soziales_kapital
wissenschaftliches journal österreichischer fachhochschul-studiengänge soziale arbeit
Nr. 18 (2017) / Rubrik "Junge Wissenschaft" / Standort Graz
Printversion: http://www.soziales-kapital.at/index.php/sozialeskapital/article/viewFile/525/977.pdf


Eva Madritsch-Gruber:

Anerkennung (in) der Sozialen Arbeit

Subjektive Perspektiven auf gesellschaftliche Anerkennungsverhältnisse und deren Bedeutung für das berufliche Selbstverständnis und die individuelle Statusaneignung von Sozialarbeiter_innen.


1. Anerkennungsverhältnisse als Moment reflexiver Betrachtung der Sozialen Arbeit

Ein kritischer Blick auf die öffentliche Perzeption der Leistungen von Sozialarbeiter_innen lässt erkennen, dass Akteur_innen aus den heterogenen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit hohen beruflichen Ethos als Haltung leben, intrinsisch motiviert sind und mit professioneller Fachlichkeit im Feld agieren, diese Leistungen aber bisweilen mangelnde soziale Wertschätzung finden, wie ein zugespitzter Kommentar aus der Fachwelt exemplarisch verdeutlicht. Catrin Heite (2008: 14) konstatiert, dass Soziale Arbeit als „kollektiver Akteur im Feld des Sozialen“ innerhalb einer Anerkennungsordnung agiere, in der sie durch eine reziproke, aber nicht notwendigerweise gleichberechtigte Einordnung für andere Akteur_innen anerkennbar und handlungsfähig werde. (vgl. ebd.) Diese Prämisse aufgreifend erfolgte im September 2016, im Rahmen einer Masterarbeit (vgl. Madritsch-Gruber 2016) des Studiengangs Soziale Arbeit an der FH JOANNEUM Graz, eine qualitative Studie zu Anerkennungsverhältnissen in der Sozialen Arbeit, die hier in ihren theoretischen Grundzügen und zentralen Ergebnissen kursorisch dargestellt wird. Aus der Wahrnehmung, dass die Wertgebung der Sozialen Arbeit über ambivalente Zuschreibungsprozesse erfolgt, nachdem der quantifizierbare Nutzen ihrer Leistungen innerhalb neoliberaler Werthierarchien unklar verortet ist, wurde folgende Forschungsfrage abgeleitet: Wie erleben Sozialarbeiter_innen erwiesene und verwehrte Anerkennung im Spannungsgefüge von Mikro-, Meso- und Makroebene, und welche Bedeutung haben diese Anerkennungsverhältnisse für deren berufliches Selbstverständnis und deren individuelle Statusaneignung?

Die Anerkennungsproblematik1 sozialarbeiterischer Leistungen weist demnach unterschiedliche Konturen auf:


2. Der Kampf um Anerkennung als kultureller Dauerkonflikt

Axel Honneth (2014) konstatiert, dass moderne Gesellschaften Spannungsfelder aufweisen, innerhalb derer die Frage danach, welcher Gruppe es gelinge, die eigenen Leistungen als besonders wertvoll auszulegen, kulturelle Dauerkonflikte um Anerkennung erzeugt. Je eher es demnach sozialen Gruppen gelinge, die Öffentlichkeit auf die Bedeutung ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten aufmerksam zu machen, desto höher stünden die Chancen, den sozialen Wert eines Kollektivs, zu heben. (vgl. Honneth 2014: 178-181) Dass diese Prämissen auf die Kollektivakteurin Soziale Arbeit in besonderem Maße zutreffen, hat Catrin Heite (2008) semantisch zugespitzt, indem sie feststellt, „dass die Professionalisierung Sozialer Arbeit anerkennungstheoretisch als Kampffeld beschreibbar ist“ (Heite 2008: 7). Unter Rekurs auf Axel Honneths Anerkennungstheorie, die drei analytisch trennbare Anerkennungssphären – Liebe, Recht und Leistung/Verdienst – differenziert (vgl. Honneth 2014: 148f), wurde der Versuch unternommen, die Metapher des Kampffeldes systematisch auszuleuchten und die strukturellen Bedingungen gesellschaftlicher Anerkennungsordnungen zu identifizieren, um heuristische Zugänge zum untersuchten Phänomen zu gewinnen. Inhärent ist der anerkennungstheoretischen Perspektive damit die Frage nach den verborgenen Mechanismen symbolischer Macht und der Wirkmächtigkeit symbolischen Kapitals, wie dies paradigmatisch von Pierre Bourdieu (2005) illustriert wird. Dem Soziologen zufolge unterliegen die Verhältnisse sozialer Wertschätzung einem Kampf, in dem soziale Kollektive im Einsatz symbolischer Gewalt ihren Wert gegen den Wert anderer Gruppen durchzusetzen vermögen. (vgl. Bourdieu 2005: 5-8) Dass unter dieser Prämisse die „Professionalisierung der Sozialen Arbeit als Kampf um Anerkennung“ (Heite 2008: 90) Potenziale birgt, das symbolische Kapital der Berufsgruppe zu heben, scheint evident.

„Inwieweit eine Gruppe im offiziellen Rangsystem vertreten ist oder nicht, hängt weitgehend von ihrer Fähigkeit ab, sich anerkennen zu lassen, mithin, sich zumeist nach hartem Kampf, einen Platz in der Sozialordnung zu erstreiten.“ (Bourdieu 1987: 750)

Für die hier diskutierte Frage ist die gruppenspezifische Verfügungsmacht über symbolisches Kapital bedeutsam, insofern dadurch öffentliche Wahrnehmungsprozesses gelenkt werden.


3. Die Subjektivierung von Anerkennung in der Sphäre von Leistung und Verdienst als Folgewirkung reflexiver Modernisierung

Der Kampf um Anerkennung hat sich seit Beginn des 21. Jahrhunderts in das Innere der Subjekte verlagert (vgl. Honneth 2013: 35). Daher rekurriert die Studie neben Implikationen der verstehenden Soziologie2 (vgl. Weber 1995), auf Ulrich Becks (1986) Analyse der „Risikogesellschaft“, insofern das Theorem der „reflexiven Modernisierung“ (ebd.: 250) einen diagnostischen Referenzrahmen bereitstellt, der den Blick auf individualisierte „Risikodimensionen“ (ebd.: 46) schärft. Bedeutung gewinnt die Verknüpfung individualisierungs- und anerkennungstheoretischer Prämissen aus zweierlei Hinsicht, da einerseits individualisierte Risikolagen eine Expansion der Arbeitsfelder des Sozialen bewirken. (vgl. Bommes/Scherr 2012: 9) Andererseits sind Akteur_innen, die ihr professionelles Handeln zur Milderung gesellschaftlicher Individualisierungsfolgen kompensatorisch zur Verfügung stellen, dieser Dynamik nicht enthoben, da die Brüchigkeit des Verlässlichen, Indifferenz und Kontingenz in die eigene Lebenswelt dringen. (vgl. Thole/Küster-Schapfl 1997: 225) Zur interdisziplinären Auseinandersetzung mit individualisierungstheoretischen Implikationen des Anerkennungstheorems hat sich eine, um Axel Honneth formierte, Forschungsgruppe3 mit der Frage des Strukturwandels der Anerkennung im Lichte zunehmender Individualisierung befasst und damit subjekttheoretische Bezüge zum untersuchten Phänomen eröffnet. Anerkennung wird demzufolge als „Schlüsselbegriff unserer Zeit“ (Voswinkel/Lindemann 2013: 7) identifiziert und als jene Kategorie gefasst, „die es ermöglicht, zentrale Entwicklungen der Gesellschaft, ihrer symbolischen und moralischen Verfassung zu verstehen.“ (ebd.: 8) Aus subjekttheoretischer Perspektive stellt sich der Strukturwandel der Anerkennung wie folgt dar:

„In diesen Beziehungen haben sich nicht nur Gegenstände und Maßstäbe der Anerkennung verändert, vielmehr hat sich die Struktur der Anerkennungsbeziehungen selbst gewandelt. Anerkennung, so das Ergebnis dieser Untersuchungen, ist in der Gegenwart vor allem dadurch geprägt, dass sie instabiler, flüssiger und unsicherer geworden ist.“ (Honneth/Stahl 2013: 275)

Gegenwartsbezogene Ausführungen zur Anerkennungskategorie identifizieren unter Rekurs auf das Individualisierungstheorem weiters eine „Flexibilisierung und Individualisierung der Anerkennungserfahrungen und -ansprüche.“ (Voswinkel/Wagner 2013: 78), die im Wechselverhältnis von Leistungsprinzip und gesellschaftlicher Wertschätzung begründet liegen.

„Das Leistungsprinzip (…) ist somit auch die wesentliche Referenz sozialer Wertschätzung, deren Differenzierung wiederum legitimiert sein soll durch die unterschiedlichen Beiträge zum Gemeinwohl. Allerdings ist der Inhalt des Begriffs ‚Leistung‘ nicht eindeutig bestimmt. Daher ist das Verständnis von Leistung immer schon Gegenstand des Kampfes um Anerkennung (…). Anerkennungsordnungen unterscheiden sich wesentlich darin, welches Verständnis von Leistung sozial akzeptiert ist.“ (ebd.: 78)

Inwieweit die Leistungen helfender Berufe, respektive jene der Sozialen Arbeit, die in hohem Maße die „ganze Person“ (Heite 2008: 95) erfordert, unter dieser Voraussetzung ambivalente Wertzuschreibungen erfahren, erscheint beachtenswert. Oftmals geraten die Leistungen der Sozialen Arbeit erst im Moment des Misslingens in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit, insofern sich die Messbarkeit4 der Erfolge sozialpädagogischer Interventionen einer unmittelbaren Evidenz entzieht. Für die hier diskutierte Frage bedeutet dies, dass „Organisationen ihre Mitarbeiter vermehrt in ihrer Subjektivität ansprechen, damit aber letztlich die unter dem Vorbehalt ökonomischen Nutzens stehende Subjektivität von Leistungsträgern meinen.“ (Voswinkel/Lindemann 2013: 12) Folglich gewinnt die Anerkennungsfrage für die Einzelnen an Relevanz, da sich Kohärenz und Wirkmächtigkeit des Kollektivs vornehmlich dem professionellen Selbstverständnis seiner Individuen und deren situativen Kompetenzen in den Handlungsfeldern5 der Sozialen Arbeit verdanken.


4. Professionalisierung der Sozialen Arbeit als Kampf um Anerkennung?

Catrin Heite (2008) behauptet, dass sich Professionalisierungsbestrebungen der Sozialen Arbeit als Kampf der Kollektivakteur_in um Anerkennung beschreiben lassen:

„Die Anerkennung Sozialer Arbeit als Profession hängt maßgeblich von deren Fähigkeit ab, sich als kohärenter Kollektivakteur die Wirkmächtigkeit der Parole ‚Profession‘ anzueignen und zu realisieren.“ (Heite 2008: 80)

Subjektive und kollektive Akteur_innen der Sozialen Arbeit, so Heite, verstünden sich als professionell, müssten sich aber mit Statuszuweisungen der Semi-Profession6 auseinandersetzen. Diese Abwertung führt Heite auf folgende Aspekte zurück: mangelnde positive Öffentlichkeitsarbeit und fehlende sichtbare Erfolge, mangelhafte Darstellung Sozialer Arbeit als erfolgreich, die Schwierigkeit, Leistungen Sozialer Arbeit adäquat darzustellen, die mangelnde Profilierung7 als Profession, Abhängigkeit von restriktiven politischen Rahmenbedingungen und der Mangel an ökonomischem Kapital. Die Debatte sei dabei von der Einschätzung geprägt, dass es kein professionsspezifisches Selbstverständnis gäbe. (vgl. ebd.: 31f) Ein Blick auf den professionstheoretischen Diskurs skizziert dies exemplarisch: „Von der stillen zur stolzen Profession“ (Heidelberg 2012), „Auf dem Weg zu einer Profession 2.0?“ (Pantuček 2012), „Sozialarbeiter als Experten wider Willen“ (Dewe 2015), „Ist Sozialarbeit überhaupt ein Beruf? Beitrag zu einer eigentlich überflüssigen Diskussion“ (Lempp 1997), „Soziale Arbeit – Ein Studium für Frauen?“ (Wunderer/Tremel 2013), „Das fachliche Selbstverständnis Sozialer Arbeit – Wege aus der Bescheidenheit“ (Staub-Bernasconi 1995). Insbesondere findet Silvia Staub-Bernasconi klare Worte, wenn sie bemerkt:

„SozialarbeiterInnen scheinen eine Gruppe von Zweiflern und Verzagten zu sein, die sich immer wieder neu ihrer Identität zu vergewissern haben.“ (Staub-Bernasconi 1995: 58)

Im Kampf um Anerkennung würden, so Heite, die nicht substituierbaren Leistungen und Eigenschaften der Sozialen Arbeit als unverzichtbarer Beitrag zur Gestaltung des Sozialen dargestellt. (vgl. Heite 2008: 83-85) Die Soziale Arbeit müsse daher erfolgreich kommunizieren, dass sie die angemessene Form von Hilfeleistungen für soziale Problemalgen bereitstellen kann. Da die weiblich codierte Soziale Arbeit von einem Anerkennungsdefizit betroffen sei, müsse dieses Defizit „differenz- und aufwertungspolitisch in der Rationalität von Liebe/Fürsorge“ (ebd.: 17) professionalisiert werden. In der Anerkennungssphäre der Leistung und des Verdienstes hingegen bestehe der Versuch, dem geltenden Leistungsparadigma zu entsprechen und die Wirkorientierung der Sozialen Arbeit evaluativ messbar und bewertbar zu machen. Die gesellschaftliche Position der Sozialen Arbeit verortet Catrin Heite demnach im Spannungsfeld von „Statuszuweisung und Statusaneignung“ (ebd.: 31), innerhalb dessen der/die Kollektivakteur_in sich konstituiert und konstituiert wird. (vgl. ebd.: 31)


5. Subjektivierung der Sozialen Arbeit

Als kleinste Einheit der Sozialen Arbeit sind die Fachkräfte unmittelbar in die soziale Wertschöpfung eingebunden und lösen handelnd jene Ambivalenzspannungen auf, die sich im Zusammenspiel gesellschaftlich erzeugter Problemlagen, subjektiver Hilfebedarfe und staatlicher Gewährungs- und Kontrollkontexte ergeben. Erfahrbar wird damit die Divergenz einer funktionalen Bedeutung der Leistung für die Gesellschaft und einer indifferenten, oft ambivalenten Wert- und Statuszuschreibung. Dass Catrin Heite (2008) in ihrer kritischen Auseinandersetzung das Gedankenspiel einer „Subjektivierung Sozialer Arbeit“ (Heite 2008: 92) exploriert, erscheint im Sinne der Fragestellung anschlussfähig. Durch die steigende Bedeutung der Subjektivität im Arbeitsprozess würde zunehmend Kontrolle durch Autonomie erfolgen, die bewirke, dass sich die Einzelnen mit ihrer Arbeit identifizieren und dadurch zu besonders hohen Leistungen bereit wären. (vgl. ebd.: 92)

„In diesem Sinne ist auch die beschriebene Selbstzuschreibung zu lesen, Soziale Arbeit fordere die ‚ganze Person‘ und sei zur Gewährleistung von Professionalität auf deren ‚individuelle Ressourcen‘ und biographisches Engagement angewiesen. Engagement und Subjektivität werden als Basis und Voraussetzung von Professionalität thematisiert. (…) Auf diese Weise werden die einzelnen Sozialarbeiter_innen für den ‚Professionserfolg‘ verantwortlich gemacht, als engagiert-leistungsstarke Professionelle angerufen und mit der Profession identifiziert, so dass diese nach außen als einheitlicher Akteur auftreten kann. In diesen Subjektivierungsprozessen geht es äquivalent zur Herstellung und Kontrolle von corporate identity um Herstellung und Kontrolle der professional identity Sozialer Arbeit.“ (Heite 2008: 94)

Demnach wird Soziale Arbeit als ein Beruf verhandelt, „der ‚mehr‘ ist als ein Beruf, der ‚mehr‘ ist als ein Arbeitsverhältnis und die Beschäftigten mit der Profession identifiziert ansprechen.“ (Heite 2008: 95) Zentrale Bedingungen der Transformation einer Subjektivierung der Sozialen Arbeit erkennt Catrin Heite somit darin, dass den Akteur_innen die Verantwortung für den Professionserfolg zukommt. (vgl. ebd.: 96) Abschließend betont die Autorin, dass die Professionalisierungsargumentation am Kontinuum von Zielorientierung, Effektivität und Effizienz zugleich nicht von einer weiblichen Codierung und Abqualifizierung der Sozialen Arbeit abgekoppelt sei. (vgl. ebd.: 59f) Nachdem weibliche Codierung und Ehrenamt mit Selbstverwirklichungsstreben konnotiert werden, erscheint es in der Lesart Heites besonders schwierig, für diese Tätigkeiten Anerkennung im Sinne des Leistungsprinzips zu erhalten.


6. Soziale Arbeit als Anerkennungsarbeit

Das normative Gebot der Menschenrechte führt zum Anspruch, Soziale Arbeit als „Menschenrechtsprofession“ (Staub-Bernasconi 1997) und als „Gerechtigkeitsprofession“ (Schrödter 2007) zu realisieren. Die Frage, inwieweit sich Soziale Arbeit unter diesen Forderungen als „Anerkennungsarbeit“ (Heite 2008: 98) versteht, soll die theoretischen Ausführungen komplettieren.

In der Studie „Anerkennende Beziehung in der Sozialen Arbeit. Ein Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ (Riegler 2016) untersucht Anna Riegler, wie Sozialarbeiter_innen normative Maßstäbe über handelnde Praxis realisieren. Demzufolge lässt sich Soziale Arbeit als „Anerkennungsarbeit“ (Heite 2008: 98) begreifen, insofern erwiesene Anerkennung das basale Moment sozialpädagogischer Interventionen darstellt:

„SozialarbeiterInnen können über eine wechselseitige Anerkennung zur Selbstwertschätzung von Menschen in der Beziehungsgestaltung beitragen. Das kann über die wechselseitige Anerkennung der Handlungen der SozialarbeiterInnen und der KlientInnen führen, indem es auf der einen Seite den SozialarbeiterInnen gelingt, in die Wertschätzung für den Lebensweg, in das Interesse für die Person an sich und in die Wertschätzung des Hilfe-Annehmens zu gehen und über welche es auf der anderen Seite den KlientInnen gelingt, die Hilfestellung anzunehmen, d.h. in die Wertschätzung des professionellen Angebotes zu gehen.“ (Riegler 2016: 51)

Anerkennende Beziehungsgestaltung zeige sich damit stets in einer reflektierten Haltung, in der die Sozialarbeiter_innen, die Einzigartigkeit der Menschen anerkennend, ihren Adressat_innen vorurteilsfrei begegnen und damit in deren Selbstachtung heben. (vgl. ebd.: 58) Damit werden über Kategorien der Selbstachtung, Handlungsfähigkeit, Selbstwirksamkeit und Autonomie zentrale Gehalte der Sozialen Arbeit identifiziert, die eng mit dem Begriff der Anerkennung assoziiert sind. (vgl. ebd.: 58) Anerkennung in der Sozialen Arbeit kann somit als wesentlicher Aspekt der Wohlfahrtsproduktion (vgl. Heite 2009: 65) und als „Begründungsfigur“ (ebd.: 66) Sozialer Arbeit gesehen werden.


7. Konturen der empirischen Untersuchung

Die nicht quantifizierbaren Termini erwiesener und verwehrter Anerkennung wurden unter Rekurs auf die von Michael Frey (2009) differenzierten Anerkennungsformen, Anerkennungsmodi, Anerkennungslogiken und Anerkennungsquellen (vgl. Frey 2009: 83f) in empirisch fassbare Dimensionen übersetzt, durch welche die Anerkennungskategorie semantische Konkretisierung fand. Nachdem die Untersuchung über induktives Verstehen von Zusammenhängen auf Subjektbezogenheit, Alltagsbezogenheit und Deskription zielte, erschien es plausibel, die interessierenden Aspekte des explorativen Vorgehens über problemzentrierte Interviews nach Andreas Witzel (2000) zu erheben. Im Sinne einer gezielten Auswahl kamen acht aktive, in den Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit (vgl. OBDS 2004) tätige Sozialarbeiter_innen zu Wort, wobei je Handlungsfeld ein Interview entstand8. Folgende Handlungsfelder kamen in die Auswahl: 1) Kinder, Jugendliche, Familie, 2) Alte Menschen, 3) materielle Grundsicherung, 4) Gesundheit, 5) Straffälligkeit, 6) Beruf und Bildung, 7) Migration und Integration. Der Zugang zu den Interviewpartner_innen erfolgte über das Snowball-Sampling, wobei sich das Hauptkriterium der Auswahl auf die disziplinäre Ausbildungsform bezog.9 Aus den ausgewählten Handlungsfeldern kamen sechs weibliche Sozialarbeiterinnen und zwei männliche Sozialarbeiter in das Sample. Neben den basalen Auswahlkriterien Ausbildungsform und Handlungsfeld variierten Ersatzmerkmale wie Alter, Geschlecht und Berufserfahrung (vgl. Flick 2014: 91), um unterschiedliche Erfahrungshorizonte zu erfassen. Der Interviewleitfaden wurde analytisch in vier Ebenen unterteilt: 1. Persönliche Wertgebung der Sozialen Arbeit, 2. Erfahrene Anerkennungsverhältnisse auf der Mikroebene informeller Interaktion, 3. Anerkennungsrationalitäten im organisationalen Kontext und an den Schnittstellen multiprofessioneller Kooperation, und 4. Anerkennung der Sozialen Arbeit auf der Makroebene medialer Öffentlichkeitserzeugung, gesetzlicher Grundlagen und politischer Strukturen. Ergänzend zum analytischen Bezugsrahmen der Mikro-, Meso- und Makroebene wurden die von Max Weber differenzierten Handlungsrationalitäten10 zweckrational, wertrational, affektuell und traditional (vgl. Weber 1984: 44) in die Interviewstruktur einbezogen, um subjektive Sinndeutungen und Handlungsmotive für qualitative Verstehensprozesse zu erschließen. Auswertung und Interpretation der Daten erfolgten, sequentiell vergleichend, über die qualitative Inhaltsanalyse nach Jochen Gläser und Grit Laudel (2010).


8. Ergebnisdarstellung

Die Interpretation der Daten zielte auf die Frage, welche Chancen einzelne Sozialarbeiter_innen erkennen, dazu beizutragen, die gesellschaftliche Anerkennung ihrer Leistungen und jener des Kollektivs in der Wertgebung öffentlicher Wahrnehmungsprozesse zu heben. Gewonnen wurden schließlich akteur_innenspezifische Einsichten in Problem-, Bedarfs-, Handlungs- und Lösungsdimensionen der professionstheoretischen Selbstverortung, die zu folgenden Konklusionen führten:

  1. Der von Catrin Heite (2008) für die Kollektivakteurin Soziale Arbeit diagnostizierte Kampf um Anerkennung ist aus Subjektsicht auf der Makroebene zu verorten und wird von den Einzelnen auf der Mesoebene handlungspraktisch überwunden.
  2. Strategien individueller Statusaneignung und beruflicher Selbstverständigung gehen aus Subjektsicht nicht im Kollektiv auf. Für die Hälfte der Interviewten wird die Berufsgruppe als fern erlebt, was zur Folge hat, dass keine Mitgliedschaft besteht.
  3. Chancen individueller Positionierung bestehen maßgeblich auf der Mesoebene organisationaler Kontexte, insofern die Soziale Arbeit als Teil einer multiprofessionellen Wertschöpfungskette in ihren Leistungen sichtbar und anerkennbar wird.
  4. Die von Catrin Heite (2008) konstatierte Subjektivierung der Anerkennung, der zufolge den Akteur_innen die Verantwortung für den Professionserfolg zukomme (vgl. Heite 2008: 96), wird von den Interviewten erlebt und führt dazu, dass sie sich hinsichtlich Statusaneignung und beruflicher Selbstverständigung eher auf sich selbst verlassen.
  5. Die Interviews verdeutlichen, dass abstrakte Anerkennungsverhältnisse der Makroebene für das subjektive Selbstverständnis geringe Bedeutung haben, aber maßgeblich für die kollektive Positionierung der Profession sind, nachdem die Soziale Arbeit stets im Dreiklang von Politik, Gesetzgebung und finanziellen Mitteln agiert.
  6. Ausbildung, Wissenschaftswissen und Methodenkompetenz werden im multiprofessionellen Kontext als institutionalisiertes symbolisches Kapital (vgl. Bourdieu 1998) aktiviert und weisen hinsichtlich der professionellen Fachlichkeit einen hohen, betreffend marktökonomischer Relationen, einen geringen Marktwert auf.
  7. Professionelle Helfersysteme müssen gegenwärtig ‚fit‘ sein, um Individualisierungsfolgen zu mildern. Gleichzeitig agieren Sozialarbeiter_innen im Spannungsfeld ökonomischer Zweck-Mittel-Rationalitäten zunehmend unter prekären Beschäftigungsbedingungen.
  8. Die Identifikation mit der Zielgruppe wird in den heterogenen Handlungsfeldern unterschiedlich erlebt und kommt in manchen Tätigkeitsbereichen nicht vor. Im Handlungsfeld Migration und Integration wird exemplarisch sichtbar, dass die Soziale Arbeit eine gesellschaftsrelevante Profession darstellt, die situativ zwischen den Polen sozialer Achtung und Abwertung oszilliert.
  9. Die dominierende Handlungsorientierung im Sinne Max Webers (1984) Terminologie wird wertrational ausgerichtet, wobei hinsichtlich professioneller Distanz und expliziter Fachlichkeit eine dezidierte Abgrenzung zu affektuell motivierten Handlungsrationalitäten erfolgt. Wertrationale Handlungsmotive korrespondieren in der angewandten Praxis stets zweckrationalen Aspekten, insofern der Dualismus von Hilfe und Kontrolle handlungspraktisch überwunden werden muss.
  10. Chancen kollektiver Statusaneignung und professioneller Selbstverständigung erkennen die Interviewten im Kontext der Ausbildung und stellen fest, dass eine zunehmende Professionalisierung der Sozialen Arbeit erfolgt. Wissenschaftliches Wissen und Methodenkompetenz werden demnach als symbolisches Kapital (vgl. Bourdieu 1998) erachtet, dessen Wert auf der Mesoebene erkannt und anerkannt wird.


9. Relevanz der Ergebnisse für die Soziale Arbeit

Der von Michael Galuske und C. Wolfgang Müller (2012) betonte Aspekt, dass dem methodischen Handeln von Sozialarbeiter_innen in der Auseinandersetzung mit anderen Professionen „die Funktion eines Statusmarkierers“ (Galuske/Müller 2012: 591) zukomme, findet in der empirischen Untersuchung Entsprechung, insofern die Interviewten erleben, dass reflexive Handlungskompetenzen an den Schnittstellen multiprofessioneller Kooperation zu Ansehen der Sozialen Arbeit führen. Demzufolge wird die Mesoebene organisationaler Handlungskontexte als der basale Faktor gelingender individueller Statusaneignung erachtet und lässt sich die multiprofessionelle Zusammenarbeit als bedeutendes Moment erwiesener Anerkennung identifizieren. Sozialstrukturelle Einwirkung, mithin Statusaneignung auf der Makroebene kann jedoch nur über die „Konstituierung kleiner und großer Gruppen“ (Nolte 2008: 336) gelingen. Dies lenkt den Blick auf die Bedeutungsebene multiprofessioneller Synergieeffekte und wirft weiterführende Fragen auf. Mit dem Fokus auf das große Bild sozialpädagogischer Zuständigkeiten und unter dem Eindruck dynamischer Spannungsfelder der „Risikogesellschaft“ (Beck 1986) geht es zukünftig nicht allein um die isolierte Frage der Anerkennung einer disziplinär abgrenzbaren Gruppe, sondern um ein Kollektiv, das im multiprofessionellen Zusammenspiel, im Feld des Sozialen, Leistungen von gesamtgesellschaftlichem Wert erbringt. Dieser Aspekt erscheint insbesondere im Blick auf Prozesse kollektiver Statusaneignung beachtenswert, insofern er die Frage evoziert, welche Distinktionsmerkmale in der Sozialen Arbeit letztlich markiert werden. Wie die Interviews zeigen, sind disziplinäre Selbstverständigung und Abgrenzung maßgeblich, um ein Professionsbewusstsein zu schaffen, das sich den gleichen normativen Werten, ethischen Haltungen und einer reflexiven Fachlichkeit verpflichtet. Die Studie verdeutlicht weiters, dass sich eine starke Profession nicht davor scheuen müsse, eine Öffnung der Perspektive zuzulassen. Daraus resultiert die Überlegung, ob die kollektive Kommunikation der Anliegen im Teilsystem des Sozialen nicht unter einer größeren Klammer denkbar wäre, die sich im Zusammenschluss der sozialtätigen Disziplinen synergetisch formiert. Die Interviews indizieren, dass die Frage, wer das Kollektiv sei, entweder im Zuge einer Schließung oder einer Öffnung erfolgen kann. Nachdem multiprofessionelle Synergien letztendlich zur Erbringung gesellschaftlich wertvoller Leistungen führen, ist zu diskutieren, ob diese konzentrierten Energien nicht dafür genutzt werden können, das Kollektiv der Sozialen Arbeit größer zu denken. Damit könnte dessen symbolisches Kapital verdichtet und aufgewertet werden, um gesellschaftspolitische Einflusskraft zu generieren. Dass die Öffnung der Perspektive eines fundierten professionellen Selbstbildes bedarf, haben die Interviews illustriert. Ein Indikator für mögliche Öffnungstendenzen wird von der Verfasserin vorliegender Studie darin erkannt, dass der Öerreichische Berufsverband der Sozialen Arbeit auf Anfrage Absolvent_innen des Masterstudienganges Soziale Arbeit, dessen Population sich disziplinverwandter Zugänge verdankt, als ordentliche Mitglieder der Berufsgruppe akzeptiert. Hinsichtlich der Frage kollektiver Statusaneignung liegt in dieser Öffnung gleichzeitig das Potenzial wachsender Synergieeffekte und die Herausforderung einer fachlich präzisen Binnendifferenzierung.


Verweise
1 Konfliktlinien der Anerkennungsthematik lassen sich auch innerhalb der Profession verorten, da sich angesichts der heterogenen Ausbildungslandschaft, insbesondere durch die Zugangsmöglichkeiten benachbarter Disziplinen aus Bildungswissenschaften, Gesundheitswissenschaften, Soziologie und Psychologie zu den Masterstudiengängen, Schließungstendenzen abzeichnen. (vgl. Pantuček 2012: 383)
2 Die handlungstheoretischen Implikationen Max Webers (1984) ermöglichen eine analytische Fundierung induktiver Verstehensprozesse und plausibilisieren das subjekttheoretische Vorgehen.
3 Institut für Sozialforschung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main
4 Insofern die Wertbestimmung sozialer Dienste innerhalb betriebswirtschaftlicher Logiken unzureichend gerecht wird, wurde das Konzept SROI (Social Return on Investment) entwickelt. „In der Sozialwirtschaft und im Organisationsfeld Sozialer Dienste wird auf der Suche nach Beurteilungsgrundlagen zur Bestimmung sozialer, wirtschaftlicher, ökologischer Werte zusehends ein leistungs- und wirkungsorientierter Evaluationsbedarf konstatiert. (…) Wenn alleine moralische oder soziale Missionen nicht mehr ausreichend die unternehmerische Existenz legitimieren können, und wenn offenkundig variierende organisatorische Leistungsfähigkeiten und betriebswirtschaftliche Defizite in Sozialen Diensten erkannt werden, dann sollen nunmehr Unternehmen in der Sozialwirtschaftsszene ihre wirtschaftlichen und sozialen Leistungen und Wirkungen messen, beurteilen und – besser noch – beweisen.“ (Loidl-Keil 2008: 1)
5 In der Lesart Ulrich Becks Individualisierungsthese (1986) lassen sich die Handlungsfelder der Sozialen Arbeit als jene professionellen Hilfearrangements identifizieren, die von der Gesellschaft angerufen werden, um problematische Individualisierungsfolgen zu kompensieren.
6 Dass sich das Spezifikum der Sozialen Arbeit nicht zuletzt über ihre unspezifischen Aspekte konstituiert, kann aus soziologischer Perspektive vielmehr als ihre Stärke erachtet werden. „Eine Stärke der Sozialen Arbeit ist deshalb darin zu sehen, dass sie in der Lage ist, auf Problemlagen zu reagieren, bei denen stärker spezialisierte Interventionsformen noch nicht oder nicht mehr greifen.“ (Bommes/Scherr 2012: 90)
7 „Die in einer konventionellen Sichtwiese beklagten Schwächen der Sozialen Arbeit, nämlich der mangelnde Titelschutz, das mangelnde Monopol der Profession auf bestimmte Aufgabenfelder und die Unterentwicklung berufsständischer Selbstorganisation, erweisen sich als Vorzüge und Potenziale, um ein Professionsfeld zu gestalten, das den Anforderungen des 21. Jahrhunderts entspricht.“ (Pantuček 2012: 388)
8 Realiter ist in der Stichprobe das Handlungsfeld Kinder, Jugendliche und Familie doppelt repräsentiert, um zwei unterschiedliche Perspektiven zu erfassen: behördliche Sozialarbeit und Schulsozialarbeit. Das Handlungsfeld Internationale Sozialarbeit/Entwicklungsarbeit wurde in das Sample nicht aufgenommen, da die Forschungsfrage auf Anerkennungsverhältnisse innerhalb des österreichischen Wohlfahrtsstaates zielt.
9 Angesichts der heterogenen Ausbildungslandschaft kamen ausschließlich Absolvent_innen der Sozialakademie und der FH- Studien: Magister, Bachelor und Bachelor plus additiver Master in die Auswahl, da Absolvent_innen dieser Ausbildungsformen primär als Sozialarbeiter_innen angerufen werden.
10 „Wie jedes Handeln kann auch das soziale Handeln bestimmt sein 1. zweckrational: durch Erwartungen des Verhaltens von Gegenständen der Außenwelt und von anderen Menschen und unter Benutzung dieser Erwartungen als ‚Bedingungen‘ oder als ‚Mittel‘ für rational, als Erfolg, erstrebte und abgewogene eigene Zwecke, -2. wertrational: durch bewußten Glauben an den – ethischen, ästhetischen, religiösen oder wie immer sonst zu deutenden – unbedingten Eigen-wert eines bestimmten Sichverhaltens rein als solchen und unabhängig vom Erfolg, -3. affektuell: insbesondere emotional: durch aktuelle Affekte und Gefühlslagen, -4. traditional: durch eingelebte Gewohnheit.“ (Weber 1984: 44)


Literatur

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Bourdieu, Pierre (2005 [1992]): Die verborgenen Mechanismen der Macht. Hamburg: VSA.

Bourdieu, Pierre (1998): Praktische Vernunft. Zur Theorie des Handelns. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

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Dewe, Bernd / Stüwe, Gerd (2016): Basiswissen Profession. Zur Aktualität und kritischen Substanz des Professionalisierungskonzeptes für die Soziale Arbeit. In memoriam Wilfried Ferchhoff. Weinheim/Basel: Juventa.

Flick, Uwe (2014): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Ein Überblick für die BA-Studiengänge. Reinbek: Rowohlt.

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Über die Autorin

Eva Madritsch-Gruber, MA MA
madritschgruber@gmail.com

Sozialpädagogin, Kulturwissenschaftlerin, Soziologin, behördliche Sozialarbeiterin seit Juni 2017