soziales_kapital
wissenschaftliches journal österreichischer fachhochschul-studiengänge soziale arbeit
Nr. 2 (2009) / Rubrik "Rezensionen" / Standortredaktion St. Pölten
Printversion: http://www.soziales-kapital.at/index.php/sozialeskapital/article/viewFile/78/101.pdf
454 Seiten / 49,95 EUR
Das Werk von Michel Foucault hat mit seinen Schriften die Sozial- und Kulturwissenschaften maßgeblich inspiriert und beeinflusst. Wenn auch die Soziale Arbeit in seinem Werk nur am Rande vorkommt, und zwar als Teil eines Dispositivs der Macht, sind Foucault'sche Gedanken doch in der Diskussion der Psychiatrie, der Justiz, der Rolle der "sanften" Mittel der Steuerung von Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung unentbehrlich geworden. Der Diskurs zur "Gouvernementalité" ist weiter im Gange und berührt das theoretische Selbstverständnis der Sozialen Arbeit. Kammler, Parr und Schneider legen nun ein Handbuch vor, das allen am Denken Foucaults Interessierten schon bald unentbehrlich sein wird. Neben einer sehr kurzen Biographie werden die Werke Foucaults vorgestellt und in den Rahmen ihrer Kontexte gestellt: Referenzenautoren Foucaults, zeitgenössische Bezüge in Frankreich, die bedeutendsten Anschlüsse an Foucault und die Überschneidungen anderen Theoretikern und Theorien. Ein Abschnitt erläutert die zentralen Begriffe und Konzepte in Foucaults Werk, ein weiterer Abschnitt behandelt die Rezeption in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Das vorliegende Handbuch wird zu einer gezielteren und umfassenderen Rezeption beitragen, in der es nicht mehr um "Anhängerschaft" oder Glaubensfragen, sondern um eine Einordnung Foucault'scher Konzepte und Werkzeuge in den kenntnisreichen Diskurs des Sozialen geht.
Peter Pantucek / peter.pantucek@fhstp.ac.at