soziales_kapital
wissenschaftliches journal österreichischer fachhochschul-studiengänge soziale arbeit
Nr. 22 (2019) / Rubrik "Werkstatt" / Standort Wien
Printversion: http://www.soziales-kapital.at/index.php/sozialeskapital/article/viewFile/646/1163.pdf


Katharina Kirsch-Soriano da Silva & Florian Rautner:

Herbststraße 15: Ein offener Raum für Community und Nachbarschaft

Lernerfahrungen aus einem kooperativen Stadtteilzentrum in Wien Ottakring


1. Einleitung: Nachbarschaftszentren und Stadtteilzentren als wichtige Kristallisationspunkte für die Entwicklung des Gemeinwesens

In der Gemeinwesenarbeit kommt der Settlementbewegung und den Nachbarschaftszentren besondere historische Bedeutung zu. So waren es Settlementbewegungen in England (Toynbee Hall) und den USA (Hull House), die um 1890 das Verständnis von Gemeinwesenarbeit maßgeblich beeinflussten (vgl. Schnee 2009: 21). Seither hat sich die Gemeinwesenarbeit weiterentwickelt, professionalisiert und ausdifferenziert. Es gibt ein breites Spektrum an Theorien und Methoden, derer sich GemeinwesenarbeiterInnen bedienen und damit unterschiedliche Projekte und Einrichtungen ausgestalten. Nachbarschaftszentren oder Community Center als Orte, an denen Menschen zusammenkommen und an denen gemeinwesenorientierte Aktivitäten entwickelt werden, spielen dabei nach wie vor eine wichtige Rolle. Sie bieten Raum für Menschen aus der Nachbarschaft und für verschiedene Gruppen und Communities, sie fungieren als Treffpunkte, fördern Austausch und schaffen durch diverse (Bildungs-)Angebote emanzipatorische Wirkungen (vgl. Löhnert 2009: 175).

Auch in Wien gibt es eine Tradition von Nachbarschaftszentren. So wurde bereits im Jahr 1901 das Ottakringer Settlement gegründet, das sich allerdings vor allem an Frauen aus der Mittelschicht richtete (vgl. Malleier 2005: 22). In den 1980er Jahren entstanden in Wien die ersten Nachbarschaftszentren des Wiener Hilfswerks, die bis heute an zehn Standorten betrieben werden (vgl. Schnee 2009: 27f., Sing 2013: 213f.) und in denen professionelle Sozial- und Gesundheitsberatung ebenso Platz haben wie Freiwilligenarbeit und selbst organisierte Gruppen. Mit der Bassena am Schöpfwerk wurde in einer als problembehaftet wahrgenommenen Großsiedlung ebenfalls ein Stadtteilzentrum eingerichtet, das lange Zeit als innovativer Motor der Gemeinwesenarbeit in Wien galt (vgl. Stoik 2009: 46). In den Wiener Gemeindebauten wurden von wohnpartner, der städtischen Einrichtung für Nachbarschaftsarbeit im Gemeindebau, seit 2011 weitere BewohnerInnen-Zentren initiiert, die vorhandene Erdgeschoßlokale nutzen und für vielfältige Aktivitäten von BewohnerInnen öffnen (vgl. wohnpartner 2019).

Neben diesen institutionalisierten Nachbarschafts- bzw. Stadtteilzentren sind in Wien verschiedene weitere Räume und Lokale zu finden, die zumindest temporär betrieben werden und in der Konzeption sowie in ihrer Funktion Nachbarschafts- bzw. Stadtteilzentren ähneln. Zum einen sind hier selbst organisierte kulturell und/oder politisch geprägte Orte wie das Werkstätten- und Kulturhaus (WUK) oder das Amerlinghaus zu nennen, die aus zivilgesellschaftlichen Bewegungen und Besetzungen entstanden sind und bis heute bedeutsame Orte für selbstbestimmtes Engagement darstellen. Des Weiteren wird aktuell in neu entstehenden Quartieren und Stadtteilen ein großes Augenmerk auf die Errichtung von gemeinschaftlich nutzbaren Räumen gelegt, die als Treffpunkte dienen und Platz bieten für unterschiedliche Nutzungen und Aktivitäten der BewohnerInnen. Diese werden häufig im Rahmen der Besiedelung für einen gewissen Zeitraum professionell begleitet, um zur aktiven Nutzung der Räume anzuregen, deren Aneignung und Möblierung partizipativ zu gestalten und die konkreten Nutzungsmodalitäten und Nutzungsregeln untereinander auszuhandeln. Im weiteren Verlauf soll die Nutzung der Gemeinschaftsräume allerdings überwiegend selbst organisiert funktionieren.

Während in neu errichteten Quartieren gemeinschaftlich nutzbare Räume mittlerweile zu den Qualitätskriterien eines Stadtviertels zählen und dementsprechend mitgeplant werden, zeigt sich umgekehrt in den historisch gewachsenen und dicht bebauten Vierteln Wiens ein besonderer Mangel an solchen offenen und konsumfreien Räumen. Die Caritas Gemeinwesenarbeit setzt daher genau an diesen Orten Akzente, um Orte der Begegnung in benachteiligten Stadtteilen zu etablieren – wie beispielsweise die Brunnenpassage am Brunnenmarkt in Ottakring, der Stand 129 am Viktor-Adler-Markt und die Community Kitchen in der Brotfabrik in Favoriten. Zudem versuchen die Gebietsbetreuungen oder auch die Teams der Lokalen Agenda in bestehenden Stadtteilen Räume zu schaffen, indem sie die eigenen Lokale für Initiativen aus dem Stadtteil öffnen oder temporär zusätzliche Lokale anmieten und für Aktivitäten aus und für den Stadtteil zur Verfügung stellen.

Die Herbststraße 15 war ein solcher temporärer Ort. Ein ehemaliges Gasthaus im Erdgeschoss eines Gründerzeitbaus in Wien Ottakring wurde zu einem offenen Raum für die Nachbarschaft und für verschiedene Communities. Die Besonderheit des Projekts bestand darin, dass es sich um ein kooperatives Stadtteilzentrum handelte, das von mehreren AkteurInnen gemeinsam getragen wurde und das auf einer Kooperation zwischen städtischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen beruhte. Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der Entwicklung der Herbststraße 15 auseinander sowie mit den Lernerfahrungen, insbesondere den Chancen und Herausforderungen, die mit der kooperativen Gestaltung eines Stadtteilzentrums verbunden sein können. Grundlage ist eine abschließende Reflexion im Team der Caritas Stadtteilarbeit, als einer der AkteurInnen im kooperativen Stadtteilzentrum.


2. Entstehung und Entwicklung eines kooperativen Stadtteilzentrums in der Herbststraße 15 in Wien Ottakring

Die Initiative für das Projekt Herbststraße 15 kam von der lokalen Gebietsbetreuung. Gemeinsam mit zwei weiteren AkteurInnen, der Stadtteilarbeit der Caritas Wien und dem ersten Wiener Leihladen leila.wien, konnte die Idee schließlich konkretisiert und in die Tat umgesetzt werden. Die Gebietsbetreuung wollte einen offenen Raum für Nachbarschaft einrichten, in einem durch dichte Bebauung und wenigen offene Begegnungsräumen gekennzeichneten Gründerzeitviertel nahe des Wiener Gürtels. Das in den Blick genommene Viertel war zudem durch einen hohen Anteil an BewohnerInnen mit niedrigem Bildungsgrad, niedrigen Einkommen und vielfältigen Migrationshintergründen gekennzeichnet (vgl. Troger/Gielge 2016: 92ff.). Der leila.wien war gerade dabei sich zu formieren und auf der Suche nach einem Raum, in dem das wachsende Inventar gelagert und ausgeborgt werden konnte. Die Stadtteilarbeit suchte einen Raum für das MultiplikatorInnenprojekt Grätzeleltern, das – nach einer Pilotphase – gerade mit Unterstützung der Wiener Gesundheitsförderung auf sieben Wiener Bezirke ausgeweitet werden sollte. Bei den Grätzeleltern handelt es sich um MultiplikatorInnen vielfältiger Herkunft aus verschiedenen Bezirken Wiens, die andere Menschen in ihrem Umfeld ehrenamtlich unterstützen (vgl. Kirsch-Soriano da Silva 2013). Sie kommen aus unterschiedlichen Communities1 und sprechen insgesamt über 25 verschiedene Sprachen. Sie machen auf Anfrage Hausbesuche, geben insbesondere für zugewanderte Menschen hilfreiches Wissen über das Leben in Wien weiter und vermitteln und begleiten bei Bedarf auch zu verschiedenen professionellen Ansprechstellen. Nachdem im Projekt Grätzeleltern verschiedene Räume temporär und punktuell genutzt worden waren, wurde nun ein Ort gesucht, der zu einer dauerhafteren Homebase der Grätzeleltern werden konnte, der für Schulungen, Treffen und Sprechstunden für die MultiplikatorInnen geeignet war und gleichzeitig Möglichkeiten für das Entstehen von weiteren Aktivitäten eröffnete (vgl. Caritas Stadtteilarbeit 2014: 9).

Mit der Herbststraße 15 wurde schließlich ein Ort gefunden, der Platz für alle diese Nutzungen bot. Es handelte sich um ein ehemaliges Gasthaus, das – aufgrund des schlechten Zustands, in dem es vom Vormieter hinterlassen worden war – der Gebietsbetreuung zu vergleichsweise günstigen Konditionen zur Miete angeboten wurde. Gemeinsam beschlossen die drei involvierten AkteurInnen, das Lokal anzumieten und herzurichten. Unter engagierter Mitarbeit zahlreicher helfender Hände wurden die Räumlichkeiten renoviert, eingerichtet und schließlich im Mai 2014 mit einer gemeinsamen Feier eröffnet.

Die Kooperation machte es möglich, dass einerseits die anfallenden Kosten für die einzelnen AkteurInnen geringer waren und die Anmietung der Räumlichkeiten damit besser leistbar wurde und dass andererseits vielfältige Nutzungen vor Ort entstehen konnten. Alle drei beteiligten Organisationen setzten zunächst selbst konkrete Impulse. Die Gebietsbetreuung bot regelmäßige Mietrechtsberatung an, führte Aktivierungsgespräche in der Nachbarschaft und initiierte erste offene Angebote im Raum wie Kochkurse oder offene Gasthaus-Abende. Der leila.wien richtete einen Raum mit seinen Inventarstücken ein und hatte regelmäßige Öffnungszeiten, an denen Interessierte vorbeikommen konnten, um Gegenstände auszuleihen. Die Caritas Stadtteilarbeit bot wöchentliche offene Sprechstunden im Rahmen des Projekts Grätzeleltern an. Im Rahmen der offenen Sprechstunde konnten die Grätzeleltern sowie von ihnen unterstützte Haushalte mit Fragen vorbeikommen und mit den SozialarbeiterInnen über ihre Anliegen sprechen. Gleichzeitig fand die Sprechstunde in der Herbststraße 15 in gemütlicher Kaffeehaus-Atmosphäre statt und bot dadurch auch die Möglichkeit, einander zu treffen, Kaffee zu trinken und zu plaudern. Darüber hinaus fanden auch geschlossene Schulungen, Fortbildungen und Austauschtreffen für die Grätzeleltern in den Räumlichkeiten statt (vgl. Auradnik/Kirsch-Soriano da Silva/Rautner 2019: 226f.).

Neben den fixen Angeboten der drei Organisationen war es von Beginn an das Ziel, die Räumlichkeiten für weitere Ideen und Initiativen zu öffnen. Die Gebietsbetreuung, die Hauptmieterin war, koordinierte dabei den Großteil der externen Raumnutzungen. Mit der Zeit wurden diverse Anfragen an das Team der Herbststraße 15 herangetragen und wurden vielfältige Aktivitäten umgesetzt, die den Raum tatsächlich zu einem lebendigen und niederschwelligen Raum für die Nachbarschaft und für verschiedene Communities machten. Gerade von den Grätzeleltern wurde der Raum schnell als Ressource erkannt und für Gruppen geöffnet, die sonst kaum Zugang zu Räumlichkeiten haben, die sie kostenlos und einfach nutzen und mitgestalten können. Es entstanden von Ehrenamtlichen getragene Sprachkurse und Sprachcafés, Bewerbungscoachings und Computer-Reparaturworkshops, Theaterworkshops, ein Kunstkurs sowie Picknicks, bei denen regelmäßig auch musiziert wurde (vgl. Auradnik/Kirsch-Soriano da Silva/Rautner 2019: 228f.). Darüber hinaus fanden im Laufe der Zeit zahlreiche weitere Initiativen Platz in der Herbststraße: von Nähkursen, über Tanz- und Zumbakurse bis hin zu regelmäßigen Chorproben. Besondere Höhepunkte waren zudem die in regelmäßigen Abständen gemeinsam veranstalteten Feste, die von den verschiedenen NutzerInnen mitgestaltet wurden und bei denen meist ein vielfältiges kulinarisches und kulturelles Programm geboten wurde. Dabei wurde auch das Vorfeld der Herbststraße 15, der Gehsteig und Straßenraum, mitgenutzt und das bunte Leben des Stadtteilzentrums so noch stärker im Stadtviertel sichtbar.

Abbildung 1
Abbildung 1: Wöchentliche Sprechstunde der Grätzeleltern (Privataufnahme, Stadtteilarbeit – Caritas der Erzdiözese Wien / Arash Salem, 2017).


Der kooperative Charakter des Stadtteilzentrums zeigte sich auch in der Organisation und Koordination im Hintergrund. Von Beginn an gab es regelmäßige Treffen zwischen den drei beteiligten AkteurInnen, die den Raum in finanzieller und inhaltlicher Hinsicht trugen. Dabei wurden Fragen der Einrichtung, Instandhaltung und des Betriebs ebenso diskutiert wie die Programmgestaltung, geplante Aktivitäten und neue Anfragen für Raumnutzungen. Das übergeordnete Konzept, das seitens der Gebietsbetreuung verfolgt wurde, war dabei auch mit der Idee verbunden, dass sich die Gebietsbetreuung selbst nach einer gewissen Zeit aus dem Betrieb des Raums wieder zurückziehen kann und die Herbststraße 15 als kooperatives Stadtteilzentrum von verschiedenen AkteurInnen und Initiativen, die den Raum regelmäßig nutzten, selbst weitergetragen wird. Aus diesem Grund wurden mit der Zeit auch die regelmäßigen NutzerInnen des Raums zu NutzerInnentreffen eingeladen, um sie stärker in die Entwicklung des Raums und im Sinne einer geteilten Verantwortungsübernahme zu involvieren.

Schlussendlich konnte dieses Konzept eines längerfristig selbst organisierten kooperativen Stadtteilzentrums – im konkreten Fall der Herbststraße 15 – allerdings nicht realisiert werden. Denn auch bei den beiden anderen von Beginn an involvierten AkteurInnen veränderten sich gewisse Rahmenbedingungen, die ihre Mitgestaltungsmöglichkeiten ebenfalls veränderten. Der leila.wien war mittlerweile dabei, sich neu aufzustellen und für ein weiterentwickeltes Konzept auch einen anderen Raum zu suchen. Die Caritas Stadtteilarbeit war für die weitere Fortsetzung des Projekts Grätzeleltern – nach dem Ende einer Förderperiode durch externe FördergeberInnen – ebenfalls auf die Mitnutzung von möglichst günstigen Räumlichkeiten angewiesen. Ein weiterer Betrieb der Herbststraße 15 wäre lediglich gemeinsam mit weiteren PartnerInnen möglich gewesen. Im Jahr 2018 fanden mehrere Treffen mit den damaligen regelmäßigen NutzerInnen der Herbststraße 15 statt, bei denen die Situation transparent gemacht wurde und gemeinsam ausgelotet wurde, ob sich andere Initiativen und NutzerInnen vorstellen könnten, mit mehr inhaltlicher und finanzieller Verantwortung in den Betrieb der Herbststraße 15 miteinzusteigen. Sowohl der koordinative Aufwand, als auch die mit dem Betrieb verbundenen finanziellen Kosten erwiesen sich allerdings für die großteils ehrenamtlichen Initiativen doch als zu große Hürde und so schloss das kooperative Stadtteilzentrum, nach knapp fünf Jahren reicher und lebendiger Aktivität, im Dezember 2018 schließlich seine Pforten.

Das Projekt Grätzeleltern übersiedelte mit seinen Aktivitäten im Oktober 2018 an einen anderen, bereits bestehenden Standort der Caritas Stadtteilarbeit – nämlich die Brotfabrik in Wien Favoriten, wo sich mittlerweile ebenfalls wieder regelmäßige Sprechstunden, Treffen und Aktivitäten etabliert haben.

Abbildung 2
Abbildung 2: Das Stadtteilzentrum Herbststraße 15 – ein offener Raum für Community und Nachbarschaft (Privataufnahme, Stadtteilarbeit – Caritas der Erzdiözese Wien / Arash Salem, 2017).


3. Lernerfahrungen durch Gelingen und Scheitern

Der Betrieb in der Herbststraße 15 war temporär, dennoch können wertvolle Lernerfahrungen für zukünftige Projekte mitgenommen werden.


3.1 Verschiedene AkteurInnen sprechen unterschiedliche Menschen an

Die Heterogenität der drei beteiligten AkteurInnen brachte unterschiedliche Aktivitäten in den Raum und wirkte sich auch positiv hinsichtlich der Erreichung unterschiedlicher Zielgruppen aus. Während die Gebietsbetreuung vorrangig versuchte die Nachbarschaft anzusprechen, arbeitete die Caritas stark mit Communities verschiedener Herkunftsländer, die aus ganz Wien ihren Weg in die Herbststraße fanden. Der leila.wien erreichte vor allem eine studentische und an ökologischer Nachhaltigkeit interessierte Zielgruppe. Aus den unterschiedlichen Zugängen und Angeboten entwickelten sich Synergien, ergaben sich gegenseitige Denkanstöße und vor allem ein heterogenes Programm. Es zeigte sich, dass der Raum zu unterschiedlichen Zeiten für ganz unterschiedliche Gruppen da sein konnte. Eine Gruppe türkischer Frauen, die gemeinsam nähte, oder auch Gruppen, die gemeinsam Deutsch lernten, nutzten den Raum lange Zeit wochentags an den Vormittagen. Bewegungs- sowie Musikkurse (bspw. Zumba, Trommeln) wurden hingegen eher am Wochenende abgehalten und boten so ein Angebot für berufstätige Personen. Beratungsangebote wie Grätzeleltern oder die Mietrechtsberatung fanden wochentags am Nachmittag, teilweise auch am frühen Abend statt, damit möglichst viele Menschen die Angebote in Anspruch nehmen konnten. Zudem gab es eine Durchlässigkeit zwischen den Gruppen, da bei bestimmten Aktivitäten auch eine Mischung von Zielgruppen und Begegnung untereinander möglich war – wie etwa bei den gemeinsamen Picknicks und Festen.

Abbildung 3
Abbildung 3: Eine Tanzgruppe, die die Herbststraße 15 als Proberaum nutzte, beim jährlichen Sommerfest (Privataufnahme, Stadtteilarbeit – Caritas der Erzdiözese Wien / Magdalena Hubauer, 2016).


3.2 Multifunktionalität der Räumlichkeiten

Die verschiedenen Räume des Lokals – Lagerraum, Büro- und Besprechungsraum sowie multifunktional nutzbarer und adaptierbarer Hauptraum mit Küchenzeile – ermöglichten unterschiedliche Nutzungen, die teilweise auch zeitgleich nebeneinander stattfinden konnten. Während der Öffnungszeiten des leila.wien konnten auch Sprechstunden für die Grätzeleltern abgehalten werden, während des Nähkurses konnten im Büroraum Besprechungen stattfinden, während des offenen Cafés konnten auch geschützte Beratungsgespräche geführt werden. Insbesondere der Hauptraum selbst konnte mittels einer Vielzahl gleicher quadratischer Tische auch ganz unterschiedlich gestaltet werden: vom ganz leeren Raum, bis zur großen Tafel oder einer kleinteiligen Kaffeehausatmosphäre. Aufgrund der gegebenen Multifunktionalität wurde das Lokal von verschiedenen Gruppen in seiner flexiblen Adaptierbarkeit auch tatsächlich unterschiedlich genutzt.


3.3 Erreichbarkeit und Sichtbarkeit

Die zentrale Lage der Herbststraße 15 war ebenfalls ein großer Vorteil. Sie ist nahe des Wiener Gürtels, in unmittelbarer Nähe der U-Bahn gelegen und hat eine gute öffentliche Verkehrsanbindung. Das erdgeschossige Eck-Lokal ermöglichte es, den Raum leicht zu finden. Durch die mehrjährige Nutzung und Öffentlichkeitsarbeit der drei AkteurInnen war das Stadtteilzentrum zudem im Bezirk gut vernetzt und auch im Umfeld und bei anderen lokalen Einrichtungen bekannt. Mit der Zeit fand eine Erweiterung des Raums zum öffentlichen Raum hin statt. Es wurden Sitzgelegenheiten auf dem Gehsteig aufgestellt und bei Festen wurde der Gehsteig und teilweise auch der Straßenraum mitgenutzt und bot eine Bühne für musikalische Darbietungen und geselliges Beisammensein. Die Herbststraße 15 wurde so zu einem sichtbaren Ort im Stadtviertel.


3.4 Improvisiertheit und Mitgestaltung

Die Zusammenarbeit und die Arbeitsteilung zwischen den drei beteiligten AkteurInnen gestalteten sich unkompliziert, teilweise auch improvisiert. Dies spiegelte den Charakter des entstehenden Stadtteilzentrums wieder, wo vieles erst im Laufe der Zeit erarbeitet und in der Diskussion miteinander entschieden wurde. Diese Arbeitsweise brachte eine starke Prozessorientierung mit sich, die dem Experiment Herbststraße 15 auch am ehesten gerecht wurde. Gleichzeitig förderten gerade die Improvisiertheit und die Offenheit, wo eben noch nicht alles vordefiniert war, die konkreten Möglichkeiten für Mitgestaltung und Entwicklung und dass diese auch von den verschiedenen AkteurInnen und Initiativen wahrgenommen wurden.

Die gemeinsame Renovierung des Raums war gewissermaßen die Initialzündung für die Aneignung des Raums und war die Basis für eine starke Identifikation der drei beteiligten AkteurInnen mit dem neuen Stadtteilzentrum. Durch seinen improvisierten Charakter behielt der Raum aber über mehrere Jahre die Möglichkeit zur Aneignung und Mitgestaltung. Gruppen und Initiativen, die erst in einer späteren Phase dazu stießen, hatten stets die Möglichkeit, Dinge zu verändern, zu verbessern und den Raum nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Dies führte dazu, dass sich die unterschiedlichen NutzerInnen mit dem Raum identifizieren konnten und dadurch auch bereit waren, eine gewisse Verantwortung für den Raum zu übernehmen. Die jeweiligen NutzerInnen bemühten sich, den Raum sauber zurückzulassen und auftauchende Anliegen und Themen mit den weiteren NutzerInnen des Raums zu besprechen.

Abbildung 4
Abbildung 4: Das Team der Caritas Stadtteilarbeit und Freiwillige des Projektes Grätzeleltern bei der Renovierung der Herbststraße 15 (Privataufnahme, Stadtteilarbeit – Caritas der Erzdiözese Wien / Magdalena Hubauer, 2014).


3.5 Ein offenes Konzept bietet Raum für unterschiedliche Identitäten

Das bewusst offene Konzept für das Lokal in der Herbststraße 15 ermöglichte es, dass es mit unterschiedlichen Identitäten gefüllt wurde. Symbolisiert wurde dieses offene Konzept zum einen durch eine sehr reduzierte und sich erst im Laufe der Nutzung partizipativ erweiternde Einrichtung des Lokals. Zum anderen wurde ganz bewusst im Vorfeld kein eigener Name für das Stadtteilzentrum gewählt, sondern der Raum einfach mit seiner Adresse – Herbststraße 15 – bezeichnet, in der Annahme, dass zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht eine gemeinsame Namensgebung erfolgen könnte.

Das Bedürfnis, einen anderen Namen zu finden, gab es im Laufe der folgenden Jahre eigentlich nie, aber jede und jeder die oder der den Ort nutzte, schrieb dem Namen ihre oder seine persönliche Bedeutung zu. So würde das, was die Herbststraße war, beispielsweise auch von den vorwiegend involvierten AkteurInnen und Initiativen, unterschiedlich beschrieben werden. Es würden verschiedene Geschichten erzählt und verschiedene Erlebnisse und Erfahrungen damit verbunden werden. Und selbst für die Menschen, die die Herbststraße 15 besuchten und deren Angebote nutzten, konnte sie mit unterschiedlichen Bedeutungen verknüpft sein. Jemand, der von den Grätzeleltern unterstützt wurde und in einer Sprechstunde Lösungen für seine oder ihre Problemlagen suchte, konnte in einem anderen Moment auf der Bühne des Herbststraßenfests auftreten, andere mit besonderen musikalischen Talenten berühren und begeistern und auf diese Weise eine ganz andere Rolle in der Gemeinschaft einnehmen. Auch dafür bot das Stadtteilzentrum Raum.


3.6 Günstige Miete, aber infrastrukturelle Herausforderungen

Die Miete der Herbststraße 15 war zwar vergleichsweise günstig, die bauliche und infrastrukturelle Beschaffenheit war allerdings trotz der Renovierungsarbeiten zu Beginn nicht optimal. Der Raum konnte nur schwer beheizt werden, es mussten stets kleinere Reparaturen vorgenommen werden und die technische Ausstattung war teilweise eben auch improvisiert. Es konnte beispielweise selten eine stabile Internetverbindung für längere Büroarbeiten hergestellt werden. Das Lokal war auch nicht barrierefrei, außer durch den in der Regel nicht öffentlich zugänglichen Hintereingang. Zusätzlich waren in der Herbststraße 15 laufend viele kleine organisatorische Dinge zu erledigen, wie beispielsweise Einkauf, Müllentsorgung, Instandhaltung, Koordination des Putzdienstes, für die alle AkteurInnen Zeit aufwenden mussten.


3.7 Unterschiedliche konzeptionelle und praktische Zugänge

Die drei AkteurInnen des kooperativen Stadtteilzentrums hatten zwar eine gemeinsame Grundidee für den Raum, es gab allerdings kein schriftliches gemeinsames Konzept, auf das sich die AkteurInnen bei der konkreten Nutzung und Begleitung des Raums berufen hätten können. Dadurch hatten die drei AkteurInnen in der Praxis auch unterschiedliche Vorstellungen, Zugänge und Arbeitsweisen, mit denen sie jeweils die Herbststraße 15 prägten. Bis zuletzt gab es im Stadtteilzentrum daher einerseits unterschiedliche Zugänge seitens der drei beteiligten AkteurInnen und andererseits auch nicht ganz geklärte Verantwortlichkeiten und Rollen. Zudem wechselte auch die von der Gebietsbetreuung nominierte Hauptansprechperson für den Raum mehrmals, sodass sich die NutzerInnen immer wieder auf neue Ansprechpersonen sowie auf deren Arbeitsweisen und Vorstellungen einstellen mussten.


3.8 Nutzungsoffene Präsenz im Lokal und konkrete thematische Nutzungen

Zu Beginn hatte insbesondere die Gebietsbetreuung, die in den ersten Jahren für das Projekt auch eine Kofinanzierung durch eine EU-Förderung erhielt, personelle Ressourcen, um an verschiedenen Tagen der Woche persönlich im Lokal präsent zu sein und regelmäßige Öffnungszeiten zu ermöglichen. Auch der leila.wien deckte gewisse Öffnungszeiten ab sowie das Projekt Grätzeleltern im Rahmen der wöchentlichen Sprechstunden. Diese offenen Zeiten ermöglichten es interessierten Menschen aus der Umgebung, in das Lokal hineinzuschauen und ganz unkompliziert ins Gespräch zu kommen und so vielleicht auch mehr über die verschiedenen Angebote zu erfahren oder eigene Anknüpfungspunkte zu entdecken. Im Laufe der Zeit endeten temporäre Förderungen, weshalb es weniger Ressourcen seitens des Gebietsbetreuungsteams gab, um persönlich im Raum präsent zu sein. Die vorhandenen Ressourcen flossen vorwiegend in die Instandhaltung und Organisation des Raums sowie in die Koordination der Raumnutzungen. Dadurch waren die Öffnungszeiten von den verschiedenen Initiativen abhängig, die zwar grundsätzlich offen waren, oft aber auch bestimmte Kerngruppen ansprachen.


3.9 Temporäre Raumnutzungen und punktuelles Engagement

Das Öffnen des Lokals für unterschiedliche Initiativen führte zudem dazu, dass sich die Angebote im Stadtteilzentrum ständig veränderten und es kaum zu einer Konstanz im inhaltlichen Programm kam. Es gab viele wechselnde Initiativen, die temporär und meist über einen kurzen Zeitraum Aktivitäten anboten. Aus Sicht vieler NutzerInnen stand die temporäre Raumnutzung im Vordergrund und damit gleichzeitig ein eher punktuelles Engagement im Gesamtkontext des Stadtteilzentrums. Für ein längerfristiges Weiterleben des Stadtteilzentrums war eine Stärkung der Rolle der NutzerInnen angedacht. Tatsächlich verstanden sich die meisten Initiativen allerdings vor allem als RaumnutzerInnen, die inhaltlich Angebote gestalten wollten und dafür einen kostengünstigen bzw. kostenlosen Raum brauchten. Eine darüberhinausgehende Verantwortungsübernahme für den Raum als Ganzes – in inhaltlicher aber auch finanzieller Hinsicht – war für die meisten NutzerInnen nicht vorstellbar.


3.10 Kosten und Koordinationsaufwand als Hürde für stärkere Selbstorganisation

Schlussendlich stellten sich vor allem fehlende finanzielle Ressourcen als unüberwindbare Hürde heraus, um das kooperative Stadtteilzentrum stärker selbst organisiert weiterzuführen und dabei auch zivilgesellschaftliche Initiativen in eine tragendere Rolle zu bringen. Die engagierten Menschen, die ihre Initiativen ohnehin freiwillig und kostenlos in der Herbststraße 15 anboten, sahen kaum Möglichkeiten, finanzielle Ressourcen für die In-Betrieb-Haltung (Raummiete, Betriebskosten, Instandhaltungskosten, Reinigung) beizutragen. Der Betrieb der Herbststraße 15 erforderte zudem – neben den finanziellen Ressourcen – einen gewissen Organisationsaufwand. Die Koordination und Organisation eines solchen Raums verlangt Zeit und ein gewisses Know-how, was in einem ehrenamtlichen Rahmen nur schwer geleistet werden kann.


3.11 Vielfalt und Offenheit auch für die Zukunft

Nicht zuletzt läuft ein selbst verwalteter Raum Gefahr, zwar von bestimmten Gruppen und Menschen getragen zu werden, aber für andere Interessierte eben nicht mehr offen zu sein. Das Offenhalten eines solchen Raums, das Im-Blick-Haben von übergeordneten Zielen für den Stadtteil und verschiedene Gruppen, das Fördern und Begleiten von Initiativen und Freiwilligen sind schlussendlich Aufgaben, die selbst für professionelle Gemeinwesenarbeit eine große Herausforderung darstellen.

Auch im Projektverlauf der Herbststraße 15 waren immer wieder Ausschlüsse und Distinktionsmuster bestehender NutzerInnengruppen zu erkennen. Besonders deutlich wurde dies in Projektphasen, in denen die Herbststraße 15 weniger intensiv genutzt wurde und es so zu freien Raumressourcen kam. Diese freien Raumressourcen wurden meist durchaus rasch von bestehenden NutzerInnengruppen gefüllt. Auch wenn den Gruppen die Nutzung der freien Ressourcen von den drei AkteurInnen meist nur temporär in Aussicht gestellt wurde, so konnten die NutzerInnengruppen ihre Position und ihre Präsenz im Raum nachhaltig stärken. Kam es in der Folge zu Raumanfragen von neuen potenziellen NutzerInnen, so zeigten sich die erstarkten NutzerInnengruppen häufig weniger kooperativ und „verteidigten“ ihre erworbenen Raumressourcen. Weiters war zu beobachten, dass präsente NutzerInnengruppen der Herbststraße 15 einen inhaltlichen Schwerpunkt verliehen. Dadurch beeinflussten sie die Außenwahrnehmung des Stadtteilzentrums und in Folge auch die Zielgruppenerreichung des Projektes. Beispielsweise waren im Jahr 2015 kostenlose Deutschkurse von hoher Präsenz, die wiederum vorwiegend migrantische Zielgruppen anzogen und so den Zugang für andere interessierte Zielgruppen möglicherweise einschränkten.

Diesen Mechanismen des Ausschlusses steuerten die drei AkteurInnen immer wieder gezielt durch Reflexion und Methoden der Gemeinwesenarbeit entgegen. Es handelte sich hierbei aber um eine professionell gestützte und ressourcenintensive Arbeit, die für selbstverwaltete Räume ungleich schwieriger ist.


4. Fazit: Temporäres Experiment oder Zukunftsmodell

Die Herbststraße 15 war für die AkteurInnen, NutzerInnen und BesucherInnen ein besonderer Ort und gleichzeitig auch ein mutiges Experiment, bei dem gemeinsam viel möglich geworden ist. Die Diversität der ProjektpartnerInnen ermöglichte eine Nutzungsvielfalt durch heterogene Menschen und Gruppen. Die Herbststraße 15 wurde insbesondere auch von denjenigen genutzt, die in der Stadt wenige Räume zur Verfügung haben und für die die Nutzung und Mitgestaltung dieser Raumressource daher besonders wertvoll war.

Es stellt sich die Frage, ob aus dem temporären Experiment auch ein tragfähiges Zukunftsmodell werden könnte. In vielerlei Hinsicht konnten durch das Projekt Potenziale eines kooperativen Stadtteilzentrums aufgezeigt werden, insbesondere in Hinblick auf neue Kooperationen sowie die Öffnung für Aneignung und Mitgestaltung für verschiedene NutzerInnen. Gleichzeitig zeigte sich, dass der Koordinations- und Organisationsaufwand sowie das Im-Blick-Haben von übergeordneten Zielen des Raums Aufgaben sind, die ohne professionelle Begleitung bzw. ohne Professionalisierung der NutzerInnen kaum zu bewerkstelligen sind.

Für ein längerfristig tragfähiges Stadtteilzentrum, das vielfältigen und insbesondere auch sozial benachteiligten Gruppen offen steht, erscheint es zwar sinnvoll, verschiedene Kräfte, AkteurInnen und Angebote zu bündeln. Gleichzeitig braucht es eine laufende Koordination und eine beständige Aushandlung von handlungsleitenden Konzepten und Verantwortlichkeiten sowie eine längerfristige Finanzierungsstruktur, auch über Projektlaufzeiten und Projektlogiken hinaus. Deren Sicherstellung ist im Interesse des Gemeinwohls und stellt damit auch eine öffentliche Aufgabe dar.


Verweis
1 Der mehrdeutige Begriff Community besitzt in der Gemeinwesenarbeit vor allem territoriale, funktionale sowie kategoriale Bezüge. Während territoriale Bezüge beispielsweise über die Nachbarschaft oder Stadtteile definiert werden, umfassen funktionale Bezüge beispielsweise die Dimensionen von Wohnen oder Arbeit. Kategoriale Bezüge beinhalten hingegen Gemeinsamkeiten hinsichtlich des Geschlechts, der Ethnie, des Alters usw. (vgl. Galuske 2013: 105). Im Projekt Grätzeleltern umfasst der Begriff Community ebenfalls diese vielschichtige Mehrdeutigkeit, wobei die Kategorie der ethnischen und kulturellen Zugehörigkeit bzw. Abgrenzung ausgehend von Herkunftsland und Sprache stark zum Tragen kommt.


Literatur

Auradnik, Stefan/Kirsch-Soriano da Silva, Katharina/Rautner, Florian (2019): Zugewanderte Menschen als MultiplikatorInnen und ihre Rolle in Integrationsprozessen. In: Czaika, Mathias/Rössl, Lydia/Altenburg, Friedrich/Faustmann, Anna/Pfeffer, Thomas (Hg.): Migration & Integration. 7. Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Praxis, Krems: Edition Donau-Universität Krems, S. 225–235.

Caritas Stadtteilarbeit (2014): Gesund Wohnen im Grätzel. 1. Zwischenbericht. Wien.

Galuske, Michael (2013): Methoden der Sozialen Arbeit. Eine Einführung. Weinheim/Basel: Beltz Juventa.

Kirsch-Soriano da Silva, Katharina (2013): Grätzeleltern. Ein Nachbarschaftsprojekt im 6. und 15. Wiener Gemeindebezirk. In: soziales_kapital. Wissenschaftliches journal österreichischer fachhochschul-studiengänge soziale arbeit. Nr. 9 (2013). https://soziales-kapital.at/index.php/sozialeskapital/article/view/261/420 (06.08.2019).

Löhnert, Eberhard (2009): Offen für alle. Stadtteilzentren für Demokratie und Vielfalt gegen rechtsextremistische und antisemitistische Einstellungen. In: BdW – Blätter der Wohlfahrtspflege. Jg. 156, Nr. 5, S. 175–177.

Malleier, Elisabeth (2005): Das Ottakringer Settlement. Zur Geschichte eines frühen internationalen Sozialprojekts. Wien: Verband Wiener Volksbildung.

Schnee, Renate (2009): Entwicklung der Gemeinwesenarbeit in Wien. In: Sing, Eva/Heimgartner, Arno (Hg.): Gemeinwesenarbeit in Österreich. Graz: Leykam, S. 21–32.

Sing, Eva (2013): Entwicklungen der Gemeinwesenarbeit in Österreich. In: Stövesand, Sabine/Stoik, Christoph/Troxler, Ueli (Hg.): Handbuch Gemeinwesenarbeit. Traditionen und Positionen, Konzepte und Methoden, Deutschland – Schweiz – Österreich. Opladen u.a.: Barbara Budrich, S. 213–221.

Stoik, Christoph (2009): Wiener Gemeinwesenarbeit am Scheideweg. In: Sing, Eva/Heimgartner, Arno (Hg.): Gemeinwesenarbeit in Österreich. Graz: Leykam, S. 33–54.

Troger, Tobias/Gielge, Johannes (2016): Lebensqualität in 91 Wiener Bezirksteilen. Bezirksprofile der Zufriedenheit mit der Wohnumgebung. In: Stadt Wien, Magistratsabteilung 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung (Hg.): Werkstattbericht 157.

wohnpartner (2019): BewohnerInnen-Zentren. https://www.wohnpartner-wien.at/zusammenleben/bewohnerinnen-zentren/ (07.05.2019).


Über die AutorInnen

Dipl.-Ing. Dr. Katharina Kirsch-Soriano da Silva
katharina.kirsch@caritas-wien.at

Leiterin der Stadtteilarbeit der Caritas Wien und Lektorin an der FH Campus Wien im Masterstudiengang Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit. Arbeitsschwerpunkte: Gemeinwesenarbeit, soziale Stadtteilentwicklung und soziales Wohnen.

Florian Rautner, MA
florian.rautner@caritas-wien.at

Tätig als Sozialarbeiter und Soziologe bei der Stadtteilarbeit der Caritas Wien mit den Schwerpunkten Gemeinwesenarbeit sowie Stadt- und Migrationsforschung.