soziales_kapital
wissenschaftliches journal österreichischer fachhochschul-studiengänge soziale arbeit
Nr. 2 (2009) / Rubrik "Junge Wissenschaft" / Standortredaktion St. Pölten
Printversion: http://www.soziales-kapital.at/index.php/sozialeskapital/article/viewFile/104/143.pdf


Andrea Hollenstein:

Wenn die Zelle zum Zimmer wird... - Alltagserleben von Mädchen in Haft.


1. Einleitung
Der Frauenvollzug macht in Österreich etwa 5% der Gefangenen aus. Obwohl dieser Prozentsatz vergleichsweise gering ist, muss der weibliche Strafvollzug, der höchstens als Anhängsel zum "normalen" (männlichen) Strafvollzug gesehen wird, gerade deshalb besonders betrachtet werden. Rund 3% der InsassInnen in österreichischen Gefängnissen sind jugendliche StraftäterInnen (14 bis 17 Jahre), 8%1 so genannte "Junge Erwachsene" (18 bis 21 Jahre).

Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit inhaftierten jungen Frauen im Alter von 14 bis 21 Jahren, die in der Justizanstalt (JA) Josefstadt Wien eine Untersuchungs- oder Strafhaft verbüßen bzw. verbüßt haben. Sie erforscht deren Alltagserleben im Gefängnis und sucht nach Einflussfaktoren bzw. Bewältigungsstrategien, die von den Insassinnen für diese Zeit angewendet werden. Da es sich um ein beinahe unerforschtes Feld der Sozialen Arbeit handelt, kann die Arbeit als Grundlagenwerk für alle betreuenden Disziplinen im Vollzug betrachtet werden. In Folge können Betreuungsstandards für die psychosoziale Betreuung durch die Sozialarbeit entwickelt werden.

Die Herangehensweise sowie forschungsethischen Grundsätze meiner Arbeit gründen in der Frauen- bzw. Geschlechterforschung, bei der "Geschlechterfragen auf inhaltlicher, methodischer und methodologischer Ebene behandelt werden" (Bortz/ Döring 2006:319). Dabei werden Geschlechterasymmetrien und Benachteiligung von Frauen mit neuen Denkmodellen und Methoden thematisiert (vgl. ebd.).

Einleitend darf die Besonderheit eines geschlossenen Systems, wie es das Gefängnis eines ist, nicht unerwähnt bleiben. Es ist wesentlich, sich der sozialen Basisdynamiken, die es auf Grund struktureller und subkultureller Bedingungen in einer totalen Institution gibt, bewusst zu sein. Davon betroffen sind nicht nur die InsassInnen, sondern auch die in der Haft beschäftigten Personen(gruppen) wie JustizwachebeamtInnen oder Fachdienste, die ebenfalls den Alltag im Gefängnis bewältigen und diesem standhalten müssen2.

2. Ausgangslage, Forschungsfragen, Feldzugang
Zum aktuellen Forschungsstand3 im Frauenstrafvollzug kann gesagt werden, dass es im gesamten deutschsprachigen Raum kaum qualitative oder quantitative Forschungsarbeiten gibt. Bezüglich Frauen- bzw. Mädchenkriminalität sind zwar quantitative Studien erschienen und ein paar Arbeiten widmen sich dem doppelten Mandat von "Hilfe und Kontrolle" im Strafvollzug. Das Erfahren und Erleben von Haft sowie die Bewältigungsstrategien, die junge Mädchen dabei anwenden, wurden jedoch bis jetzt noch nicht erforscht. Mir erschien vor allem die subjektive Sicht der jungen Insassinnen - als Expertinnen ihrer Lebenswelt (vgl. Froschauer/ Lueger 2003:59) - wichtig, um die Erfahrungen von Frauen direkt erfassen zu können und somit spezifische Aussagen über die sehr spezielle Situation von Frauen in Haft treffen zu können.

Meine Arbeit stellt die Perspektive der Mädchen in den Mittelpunkt und versucht folgende Fragen zu beantworten: Was macht den Alltag für junge Mädchen im Gefängnis aus? Welche Faktoren erleichtern oder behindern die Zeit der Inhaftierung? Welche Rolle spielen dabei die betreuenden Disziplinen im Strafvollzug (Sozialarbeit, Justizwache, etc.)? Wo sind ihre Schwierigkeiten und Grenzen? Und letztlich: Wie und in welchem Ausmaß kann der Strafvollzug trotz seiner strukturell begrenzten Möglichkeiten bezüglich diesem besonderen Klientel zur Verbesserung der Situation der jungen inhaftierten Frauen beitragen?

Der Feldzugang zu meiner Untersuchungspopulation in der JA Josefstadt wurde durch ein Praktikum bei der Wiener Jugendgerichtshilfe, die die jungen Insassinnen sozialarbeiterisch betreut, ermöglicht.

3. Forschungsmethode
Zur Datenerhebung wurden sechs narrative Interviews (nach Froschauer/ Lueger 2003) mit Insassinnen zwischen 15 und 21 Jahren geführt, wobei die Erzählungen von persönlichem Hafterleben oder subjektiven Einflussfaktoren nicht durch eine vorgegebene Strukturierung oder Themenkreise eingeengt wurden. Das vorrangige Ziel der teilnehmenden Beobachtung, die über einen Zeitraum von vier Monaten durchgeführt wurde, war das Erkennen von Unterschieden zwischen Interview-Aussagen oder Selbstbeschreibungen und beobachteter Alltagspraxis. Als Datenmaterial standen auch von den Insassinnen verfasste Gedichte, Rap- und Liedtexte sowie Tagebuch-Auszüge zur Verfügung. Die Generierung von diesen drei unterschiedlichen Datentypen ist bedeutsam, da alles, was die Untersuchungspersonen als relevant erachten, auch für die Theorie von Wichtigkeit ist.

Die erhobenen Daten wurden anschließend mittels der Grounded Theory nach Glaser/ Strauss ausgewertet, da hierbei keine Aussagen über die Zusammenhänge von Variablen getroffen und keine Hypothesen getestet werden (Strauss/ Corbin 1996:23), sondern eine Theorie erst generiert wird. Darüber hinaus ist eine Grounded (also "gegenstandsverankerte") Theory für "praktische Anwendung" brauchbar (Glaser/ Strauss 1998:13), weshalb die Forschungsergebnisse auch als Handlungsanleitung verstanden werden können.

4. Zusammenfassende Darstellung der Forschungsergebnisse
Die Ergebnisse meiner Untersuchung lassen sich anhand von sieben Haupteinflussfaktoren des Hafterlebens beschreiben und können in soziale, strukturelle, medizinische und zeitliche Einflussfaktoren eingeteilt werden (siehe Abbildung 1).

Soziale Einflussfaktoren
1   Verhältnis zu den BeamtInnen
2   Verhältnis zu den MitinsassInnen
Strukturelle Einflussfaktoren
3   Ausspeis
4   Leben im System
5   Alltag und Beschäftigungs-
       möglichkeiten in Haft
Medizinische Einflussfaktoren
6   Psychische und physische Gesundheit
Zeitliche Einflussfaktoren
7   Haftphasen

Abbildung 1: Visualisierung der Forschungsergebnisse

Das Verhältnis zu den BeamtInnen, die Tag und Nacht AnsprechpartnerInnen der Mädchen sind, ist von starker Ambivalenz geprägt. Einerseits fühlen sie eine starke Abhängigkeit, Hilflosigkeit und Ohnmacht, da die BeamtInnen die Personen sind, die Anfragen erlauben oder verbieten. Natürlich kommt es zu Meinungsunterschieden und Unverständnis, auch von Gefühlen eigener Wertlosigkeit oder Ungerechtigkeit ist bei den Insassinnen die Rede. Die Strategien im Umgang mit diesem Abhängigkeitsverhältnis sind different und reichen von "kuschen" bis "sich beschweren". Andrerseits werden die BeamtInnen auch als positiv beschrieben, sie werden - besonders bei längerer Haftdauer - zu Vertrauten, zu TrösterInnen, ZuhörerInnen, BegleiterInnen im Alltag.

Bemerkenswert im Umgang mit den anderen Insassinnen erscheint mir vor allem der "Ehrenkodex", der eine Art "ungeschriebenes Gesetz" ist, und von allen Häftlingen sehr schnell gelernt wird. Dazu gehört beispielsweise, dass man zusammenhält, für nicht deutschsprechende Insassinnen dolmetscht oder einander nicht verpetzt. Es scheint unabdingbar zu sein, dass man versucht, gut miteinander auszukommen. Aus der immensen Bedeutung des "Ehrenkodex" lässt sich ableiten, wie groß die Abhängigkeit untereinander sein muss. Dabei geht es nicht nur um Großzügigkeit was das Teilen von Tabak, Kleidung oder Hygiene-Produkten angeht, sondern auch um Hilfeleistung in Notfallssituationen (z.B. Nervenzusammenbruch oder Krise in der Zelle). Ein interessanter Aspekt sind die Beziehungen, die die Frauen untereinander haben, sowie die Beschreibungen dieser. Bedingt durch die Zwangssituation der räumlichen Enge und wenig Ablenkungsmöglichkeit, etwaige psychische Anspannungen und eine immense Vielfalt an Persönlichkeiten, Kulturen, Geschichten und Bedürfnissen wird zwischen den Frauen differenziert. So werden die Mitinsassinnen von den Mädchen in "Zellenkolleginnen" und "andere" unterteilt, manchmal ist gar von "Freundinnen" die Rede. Eine besondere Rolle nehmen an dieser Stelle die "Hausarbeiterinnen" 4 auf Grund ihrer privilegierten Position ein, sowie "Außenseitergruppen", die meistens als "Drogensüchtige" und "Mörderinnen" klassifiziert werden. Die Konfrontation mit den "Außenseitergruppen" hilft auch, die eigene Lebenssituation zu beschönigen, um so die eigene Person etwas aufzuwerten.

Während das Zellenleben mit den Kolleginnen kommunikativ, unterstützend und nett beschreiben ist, wird das Verhältnis zu den "anderen" Frauen eher problematisch gesehen. Von "Zickenterror" ist die Rede, von "Neid", "Intrigen" und anderen geschlechtsspezifischen negativen Zuschreibungen. Auffallend sind in diesem Zusammenhang teils starke männliche Idealisierungen - Burschen und Männer werden meist durchwegs positiv beschrieben, gerade was auch ihr Konfliktverhalten (offen Streiten, Gewalt) betrifft. Durch die strukturellen Gegebenheiten gibt es im Gefängnis kaum Möglichkeiten, herkömmliche oder gewohnte Konfliktlösungsstrategien (Weglaufen, Konsensfindung) anzuwenden, weshalb Streit und Konflikte eher verdeckt ausgetragen werden (Gerüchte verbreiten, Mobbing, hinter dem Rücken schlecht reden, etc.).

Die Ausspeis5 hat einen immensen Einfluss auf das Hafterleben der Mädchen. Der Kauf von Produkten, die sonst auf dem Speiseplan nicht zu finden sind, erhöht die Entscheidungsfreiheit und verringert die Abhängigkeit vom Essen aus der Gefängnisküche. Auch auf Grund der intramuralen Bedeutung von "Privatbesitz" kommt den "ausgespeisten" Lebensmitteln eine wichtige Rolle zu. Zudem dient der Verzehr als Ersatzbefriedigung verschiedener Bedürfnisse sowie dem Zeitvertreib.

Den Alltag in einem geschlossenen System zu verbringen, bedeutet unter anderem einen strikten Tagesablauf, Kontaktarmut zu anderen Personen und eine extreme Einschlusssituation (bis zu 23 Stunden täglich). Die Insassinnen nützen jede Gelegenheit, dieser auch nur für kurze Zeit zu entkommen. Dafür bietet sich der Besuch diverser Fachdienste (von ÄrztInnen bis zum Seelsorger) oder Kreativ- und Gesprächsgruppen an. Das Erleben dieser strukturellen Besonderheit führt soweit, dass von subjektiven "Freiheitsgefühlen" gesprochen wird, sobald nur die Zellentür geöffnet wird. Unverständnis und Wut hegen die Insassinnen, wenn die Lücken im System erkannt werden, wenn beispielsweise vom Arzt eine Sporttherapie verschrieben wird, die Möglichkeit dafür aber nicht vorhanden ist. Auch die Abweichung zwischen strengen Regeln und nicht vorhandener Infrastruktur ist erwähnenswert, wenn beispielsweise zwei Komplizinnen (die in der Untersuchungshaft keinen Kontakt haben dürfen) im selben Wartezimmer sitzen, da für Frauen nur ein einziges vorhanden ist.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die Insassinnen recht kreative Methoden entwickeln, sich in der Haft zu beschäftigen. Die Möglichkeiten sind zwar eingeschränkt, neben allerhand Terminen (Besuch, U-Richter, Fachdienste, etc.) werden jedoch Tänze einstudiert, Lieder gedichtet, Briefe geschrieben oder Theaterstücke inszeniert. Zu den "Arbeiterinnen" zu gehören, wird als "Glück" bezeichnet - es bietet die Möglichkeit, Anerkennung zu bekommen, sich mit anderen Frauen auszutauschen, Entlohnung und die Abwechslung zum Zellenleben. Dennoch beschränkt sich das Angebot auf die Näherei und den so genannten "U-Betrieb", wo einfache Akkord-Arbeiten erledigt werden. Im Gegensatz zu den Burschen gibt es für Mädchen keinerlei Möglichkeit, einen fachberuflichen Grundkurs (Tischler, Elektriker, etc.) zu absolvieren.

Im Haftalltag stellen Briefe ein wichtiges Kommunikationsmittel dar - einerseits gibt es die "Hauspost", über die intramural Kontakt zwischen den Häftlingen hergestellt werden kann, andererseits stellen Briefe auch oft die Verbindung mit der "Außenwelt" 6 her. Die Briefe sind zum Teil so wichtig für die Gefangenen, dass sie sie sogar bei der Entlassung mitnehmen. Erhalten die Insassinnen Besuch von der Familie, sorgt dies meist für schwere psychische Anspannungen, da die Mädchen - neben der Freude über das Wiedersehen - oft mit Schuldgefühlen und Enttäuschung zu kämpfen haben.

Als weitere wesentliche Kernkategorie hat sich der Gesundheitszustand in Haft herausgestellt. Dabei geht es nicht nur um psychische Stabilität, Bewältigungsstrategien oder Umgang mit Krisen und Suizidversuchen, sondern auch um körperliche Veränderungen, die sich auf Grund des Bewegungsmangels, der regelmäßigen Ernährung oder dem beschränkten Zugang zu Pflege- und Hygieneprodukten feststellen lässt. Die Mädchen klagen zudem über Schlafprobleme, in Haft vorhandene Drogen oder Entzugserscheinungen, die sie aushalten müssen.

Die Beschreibungen von "Haft" und "Gefängnis" ändern sich im Laufe der Haftzeit. Ist der "Anfangsschock" überwunden, arrangieren sich die Insassinnen in der Regel mit ihrer Situation und versuchen, diese möglichst schnell und "unbeschadet" zu überstehen. Gerade in dieser Phase wird das "System Gefängnis" oft als positiv beschrieben (Beziehungen oder Werte werden einem bewusst, regelmäßiger und berechenbarer Tagesablauf, Freundschaften, etc.). Rückt der Zeitpunkt der Entlassung näher, wechselt die Vorfreude auf die Freiheit mit Zukunftsangst ab.

5. Sozialarbeit im Strafvollzug - unwichtig oder gar überflüssig?
In den narrativen Interviews sind die Insassinnen kaum auf die Sozialarbeit als Einflussfaktor zu sprechen gekommen. Häufig schreiben die Mädchen der psychosozialen Betreuung vor allem die Rolle der "Informationsweitergabe" sowie "-einholung" zu. Da die SozialarbeiterInnen im Vollzug höchstens ein Mal am Tag auf die Abteilung kommen, die BeamtInnen und Mitinsassinnen aber rund um die Uhr da sind, könnte dies ein Grund sein, dass die Betreuung durch die Sozialarbeit nicht mit "Alltagserleben" assoziiert wird.

An dieser Stelle sei auch auf meine Doppelrolle als Praktikantin der Jugendgerichtshilfe sowie "Forscherin" hingewiesen. Die Insassinnen zeigten sich zum Teil verwirrt ("Was schreiben Sie da? Sind Sie nicht Sozialarbeiterin? Sind Sie nur wegen den Interviews da?"). Gewisse Aussagen in den Interviews könnten auch auf eine bestimmte Erwartungshaltung gegenüber meiner Person bzw. der Sozialarbeit zurück zu führen sein ("Was wollen Sie jetzt da hören?" oder "Die Sozialarbeiterinnen sind überhaupt das Beste hier, was würde ich nur ohne sie machen!"). Ich versuchte, dass die Insassinnen mich als "neutrale" Person wahrnehmen, und stellte aus diesem Grund (und weil es der Methodik narrativer Interviews widerspricht) auch in keinem der Interviews explizite Fragen bezüglich der Rolle oder dem Einfluss der betreuenden Sozialarbeit.

Ein weiterer Zusammenhang, der die eigentliche Forschungsfrage nur am Rande berührt, an dieser Stelle aber evident wird, ist jener zwischen der Definitionsmacht einer Funktionseinheit (Justizwache, Sozialer Dienst, etc.) im Strafvollzug und der Bedeutsamkeit derselben für das Erleben der InsassInnen. Eine Schlussfolgerung der Arbeit ist, dass die mangelnde Berücksichtigung der Sozialarbeit durch die InsassInnen auf Grund des vergleichsweise geringen Status, den SozialarbeiterInnen im Zusammenspiel mit den anderen im Vollzug vertretenen Professionen (psychiatrischer Dienst, Justizwache, JuristInnen) inne haben, (mit)verursacht wird.

Durch das Basiswissen über die hauptsächlichen Einflussfaktoren des Hafterlebens, können in der Betreuung, Beratung und Begleitung der Insassinnen dennoch Akzente gesetzt werden, die auf den Haftalltag erleichternd wirken. Dies könnten z.B. ein Beschäftigungsprojekt oder eine Verbesserung des Angebotes an Grundkursen sein. Eine Veränderung des Haftklimas, das - außer persönlichen - keine Ressourcen von außen benötigt, wäre etwa ein bewusst respektvoller Umgang zwischen Personal und Insassinnen. Meines Erachtens liegt es an jedem und jeder Einzelnen, der/die professionellen Kontakt zu inhaftierten Mädchen hat, wie sie die Beziehung und den Umgang miteinander gestalten. Trotz der recht engen Grenzen des Systems einer totalen Institution ist es möglich, das Gefängnisklima sowie den Haftalltag aktiv mitzugestalten und positiv zu beeinflussen.


Verweise
1 Stand: Jänner 2007; Quelle BMJ: http://www.bmj.gv.at/justiz/content.php?nav=50.
2 Vgl. Goffman 1973; Gratz 1995; Harbordt 1967; Schneeberger 1996; Weis 1976.
3 zur historischen Entwicklung siehe Dünkel 1996; zum aktuellen Forschungsstand Hollenstein 2006:25f.
4 Sie müssen die "Hausarbeit" auf der jeweiligen Abteilung erledigen, etwa das Essen austeilen oder putzen. Dadurch besteht meist ein sehr gutes Verhältnis zu den BeamtInnen; es kommt zu gewissen Privilegien, wie etwa eine offene Zellentür oder längere Duschzeiten.
5 Die Möglichkeit, einmal wöchentlich per Ausspeis-Liste "einzukaufen".
6 Wird von den Insassinnen so bezeichnet.


Literatur / Quellen
BORTZ Jürgen, DÖRING Nicola (2006): Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschafter. 4. Auflage. Springer Verlag. New York.
BRANDSTETTER Manuela (2003b): Reader Handlungsfeld Justizsozialarbeit. Studiengang Sozialarbeit FH St. Pölten.
BUNDESMINISTERIUM FÜR JUSTIZ (Hrsg): Strafvollzug in Österreich, Statistische Daten. Wien. Abrufbar unter http://www.bmj.gv.at/justiz/content.php?nav=50 (22.08.2008)
DÜNKEL Friedrich (1996): Empirische Forschung im Strafvollzug. Bestandsaufnahme und Perspektiven. (Schriften zum Strafvollzug, Jugendstrafrecht und zur Kriminologie). Forum Verlag Godesberg. Bonn.
FROSCHAUER Ulrike, LUEGER Manfred (2003): Das qualitative Interview. Zur Praxis interpretativer Analyse sozialer Systeme. Facultas. Wien.
GLASER Barney, STRAUSS Anselm (1998): Grounded Theory. Strategien qualitativer Forschung. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle.
GOFFMAN Erving (1973): Asyle. Über die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen. Erste Auflage. Suhrkamp Verlag. Frankfurt am Main. (Original "Asylums", erschienen 1961).
GRATZ Wolfgang (1995): Das System Gefängnis oder: Ist das Gefängnis mit System zu ändern?. In: GRATZ Wolfgang (1997): Im Bauch des Gefängnisses. Beiträge zur Theorie und Praxis des Strafvollzuges. 2., erweiterte Auflage. Fortbildungszentrum für Strafvollzug. Wien. (Artikel ist ebenfalls erschienen in: Neue Kriminalpolitik 2/1995).
GRATZ Wolfgang (1997): "Im Bauch des Gefängnisses". Beiträge zur Theorie und Praxis des Strafvollzuges. 2., erweiterte Auflage. Fortbildungszentrum Strafvollzug, Wien.
HARBORDT Steffen (1967): Die Subkultur des Gefängnisses. Eine soziologische Untersuchung zur Resozialisierung. Enke Verlag. Stuttgart.
HOLLENSTEIN Andrea (2006): "Irgendwann wird die Tür schon aufgehen... " Hafterleben von Mädchen. Eine Sichtweise der Betroffenen für betreuende Disziplinen im Strafvollzug. Diplomarbeit an der FH St. Pölten.
SCHNEEBERGER GEORGESCU Regine (1996): Betreuung im Strafvollzug. Das Betreuungspersonal zwischen Helfen und Strafen. Eine empirische Untersuchung in einem Frauengefängnis. Haupt. Bern, Stuttgart, Wien.
STRAUSS Anselm, CORBIN Juliet (1996): Grounded Theory: Grundlagen qualitativer Sozialforschung. Beltz, Psychologie Verlags Union. Weinheim.
WEIS KURT (1976): Zur Subkultur der Strafanstalt. In: BRANDSTETTER Manuela (2003b): Reader Handlungsfeld Justizsozialarbeit. FH St. Pölten.


Über die Autorin

Mag. a (FH) Andrea Hollenstein, Jg. 1983
andrea.hollenstein@iz.or.at

Abschluss des Diplomstudiengangs "Sozialarbeit" an der FH St. Pölten im November 2006.
Seit Februar 2007 beim "Interkulturellen Zentrum" für das EU-Programm "Jugend in Aktion" beschäftigt.
Ehrenamtliche Mitarbeit beim Diakonie Flüchtlingsdienst (Projekt "Elongó").