soziales_kapital
wissenschaftliches journal österreichischer fachhochschul-studiengänge soziale arbeit
Nr. 25 (2021) / Rubrik „Einwürfe/Positionen“ / Standort St. Pölten
Printversion: http://www.soziales-kapital.at/index.php/sozialeskapital/article/view/728/1354.pdf


Marina Tomic Hensel & Florian Zahorka:

Re-Politisierung Sozialer Arbeit entlang professionsethischer Prinzipien

Eine Rückschau auf die globale IFSW-Konferenz 2020


1. Co-Building Social Transformation

Die globale Konferenz der Internationalen Föderation der Sozialarbeiter*innen (IFSW) mit dem Titel „The 2020 to 2030 Social Work Global Agenda: Co-Building Social Transformation“ fand von 15. bis 19. Juli 2020 statt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde diese nicht wie geplant in Kanada, sondern erstmals online abgehalten. Das Ziel der Konferenz war es, auf die gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen, Hoffnungen und Visionen von Sozialer Arbeit zu reflektieren und abschließend Themen und Strategien für die „Globale Agenda 2020–2030“ Sozialer Arbeit zu formulieren. Sozialarbeiter*innen bzw. in der Sozialen Arbeit tätige Personen, Nutzer*innen, Politiker*innen, Lehrende sowie Vertreter*innen marginalisierter Gruppen wurden aufgerufen, ihre Anliegen und Ideen für eine inklusive, gerechte und nachhaltige Zukunft einzubringen. Insgesamt wurden unter der inhaltlichen Klammer „Die kollektive Gestaltung des sozialen Wandels“ 14 große Themen bearbeitet:

Diese Themen beschäftigen die Soziale Arbeit nicht erst seit der Konferenz, sondern verweisen vielmehr auf ihre professionsethischen Grundsätze, die auch in der Global Agenda der letzten Dekade einen zentralen Stellenwert einnahmen (vgl. IASSW/ICSW/IFSW/ 2014; 2016; 2018; 2020a). Angesichts der gegenwärtigen globalen Entwicklungen wurden jedoch einige Aspekte erneut diskutiert und mit Nachdruck eingefordert, beispielsweise das Thema „Rechte indigener Bevölkerungsgruppen“.1

Die Dimension der Konferenz lässt sich auch an ihrer zeitlichen und digitalen Gestaltung erkennen. Sie erstreckte sich an den ersten vier Tagen über jeweils zehn Stunden von 8.00–18.00 Uhr (UTC) und fand ihren Abschluss am Sonntag um 15.00 Uhr UTC. Der zeitliche Rahmen bezog sich insbesondere auf die Live-Sessions, denn die meisten anderen Beiträge waren aufgezeichnet und konnten jederzeit als nicht-gelistete Youtube-Videos abgerufen werden. Das Programm war umfangreich: Es gab eine Vielzahl an Präsentationen und Workshops (insgesamt 356 Sessions), darunter elf Keynotes, fünf Live-Global-Agenda-Panels,2 Indigenous-led-Sessions und Service-users-led-Sessions.

Das Format der Konferenz war niederschwellig, nachhaltig und inklusiv zugleich. So war die Anmeldung für prinzipiell alle Menschen mit einer Email-Adresse möglich. Die Teilnahme war nicht nur kostenlos, sondern zeit- und ortsunabhängig und damit individuell gestaltbar. Austauschmöglichkeiten wurden über Kommentarfunktionen sowie über virtuelle Tools geschaffen. Allerdings war für die Teilnahme ein entsprechendes Gerät (PC, Smartphone o.ä.) sowie ein Internetzugang notwendig. Dennoch erlaubte der immaterielle Charakter der Konferenz einen bisher einmaligen Grad an Partizipation und Inklusion, wodurch sie nicht nur den eigenen professionsethischen Prinzipien gerecht wurde, sondern Wissen als globales Gut über Kontinente hinweg für 20.000 Teilnehmer*innen zugänglich machte.

Sowohl das einzigartige Format als auch die strategisch bedeutsame Bündelung der Themen für die Global Agenda machten diese Konferenz gewissermaßen zu einem historischen Ereignis. Der Anspruch dieses Beitrags ist es, die Keynotes zu skizzieren und die Ausrichtung anzuzeigen, die für die Soziale Arbeit für die nächste Dekade formuliert wurde. Im ersten Schritt werden die professionsethischen Bezugspunkte der Konferenz dargelegt. Anschließend werden die Keynotes rekapituliert und so die Brücke zu den zentralen Themen der Global Agenda geschlagen. Der Beitrag endet mit Überlegungen über Implikationen für die Ausbildung Sozialer Arbeit.


2. Re-Politisierung entlang ethischer Werte

“We need to create the historical conditions for the real and effective exercise of citizenship. This is the great driver that mobilizes us every day. This is our horizon of meaning. This is Social Work. This is what moves us to seek, with others, every day, the transformation of the current social order.” (Martínez 2020a)

In ihrer Eröffnungsrede formulierte Silvana Martínez den Auftrag an die Soziale Arbeit, entlang professionsethischer Leitlinien Bedingungen für eine gerechtere Welt zu schaffen. Sie verwies darauf, dass eine solidarische Welt ohne soziale Gerechtigkeit, die Anerkennung von Vielfalt und eine faire Umverteilung des Reichtums nicht möglich ist. Ausgehend von der Kritik an gegenwärtigen Strukturen wurde die Soziale Arbeit aufgerufen, an der Veränderung der Welt mitzuwirken. Mit diesem Auftrag wurden nicht nur die Prioritäten in der Aufgabenbestimmung der Sozialen Arbeit (re)formuliert und damit ihr politisches Mandat hervorgehoben, sondern es wurde auch der diskursive Hintergrund der Konferenz bestimmt: Im Fokus stand nicht die Frage nach dem Umgang mit den Folgen des sozialen Wandels, sondern die Frage, wie es der Sozialen Arbeit gelingen kann, aktiv ihren Beitrag zur Veränderung der sozialen Verhältnisse und gesellschaftlichen Strukturen zu leisten, um nachhaltig globale soziale Gerechtigkeit zu fördern. Dieser Anspruch korrespondiert mit der internationalen Definition von Sozialer Arbeit und kann als eine Fortführung des bereits in der Global Agenda 2010–2020 formulierten Auftrags betrachtet werden, für eine neue, auf Menschenrechten basierende Weltordnung einzustehen (vgl. IASSW/ICSW/IFSW 2012: 1). Die Konferenz bekräftigte damit das internationale, gemeinsame Grundverständnis von Zielen und Aufgaben Sozialer Arbeit als Menschenrechtsprofession und bettete diese in gegenwärtige Weltverhältnisse ein.

Die Covid-19-Pandemie verlangte nicht nur nach einem neuen Konferenzformat, sondern auch nach neuen Wegen, auf die Krise zu reagieren. Insofern verwundert es nicht, dass dieses Thema maßgeblich die Debatte bestimmte und als eine Art Vergrößerungsglas diente, unter dem die Bedingungen der Handlungsmöglichkeiten von Sozialer Arbeit analysiert wurden. Neben der Covid-19-Pandemie wurden drei weitere interdependente Krisen als Anlass für die Bekräftigung des politischen Mandats von Sozialer Arbeit genannt: der Klimawandel, der (institutionelle und strukturelle) Rassismus und die Wirtschaftskrise (vgl. Lavalette 2020). Diese würden zur Verschärfung von sozialen Ungleichheiten beitragen und die Profession vor neue Herausforderungen stellen.

In einer Vielzahl an Beiträgen wurden von Politiker*innen, politischen Aktivist*innen, Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, Nutzer*innen, Lehrenden und Praktiker*innen aus allen IFSW-Regionen Möglichkeiten skizziert, diesen Krisen entsprechend zu begegnen. Eine zentrale These war, dass Soziale Arbeit als wertebasierte Menschenrechtsprofession die künftige sozialpolitische Richtung vorgeben kann und soll. Als Ziel einer auf Humanität basierenden Führung (Leadership) wurden nachhaltige, umfassende und signifikante gesellschaftliche Veränderungen in den Keynotes markiert, die das Potenzial haben, soziale Gerechtigkeit für Alle herzustellen. Das System, so wie es jetzt ist, kann dies jedenfalls nicht leisten, so der maßgebliche Konsens.


3. Keynotes – Soziale Arbeit quo vadis?

Den Auftakt machte Esther Utjiua Muinjangue, Sozialarbeiterin und stellvertretende Ministerin für Gesundheit und Soziales in Namibia. Bezugnehmend auf die Situation von Sozialarbeiter*innen in Namibia kritisierte sie zunächst die mangelnde staatliche Anerkennung von Sozialer Arbeit als Profession, die es den Sozialarbeiter*innen erschwert eine professionelle Identität herauszubilden. Diese sei aber – neben Kompetenzen, Wissen und Haltung – die grundlegende Voraussetzung für ein effektives und professionelles Arbeiten. Dass Krisen auch Chancen sein können, um die Rolle von Sozialer Arbeit bei der Gestaltung von sozialem Wandel sichtbar zu machen, legte sie anhand der Covid-19-Pandemie dar: So hätten Sozialarbeiter*innen rasch auf die Bedürfnisse von Menschen reagiert, aus diesen Interventionen abgeleitet und damit zur Eindämmung des Virus beigetragen. Sie formulierte den Auftrag an die Profession, ihre zentrale Rolle sowie Führungskompetenzen – nicht nur, aber auch bei der Bewältigung von sozialen Krisen – in der Gesellschaft sichtbar zu machen und ihre Erfahrungen an die Politik zurückzuspielen. Sozialarbeiter*innen sind „agents of change“, so die Politikerin. Als kreative, innovative, forschungs- und wertebasierte Menschenrechtsprofession kann und soll die Soziale Arbeit die politische Richtung vorgeben, in die es künftig gehen soll. Hierfür müssen Möglichkeiten der politischen Aktion und Intervention in die Curricula der Ausbildungsstätten implementiert werden (vgl. Muinjangue 2020).

Im Anschluss daran hob Amy Bess, amtierende Direktorin der Global Social Service Workforce Alliance (GSSWA), in ihrem Vortrag unter dem Titel „Social Service Workforce Strengthening Over The Next Ten Years“ die Stärkung des eigenen professionellen Selbstverständnisses von Sozialer Arbeit hervor. Soziale Arbeit als „human rights and social justic profession“ brauche – vor allem in Zeiten von Krisen – eine klare Haltung und ein klares Verständnis bezüglich ihrer Werte und Bias. Sie müsse ihren Raum einfordern und bei politischen Entscheidungen mitreden und mitentscheiden. Ähnlich wie bei Esther Utjiua Muinjangue wird die politische Dimension der Sozialen Arbeit nicht als eine Art Add-on verstanden, sondern vielmehr als inhärentes Merkmal betrachtet: „Social policy innovation is in the DNA of social work“, so die Vortragende. Im Sinne des Auftrags der GSSWA formulierte sie folgende Vision für das Jahr 2030: Es braucht ein klares Berufsbild, basierend auf der Prämisse der sozialen Gerechtigkeit und damit verbunden eine stärkere, koordinierte advocacy, um innovative Verbesserungen in der Sozialpolitik und der Lebensbedingungen von Menschen durchzusetzen (vgl. Bess 2020).

Die politische Dimension von Sozialer Arbeit wurde auch von Alicia Kirchner, argentinischer Sozialpolitikerin und Sozialarbeiterin, hervorgehoben. Vor dem Hintergrund der Kritik am Neoliberalismus und der Hegemonie traditioneller Wissenschaftskonzepte formulierte sie in ihrem Beitrag „The Deconstruction of Social Reconstruction“ ihre Ideen für die Global Agenda 2020–2030. Die bisherigen wissenschaftlichen Ansätze würden sich nicht an den Bedürfnissen von Menschen orientieren, sondern die bestehenden Hierarchien reproduzieren. Sie sieht diesbezüglich insbesondere die Soziale Arbeit in der Pflicht, Wissen unter dem Aspekt der Lebensqualität neu zu bewerten bzw. zu dekonstruieren. Es braucht nach Kirchner eine Anerkennung der Co-Existenz von Erfahrungs- und Alltagswissen und wissenschaftlicher Rationalität – so wie sie in der Sozialen Arbeit vereint sind – sowie ein Konzept von Leadership auf Basis einer praktisch-realistischen Humanität. Soziale Arbeit sei hier aufgerufen, sich politisch einzubringen, die neu entstandenen Formen sozialer Interaktion unter dem Aspekt der Lebensqualität zu bewerten sowie hierarchisch angelegte institutionelle Konzepte zu dekonstruieren. Wissenschaftliche Rationalität mit praktischen/politischen Fragen zu verbinden, könne zu nachhaltigen sozialen Veränderungen in Richtung einer emanzipatorischen Globalisierung führen (vgl. Kirchner 2020).

Ideen zu nachhaltigen Veränderungen formulierte auch Paul Ladd, Ökonom und Direktor vom Forschungsinstitut der Vereinten Nation für soziale Entwicklung (UNRISD). In seinem Beitrag mit dem Titel „Social work in the next decade: challenges and opportunities“ äußerte er eine ähnliche Kritik an einem auf Kapitalakkumulation basierenden Wirtschaftssystem sowie an einer nicht nachhaltigen Lebensweise. Diese seien an ihre Grenzen gekommen und brauchen grundlegende Veränderung entlang der Ziele, wie sie in der „Agenda 2030 for Sustainable Development“ (SDA) (UN 2015) – unter seiner Mitwirkung – formuliert worden sind. Die Verschärfung von sozialen Ungleichheiten thematisierte er im Kontext der SDA und vor dem Hintergrund des Ineinandergreifens von wirtschaftlichen, ökologischen, politischen und sozialen Entwicklungen. So hätten sich durch die Covid-19-Pandemie soziale Probleme verstärkt, die Pandemie hätte aber auch neue Möglichkeiten aufgezeigt, die mit den Werten Sozialer Arbeit korrespondieren und gestärkt werden können: Resilienz, Familie, Gemeinschaft, Gesellschaft und Umwelt. Er plädiert für einen Wandel, gedacht als Resilienz, entlang dieser „neuen Normalität“, die sich, statt an Wachstum und Geschwindigkeit, an Stärke und echtem Fortschritt orientiert, statt auf Konsum und Geld, auf Glück und Zufriedenheit fokussiert. Soziale Arbeit kann eine zentrale Rolle dabei spielen, diesen Wandel lokal, national und global mitzugestalten (vgl. Ladd 2020).

Als Beispiel für einen gesellschaftlichen Wandel, der sich stärker an Glück und Zufriedenheit orientiert, kann die Reform des Care-Systems in Schottland interpretiert werden. John Swinney, stellvertretender Minister und Kabinettssekretär für Bildung und Qualifikationen, machte die Integration der UN-Kinderrechtskonvention in das schottische Recht im Jahr 2020 in seinem Vortrag „Supporting Scotland’s young People to grow up feeling loved, safed and respected – The Promise“ zum Thema. In seinem relativ kurzen Beitrag interpretierte er die Neujustierung der Legislative als Bedingung und Konsequenz des gesellschaftlichen Wandels und als fundamentale Verbesserung für den Schutz von Kindern in Schottland. Dieser Veränderung ging eine Überprüfung von bestehenden Betreuungssystemen (Care Review) voraus, im Zuge derer 5.500 Menschen die Möglichkeit hatten, über ihre Erfahrungen im und mit dem Betreuungssystem zu berichten.3 Über die Hälfte dieser Personen waren Kinder, junge Menschen und Erwachsene, die aus einer Nutzer*innenperspektive ihre Visionen für ein Betreuungssystem formulierten, in dessen Zentrum „loving relationships“ stehen. „Wir können zwar keine Gesetze für die Liebe erlassen, aber wir können ein nährendes und unterstützendes Umfeld schaffen, in dem Liebe möglich ist“, so der Minister. In diesem Kontext wurde Soziale Arbeit als Profession hervorgehoben, die den gesellschaftlichen Wandel unterstützen und mitgestalten kann und soll (vgl. Swinney 2020).

Der Frage nach der Rolle von Sozialer Arbeit bei der Gestaltung von gesellschaftlichem Wandel ging Haneen Magadlah, Sozialarbeiterin, Sozialaktivistin und Dozentin am Alqassmi College und an der Bethlehem Universität im Westjordanland, mit Fokus auf die Covid-19-Pandemie nach. Ausgehend von Diskriminierungserfahrungen in ihrer arabisch-palästinensischen Community während der Corona-Krise, formulierte sie in ihrem Vortrag „It took us a pandemic to understand how essential social work is“ die These, dass sich in der Pandemie zeigte, von welcher elementaren Bedeutung Soziale Arbeit ist. Sozialarbeiter*innen hätten die Tools und das Wissen darüber, wie mit Menschen und Communities in Krisen gearbeitet werden kann bzw. wie diese ihre Stärken gut für sich nutzen können. Magadlah nannte drei Schritte, die notwendig sind, um Bewältigungsstrategien zu entwickeln: 1) Doing/Moving (Kommunikation mit den Communities herstellen), 2) Connection (Erfahrungen und Wissen teilen), 3) Mapping (Aufgaben bestimmen). Die Krise hätte gezeigt, dass es eine Soziale Arbeit braucht, die sich für die eigene Profession stark macht, die ihre Angebote digitalisiert, neue Technologien implementiert, sich mit anderen Sozialarbeiter*innen weltweit vernetzt und Erfahrungen, Wissen, Informationen und Tools austauscht und reflektiert. So war laut Magadlah in der Covid-19-Pandemie der Austausch mit Spanien und Italien für ihre Community lebensrettend. Nicht zuletzt hätte die Krise auch die Notwendigkeit aufgezeigt, vor allem marginalisierte Communities stärker bei der Herausbildung von Bewältigungsstrategien zu unterstützen (vgl. Magadlah 2020).

Angelo McClain, Sozialarbeiter, Vorsitzender der National Association of Social Workers (NASW) der USA und Präsident der dazugehörigen Stiftung, ging in seiner Präsentation „Leadership and the Critical Role in Advancing the Social Work Global Agenda“ von zwei großen Krisen unserer Zeit aus: Covid-19-Pandemie und Rassismus. Diese hätten gezeigt, wie wichtig es ist, die Lebensbedingungen von Menschen nachhaltig zu verbessern. Vor diesem Hintergrund entfaltet er die These, dass es für die Herstellung einer sozialen, politischen, ökonomischen und ökologischen Gerechtigkeit eine starke Führung (strong leadership) braucht. Ähnlich wie Kirchner argumentiert er, dass Soziale Arbeit das Konzept einer auf ethischen Prinzipien basierenden Führung (transformative leadership) als Tool verwenden kann, um sozialen Fortschritt zu fördern. Dafür braucht sie neben der Fähigkeit, Menschen/Teams zu motivieren, u.a. auch ein positives Selbstbild, eine positive Haltung und einen Blick für die gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge – eine Forderung, die auch bei Magadlah und Bess einen prominenten Platz bekam. In seiner Vision übernimmt Soziale Arbeit die Rolle eines global transformation leader, um durch Engagement, Hingabe, Kompetenz und Motivation signifikante Verbesserungen für die Zukunft zu erreichen. Die Welt braucht mehr denn je die transformative Macht der Sozialen Arbeit, so sein zentrales Statement (vgl. McClain 2020).

Auf die transformative Macht der Sozialen Arbeit verwies anschließend Viktor Paul, Sozialarbeiter und Leiter des Departments für Soziale Arbeit und Soziologie und Direktor des Zentrums für Soziale Aktion (CSA) an der Christ Universität in Bangalore in Indien. In seinem Beitrag „Co-building Social Transformation – An Indian Experience“ stellte er die zentralen Aufgaben, Ziele und die Arbeitsweise des CSA vor. Die Arbeitsschwerpunkte des Zentrums würden einerseits bei der Bildungsförderung von Kindern und andererseits beim Empowerment von Frauen liegen. So konnten Mithilfe des CSA insbesondere in den Slumregionen beinahe alle Kinder eingeschult und die Dropout-Raten gesenkt werden. In der Empowerment-Arbeit mit Frauen liegt der Fokus auf der Etablierung von Selbsthilfegruppen, die in weiterer Folge zur Stärkung der Selbstorganisation von Communities beigetragen hätten. Studierende würden als „agents of change“ aktiv in die Arbeit in den CSA eingebunden und lernten bereits in ihrer Ausbildung, wie sie Menschen in ihren Autonomiebestrebungen nachhaltig unterstützen und damit sozialen Wandel anregen können. Letztlich sei dies das große Ziel vom CSA. In diesem Kontext strich er die zentrale Bedeutung der Universitäten und Bildungseinrichtungen als Orte hervor, die ihre Arbeit in den Dienst ihrer Gemeinschaft stellen und Partizipation ermöglichen (vgl. Paul 2020).

Dass Partizipation als grundlegende Bedingung für soziale Transformationen gelten kann, haben drei ehemalige Nutzer*innen (care leavers) von Who cares Scotland aufgezeigt.4 In ihrem Vortrag „the history of Care Experienced people in society“ skizzierten sie zunächst die historische Entwicklung der Fremdunterbringung in Schottland im 19. und 20. Jahrhundert, die u.a. durch Missbrauch, Zwangsmigration, Ausbeutung und Vernachlässigung geprägt war und legten anschließend einige blinde Stellen im gegenwärtigen Care-System dar. Ihre Kritik galt insbesondere der Normalisierung von Trennung, Kindesabnahmen aufgrund von sozioökonomischen Verhältnissen sowie der Nicht-Anerkennung von indigenen Lebenskonzepten. Solange Betroffene das Gefühl haben, sie seien sich selbst überlassen, reproduziere sich die Ungleichheit systematisch, weil repressive Muster auch generational weitergegeben würden. Aus diesem Grund fordern sie eine umfassende Anerkennung der Situation und des historisch erfahrenen Leids von care leavers. Sie nahmen Bezug auf die Implementierung der UN-Kinderrechtskonvention (UN 1990) im schottischen Recht, die auch von Swinney skizziert wurde. In deren Präambel würden Liebe als Grundlage für alle Formen von Betreuung und Pflege sowie fürsorgliche Beziehungen als Basis für positive Entwicklungen betrachtet – eine Forderung, die auch von Betroffenen bezüglich der Reform des Care-Systems formuliert wurde (vgl. Who cares Scotland 2020).

Dimitra Dora Teloni, Sozialarbeiterin und Aktivistin im Social Work Action Network (SWAN) in Griechenland, stellte zu Beginn ihres Vortrags „The never-ending crises of neoliberal capitalism. Political action and social work in the post-Covid19 world“ die Frage, welche Welt und welche Art Sozialer Arbeit nach der Pandemie existieren sollen. Die drei wesentlichen Herausforderungen sind ihr zufolge die andauernde Neoliberalismus-Krise, die Veränderungen der Profession Soziale Arbeit durch die gegenwärtige Pandemie und damit einhergehend die Notwendigkeit einer neuen Sozialen Arbeit. So würde neoliberale Politik zunehmend wohlfahrtstaatliche Strukturen in Europa aushöhlen und Soziale Arbeit verunmöglichen bzw. in ihre Politiken einspeisen. Analog zur Wirtschaftskrise zeige sich in der Covid-19-Krise einerseits, dass diese insbesondere ohnehin benachteiligte Personengruppen trifft, und andererseits, unter welchen prekären Arbeitsbedingungen Soziale Arbeit agiert, um die Effekte der Krise aufzufangen. Angesichts dieser Herausforderungen plädierte sie dafür, Soziale Arbeit neu zu denken. Es brauche eine Soziale Arbeit, die auf der Mikro- und Makroebene agiert, eine, die sich mit politischen globalen Bewegungen vernetzt, um globale Solidarität und Widerstand zu stärken. Sie fordert eine politische, anti-rassistische Soziale Arbeit, die sich in der Gemeinwesenarbeit an politischen Bewegungen orientiert. Sie rief in diesem Kontext die Hochschulen auf, politischen Aktivismus zu leisten. Soziale Arbeit, die schweigt, kann leicht zum Instrument des politischen Systems werden, so Teloni (vgl. Teloni 2020).

In der letzten Keynote wurde deutlich, wie eine anti-rassistische Soziale Arbeit gelingen kann. Wanda Thomas Bernard, kanadische Senatorin und Sozialarbeiterin, stellte in ihrem Beitrag „Dealing with Racism: Lessons Learned From Because We Matter“ gemeinsam mit der Sozialarbeiterin Veronika Marsman das afrozentristische Anti-Rassismus-Programm „Because we Matter“ vor. Aus Sorge um die vernachlässigten Bedürfnisse der afroamerikanischen Bevölkerung durch Soziale Arbeit sowie Rassismus in der Sozialen Arbeit, gründete Bernard im Jahr 1979 gemeinsam mit drei weiteren Frauen einen Verband von Schwarzen Sozialarbeiter*innen. Dieser hätte das Ziel, Studierende afrikanischer Herkunft bei ihrer Ausbildung zu Sozialarbeiter*innen und darüber hinaus in ihrer Arbeit zu unterstützen. Das Anti-Rassismus Programm soll dabei entlang afrozentristischer Ansätze zur Bewusstseinsschaffung über Mechanismen und Effekte von Rassismus beitragen. Zudem soll es betroffenen Personen ermöglichen, Diskriminierungen am Arbeitsplatz zu thematisieren, sich untereinander zu vernetzen, Traumata durch erfahrenen Rassismus zu bewältigen und gemeinsam Veränderungsprozesse zu initiieren. Es braucht, so die Conclusio, afrozentristische Fortbildung in diversen Sektoren sowie den Einsatz von afrozentristischen Konzepten in Hochschulen (vgl. Bernard/Marsman 2020).


3.1 We are all in this together. Anfragen an die Soziale Arbeit aus den Keynotes

Der in den Eröffnungsreden formulierte Auftrag an Soziale Arbeit, entlang professionsethischer Leitlinien Bedingungen für eine gerechtere Welt zu schaffen, wurde in den Keynotes auf vielfältige Weise aufgegriffen und bearbeitet. Die unterschiedlichen Erfahrungen, Beobachtungen, Analysen und theoretischen Bezugspunkte fokussierten zwar partiell auf die eigenen nationalstaatlichen Spezifika, wurden aber letztlich in die Weltverhältnisse eingebettet. Auch wenn dabei unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt wurden, so war als inhaltliche Klammer der Blick immer auf die gemeinsamen, globalen Anliegen gerichtet. „We should build bridges, not borders and realize that we all are in this together“ (Holmberg-Herrström 2020) – so könnte die implizite Botschaft aus den Keynotes lauten.

Aus dem Appell an globale Solidarität wurden Aufgaben für die Soziale Arbeit abgeleitet. Allen voran lässt sich ein deutlicher, transformativer, politischer Anspruch ablesen. Das dritte Mandat ist zwar keine neue Forderung (vgl. Staub-Bernasconi 2019), sie wurde hier jedoch nicht nur mit Nachdruck, sondern im Sinne eines Anspruchs auf Leadership formuliert. Mit dem politischen Mandat sind Fragen des professionellen Selbstverständnisses von Sozialer Arbeit eng verknüpft. Ein positives und klares Selbstbild von der eigenen Profession und ein klares Bekenntnis zu ihren Werten wurden dabei als zentrale Voraussetzung für die gesellschaftliche Anerkennung von Sozialer Arbeit und die Möglichkeit transformatorischer Interventionen betrachtet. Die (internationale) Vernetzung, Weitergabe von (neuem) Wissen und Erfahrungen sowie eine kollektive Verantwortung für gesellschaftliche Transformationsprozesse, Stärkung von und Zusammenarbeit mit Communities und politischen Bewegungen sowie Digitalisierung von Angeboten Sozialer Arbeit wurden in den Keynotes als wichtige Strategien für die Zukunft hervorgehoben. Diese finden sich letztlich auch in programmatischen Überlegungen zum Auftrag der Sozialen Arbeit für die nächste Dekade wieder, die auch durch andere Beiträge aus der Konferenz, insbesondere auch durch die Live-Sessions geprägt sind.


4. Global Agenda 2020–2030

Inhaltlicher Höhepunkt und gleichzeitiger Abschluss der Konferenz war die Vorstellung der fünf zentralen Themen der neuen Global Agenda 2020–2030. Rory Truell, IFSW Generalsekretär, und Rose Henderson, Präsidentin der IFSW Asien-Pazifik, präsentierten die Themen, die nicht nur als Ergebnis der globalen IFSW-Konferenz zu betrachten sind. Sie sind auch als Resultat der seit 2018 laufenden, partizipativen Aushandlungsprozesse der IFSW, International Council on Social Welfare (ICSW) und International Association of Schools of Social Work (IASSW). Die drei internationalen Sozialarbeitsorganisationen versuchen weltweit die Strategien und Aufgaben Sozialer Arbeit zu koordinieren, Herausforderungen zu identifizieren und Kooperationen zu initiieren. Im Anschluss an die vergangenen zehn Jahre, die unter dem Thema „Commitments to Action“ standen, vereint die neue Global Agenda Perspektiven aus der Praxis, Ausbildung, Forschung, Politik und Gesellschaft und soll den transformativen Charakter Sozialer Arbeit zum Ausdruck bringen. Die fünf Themen der Global Agenda 2020–2030 sind:

“Valuing Social Work as an Essential Service

Realising the essential role of the social work profession to connect people, communities and systems, to co-build sustainable communities and to contribute to liveable futures. Resourcing the profession with legal recognition, respectful working conditions, education and continuing professional development and supporting professional associations.

Co-building Inclusive Social Transformation

Co-building with people, families, communities, social movements and governments to achieve inclusive social transformation locally, nationally, regionally and globally. Promoting participatory democracy, gender equality, action to address racism, economic sustainability and climate justice.

Ubuntu: 'I am because we are'

Nurturing relationships are central to the social work profession in all aspects of our work. Promoting indigenous knowledge and the decolonisation of the social work profession.

Transforming Social Protections Systems

Transforming social protections systems to secure the human dignity and rights of all peoples. Strengthening connections for security and change. Promoting harmony in relationships and a way of living between peoples, communities, and mother earth.

Promoting Diversity and the Power of Joint Social Action

Celebrating the strengths of all people and their active role in leading social development. Working together to co-design and co-build thriving communities and societies for people and the environment.”

Die Themen der Global Agenda sind nicht hierarchisch angelegt und nicht als voneinander losgelöst zu denken. Vielmehr gehen die strategischen Überlegungen ineinander über. So ist die Transformation sozialer Sicherungssysteme in Richtung globale Gerechtigkeit (etwa durch universelles Grundeinkommen, universelle Gesundheits- und Sozialversorgung etc.) nicht ohne politische Einmischung und gemeinsame Gestaltung realisierbar. Jedes der fünf Themen steht jeweils für einen Zeitraum von zwei Jahren im Fokus. Für den Zeitraum von 2020–2022 wurde das Thema Ubuntu bestimmt, der Schwerpunkt liegt also zunächst auf globaler Solidarität und Verbundenheit (vgl. IASSW/ICSW/IFSW 2020b). Aus dem Global Agenda African Panel (vgl. IFSW Africa 2020) stammend, befasst sich Ubuntu mit der Schaffung eines neuen, kollektiven Verständnisses von Nächstenliebe und Gemeinsinn. Wörtlich übersetzt, bedeutet Ubuntu: „A Person is a person through other persons.“ (Ahiauzu 2011: 1101) Damit wird die Interkonnektivität zwischen Menschen und deren Bedeutung für die Entwicklung von Personalität und Sozialität zum Ausdruck gebracht. Ubuntu als Thema für die Global Agenda kann dazu beitragen, die Soziale Arbeit zu re-definieren und zu de-kolonialisieren.


5. „Not Preserving Status Quo.“ Ein Fazit zur Konferenz

Spätestens in den Schlussworten von Silvana Martínez lässt sich das Fazit der Konferenz so knapp, wie deutlich herauslesen: So wie es bisher war, war es nicht gut. Es braucht eine neue Politik, eine neue soziale Ordnung (new social order) – eine, die antirassistisch, antipatriarchal und antikolonialistisch ist (vgl. Martínez 2020b). Und es braucht ebenso eine stärker politisch involvierte Soziale Arbeit, die sich nicht damit zufriedengibt, allein die Folgen der gegenwärtigen Weltverhältnisse zu verwalten. Es braucht eine Soziale Arbeit, so könnte eine zentrale Einsicht lauten, die nicht nur den „Status Quo aufrechterhält“ (Tiong Tan 2020), sondern ihre identitätsstiftenden, humanistischen Werte im Sinne eines Führungsanspruchs selbstbewusst in die Politik hineinträgt und die Weltgesellschaft in Richtung globale soziale Gerechtigkeit transformiert.

Die Themen der Global Agenda verweisen dabei nicht nur auf die Interkonnektivität zwischen Menschen, sondern auch auf die Interdependenz von wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Entwicklungen in der Weltgesellschaft und – als Folge davon – auf die Notwendigkeit einer Globalen Sozialen Arbeit. Diese Forderungen und Einsichten sind weder für die IFSW noch im wissenschaftlichen Diskurs gänzlich neu. Die Perspektiven einer inter- bzw. transnational agierenden Sozialen Arbeit sind insbesondere im Diskurs, um die Internationale bzw. Globale Soziale Arbeit zu finden (vgl. Noble/Strauss/Littlechild 2014; Spitzer 2019). Das Verständnis von Sozialer Arbeit als Menschenrechtsprofession (vgl. Staub-Bernasconi 2019) stellt den zentralen Bezugspunkt für die Reflexion von Praxis, Theorie, Wissenschaft und Ausbildung. Die politisch-rechtlichen Rahmenwerke der Vereinten Nationen gelten dabei nicht nur als die maßgebliche (rechtliche bzw. politisch-ethische) Legitimationsbasis des eigenen Handelns, sondern als normative Hintergrundfolie, um Anfragen an die Politik entlang ethischer Prämissen zu richten.

Die Themen der Global Agenda verlangen insbesondere nach einer inhaltlichen Debatte darüber, was diese für die Soziale Arbeit der nächsten Dekade jeweils bedeuten können. Die Frage lautet: Wie können diese Themen in der Praxis, der Ausbildung, Forschung etc. „übersetzt“ werden? Dieser Tagungsbericht kann keine erschöpfende Auseinandersetzung leisten. In Hinblick auf die Ausbildung in der Sozialen Arbeit hat die Konferenz jedenfalls für uns als Fachhochschul-Angehörige Ideen und Impulse geliefert. Die Vorschläge reichen von curricularer Verankerung von antirassistischen Konzepten bzw. postkolonialen Theorien, über die Fokussierung auf Politische Soziale Arbeit und Vermittlung von Organisations- und Führungskompetenzen in der Lehre bis hin zu politischem und gesellschaftlichen Engagement von Hochschulen und deren Vernetzung mit politischen Bewegungen. In diesem Kontext ist die Forderung nach einer De-Kolonialisierung Sozialer Arbeit erkennbar, die eine selbstkritische Perspektive auf die eigene Professions- und Disziplinengeschichte und damit auch einen kritischen Blick auf etablierte Curricula verlangt.

Da es bisher die erste globale Konferenz dieser Art war, sind für die Soziale Arbeit nicht nur der inhaltliche Gehalt der Beiträge und die strategischen (Neu-)Positionierungen relevant, sondern auch der neue, virtuelle Rahmen, innerhalb dessen sich der fachliche Austausch zur Gestaltung von sozialen Transformationen vollzog. Sich die Bedingungen eines (internationalen) multiperspektivischen Partizipationsprozesses im Zuge virtueller Begegnung anzusehen, ist für die Profession und Disziplin gleichermaßen relevant, wie der strategische Plan (Global Agenda), der als Ergebnis aus dem Prozess hervorging. Denn die Frage, wie dialogische Aushandlungen möglich sind, ist auch für eine auf dem Prinzip der Co-Produktion basierenden Sozialen Arbeit grundlegend. Es wird sich zeigen, wie unter den neuen Bedingungen der Covid-19-Pandemie die gemeinsame Umsetzung der Global Agenda gelingen kann. Um es mit den Worten von David Jones zu sagen: „What is agenda? The real test of agenda is making it happen.“ (Jones 2020)


Verweise
1 Das bisher umfassendste internationale und universelle Instrument für die Einhaltung von Rechten von indigenen Völkern stellt die UN Deklaration UNDRIP aus dem Jahr 2017 dar. Sie basiert auf den Menschenrechten und Grundfreiheiten, die auf die spezifische Situation indigener Völker angepasst sind (vgl. UN 2007).
2 Die IFSW ist in fünf Regionen unterteilt: IFSW Africa, IFSW Asia and Pacific, IFSW Latin America and Caribbean, IFSW Europe und IFSW North America (https://www.ifsw.org/regions). Die regionalen Global-Agenda-Live-Panels boten bei der Konferenz die zentralen und sehr spannenden Diskussionsräume zu Global Agenda. Sie wurden live abgehalten und per Youtube bzw. Zoom gestreamt. Diese genauer darzustellen, ist angesichts des Umfangs nicht möglich. Wesentliche Bezugspunkte sind jedoch in der Global Agenda abgebildet.
3 Aus dem Care Review gingen einige Veröffentlichung hervor, deren Hauptband The Promise war (vgl. The Care Review 2020).
4 Who cares Scotland ist eine Organisation, die die Anliegen von fremduntergebrachten Kindern und Jugendlichen vertritt. Die drei Vertreter*innen nahmen Bezug auf die umfassende Reform des schottischen Jugendfürsorgeprogramms, welche im Beitrag von John Swinney skizziert wurde.


Literatur

Ahiauzu, Nkiruka (2011): Ubuntu. In: Chatterjee, Deen K (Hg.): Encyclopedia of Global Justice. Netherlands: Springer, S. 1101–1102.

Bernard, Wanda Thomas/Marsman, Veronica (2020): Dealing with Racism: Lessons Learned From Because We Matter. Keynote bei der IFSW-Konferenz 2020, 15.07.2020. https://www.youtube.com/watch?v=lb-fIxIiPYM (10.03.2021).

Bess, Amy (2020): Social Service Workforce Strengthening Over The Next Ten Years. Keynote bei der IFSW-Konferenz 2020, 15.07.2020. https://www.youtube.com/watch?v=rC5XcqG_cAA (10.03.2021).

Holmberg-Herrström, Eva (2020): Welcome and opening ceremony. 15.07.2020. https://www.youtube.com/watch?v=suH-4I30eMU (10.03.2021).

IASSW, ICSW, IFSW – International Association of Schools of Social Work, International Council on Social Welfare, International Federation of Social Workers (2020a): Global Agenda for Social Work and Social Development: Fourth Report Strengthening Recognition of the Importance of Human Relationships. http://www.ifsw.org (15.03.2021).

IASSW, ICSW, IFSW – International Association of Schools of Social Work, International Council on Social Welfare, International Federation of Social Workers (2020b): Global Agenda for Social Work and Social Development. Oktober 2020. https://www.iassw-aiets.org/wp-content/uploads/2021/01/GlobalAgenda-Press-Release-.pdf (02.02.2021).

IASSW, ICSW, IFSW – International Association of Schools of Social Work, International Council on Social Welfare, International Federation of Social Workers (2018): Global Agenda for Social Work and Social Development: Third Report. Promoting Community and Environmental Sustainability. http://www.ifsw.org (15.03.2021).

IASSW, ICSW, IFSW – International Association of Schools of Social Work, International Council on Social Welfare, International Federation of Social Workers (2016): Global Agenda for Social Work and Social Development: Second Report. Promoting the Dignity and Worth of Peoples. http://www.ifsw.org (15.03.2021).

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IASSW, ICSW, IFSW – International Association of Schools of Social Work, International Council on Social Welfare, International Federation of Social Workers (2012): The Global Agenda for Social Work and Social development commitment to action. https://www.ifsw.org/wp-content/uploads/ifsw-cdn/assets/globalagenda2012.pdf (10.03.2021).

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Über die Autor_innen


Dipl. Soz. Päd. (FH) Marina Tomic Hensel, MA
marina.tomic-hensel@fhstp.ac.at

Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin, Soziologin und Bildungswissenschaftlerin; FH Dozentin Department Soziales Fachhochschule St. Pölten;
Forschungsschwerpunkte: Ökonomisierung | Hochschulpolitik | Hochschulbildung.


Florian Zahorka, BA MA
Florian.zahorka@fhstp.ac.at

Sozialarbeiter, Sozialarbeitswissenschaftler, Notfallsanitäter; Junior Researcher am Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung an der Fachhochschule St. Pölten;
Koordinationsteam Internationales am Department Soziales; Forschungsschwerpunkte: Digitalisierung in der Sozialen Arbeit, Health and Social Care.