aichhorn (1878-1949) entwickelte in einer Zeit ein Verständnis von Sozialarbeit, in der autoritäre Machtausübung gegenüber den AdressatInnen von Sozialarbeit geradezu selbstverständlich war. Sein Ansatz „kriminelle“ Jugendliche als „schuldlos schuldig gewordene Menschen“ zu verstehen war ein erster Schritt zum modernen Verständnis von Sozialarbeit und brachte ihm viel politische Gegnerschaft ein. Im Beitrag wird die Entwicklung der psychoanalytischen Sozialarbeit auf dem Hintergrund der Biografie und Persönlichkeit August Aichhorns und der gesellschaftlichen Strukturen in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg und dem Nationalsozialismus nachgezeichnet. Aichhorns Kämpfe, seine Niederlagen und Erfolge sind beispielhaft für die Schwierigkeiten einer gesellschaftskritischen psychoanalytischen Sozialarbeit, die sich bei den Versuchen ergeben, Psychoanalyse außerhalb des beschränkten Rahmens des Privaten und der klinischen Psychotherapie in der Öffentlichkeit – in Aichhorns Fall in der öffentlichen Sozialarbeit – anzuwenden.
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