soziales_kapital
wissenschaftliches journal österreichischer fachhochschul-studiengänge soziale arbeit
Nr. 5 (2010) / Rubrik "Termine" / Redaktion soziales_kapital
Printversion: http://www.soziales-kapital.at/index.php/sozialeskapital/article/viewFile/185/288.pdf
Soziale Arbeit als bedeutsamer Bereich gesellschaftlicher Praxis gilt nicht als inhaltliches Schwerpunktthema der Soziologie. Dennoch findet gegenwärtig im beachtenswerten Ausmaß soziologische Forschung zu diesem Gesellschaftsbereich statt. Das Forschungsforum Soziale Arbeit will diese Forschung sichtbar und einer breiteren Fachöffentlichkeit aus den Sozialwissenschaften und der Sozialen Arbeit zugänglich machen.
Die Veranstaltung am 2. Dezember 2010 präsentiert drei empirische Forschungsarbeiten, die am Institut für Soziologie der Universität Wien angesiedelt sind und sich mit den Themen Vulnerabilität und Empowerment im Kontext Sozialer Arbeit auseinandersetzen:
Vulnerabilität im Kontext
Christoph Reinprecht, Julia Dahlvik - Institut für Soziologie, Universität Wien
Das internationale Forschungsprojekt untersucht Formen und Bewältigungsstrategien von Vulnerabilität in unterschiedlichen sozialarbeiterischen, aber auch pflegerischen Handlungskontexten (u.a. Streetwork, Wohnungslosenhilfe, Hausbesuche im Rahmen von extramuraler Pflege). Ausgehend von der These, dass die sich wandelnden Rahmenbedingungen der Sozialen Arbeit erhöhte Verwundbarkeit produzieren, wird der Frage nachgegangen, wie in konkreten Situationen bzw. Arbeitskontexten über dialogisches Handeln jene Ressourcen und Werte ko-produziert werden (können), welche die beteiligten Akteure befähigen, unklare und unsichere Handlungssituationen zu bewältigen. Im Forschungsforum werden erste Ergebnisse der Studie präsentiert.
Die Wirkung sozialarbeiterischer Interventionen erhöhen:
Empowermentprozesse in der Sozialen Arbeit
Marianne Roessler - Netzwerk OS'T; FH Campus Wien, Studiengang für Soziale Arbeit
Aus der Wirkungsforschung zur Psychotherapie ist bekannt, dass außertherapeutische Faktoren 87&percent; der Wirkung ausmachen. Ein zentraler Faktor für Veränderungen in die von den KlientInnen gewünschte Richtung stellt die Orientierung an ihren Ressourcen und sozialen Netzen dar. Diese Ressourcen können zwar in der Therapie entdeckt oder auch neu erfunden werden, liegen aber in der Lebenswelt der KlientInnen und nicht im Therapieraum. Dass diese Befunde auch für die Soziale Arbeit von Bedeutung sind, zeigt Marianne Roessler anhand eines Werkstattberichts zu ihrer Dissertation am Institut für Soziologie der Universität Wien auf. Sie untersucht, wie Empowermentprozesse durch die Orientierung an den Stärken und Kompetenzen der KlientInnen befördert werden können.
Empowerment durch Bildung! Ergebnisse einer Studie zu Bildungsbedürfnissen migrantischer und ethnischer Gruppen
Christoph Reinprecht, Gülay Ates - Institut für Soziologie, Universität Wien
Der Vortrag berichtet Ergebnisse eines von der Europäischen Kommission (Grundtvig) geförderten Projekts zur Einbindung migrantischer und ethnischer Gruppen in Programme der Erwachsenenbildung. Die Analysen identifizieren spezifische Bildungsbedürfnisse und benennen Bedingungen für den Erfolg von Bildungsangeboten.
Das Forschungsforum richtet sich an SoziologInnen, SozialarbeiterInnen und alle thematisch Interessierten. Nach den Studienpräsentationen wird die Möglichkeit zum inhaltlichen Austausch geboten. Ziel ist es, den sozialwissenschaftlichen Diskurs zur Sozialen Arbeit und einen Wissenstransfer zwischen ForscherInnen, aber auch zur Praxis Sozialer Arbeit zu stärken.
Datum:
2. Dezember 2010
18:15 - 20:30 Uhr
Ort:
Institut für Soziologie
(1. Stock, Seminarraum 2)
Rooseveltplatz 2, 1090 Wien
Nähere Informationen, Kontakt & Anmeldung:
Hemma Mayrhofer
E-Mail: hemma.mayrhofer@univie.ac.at
(Eine Anmeldung ist nicht verpflichtend, aber hilfreich für die Raumplanung.)