soziales_kapital
wissenschaftliches journal österreichischer fachhochschul-studiengänge soziale arbeit
Nr. 20 (2018) / Rubrik "Thema" / Standort Graz
Printversion: http://www.soziales-kapital.at/index.php/sozialeskapital/article/viewFile/591/1049.pdf


Günther Gettinger:

Altersarmut in der Steiermark

Stumme Dramen auf der Bühne progredienter sozialer Exklusion


1. Einleitung

Dieser Artikel handelt von den Erfahrungen der Altensozialarbeit der gemeinnützigen Krobatschek Privatstiftung (KPS).1 Die Rechtsform der gemeinnützigen Privatstiftung ermöglicht, dass nach dem Ableben einer/eines privaten StifterIn ihr/sein Vermögen für wohltätige Zwecke verwendet wird. Ein Stiftungsvorstand aus drei Personen ist für die Verwaltung des Vermögens zuständig. Die gesetzliche Grundlage für Privatstiftungen findet sich im Privatstiftungsgesetz (PSG). Die KPS ist seit über zehn Jahren im Bundesland Steiermark tätig. Im Sinne des vom Stifterehepaar Krobatschek formulierten Stiftungszweckes unterstützt die KPS in der Steiermark lebende Personen ab dem 60. Lebensjahr in ihren individuellen Notlagen.


2. Zur Altensozialarbeit der gemeinnützigen Privatstiftung Krobatschek – Not und Empowerment im Vordergrund

Die Altensozialarbeit der KPS richtet sich pragmatisch primär nicht am Begriff Armut, sondern an den Begriffen Not und Notlage aus. Wir erkunden in unserer Arbeit mittels Hausbesuchen systematisch die aktuelle Lebenslage und Lebensweise unserer KlientInnen und versuchen gemeinsam mit ihnen eine aufgetretene Not zu erkunden und diese im Rahmen unserer Möglichkeiten wenden zu helfen. Wesentlich ist daher die Kooperation mit den uns zugewiesenen alten Menschen und die Bestimmung von notwendigen Schritten, um benötigte Unterstützung (Ressourcen) zu organisieren. Als Härtefonds trachten wir danach, gemeinsam mit den Bedürftigen und den für den jeweiligen Sozialraum zuständigen Hilfsorganisationen und Behörden zu nachhaltigen Lösungen zu kommen. Wir versuchen also sowohl die subjektiven als auch die objektiven Aspekte der Not alter SteirerInnen zu erheben und im Rahmen des Möglichen so zu intervenieren, dass es zum benötigten und machbaren Empowerment der Notleidenden kommt. In diesem Sinne betreiben wir seit zehn Jahren ganz bewusst Aktionsforschung zum Themenbereich „Altersarmut im Bundesland Steiermark“. Jeder Fall ist so gut dokumentiert, dass er für Forschungszwecke ausgewertet werden kann. Es gibt bis dato ca. 1000 systematisch auswertbare Falldokumentationen; bisher wurde erst eine Teilmenge im Rahmen von Master- und Bachelorarbeiten der Studiengänge für Soziale Arbeit an der FH Joanneum wissenschaftlich bearbeitet.


3. Armut und Altersarmut

Die gängigsten ökonomischen Definitionen von Armut innerhalb technologisch hochentwickelter Erwerbsgesellschaften gehen heute davon aus, dass Armut als ein über längere Zeit anhaltender sozialer Zustand (d.h. eine Lebenslage) zu definieren ist, in welchem Menschen nur unzureichendes Einkommen beziehen (Einkommensarmut). Viele ArmutsforscherInnen und die führenden VertreterInnen der Vereinten Nationen (UNO) haben sich seit 20 Jahren auf eine erweiterte Sicht von Armut geeinigt (siehe z. B. United Nations 1998). Sie verstehen Armut als eine grundsätzliche Verletzung der menschlichen Würde, da Mangel an lebenswichtigen Ressourcen wie Kleidung, Nahrung, Arbeit, medizinische Versorgung, Bildung oder Kredit vorliegt. Armut bewirkt und erzeugt dieser Auffassung zufolge kontinuierlich soziale Exklusion, insofern die Betroffenen an die Ränder der Gesellschaft gedrängt werden. Heute wird immer deutlicher sichtbar, dass man Armut nicht nur auf den Einkommensaspekt reduzieren kann. Armut hat wesentlich auch soziale, politische und kulturelle Aspekte und Armut untergräbt die Menschenrechte: ökonomisch (Recht auf Arbeit und angemessenes Einkommen), sozial (gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung), politisch (freie Meinungsäußerung, Presse- und Versammlungsfreiheit) und kulturell (Recht auf Erhalt der kulturellen Identität und Teilhabe am kulturellen Leben). In einem Statement der UNESCO ist dies wie folgt formuliert:

“Today it is widely held that one cannot consider only the economic part of poverty. Poverty is also social, political and cultural. Moreover, it is considered to undermine human rights - economic (the right to work and have an adequate income), social (access to health care and education), political (freedom of thought, expression and association) and cultural (the right to maintain one's cultural identity and be involved in a community's cultural life).“ (UNESCO o.J.)

Somit bedeutet Armut im relativen Sinn, in einer sozialen Notlage zu sein, d.h. nicht ausreichend über das für einen gewissen Lebensstandard Benötigte verfügen zu können. Der Begriff Armut ist damit ein kontextabhängiges, relationales Konstrukt und als solcher Gegenstand wissenschaftlicher und politischer Definitionen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die (oft ausgeblendete) Etymologie des Wortes arm, denn in ihr klingen bereits viele Bezeichnungen von sozialen Sachverhalten an, welchen wir in der Altensozialarbeit der KPS immer wieder systematisch begegnen. Bemerkenswert ist jedenfalls, dass bereits die Wortgeschichte des Wortes arm dieses Wort nicht nur als Adjektiv, sondern auch als Verb, als einen sozialen Prozess, nämlich als den Prozess des Verarmens anzeigt.

Altersarmut, der wir in unserer Arbeit begegnen, kann somit als ein lebensgeschichtlich und sozial angelegter Prozess der Verarmung verstanden werden. Er äußert sich darin, dass es Menschen nach Eintritt in die späteren Altersphasen an jenen Ressourcen mangelt, die sie für ein Altern in Würde benötigen (Eintritt in ein Altersprekariat). Welche vielfältigen Aspekte das betrifft, werden die nachfolgenden Ausführungen etwas genauer beleuchten. Der ökonomische Aspekt der Einkommensarmut führt jedenfalls bei unseren KlientInnen regelmäßig dazu, dass aufgrund unmöglich gewordener Rücklagenbildung selbst vorhersehbare Sonderausgaben wie die Erneuerung einer Waschmaschine oder einer angemessenen Matratze nicht finanzierbar sind. Diese Notlagen machen ca. 80 % unserer finanziellen Unterstützungen aus! Notlagen, auf welche wir in 80-90 % unserer Anfragen stoßen, beziehen sich auf die Nichtfinanzierbarkeit folgender Gegenstände/Dienstleistungen/Funktionsbereiche:


4. Aus der anfänglichen Helfernot erwuchs eine methodische Tugend

Die Arbeit der KPS begann für die Stiftungsorgane mit einer höchst interessanten theoretischen und praktischen Problemstellung. Das Stifterehepaar hatte den Stiftungszweck und seinen Begriffsumfang in der Stiftungsurkunde äußerst weit gefasst: „Notleidenden älteren Steirern und Steirerinnen dabei zu helfen, würdig zu altern“. Dieser Auftrag der StifterInnen musste von den Stiftungsverantwortlichen nach dem Ableben des Stifterehepaares im Jahr 2006 theoretisch und praktisch interpretiert und organisatorisch implementiert werden.

Die Präzisierung des Attributs „älter“ war dabei noch die einfachste Übung: der Stiftungsvorstand legte fest, dass Förderungswürdigkeit im Sinne der StifterInnen mit dem Erreichen des 60. Lebensjahrs gegeben ist. Die Bestimmung der Notlagen von SteirerInnen ab dem 60. Lebensjahr war aber kein definitorisches, sondern ein empirisches Problem. So galt es vorerst, eine Vielzahl von Fragen zu klären: In welche nachhaltigen Notlagen geraten alte Menschen im Sozialstaat Österreich und wie kommt man gezielt an die Betroffenen heran? Mit welchen Maßnahmen kann auf diese Notlagen sinnvoll und im Geist des Stiftungszwecks geantwortet werden? Auf einer speziell einberufenen Fachtagung mit einschlägigen ExpertInnen zu Beginn des Jahres 2007 wurde dem Stiftungsvorstand rasch klar, dass all das bis dato vorliegende und vorgetragene Wissen zum Gegenstandsbereich nicht ausreichte, um mit einer konkreten organisatorischen Umsetzung des Auftrags der StifterInnen beginnen zu können2. Der Stiftungsvorstand ließ die geladenen ExpertInnen am Ende der Tagung in einem an alle Teilnehmenden persönlich adressierten Dankesschreiben wissen, dass

„die einzelnen Beiträge und Diskussionen es uns letztlich ermöglicht haben, eine Entscheidung zu treffen und zwar dahingehend, konkret Hilfestellung im Rahmen von Einzelfällen zu leisten und damit einerseits den Ideen der Stifter im Hinblick auf konkrete Hilfe möglichst nahe zu kommen und andererseits den beabsichtigen Lernprozess über die Abwicklung konkreter Fälle zu bewältigen.“

Damit war sowohl die strategische Ausrichtung als auch die operative Methodik vorgegeben, mittels welcher der Stiftungsvorstand den Stiftungszweck umzusetzen gedachte: Learning by Doing in Form von Einzelfallhilfe, also praktisches Erkunden von Notlagen betagter MitbürgerInnen im Bundesland Steiermark. Diese Erkundung sollte in Form von Hausbesuchen bei notleitenden SteirerInnen geleistet werden, um auf diese Weise gemeinsam mit den Betroffenen angemessene Hilfeleistungen planen zu können. Gleichzeitig erfolgte eine genaue Dokumentation der Fälle und Hilfsmaßnahmen, um aus jedem Fall lernen zu können, wie der Stiftungszweck optimal erfüllt werden kann. Das so gewonnene umfangreiche Datenmaterial zu Altersnöten sollte gleichzeitig so strukturiert werden, dass eine externe Beforschung des Gegenstandbereichs Altersnöte/Altersarmut möglich ist.


5. Die Notlagen armer alter SteirerInnen heute

Im Verlauf von zehn Jahren ist daraus eine spezifische Form professioneller Altensozialarbeit im Bundesland Steiermark geworden, welche ansatzweise bereits einschlägig beforscht worden ist. So hat Manuela Hager (2014) in ihrer Masterarbeit die spezifische Altensozialarbeit der KPS im Rahmen der institutionellen Angebote des Bundeslandes zu verorten versucht. (Hager 2014) Die Ergebnisse ihrer Erkundungen zusammenfassend stellt sie fest:

„Die empirische Erhebung basiert auf einer exemplarischen Analyse von 66 Falldokumentationen der Krobatschek Privatstiftung sowie auf vier Experteninterviews. Die Ergebnisse wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass neben finanziellen Notlagen, auch psychische Erkrankungen und die zunehmende Einsamkeit zu den wesentlichen Problemlagen älterer Menschen zählen. Die Vereinsamung wird vielfach durch ungelöste familiäre Konflikte mitverursacht. Die relevantesten Leistungen der Altensozialarbeit zur Bearbeitung dieser Notlagen sind finanzielle Unterstützungen, Beratungs- und Vermittlungstätigkeiten sowie das psychosoziale Gespräch. Die Beziehungsarbeit, der Hausbesuch und das Case Management gelten als elementare Methoden. Die Erhebung verdeutlicht, dass eine ambulante Altensozialarbeit regional, aufsuchend und multiprofessionell gestaltet sowie institutionell und rechtlich verankert sein sollte. Neben der Abklärung im Sinne eines Case Managements bedarf es zusätzlicher Angebote zur längerfristigen Begleitung älterer Menschen.“ (Hager 2014 o.S.)

Zu den in unseren Falldokumentationen sichtbar werdenden Altersnöten merkt Hager (2014) in ihrer Arbeit an, dass sich darin qualitativ und quantitativ eine Vielfältigkeit und Kumulation materieller, emotionaler und psychosozialer Notlagen zeigt. Finanzielle und materielle Notlagen stehen nach Hager im Vordergrund, resultierend aus geringen Pensionseinkommen, fehlenden Möglichkeiten zur Rücklagenbildung, sowie steigenden Wohn- und Lebenserhaltungskosten und zusätzlichen Ausgaben für Pflege und medizinische Dienstleistungen. Mit solchen Formen ökonomischer Not korrelieren ihrer Darstellung zufolge auch schlechte Wohnverhältnisse, mangelnde soziale Teilhabe und Vereinsamung, was unter Umständen bis zu manifester Verwahrlosung reicht. Einsamkeit und Isolation erweisen sich in den Falldokumentationen als wesentliche Notlagen des Alters. In Hagers Untersuchung zeigt sich auch, dass vor allem ungelöste familiäre Konflikte mitverantwortlich für Vereinsamung im Alter sind. Bei älteren Frauen zeigen sich auch häufig Gewalterfahrungen. (vgl. Hager 2014: 114f)


6. Zu den altersspezifischen Nöten heute

Die Gerontologie (siehe Baltes 1996) teilt den menschlichen Alterungsprozess in vier Phasen: Kindheit und Jugend, Erwachsenenalter, das junge Alter (von ca. 60 bis 80 Jahren) und das alte oder hohe Alter (heute ca. bei über 80 Jahren). In dieses sogenannte vierte Alter tritt man per definitionem genau dann ein, wenn nur mehr weniger als die Hälfte des in Frage kommenden (d. h. des eigenen) Geburtsjahrganges am Leben ist. Diese Kategorisierung ergibt in der Beschreibung der Alterungsprozesse von Alterskohorten zwar Sinn, sie sagt aber wenig bis gar nichts über individuelle Alterungsprozesse. Denn Menschen altern individuell sehr unterschiedlich. Man hat deshalb einerseits streng zwischen biologischem und chronologischem Alter zu unterscheiden, andererseits zwischen den individuell unterschiedlichen Adaptionsprozessen und Bewältigungsstrategien in Bezug auf das Altwerden.

Menschen altern individuell unterschiedlich, in Abhängigkeit von ihren genetischen Anlagen sowie sozial ungleichen und individuell unterschiedlichen Lebensbedingungen. Das zeigt uns die tägliche Fallarbeit: Die/den AlteN gibt es nicht, wohl aber Ähnlichkeiten und erkennbare Muster. Um also Sinnvolles über individuelle Alterungsprozesse in unserer Gesellschaft auszusagen, empfiehlt es sich, die in Frage kommende Generation prozesshaft-historisch zu betrachten. Von Bedeutung sind hier die Biografien von Menschen, die unter jeweils ähnlichen politischen, ökonomischen und kulturellen Bedingungen alt geworden sind, zu erfassen (was wir ansatzweise in unserer Fallarbeit erkunden und dokumentieren, um sinnvoll helfen zu können). Durch dieses Vorgehen gelangt man zu eindeutigen quantitativen und qualitativen Definitionsmerkmalen von Altersarmut.

Altern als Prozess ist begrifflich vermittels relevanter somatischer, psychischer und sozialer Aspekte erfassbar. Auch wenn dies nur Aspekte des gesamten Lebensprozesses sind, so ist diese Differenzierung zentral, denn Menschen können in diesen einzelnen Bereichen einen verschiedenartigen Alternsprozess durchlaufen, sodass ihr Alternsstatus sich aus den Entwicklungen dieser verschiedenen Funktionsbereiche ergibt. „Die kalendarische Variable Alter, die aus dem Geburtsdatum abgeleitet wird, ist in der Sozialforschung […] eine der Variablen, die besonders trügerisch und irreführend verwendet werden können.“ (Rosenmayr 1996: 50) Und: „Altern verläuft nicht nur nach genetischen, sondern auch nach sozialen und ökonomischen Vorbedingungen variabel. Die Pfade des Alterns sind vom finanziellen und kulturellen Aufwand abhängig und durch diesen gestaltbar.“ (Rosenmayr 1996: 50) Die Artefakte Altersgruppe und Lebensphase Alter sollten daher nicht als fixierte Realitäten gesehen werden. Die Lebensphase Alter ist generell als Ergebnis gesellschaftlicher Dynamik und der darin eingewobenen persönlichen Biographien der Individuen zu verstehen. Entsprechend den sich ändernden gesellschaftlichen Verhältnissen ist die Lebensphase Alter daher ständig im Wandel begriffen. Alle Aussagen über Altersarmut und Nöte im Alter müssen kontextualisiert werden, andernfalls führen sie zu irreführenden und trügerischen Verallgemeinerungen.

Die Erforschung von Altersarmut verlangt nach Multidisziplinarität, besser noch Interdisziplinarität. Wir hatten und haben in unserer Altensozialarbeit Kontakt u.a. mit der Geriatrie, Gerontopsychiatrie, Palliative Care, Hospizarbeit, Altenpflege, behördlicher Sozialarbeit, Hilfs- und Unterstützungsfonds etc. Die meisten Disziplinen und Einrichtungen arbeiten aber bestenfalls parallel und fragmentiert, interdisziplinäre und einander ergänzende Zugänge entlang des bio-psycho-sozialen Paradigmas sind trotz rhetorischen Beteuerungen kaum bis gar nicht zu beobachten. In unserer täglichen Arbeit müssen wir diese thematischen Abgrenzungen überbrücken, um multimodal intervenieren zu können. Die Kategorisierung der Herausforderungen, auf welche wir treffen, führten uns zu nachfolgend dargestellten Brennpunkten des Alterns. Die 4 großen Themenbereiche des biologischen Alterungsprozesses sind:

  1. Chronische Schmerzen
  2. Schwund der Sinne und der Vitalität
  3. Schwindel und Stürze
  4. Scham

Sie wirken alle in ein und dieselbe Richtung, nämlich in Richtung verstärktem sozialen Rückzug der davon betroffenen alten Menschen und zunehmender Vereinsamung. Diese Faktoren treten für gewöhnlich im letzten, dem sogenannten vierten Lebensabschnitt für fast jedeN HochbetagteN in den Vordergrund des Lebensgeschehens. Eine Vielzahl unserer KlientInnen scheint aber aufgrund ihrer belastenden Lebensgeschichten (Lebenslagen und Lebensweisen) vorzeitig biologisch gealtert zu sein. Daher sind viele schon im frühen Alter (zwischen 60 und 70 Jahren) mit diesen Themen konfrontiert.

Was die mehr oder weniger gut verstandene Schamproblematik alter Menschen angeht, so muss daran erinnert werden, dass der Mensch im Unterschied zum Tier Selbstbewusstsein hat. Er weiß, dass er weiß; und er weiß damit auch, dass er unvollkommen und vergänglich, d.h. sterblich ist. Dieses bewusste Wissen ist Voraussetzung dafür, dass er/sie moralisch/ethisch handeln kann (und muss), dass er/sie sich in den je vorgefundenen Lebenssituationen entscheiden kann und auch muss: im Rahmen der vorgefundenen Bedingungen ist er/sie in seinen Entscheidungen frei und genau im Ausmaß dieser Freiheit auch für sein/ihr Handeln verantwortlich. Als Kleinkind und Kind wächst jeder Mensch in diese Verantwortung hinein, als Kranke und Alte und als ganz Alte werden Menschen aus dieser Verantwortung zunehmend entlassen. Gerade diese Übergänge (zwischen den Polen noch-nicht und nicht-mehr) sind äußerst schwierig – exponieren sie doch jedeN von davon ErfassteN in Form heftiger Scham-episoden.

Wie kann man diesen Episoden ihre Schärfe, ihre toxische Wirkung nehmen? Dazu gibt es grundsätzlich zwei Wege: Anteilnahme, Empathie und Fürsorge einerseits und reflexive Selbsterkenntnis andererseits. Unter den gegebenen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind beide Wege gefährdet. Der vorherrschende Individualismus und Ökonomismus überfordert sowohl die ganz Jungen wie die ganz Alten, als auch deren Pflege- bzw. Bezugspersonen. Er mutet ihnen zu Unzeiten eine Eigenständigkeit und Eigenverantwortung zu, welche diese noch-nicht oder nicht-mehr haben können. Damit stehen vielen Jungen und Alten nur die stillen Dramen des sozialen Rückzugs offen. Die heutige soziale Grundstimmung verlangt von dem einzelnen alten Menschen, dass sie/er die zur Bewältigung des Alters notwendigen Kräfte selbst aufbringt und gleichzeitig die mit dem Alterungsprozess einhergehenden Spannungen und Konflikte für sich behält. Das Selbstbild vieler alter Menschen scheint deshalb so negativ, weil sie lernen, sich so zu sehen, wie sie die nachrückende Generation empfindet; als Mängelwesen, die ihren Kindern bzw. der Gesellschaft zunehmend zur Last fallen.

Im Alter betrifft das Individualisierungsphänomen auch die Generationenbeziehung. Hier gilt die Regel der Generationentrennung. Um gewünschte Kontakte zu ihren Kindern aufrechtzuerhalten, verzichten viele Ältere auf Hilfen durch ihre Kinder. Rosenmayr hat diese Haltung auf die Formel gebracht: „[I]nnere Nähe bei äußerer Distanz“ und „Intimität auf Abstand“ (Rosenmayr, zit. n. Bertram 2001: 82).

Eine der wichtigsten Quellen der Scham alter Menschen ist häufig mangelnde Kontrolle über sich selbst oder über eine Situation. Auf das Alter und Krankheit bezogen, sind diese Selbstwahrnehmungen fast ständig präsent. Gefühle, welche die Würde oder Ehre von Menschen berühren, ein beschädigter Körper oder gar ein beschädigter Verstand – das sind Gefühle, welche von davon Betroffenen besonders stark abgewehrt werden müssen! Die Alten können sich nicht mehr nützlich machen, haben keine sinnvollen sozialen Aufgaben und Rollen mehr, werden verstärkt zu lästigen und teuren Pflegefällen, deren letzte Aufgabe es zu sein scheint, sich möglichst unauffällig, still und leise zu verhalten. In unserer auf Leistung und Nützlichkeit fokussierten Kultur schämen sich die Alten ihres progredienten Nichtkönnens.

Mit zunehmendem Verlust über die Kontrolle des eigenen Lebens entsteht auch eine sich verstärkende Spirale von Verlustaversion und von verzweifeltem sich Anklammern an den Status quo, der sogenannte Altersstarrsinn. Dieser scheint aus dieser Perspektive gesehen eine mentale Reaktionsbildung auf den im hohen Alter unvermeidlichen Kontroll- und Autonomieverlust zu sein. Wer im Verlauf des eigenen Lebens diese mentalen Mechanismen nicht zumindest ansatzweise durchschaut hat, d.h. wer bis zuletzt ausschließlich in Nützlichkeitskategorien und persönlichen Bilanzen fühlt und denkt, die/der muss die unvermeidlichen Veränderungen im hohen Alter als zunehmend unfaire Verluste ohne ausgleichende Gewinnmöglichkeiten verbuchen.


7. Würde im Alter wahren und bewahren

Die traditionell normativ ritualisierten, kollektiven Umgänge der Menschen mit den Tatsachen Trauer, Sterben und Tod sind im Zuge von Säkularisierung und gesellschaftlicher Ausdifferenzierung individualisierten, subjektivierten Bewältigungsformen gewichen. In der heutigen Zeit sind gesellschaftliche Vorstellungen eines gelingenden oder guten Sterbens vielfältig und auf verwirrende Weise unterschiedlich geworden. Hospizbewegung und Palliativmedizin haben in diesem Kontext eine gesellschaftliche Thematisierungs- und Kommunikationsleistung übernommen und versuchen die soziokulturellen Optionen des Sterbens zu verändern. Trotz allem sind die Beteiligten in solchen existentiellen Ausnahmesituationen schnell überfordert.

Wenn mit zunehmendem Alter die seelische Regulationsleistung (Abwehr) nachlässt, dann können traumatische Lebensereignisse wieder aus den Tiefen der Psyche auftauchen (Trauma-Reaktivierungen). Kennzeichnend für solche traumatischen Erfahrungen sind Gefühle von Ausgeliefertsein und Hilflosigkeit. Wir mussten/durften in den letzten zehn Jahren Fallarbeit mühsam lernen, dass es nur durch genuine Formen von Begegnung (und Selbstbegegnung) möglich ist, solche Brennpunktsituationen von Ohnmacht in Hausbesuchen bei armen Alten professionell zu bewältigen. Es war und ist immer die Klarheit des anwesenden Hilfspersonals in der je gegebenen Situation, die hilft.

Nach zehn Jahren Altensozialarbeit wird man in der Rolle der/s Helfenden sehr bescheiden. Empathie (nicht Sympathie) ist zentral in allen Beziehungen, welche der im Grunde isolierte Mensch mit anderen eingeht. JedeR von uns muss in jeder Interaktion spüren, was in der anderen Person gerade vorgeht. Dass und wie Empathie das Gewebe alles Zwischenmenschlichen ist, zeigt die New Yorker Autorin Leslie Jamison in all ihren Werken. (vgl. dazu z. B. Jamison 2015) Es ist diese nie zu Ende gehende Begegnungs- und Erkundungshaltung vermittels welcher wir unsere eigene Würde und die unserer bedürftigen KlientInnen wahren. Als Menschen brauchen wir einander, um uns in unserer Menschlichkeit erfahren zu können. Aber auch, um miteinander unser Überleben und Leben zu organisieren, ein Leben in Würde, bis zum allerletzten Atemzug.

Es ist also immer dieses Einfache, das am allerschwersten zu tun ist. Es kann nämlich nicht getan werden. Inmitten komplexer Situationen einfach zu sein, ist primär eine Angelegenheit von innerer Haltung, von Einstellung. Eine solche Haltung ist schwer zu wahren, wenn es um derart provozierende Tatsachen geht wie den unvermeidlichen Alterungsprozess, der mit Sicherheit mit dem Tod endet – und das ärgerliche und bedrohliche Phänomen Altersarmut. Es ist angesichts solcher Fakten nicht leicht, die benötigte Balance zwischen sachlich gefordertem emotionalem Engagement und ebenso nötiger objektivierender Distanzierung zu wahren. Die Tatsache Altersarmut wird heute daher entweder überhaupt geleugnet oder bis zur Bedeutungslosigkeit rhetorisch relativiert. Höchstens wird sie in häufig objektivistischer Form statistischer Aufzählungen und in bürokratisch distanzierter Sprache kühl verwaltet. Methodisch gesehen sind das unangemessene Herangehensweisen an ein heikles und wichtiges soziales Thema. Norbert Elias (1983/2003) hat solche Herausforderungen in vielen seiner Arbeiten genau untersucht und beschrieben. Er hat uns in diesem Kontext eine schöne Metapher hinterlassen, welche an dieser Stelle in Erinnerung gerufen werden soll:

„Die Philosophen haben uns daran gewöhnt, das Denken gewissermaßen im leeren Raum, unabhängig von der Situation, zu erörtern; Erkenntnis unabhängig von der Situation, in der sie gewonnen wird, zu untersuchen. Aber als Soziologe kann ich das nicht tun. Ich muss die Situation, in der sich der Mensch befindet, mitberücksichtigen.
So erlauben sie mir vielleicht, in einer kurzen Parabel das Verhältnis von Denken und von der Situation, in der dieses Denken geschieht – insbesondere in einer Gefahrensituation – ein wenig zu erläutern.“ (Elias 1981: o.S.; Herv. i. O.)

Norbert Elias erinnert anschließend an die bekannte Kurzgeschichte von Edgar Allen Poe Hinab in den Maelström. In dieser wird erzählt, wie drei Fischer – drei Brüder – einstmals zufällig in den Sog eines riesigen Meeresstrudels (Mahlstrom) nahe der Lofoten gerieten. Gleich zu Beginn fiel der älteste Bruder über Bord und versank, die zwei anderen Brüder saßen im Boot und nahten sich dem Trichter des Strudels, dem alles verschlingenden Abgrund. Der Trichterrand war voller Treibgut, durch welches die beiden Fischer rasch in die Mitte des Strudels gezogen wurden. Beide Brüder gerieten in Panik. Nach einer Weile überwand der jüngere der Brüder seine panische Furcht und begann sich umzusehen. Er sah den gigantischen, kreisenden Wassertrichter vor sich und dessen Rand mit all dem Treibgut, worin sich auch ihr Boot befand. Während er so die Dynamik der Situation studierte, kühl distanziert, als ob er ein Unbeteiligter wäre, fiel ihm auf, dass große Stücke Treibgut schneller nach unten gezogen wurden als kleine und längliche schneller als runde. Fast zugleich sah er auch im Boot zwei Fässer, welche für die gefangenen Fische bestimmt waren, und sagte sich: ‚Wenn ich mich an ein solches Fass schnalle, dann werde ich vielleicht weniger schnell hinuntergezogen werden‘. Gesagt, getan. Sein älterer Bruder, dem er diesen Vorschlag auch machte, saß wie gelähmt neben ihm. Der Jüngere sprang ans Fass gefesselt in den Strudel und trieb der Trichterwand entlang, während das Boot mit seinem Bruder im Strudel verschwand. Nach einer gefühlten Ewigkeit – exakt sechs Stunden – füllte sich der Strudel mit Wasser und der jüngste Fischer überlebte im Wasser treibend die Gefahr. Er wurde von einem anderen Fischer endgültig gerettet. (vgl. dazu Elias 1981)

Elias will mit dieser Allegorie folgenden Sachverhalt zum Ausdruck bringen: Je größer Gefahren sind, denen Menschen ausgesetzt sind, umso weniger sind die gefährdeten Menschen in der Lage, realitätsgerecht zu denken. Sie sind in Teufelskreisen verzerrter Wahrnehmung gefangen. Nur wenn man zurücktreten, wenn man sich distanzieren kann, gelingt es nach Elias, die relevanten Merkmale einer Situation zu erfassen und so die Zusammenhänge zu erkennen, welche zur Rettung aus der Gefahr führen können.


8. Weitere Erforschung von Altersarmut möglich, nötig und erwünscht

Wir haben (in erkundendem Anfängergeist) in den letzten zehn Jahren im Rahmen der Altensozialarbeit der KPS eine Vielzahl an dokumentierten Daten über Altersnöte und Altersarmut zusammentragen können, deren wissenschaftliche Auswertung zum Großteil noch aussteht.

Diese Daten können methodisch als Spurensicherungen aufgefasst werden, also etwas, das auf die Wirkung gesellschaftlicher Dynamiken im Kontext persönlicher Biographien verweist. Die Lebensumstände unserer KlientInnen haben deren Körper und Seelen geformt, haben darin ihre Spuren hinterlassen. Wer diese Spuren zu lesen versteht, der versteht nicht nur das jeweilige psychosoziale und biologische Einzelschicksal, er versteht auch die prägenden sozialen Dynamiken. Was die Wissenschaften vom Leben anlangt, so wurde der Arzt Viktor von Weizsäcker (Weizsäcker 2008) nicht müde, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, dass man den Phänomenen des Lebendigen nur durch Berücksichtigung der je einmaligen Biographie gerecht werden kann – dass aber selbst bei akribischer Analyse der Einzelfälle sichere Verallgemeinerungen ein unerreichbares Ideal bleiben. Medizin, als Schnittmenge naturwissenschaftlicher und geisteswissenschaftlicher Forschung und Praxis, ist nach Weizsäcker unweigerlich im medizinischen Arbeitsalltag eine Indizienwissenschaft.

Indizienwissenschaft ist ein paradigmatischer Begriff, den Carlo Ginzburg (Ginzburg 1995) geprägt hat. Er unterscheidet zwischen zwei Formen von Wissenschaft: den galileischen Wissenschaften, welche sich mit kausalem Geschehen befassen, und den Indizienwissenschaften, die von scheinbar Nebensächlichem zu weitreichenden und folgenreichen Einsichten gelangen können. Die Form des Schließens, welche die Indizienwissenschaften bemühen, ist primär weder Induktion – bekanntlich der Schluss vom Einzelfall auf das Allgemeine – noch Deduktion, die vom Allgemeinen, Nomothetischen her den Einzelfall erklärt –, sondern Abduktion, ein Begriff, den der Pragmatist und Logiker Peirce eingeführt hat. Abduktion meint die Hypothesenbildung auf Grund von Anzeichen (nicht Beispiele für Regeln, sondern Regeln für Beispiele suchen). Sobald wir etwas als Spur betrachten, machen wir aus einem physisch-materiellen Ereignis ein Zeichen. Ein Zeichen, das Aufschluss gibt über frühere Ereignisse, Zustände, Nutzungen. Spuren sind somit Zeichen einer ganz bestimmten Art. Spurenlesen wäre damit eine besondere Art der Lektüre des Wirklichen, und zwar eine solche, welche bestimmte Signifikanten (materielle Träger) vermittels Kodierung mit bestimmten Signifikaten (Bedeutungen) in Bezug setzt. Somit entscheidet die jeweilige Lesart von Phänomenen darüber, ob etwas als Zeichen oder Spur, als ein Abdruck, Indiz oder Symptom gesehen wird oder nicht.

Bei der Lektüre von Abdrücken und Symptomen kann oft auf systematische und stabile Codes zurückgegriffen werden (z. B. für medizinische Symptome und Tierfährten), in den meisten Fällen ist eine solche methodische Systematik aber erst zu erarbeiten. Denn obwohl fast alle Gegenstände und Ereignisse der Alltagswelt auch als Zeichen gelesen werden können, fasst die tägliche Gewohnheit sie nur als Gegenstände auf. Denn wir als Handelnde unterscheiden für gewöhnlich in unserer alltagssprachlich gestützten Ontologie nicht zwischen Zeichenbedeutung und materiellem Zeichensubstrat (Signifikat und Signifikant). Der spurenlesende Forscher sieht in Alltäglichkeiten aber wieder Zeichen, welche er noch nicht (ganz) verstanden hat und welche ihm Aufschlüsse über Zusammenhänge ermöglichen, die für gewöhnlich verborgen bleiben. Die Differenzierung zwischen Signifikat und Signifikant, zwischen Zeichen und Bedeutung, entspringt einem ganz bestimmten Blick, nämlich dem neugierigen Blick, also einem, dem Selbstverständliches fragwürdig geworden ist. Oft ist das auch der Blick von LiteratInnen und DichterInnen, welche die Welt als kreativen Ausdruck betrachten, als Konstruktion; ein Blick, welcher bemerkt, dass einer fixierten Alltagssprache eine fixierte Alltagswelt korrespondiert. Die Vielseitigkeit von Realität verschwindet dann hinter den Selbstverständlichkeiten konventioneller Sinngebung.

Wir erleben die Potenz einer derartigen Herangehensweise an das Thema Altersarmut ansatzweise in unserer konkreten Fallarbeit heute schon. Diese gut dokumentierten Daten stehen vertiefter wissenschaftlichen Erforschung zur Verfügung.


Verweise
1 Website der KPS: www.krobatschek.at.
2 In der nicht veröffentlichten Dokumentation der Klausur fasste einer der teilnehmenden Experten Inhalt und Verlauf der Beratungen so zusammen: „Bei der Klausur der Krobatschek Privatstiftung am 23. und 24.2.2007 am steirischen Reinischkogel ist es gelungen, die vielschichtige Problematik der Not alter Menschen aus mehreren Blickwinkeln darzustellen und zu diskutieren. Durch eine geschickte Auswahl interdisziplinärer ReferentInnen (PraktikerInnen der Sozialarbeit, TherapeutInnen, Volks- und Betriebswirte, SoziologInnen etc.) war es möglich, in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit einen guten Überblick über die wichtigsten Problemlagen alter Menschen zu gewinnen und das Thema sowohl in seiner Komplexität und Breite zu erörtern als auch in wichtigen Fragen in das Detail zu gehen.“


Literatur

Baltes, Paul (1996): Über die Zukunft des Alterns: Hoffnung mit Trauerflor. In: Baltes, Margret/Montada, Leo (Hg.): Produktives Leben im Alter. Frankfurt am Main: Campus. S. 29–69.

Bertram, Hans (2001): Plurale Lebensformen und stabile Bindungen: von Haushalten und Netzen. In: Zeitschrift für Familienforschung, 13 (2). S. 80–84. http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-291002 (22.09.2018).

Elias, Norbert (1983/2003): Engagement und Distanzierung. Frankfurt am Main: Suhrkamp (= Band 8, Gesammelte Schriften).

Elias, Norbert (1981): Macht und Zivilisation. Vortrag vom 26. Oktober 1981 in Graz. http://www.kuwi.uni-linz.ac.at/hyperelias/z-elias/Abstracts/Fulltext-ger-1981-A-ger-3.htm (25.05.2018).

Ginzburg, Carlo (1995): Spurensicherung. Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst. Berlin: Wagenbach.

Hager, Manuela (2014): Die ambulante Altensozialarbeit in der Steiermark und ihr Potenzial zur Bearbeitung psychosozialer Notlagen älterer Menschen. Eine exemplarische Analyse der ambulanten Altensozialarbeit der Krobatschek Privatstiftung und der behördlichen Sozialarbeit. Unveröffentlichte Diplomarbeit. Fachhochschule Joanneum Graz.

Jamison, Leslie (2015): Die Empathie-Tests. Über Einfühlung und das Leiden anderer. Berlin: Hanser Berlin Verlag.

Rosenmayr, Leopold (1996): Altern im Lebenslauf. Soziale Position, Konflikt und Liebe in den späten Jahren. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

UNESCO (o.J.): Poverty. http://www.unesco.org/new/en/social-and-human-sciences/themes/international-migration/glossary/poverty/ (25.5.2018).

United Nations (1998): Statement of Commitment for Action to Eradicate Poverty. 20. Mai 1998. https://www.un.org/press/en/1998/19980520.eco5759.html (22.09.2018).

Von Weizsäcker, Viktor (2008): Warum wird man krank? Ein Lesebuch. Frankfurt am Main: Suhrkamp.


Über den Autor

Günther Gettinger
gettinger@krobatschek.at

Freiberuflich tätiger Managementtrainer, Coach, Organisationsberater, Moderator/Facilitator, Supervisor (ÖVS). Beratungsschwerpunkte: Top-Management und mittleres Management in Profit- und Non-Profitorganisationen, Coaching von FachexpertInnen. Begleitung zahlreicher pädagogischer, sozialpädagogischer, sozialpsychiatrischer Organisationen/Projekte in den letzten 30 Jahren. Seit 12 Jahren Entwicklung und Fachaufsicht der Altensozialarbeit der gemeinnützigen Privatstiftung Krobatschek in der Steiermark.