soziales_kapital  
Katharina Kirsch-Soriano da Silva, Eva-Maria Kehrer. Quartiersräume: Schaffung und partizipative  
Begleitung von kollektiv nutzbaren Raumressourcen im Stadtteil. soziales_kapital, Bd. 27 (2023).  
27. Ausgabe 2023  
Akademisierung Sozialer Arbeit  
Quartiersräume  
Schaffung und partizipative Begleitung von kollektiv  
nutzbaren Raumressourcen im Stadtteil  
Katharina Kirsch-Soriano da Silva & Eva-Maria Kehrer  
Zusammenfassung  
Kollektiv nutzbare Räume stellen aktuell einen wesentlichen Baustein bei der Gestaltung von Wiener  
Neubauquartieren dar. Angesichts steigender Wohnkosten sind sie eine ressourcensparende  
Ergänzung des individuellen Wohnraums und bieten gleichzeitig Möglichkeiten für soziale und  
stadtpolitische Teilhabe. Die Entwicklung quartiersübergreifender gemeinschaftlicher Räume  
vollzieht sich auch vor dem Hintergrund allgemeiner planungspolitischer Veränderungen. Einerseits  
erhalten Mitbestimmung und Selbstorganisation durch Bewohner:innen einen höheren Stellenwert,  
andererseits nehmen private Akteur:innen und Public Private Partnerships eine stärkere Rolle ein.  
Der Beitrag gibt einen Überblick über kooperative Entwicklungsansätze für Quartiersräume in neuen  
Stadtteilen Wiens und diskutiert die Rolle von Gemeinwesenarbeit in diesem Kontext. Nach einem  
Abriss zu den Traditionslinien von Gemeinschaftsräumen im Wiener Wohnbau folgt eine Vorstellung  
gegenwärtiger Modelle sowie eine Analyse des Spannungsfelds, in dem sich Gemeinwesenarbeit  
dabeibewegt.ErfahrungenderpartizipativenRaumentwicklungundRaumaneignungwerdenanhand  
empirischer Erhebungen im Quartier Wildgarten vertieft. Der Artikel schließt mit Empfehlungen für die  
Schaffung und Begleitung von Quartiersräumen, die darauf abzielen, eine auf soziale Gerechtigkeit  
ausgerichtete Raumentwicklung und ökonomisierungskritische Gemeinwesenarbeit zu fördern.  
Schlagworte: Quartiersräume, Gemeinschaftsräume, Kooperative Quartiersentwicklung, Public  
Private Partnerships, städtebauliche Verträge, Gemeinwesenarbeit, Sozialräumliche Soziale Arbeit  
Abstract  
Common spaces are becoming crucial in designing new urban neighbourhoods in Vienna. In view of  
increasing housing costs, they provide accessible spatial resources beyond individual apartments  
and offer opportunities for social and urban participation. The development of common spaces,  
however, is influenced by changes in planning policies. On the one hand, there is an increasing  
emphasis on residents´ participation and self-organization. On the other hand, private actors  
and public-private partnerships are playing a more significant role in both the construction and  
maintenance of urban spaces. This paper provides an overview of collaborative strategies used to  
establish communal spaces in new residential areas in Vienna, while also examining the relevance  
of community work in this context. An outline of the historical traditions of common spaces in  
Viennese housing is followed by a presentation of current models and an analysis of the tension  
fields, in which community work hereby operates. Experiences involving the participatory creation  
and appropriation of common spaces are deepened using an empirical case study in the Viennese  
residential quarter Wildgarten. The article concludes with recommendations for the creation and  
appropriation of common spaces, aiming at a spatial development oriented towards social justice  
and community work that is critical of economization.  
Keywords: neighbourhood spaces, common spaces, cooperative neighbourhood development,  
public-private partnerships, urban development contracts, community work, socio-spatial social  
work.  
1
Einleitung: Die Entwicklung von gemeinschaftlichen Räumen in Wien  
Die Schaffung gemeinschaftlich nutzbarer Raumressourcen knüpft in Wien an eine langjährige und  
vielfältige Tradition an. Die ersten Gemeindebauten des „Roten Wien“, die in den 1920er und 1930er  
Jahren errichtet wurden, sahen neben leistbarem und modernem Wohnraum für Arbeiter:innen  
auch Räume für die Gemeinschaft vor (vgl. Hautmann/Hautmann 1980: 140; Weihsmann  
1985). Soziale Infrastrukturen und Dienstleistungen waren in Einrichtungen wie Waschsalons,  
Gemeinschaftsbädern, Kindergärten, Gesundheitszentren und Volksküchen kollektiv organisiert.  
Zudem waren Gemeinschaftsräume in den Wohnanlagen der sozialdemokratisch regierten Stadt  
Wien auch Orte der Bildung und Organisation der Arbeiter:innenbewegung und fungierten als  
Bibliotheken, Lesesäle sowie Treffpunkte für die Sektionen der Partei und ihre Vorfeldorganisationen.  
Die Siedlerbewegung, die mit Ende des ersten Weltkriegs als Reaktion auf die große Wohnungsnot  
entstanden war (vgl. Novy 1981: 27ff.; Novy 1982), setzte auf Selbstbau und Selbstverwaltung  
und errichtete in ihren Siedlungen neben Wohnhäusern ebenfalls gemeinschaftliche Räume für  
Versammlungen und Feste sowie Gartenanlagen zur Selbstversorgung mit Lebensmitteln. Inspiriert  
von solchen teilweise genossenschaftlich organisierten Wohnmodellen, gewann der gemeinnützige  
Wohnbau, zu dem heute österreichweit mehr als 180 gemeinnützige Bauvereinigungen zählen, ab  
1945 zunehmend an Bedeutung. Der in den Jahren 1973 bis 1985 erbaute Wohnpark Alt Erlaa – mit  
Schwimmbecken auf den Dächern und zahlreichen selbstverwalteten Clubräumen – setzte neue  
Maßstäbe für gemeinschaftliche Räume auch im gemeinnützigen Wohnbau (vgl. alterlaa.wien).  
Im Zuge der Stadterweiterung in den Nachkriegsjahrzehnten wurden zwischen den 1950er  
und 1980er Jahren allerdings generell vermehrt Großwohnsiedlungen in peripheren Gebieten Wiens  
errichtet, die eine höhere Monofunktionalität aufwiesen und meist über wenige gemeinschaftliche  
Räume sowie eine geringere Infrastruktur und Nahversorgung verfügten. Erst im Laufe der Zeit führte  
Kritik an den Manifestationen der „funktionalen Stadt“, wie sie etwa Alexander Mitscherlich in Die  
Unwirtlichkeit unserer Städte (1965) formulierte, zur sukzessiven Revidierung dieser Entwicklungen.  
Mit dem Ende des Kalten Krieges, Österreichs EU-Beitritt und der schrittweisen EU-Osterweiterung  
rückte Wien erneut ins Zentrum Europas. Im Zuge dessen veränderten sich auch die  
Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung. Zum einen ist die Stadt seitdem von einem starken  
Bevölkerungszuzug gekennzeichnet, zum anderen erfolgte ein Paradigmenwechsel von der  
sozialdemokratisch und wohlfahrtsstaatlich geprägten Stadt hin zur unternehmerischen Stadt (vgl.  
Novy/Redak/Jäger/Hamedinger 2001). Dies führte auch dazu, dass der Wiener Wohnungsmarkt für  
Finanzkapital und Immobilienentwicklung zunehmend interessant wurde (vgl. Springler/Wöhl 2019).  
Zwar wurde die Errichtung kommunaler Wohnanlagen – nach mehr als einer Dekade Pause – im  
Jahr 2015 wiederaufgenommen, die Bedeutung gewerblicher und gemeinnütziger Bauträger nimmt  
allerdings bis heute stetig zu (vgl. wohnservice.wien). Zahlreiche neue Stadtentwicklungsgebiete  
werden aktuell als Public Private Partnerships bzw. als Mischformen aus geförderten und  
freifinanzierten Wohnbauten realisiert (vgl. Stadt Wien 2020). Auch die Errichtung und Erhaltung  
öffentlicher sowie gemeinschaftlicher Infrastrukturen wird vermehrt an private Akteur:innen  
übertragen.  
Gemeinschaftliche Räume im Wohnquartier erfahren unter diesen veränderten  
Rahmenbedingungen wiederum einen planungspolitischen Aufschwung. Angesichts zunehmender  
Bodenknappheit sowie steigender Wohnkosten stellen sie eine ressourcensparende Lösung für  
die Erweiterung des individuellen Wohnraums dar. Zudem fungieren sie als Orte, an denen sich  
nachbarschaftliche Netzwerke und Aktivitäten etablieren können. Vor allem letzterem Aspekt wird  
vor dem Hintergrund einer zunehmend ausdifferenzierten und individualisierten Gesellschaft eine  
wachsende politische Bedeutung beigemessen (vgl. Bridge 2002; Reutlinger/Stiehler/Lingg 2015).  
Gerade von privatwirtschaftlichen Akteur:innen werden Gemeinschaftsräume und  
lebendige Nachbarschaften vermehrt als „Standortfaktoren“ kommuniziert. Neben Assets wie  
Photovoltaikanlagen oder Urban Gardening stellen sie auch Verkaufsargumente beim Vertrieb des  
Wohnraums dar (vgl. Kehrer 2023a). Ihre Entwicklung ist in einem Spannungsfeld situiert zwischen  
teils gemeinnützigen, teils aber auch unternehmerischen Logiken einerseits und den proklamierten  
Zielen einer sozial inklusiven Stadtentwicklung andererseits, denen entsprechend die Nutzung und  
Mitgestaltung von Gemeinschaftsräumen eine Möglichkeit für eine stärkere soziale Teilhabe darstellt  
(vgl. Stadt Wien 2020).  
Wie sich diese Entwicklungsbedingungen auf die Möglichkeiten der räumlichen Aneignung  
durch Bewohner:innen sowie auf die begleitende Gemeinwesenarbeit auswirken, wurde  
bislang noch wenig beforscht. Der vorliegende Beitrag gibt daher einen Überblick über aktuelle  
Ansätze bei der Schaffung von Quartiersräumen in Wiener Neubaugebieten und beleuchtet die  
Erfahrungsperspektive von Bewohner:innen und die Rolle von Gemeinwesenarbeit im Kontext der  
Quartiersentwicklung in Form von Public Private Partnerships. Dabei werden zunächst verschiedene  
aktuelle Modelle für gemeinschaftliche Raumressourcen im Kontext der Wiener Stadtentwicklung  
erläutert. Anschließend werden die Rolle der Gemeinwesenarbeit und die Nutzungs- und  
Aneignungsmöglichkeiten von Bewohner:innen anhand des Fallbeispiels „Wildgarten – Wohnen am  
Rosenhügel“, einem Wohnquartier im 12. Wiener Gemeindebezirk, näher analysiert. Der Beitrag  
schließt mit Empfehlungen für die Schaffung und Begleitung von Quartiersräumen im Sinne einer  
auf soziale Gerechtigkeit ausgerichteten Raumentwicklung und einer ökonomisierungskritischen  
Gemeinwesenarbeit.  
2
Die Schaffung von Quartiersräumen: Modelle der kooperativen  
Stadtteilentwicklung im Rahmen von Public Private Partnerships  
IndenletztenJahrensindinneuenWienerStadtteilenverschiedeneModellezurEntwicklungkollektiv  
nutzbarer Raumressourcen erprobt worden. Neben bauplatzbezogenen Gemeinschaftsräumen, die  
für die Bewohner:innen eines Bauplatzes zugänglich sind und von diesen über die Betriebskosten  
anteilig mitfinanziert werden, ist vermehrt ein Fokus auf Quartiersräume – also quartiersübergreifend  
von den Bewohner:innen verschiedener Bauplätze nutzbare Räume – zu beobachten (vgl. Kirsch-  
Soriano da Silva/Kehrer/Schilling 2021; Höller 2023). Bei Konzeption, Errichtung und Betrieb solcher  
Quartiersräume spielen Kooperationen zwischen der Stadt, den Gebietsentwickler:innen sowie den  
beteiligten privaten und gemeinnützigen Wohnbauträger:innen eine wesentliche Rolle.  
Diese relativ junge Form der kooperativen Stadtteilentwicklung in Wien ist zum einen auf das  
dynamische Wachstum der Stadt, zum anderen auf neue politische Paradigmen zurückzuführen,  
denen entsprechend zunehmend private oder gemeinnützige Bauträger:innen für die Realisierung  
von Stadtentwicklungsgebieten verantwortlich sind. Mittels entsprechender Regularien werden  
diese dazu angehalten, neben Wohngebäuden auf einzelnen ihnen zugewiesenen Bauplätzen auch  
gemeinschaftliche Infrastruktur – etwa in den Bereichen Mobilität, Freiraum oder Nachbarschaft  
– zu konzipieren und umzusetzen. Zusätzlich zu Flächenwidmung und Bauordnung fungieren  
städtebauliche Verträge, die zwischen der Stadt und den Entwickler:innen abgeschlossen werden,  
sowieQualitätszielkatalogeunddieQuartiersentwicklungbegleitendeGremienalsqualitätssichernde  
und regulierende Instrumente. Zudem hat die Stadt Wien mit den Bauträgerwettbewerben im Jahr  
1995 Konzeptverfahren eingeführt, bei denen eingereichte Bauprojekte für den geförderten Wohnbau  
anhand der Kriterien Architektur, Ökologie, Ökonomie und, seit 2009, soziale Nachhaltigkeit  
ausgewählt werden (vgl. Reven-Holzmann 2019). Im Zuge der Einführung des Kriteriums der sozialen  
Nachhaltigkeit hat sich nicht nur der Fokus auf gemeinschaftliche Räume verstärkt, sondern auch  
auf partizipative Praktiken zur Gestaltung derselben (vgl. Reven-Holzmann 2019; Singelmann 2020).  
Ein Blick auf ausgewählte aktuelle Beispiele für quartiersübergreifende gemeinschaftliche Räume  
zeigt unterschiedliche Modelle, Instrumentarien und involvierte Akteur:innen. Die folgenden  
Erläuterungen beruhen einerseits auf öffentlich zugänglichen Projektbeschreibungen wie  
Projektwebsites oder projektbezogenen Publikationen, andererseits auf lokalem Wissen aus der  
Begleitung der Quartiere in Form von Quartiers- und Stadtteilmanagement seitens der Autor:innen  
des Beitrags.  
2.1 Seestadt: Erdgeschoßzone von Hochgaragen als Impulsräume  
Die Seestadt, eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas auf dem ehemaligen Flugfeld  
Aspern, wird seit 2014 besiedelt und soll bis Anfang der 2030er Jahre Wohnungen für ca. 25.000  
Bewohner:innen sowie ca. 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze beherbergen (vgl. aspern-  
seestadt.at). Zentrale Akteur:innen der Entwicklungssteuerung sind die eigens gegründete  
Entwicklungsgesellschaft 3420 aspern Development AG sowie die „Programmleitung Seestadt  
Aspern“ der Stadt Wien. Neben der aktiven Ansiedelung von Betrieben und einem gezielten  
Einkaufsstraßenmanagement wird einem innovativen Mobilitäts- und Freiraumkonzept ein wichtiger  
Stellenwert eingeräumt.  
Im Zuge der Errichtung von Sammelgaragen sollen auch Räume mit sozialem und  
kulturellem Mehrwert für den Stadtteil entstehen. So werden Garagenbetreiber:innen dazu  
verpflichtet, in den Hochgaragen Räume mit zu errichten, die als Impulsräume – für Kultur, Freizeit  
und Nachbarschaft – genutzt werden können. Die Entwicklungsgesellschaft vergibt diese Räume  
mittels Prekariumsverträgen zu günstigen Konditionen an interessierte Organisationen und Vereine.  
Ein Beispiel ist der „Raum für Nachbarschaft“, der seit 2018 vielfältigen Initiativen aus dem Stadtteil  
und der Umgebung Platz bietet und in seiner partizipativen Entwicklung von einem Team des vor  
Ort ansässigen Stadtteilmanagements begleitet wird.  
2.2 Neu Leopoldau: Bauplatzübergreifendes Netz an  
Gemeinschaftsräumen  
In Neu Leopoldau wird ein ehemaliges Gaswerk zu einem Wohnquartier transformiert. Seit 2019  
im Prozess der Besiedelung verfügt das Gebiet bislang über knapp 1.300 Wohneinheiten, 1.000  
davon gefördert (vgl. neuleo.stadtteilkarte.at). Gleichzeitig entstand ein bauplatzübergreifendes  
Netz an Gemeinschaftsräumen. Das Konzept dafür wurde im dialogorientierten Verfahren des  
Bauträgerwettbewerbs von den Expert:innen für „Soziale Nachhaltigkeit“ der einzelnen Bauplätze  
entwickelt und sieht vor, dass jeder Bauplatz den gleichen Anteil seiner Nutzfläche als übergreifenden  
Gemeinschaftsraum einbringt. Auf diese Weise entstehen Räume mit unterschiedlichen Qualitäten,  
Ausstattungen und Nutzungsmöglichkeiten, die für die Bewohner:innen aller beteiligten Bauplätze  
zugänglich sind.  
Im Rahmen der abschließenden Jurysitzung des Dialogverfahrens wurde das Konzept,  
das auch von ähnlichen Überlegungen aus dem Quartier „In der Wiesen“ inspiriert war (vgl. Liske/  
Liske-Weninger/Simmel 2018), mit allen beteiligten Bauträger:innen abgestimmt und als Auflage  
für die Wohnbauförderung vereinbart. Die Realisierung des Konzepts wurde von dem durch die  
Stadt Wien ab 2018 beauftragten Stadtteilmanagement der Gebietsbetreuung unterstützt. Im  
Zuge des regelmäßigen Austauschformats „Gemeinsam wissen wir mehr“, zu dem alle relevanten  
Akteur:innen der Quartiersentwicklung eingeladen waren, wurde das Modell konkretisiert und  
wurden die inhaltlichen, technischen und rechtlichen Vereinbarungen vorangetrieben (vgl. Garzon  
2021). Die Etablierung eines gemeinsamen Buchungs- und Schließsystems sowie der Aneignungs-  
und Nutzungsprozesse der verschiedenen Räume wurde vom Stadtteilmanagement begleitet.  
2.3 Biotope City: Mikrozone als lebendiges Zentrum des Quartiers  
Eine ähnliche Idee verfolgte auch die Biotope City am Wienerberg, die zwischen 2019 und  
2021 am ehemaligen Coca-Cola-Areal besiedelt wurde und über knapp 1.000 Wohnungen  
– ca. 600 davon gefördert – verfügt (vgl. biotope-city.net). Ein Konsortium aus sieben teils  
gemeinnützigen, teils gewerblichen Bauträger:innen entwickelte das Quartier. Gemeinsam mit der  
Stadt wurden ein Qualitätszielkatalog sowie ein städtebaulicher Vertrag erarbeitet. Diese sahen  
u.a. ein Quartiersmanagement vor, das den Besiedelungsprozess im Auftrag des Konsortiums  
der Bauträger:innen über mehrere Jahre begleitete. Zudem wurden gemeinschaftliche Räume  
konzipiert und an einer zentralen Achse im Quartier verortet. Die sogenannte Mikrozone  
beinhaltet Gemeinschaftsräume, Entwicklungsräume, die zu günstigeren Konditionen von  
Vereinen und Initiativen angemietet werden können, sowie Geschäftsräume. Die Ausstattung und  
Funktionalität der Gemeinschaftsräume wurden aufeinander abgestimmt, wobei Erfahrungen des  
Quartiersmanagement-Teams in die Konzeption einflossen. Die Gemeinschaftsräume sind auf den  
Liegenschaften zweier Bauträger:innen verortet. Diesen obliegt die Errichtung, Verwaltung und  
Instandhaltung der Räumlichkeiten, die anderen Bauträger:innen beteiligen sich anteilig an den  
Kosten und haben für ihre Bewohner:innen ein Nutzungsrecht vereinbart. In Summe wurden so  
auf insgesamt 1.700m² sechs Gemeinschaftsräume für all jene quartiersübergreifenden Aktivitäten  
geschaffen, die auf den einzelnen Bauplätzen nicht abgedeckt werden können.  
2.4 Wildgarten: Nachbarschaftszentrum und halböffentliche Allmende im  
Freiraum  
Im Quartier Wildgarten am Rosenhügel, das zwischen 2019 und 2024 besiedelt wird, entstehen in  
Summe ebenfalls rund 1.100 Wohneinheiten. Darunter sind ca. ein Drittel geförderte Wohneinheiten,  
ein neuer Gemeindebau, vier gemeinschaftliche Wohnprojekte sowie eine Reihe von frei finanzierten  
Miet-undEigentumswohnungen(vgl.wildgarten.wien).FürdieEntwicklungdesGebietswurdevonder  
Liegenschaftseigentümerin, der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), und deren Tochtergesellschaft  
Austrian Real Estate Development (ARE) die Wildgarten Entwicklungsgesellschaft ins Leben gerufen.  
Ausgangspunkt für den Masterplan des Quartiers war der europaweite Architekturwettbewerb  
„Europan“, aus dem ein ambitioniertes Projekt hervorging, das unterschiedliche Maßstabsebenen –  
vom großformatigen Superblock bis zum kleinteiligen Reihenhaus – vorsieht sowie halböffentliche  
Allmende-Flächen im Freiraum, die für eine Durchlässigkeit und gewisse Öffentlichkeit im  
gesamten Quartier sorgen sollen. Im Zuge der Flächenwidmung wurden ein städtebaulicher Vertrag  
abgeschlossen, ein Qualitätszielkatalog formuliert sowie in Folge ein Qualitätssicherungsgremium  
eingerichtet.  
Soziokulturelles Herzstück des Projekts ist ein Nachbarschaftszentrum, das in einem  
denkmalgeschützten Gebäude eingerichtet wurde und als Ort der nachbarschaftlichen  
Begegnung fungieren soll. Die Begleitung der Entstehung und Besiedelung des Quartiers sowie  
des Aufbaus des Nachbarschaftszentrums erfolgt durch ein von der Entwicklungsgesellschaft  
bis voraussichtlich zum Jahr 2024 beauftragtes Quartiersmanagement. Die Eigentümer:innen  
der einzelnen Bauplätze beteiligen sich – im Zuge des Erwerbs der Liegenschaften – mit einem  
einmaligen Betrag an Nachbarschaftszentrum und Quartiersmanagement. Für den weiteren Betrieb  
ab 2025 wird, gemeinsam mit engagierten Bewohner:innen, ein Konzept entwickelt. Ziel ist es,  
das Nachbarschaftszentrum mit diesen in einem selbstverwalteten Betrieb weiterzuführen. Bei den  
Räumlichkeiten des Nachbarschaftszentrums handelt es sich allerdings – analog zum daneben  
eingerichteten Kindergarten – um eine Geschäftsfläche. Bei der Planung des Quartiers war damit  
auch eine Erwartung von Mieteinnahmen verknüpft. Eine mögliche alternative Betrachtungsweise  
dieser finanziellen Logiken entstand erst im Entwicklungs- und Diskussionsprozess.  
2.5 Ein vergleichendes Resümee zu gegenwärtigen Modellen für  
Quartiersräume  
Die beschriebenen Beispiele zeigen, wie unterschiedliche Modelle für Quartiersräume im Rahmen  
einer kooperativen Stadtteilentwicklung aussehen können: von einem Netz an unterschiedlichen  
Gemeinschaftsräumen auf verschiedenen Bauplätzen, die wiederum für Bewohner:innen aller  
dieser Bauplätze offen stehen, bis zur Schaffung einer zentralen Räumlichkeit für das gesamte  
Quartier. Entscheidend für eine längerfristige und sozial inklusive Nutzung ist in allen Fällen, wie der  
Zugang zu diesen Räumen erfolgt: Können die Räume ausschließlich über elektronische Buchungs-  
und Schließsysteme genutzt werden, für welche digitale Kompetenzen erforderlich sind, oder gibt  
es auch analoge Schlüssel und wer verfügt über solche? Können sämtliche Menschen in einem  
Quartier die Räume nutzen – Bewohner:innen aller Bauplätze, Mieter:innen, Eigentümer:innen,  
Anrainer:innen und lokale Initiativen – und wie ist dies für die Zukunft beispielsweise mit Servituten  
rechtlich verankert? Können Quartiersräume kostenlos genutzt werden oder ist ihre Nutzung mit  
einem Nutzungsentgelt verbunden? Gibt es eine soziale Staffelung dieses Entgelts, Modelle nach  
dem Pay-as-you-can- oder Pay-as-you-wish-Prinzip oder Modelle, die zwischen einer privaten,  
kleinunternehmerischen und gemeinwohlorientierten Nutzung unterscheiden?  
Eine wesentliche Grundlage für diese Rahmenbedingungen bildet die Entscheidung darüber,  
ob Quartiersräume als Gemeinschaftsflächen (die von allen über die Betriebskosten mitgetragen  
werden), als Entwicklungsflächen (die zu günstigeren Konditionen als die marktübliche Miete  
vergeben werden können) oder als Geschäftsflächen (mit denen Erwartungen an Mieteinnahmen  
verbunden sind) definiert werden. Erfahrungen zeigen, dass dies zumeist in einer sehr frühen Phase  
der Quartiersentwicklung festgelegt und damit gleichzeitig auch sehr früh festgeschrieben wird, wem  
diese Räume tatsächlich offen stehen und inwieweit eine soziale Selektion zukünftiger Nutzer:innen  
über ökonomische (und andere) Kriterien erfolgt. Eine begleitende Gemeinwesenarbeit ist in diesem  
Zusammenhang gefragt, nicht nur die Nutzung und Aneignung von Quartiersräumen zu fördern und  
zu begleiten, wenn sie errichtet sind, sondern nach Möglichkeit auch deren Rahmenbedingungen  
bereits in der Phase der Planung mit ihrer Expertise mitzugestalten.  
3
Die Begleitung der Raumaneignung: Gemeinwesenarbeit im Spannungs-  
feld zwischen inklusiver Stadtteilentwicklung und Responsibilisierung  
Die Aneignung von gemeinschaftlichen Räumen wird in den meisten Entwicklungsgebieten  
von Professionist:innen aus diversen Bereichen – wie Soziale Arbeit, Soziologie, Raumplanung,  
Architektur oder Kulturwissenschaft – begleitet, die Prozesse der Partizipation und Formen der  
Gemeinwesenarbeit gestalten. Ziel ist es, durch die Mitgestaltung von kollektiven Räumen auch  
einen Beitrag zu partizipativer und inklusiver Stadtentwicklung zu leisten und nachbarschaftliche  
Netzwerke sowie zivilgesellschaftliches Engagement von Bewohner:innen zu fördern (vgl. Kirsch-  
Soriano da Silva/Güntner 2020).  
Der Mitbestimmung und Selbstorganisation von Bewohner:innen wird in der Wiener  
Wohnungspolitik in den vergangenen Jahren ein wachsender Stellenwert beigemessen (siehe  
u.a. Brandl/Gruber 2014). Prozessbegleitung wird dabei jedoch – trotz interdisziplinärer  
Expertise – vielfach zur Herausforderung. Zum einen gilt es, intermediär tätig zu sein und  
zwischen unterschiedlichen Interessen zu vermitteln bzw. im Sinne von sozialer Gerechtigkeit  
artikulationsschwächere und strukturell benachteiligte Gruppen in der Kommunikation ihrer  
Anliegen zu stärken. Zum anderen unterliegen die Gemeinwesenarbeiter:innen selbst gewissen  
Abhängigkeitsverhältnissen und Machthierarchien gegenüber den Auftraggeber:innen. Während in  
manchen Quartieren die Gemeinwesenarbeit über das städtische Stadtteilmanagement beauftragt  
ist, wird das Quartiersmanagement in anderen Fällen von Bauträger:innen beauftragt und damit  
teils auch von gewinnorientierten Akteur:innen finanziert (vgl. Kehrer 2023b).  
DerplanungspolitischeFokusaufdielokaleEbenederNachbarschaftwirdzudeminfachlicher  
Hinsicht ambivalent diskutiert. Einerseits liegt in nachbarschaftlichen Aushandlungsprozessen ein  
demokratiepolitisches Potenzial: die lokale Ebene kann Ausgangspunkt für politische Lernprozesse  
sowie für die Einbindung in und Gestaltung von sozialen Netzwerken darstellen (vgl. z.B. das  
Konzept des lokalen Sozialkapitals bei Schnur 2003). Andererseits wird – parallel zum sukzessiven  
Abbau sozialstaatlicher Unterstützung – nachbarschaftlichen Strukturen immer mehr Bedeutung für  
gesellschaftliche Inklusion beigemessen. Diese Entwicklung wird auch als Responsibilisierung oder  
Territorialisierung(vgl.Kessl/Reutlinger2010;Reutlingeretal.2015)bezeichnet.Gemeinwesenarbeit,  
die im Kontext von Wohnbau und Stadtentwicklung für den Aufbau sozialräumlicher Netzwerke, für  
die Entwicklung von Sozialraumkapital und für die Ermöglichung von Partizipation verantwortlich  
ist, läuft dabei Gefahr, von herrschenden politischen und/oder ökonomischen Interessen überformt  
bzw. beeinflusst zu werden (vgl. Schubert 2011).  
Im Kontext Wien verweisen u.a. Marc Diebäcker, Judith Ranftler, Tamara Strahner und  
Gudrun Wolfgruber (2009) auf lokalstaatliche Transformationen, die die Soziale Arbeit und damit  
auch die Gemeinwesenarbeit zunehmend beeinflussen. Ihre zentrale These lautet, dass der  
aktivierende Sozialstaat zur De-Politisierung und dem Verlust von Fachlichkeit führt (vgl. ebd.: 2).  
Indem die Eigenverantwortung von Menschen betont wird, webe sich der aktivierende Sozialstaat  
in „neoliberale Argumentationen des flexiblen Kapitalismus“ (ebd.) ein. Managerialismus und  
Kund:innenorientierung treten in den Vordergrund (vgl. ebd.: 6). Das Fallbeispiel Wildgarten, wo  
mit der partizipativen Entwicklung eines Nachbarschaftszentrums auch ökonomische Erwartungen  
einhergehen, verweist auf diese Tendenzen. Die Auseinandersetzung mit den Perspektiven und  
Wahrnehmungen von Bewohner:innen offenbart darüber hinaus eine noch weitreichendere  
Komplexität, die im Folgenden skizziert wird.  
4
Das Fallbeispiel Wildgarten: Ein empirischer Blick auf die Aneignung und  
Mitgestaltung eines Quartiersraums  
Eine empirische Auseinandersetzung mit dem Quartier Wildgarten ermöglicht ein vertieftes  
Verständnis für die Herausforderungen im Zuge der Entwicklung von Quartiersräumen sowie  
die Wahrnehmungen und Praktiken von Bewohner:innen. Dabei werden sowohl der Aufbau des  
Nachbarschaftszentrums als auch die Nutzung und Aneignung der halböffentlichen Allmende-  
Flächen im Freiraum in den Blick genommen. Die qualitative Erhebung kombiniert Interviews mit  
Bewohner:innen, die mit der sozialräumlichen Methode des „Mental Mapping“ erweitert wurden,  
teilnehmende Beobachtungen im öffentlichen Quartiersraum und im Nachbarschaftszentrum  
sowie Expert:innen-Interviews mit Akteur:innen der Quartiersentwicklung. Sie wurde von Eva-  
Maria Kehrer zwischen Juli 2022 und Jänner 2023 im Rahmen der Erstellung ihrer Masterarbeit  
Raum für alle, von Anfang an? Bewohner:innenperspektiven auf quartiersübergreifende Raum-  
und Mitgestaltungsangebote im Rahmen von Public-Private-Partnerships bei der Wiener  
Stadterweiterung durchgeführt (vgl. Kehrer 2023b). Zentrale Ergebnisse werden anhand von vier  
thematischen Schwerpunkten dargelegt.  
4.1 Die Verortung und Zugänglichkeit quartiersübergreifender  
Gemeinschaftsräume für verschiedene Bauplätze und Bewohner:innen  
Die erste im Zuge der Datenauswertung entwickelte analytische Theorie verweist auf den  
Zusammenhang zwischen der physischen Verortung kollektiver Raumressourcen im Quartier und  
den damit gebotenen Möglichkeiten der niederschwelligen Raumaneignung für unterschiedliche  
Bewohner:innen. Im Wildgarten sind das Nachbarschaftszentrum sowie eine angrenzende  
großzügige Grünfläche im westlichen Teil des Areals lokalisiert. Nicht nur befindet sich dort auch  
der Großteil an infrastruktureller Nahversorgung (u.a. der einzige Supermarkt, ein Kindergarten,  
ein Coworking-Space und ein Gemüseladen), auch der größte Teil an freifinanzierten Miet-  
und Eigentumswohnungen sowie eine freifinanzierte Baugruppe sind im Westen angesiedelt.  
Bewohner:innen des östlichen Quartiersabschnittes verstehen sich im Vergleich zum Westen – nicht  
zuletzt weil sie längere Wege auf sich nehmen müssen, um das infrastrukturelle Angebot zu erreichen  
– tendenziell als benachteiligt und geben kaum an, in quartiersübergreifende nachbarschaftliche  
Aktivitäten eingebunden zu sein. Bewohner:innen im Westen des Areals hingegen erleben das  
Nachbarschaftszentrum und die umliegenden Freiflächen – auch aufgrund der physischen Nähe –  
als niederschwellige Orte für nachbarschaftliche Begegnung und Austausch.  
Vergleicht man die Situation der westlich und östlich angesiedelten Wohn- und  
Aufenthaltsräume, offenbart sich eine doppelte Schieflage. Zum einen liegt der Großteil der  
freifinanzierten Wohnungen im westlichen Bereich des Quartiers und verfügt über einen leichteren  
Zugang zum Nachbarschaftszentrum, zu weiteren Infrastrukturen und vorhandenen Grünflächen.  
Zum anderen verfügen die Bauplätze, die als freifinanzierte Eigentumswohnungen umgesetzt  
wurden, auch über mehr Möglichkeiten, ihre privaten Freiflächen für den Eigenbedarf abzugrenzen  
und Personen anderer Bauplätze in der offenen und durchlässigen Nutzung des Quartiers zu  
beschränken. Die Idee der Allmende, die der Masterplan vorsieht, wurde hier teilweise nicht  
ausreichend (z.B. in Form von entsprechenden Servitutsregelungen) in den Kaufverträgen verankert.  
Je nach Verortung des eigenen Baufelds ergeben sich so unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten  
und sozialräumliche Möglichkeiten, die mitunter als ausschlaggebend für die Wohnzufriedenheit  
im Wildgarten genannt werden und zudem die Wahrnehmung von und den Zugang zu kollektiven  
Raumressourcen im Stadtteil prägen. Die ungleiche räumliche Ausstattung der Baufelder kann, mit  
Bezug auf humangeographische Studien (vgl. u.a. Ansari/Partovi 2017; Marcus 2010), unter dem  
Begriff „räumliches Kapital“ subsumiert werden. Die Verortung der Wohnung oder räumliche Nähe  
und Zugang zu Dienstleistungen als „räumliches Kapital“ zu betrachten, lenkt die Aufmerksamkeit  
auf Ungleichheiten, die sich aus der physisch-materiellen Positionierung an einem Ort ergeben (vgl.  
Kehrer 2023b: 24). Im Falle des Wildgartens zeigt sich, dass beispielsweise geringeres Engagement  
in Hinblick auf das Nachbarschaftszentrum nicht allein auf fehlendes Interesse zurückzuführen ist,  
sondern auch durch planerische und bauliche Aspekte beeinflusst wird.  
4.2 Die Fokusveränderung von Gesellschaft auf lokale Gemeinschaften und  
Eigenverantwortlichkeit  
Die Möglichkeit der Beteiligung an der Entwicklung vorhandener Gemeinschaftsräume führt,  
darauf verweisen die Daten, nur in geringem Ausmaß zu einer quartiersübergreifenden sozialen  
Durchmischung(vgl.Kehrer2023b:67ff.).AndervomQuartiersmanagementinitiiertenArbeitsgruppe  
„Zukunft des Nachbarschaftszentrums“ engagieren sich vorwiegend Personen aus Baugruppen-  
Projekten oder Eigentumsformen, die bereits über soziale Kontakte im Quartier verfügen und  
neben den notwendigen zeitlichen Ressourcen auch Erfahrungen mit Aushandlungs- und  
Entscheidungsfindungsprozessen mitbringen. Der Wunsch nach einem Mehr an nachbarschaftlicher  
Vernetzung wird zwar auch von alleinerziehenden und alleinstehenden Bewohner:innen im Osten  
des Quartiers geäußert, diese nehmen an den Entwicklungstreffen zum Nachbarschaftszentrum  
jedoch nicht teil, beispielsweise weil sie kaum Anknüpfungspunkte im Quartier oder Scheu davor  
haben, sich erstmalig einzubringen, oder weil Informationen über Veranstaltungen sie nicht erreichen  
(vgl. ebd.: 79ff.).  
Der Rückgriff auf Bourdieus Theorie des sozialen Kapitals ist zur Einordnung dieser  
Beobachtung hilfreich. Entgegen zeitgenössischen Nachbarschaftspolitiken, die einer Vielzahl  
sozialer Probleme wie Überalterung, Armut, Gewalt, Vereinsamung, sozialer Ausgrenzung  
oder gesellschaftlicher Spaltung mit der Aktivierung lokaler Gemeinschaften entgegentreten,  
ermöglicht der Rückgriff auf Bourdieu eine Fokussierung auf das soziale Kapital von Individuen,  
also deren Zugänge, Kompetenzen und Erfahrungen. Hier offenbart sich eine Schwachstelle von  
Nachbarschaftspolitik, die Community Building und Selbstorganisation priorisiert, dabei aber  
unzureichende personelle Ressourcen bereithält für die Ermächtigung jener, die über weniger  
Netzwerkkapital verfügen. Im Wildgarten führen die unterschiedlichen Grade an Vernetzung und  
Partizipationserfahrung zu Frustration bei Bewohner:innen: Baugruppen-Mitglieder zeigen sich teils  
unzufrieden über den Mangel an Engagement seitens der Bewohner:innen des Gemeindebaus oder  
der geförderten Wohnbauten; diese wiederum fühlen sich von den Angeboten nicht angesprochen  
oder seitens des Quartiersmanagements teilweise mangelhaft adressiert (vgl. Kehrer 2023b:74ff.).  
4.3 Das Spannungsfeld zwischen gewinnorientierter Entwicklungsgesell-  
schaft und gemeinwesenorientierten Ansprüchen des Quartiersma-  
nagements  
In diesem Zusammenhang offenbart sich im Wildgarten auch jenes professionsethische  
Spannungsfeld, dass bereits in Kapitel drei skizziert wurde. Das von der Entwicklungsgesellschaft  
beauftragte Quartiersmanagement folgt einem gemeinwesenorientierten Anspruch, der auf die  
Stärkung von Partizipation und die Herstellung eines Kräftegleichgewichts unter den handelnden  
Akteur:innenfokussiert(vgl.Kehrer2023b:109).LautMitarbeiter:innenbeinhaltetdieseprofessionelle  
Haltung auch, ein Sprachrohr für jene zu sein, „die sich selber nicht so artikulieren oder artikulieren  
können“ (ebd.: 83), und sie auch dahingehend zu stärken, sich selbst in gestalterische Prozesse  
einzubringen (vgl. ebd.: 83f.). In der Praxis sieht sich das Quartiersmanagement jedoch mit einem  
Doppelmandat konfrontiert, das aus der Verantwortung gegenüber den Anliegen und Interessen  
der Bewohner:innen aber auch gegenüber der Auftraggeberin – einer wirtschaftlich orientierten  
Entwicklungsgesellschaft – resultiert (vgl. ebd.). Die Herausforderungen, die damit einhergehen,  
lassen sich am Beispiel des Nachbarschaftszentrums anschaulich verdeutlichen. Bei den  
Räumlichkeiten handelt es sich, analog zum angrenzenden Kindergarten, um eine Geschäftsfläche  
im Eigentum der Entwicklungsgesellschaft. Der weitere Betrieb ist nicht nur in inhaltlicher, sondern  
auch in finanzieller Hinsicht in Entwicklung. Bereits jetzt operiert das Nachbarschaftszentrum mit  
gemischtenEntwicklungslogiken:einTeilderAktivitätenwirdkostenlosvonundfürdieNachbarschaft  
angeboten, die Räumlichkeiten werden aber auch für kommerzielle oder private Veranstaltungen zu  
definierten Tarifen vermietet.  
Den Bewohner:innen wurde im Zuge der Vermarktung des Quartiers mit dem  
Nachbarschaftszentrum ein „Treffpunkt für alle – von Anfang an“ (vgl. wildgarten.wien) sowie die  
Möglichkeit zur Mitgestaltung und selbstverwalteten Übernahme der Räume versprochen. Bei  
den ersten Arbeitstreffen zur angestrebten Selbstorganisation der Räumlichkeiten fehlten jedoch  
sowohl den Bewohner:innen als auch dem Quartiersmanagement Informationen darüber, unter  
welchen Konditionen der Betrieb künftig gewährleistet werden kann (vgl. Kehrer 2023b: 87). Die  
Verantwortungsübergabe an die Arbeitsgruppe „Zukunft des Nachbarschaftszentrums“, teilweise  
auch in Hinblick auf finanzielle Überlegungen, trifft auf Unverständnis und überschreitet zudem die  
zeitlichen und ökonomischen Kapazitäten der Bewohner:innen (vgl. ebd.: 88). Hier offenbart sich ein  
SpannungsfeldzwischenErmächtigungundResponsibilisierung.ZumeinenwerdenBewohner:innen  
vom Quartiersmanagement darin bestärkt, sich zu vernetzen, ihre Wünsche zu äußern und sich bei  
der Entwicklung des Nachbarschaftszentrums einzubringen. Zum anderen sind mit dem weiteren  
Betrieb der Räumlichkeiten seitens der Entwicklungsgesellschaft auch ökonomische Erwartungen  
verbunden, die zunächst – zumindest zum Teil – ebenfalls auf die engagierten Bewohner:innen  
übertragen werden.i  
Diese Form der Responsibilisierung von Bewohner:innen wird in der englischsprachigen  
Planungsliteratur im Zusammenhang mit der Verbreitung des New-Public-Management-Ansatzes  
diskutiert (vgl. u.a. Sager 2009). Damit gemeint ist ein Steuerungsmechanismus, der in Form von  
einer auf Kund:innen orientierten Qualitätssicherung das Mitspracherecht und die Souveränität  
der Nutzer:innen sowie eine neue Vorstellung von Rechenschaftspflicht betont, diese aber in die  
neoliberalen Steuerungsmechanismen der Wettbewerbsmärkte überführt (vgl. Sager 2009: 292). In  
den 1980er Jahren plädierten Osborne und Gaebler (1992) in ihrem populären Buch Reinventing  
Government dafür, diese Form des Empowerments zu zentralen Regierungsprinzipien auf lokaler  
Ebene zu erklären und damit auch nationalstaatliche Verantwortlichkeiten in die Gemeinden und auf  
Bewohner:innen zu verlagern (vgl. Osborne/Gaebler 1992: 49ff.). Schließlich gelte: „[C]ommunities  
are cheaper than service professionals.“ (ebd.: 68)  
4.4 Einfriedung des räumlichen Imaginären  
Schließlich verweisen die empirischen Erhebungen auf ein weiteres Phänomen, das theoretisch-  
analytisch als „die Einfriedung des räumlich Imaginären“ (Kehrer 2023b: 93) konzeptualisiert werden  
kann. Konkret geraten damit Unsicherheiten in den Blick, die die räumliche Kategorie ‚halböffentlich‘  
im Wildgarten hervorruft: Bewohner:innen, die selbst über keinen Privatgarten verfügen, trauen sich  
beispielsweise nicht, Gemeinschaftsflächen im Freiraum zu betreten, wenn diese nicht dezidiert  
als öffentliches Gut ausgewiesen sind (vgl. ebd.: 101). Während der Masterplan das Prinzip der  
Durchlässigkeit und damit auch eine kollektive Nutzung von Privatflächen festschreibt, zeigt die  
Aneignungspraxis der Bewohner:innen die damit einhergehenden Herausforderungen, teils kommt  
es auch zu konkreten Nutzungskonflikten.  
Grundsätzlich sind die Raumvorstellungen der Bewohner:innen durchwegs stark von der  
Dichotomie privat/öffentlich geprägt. Das zeigt sich beispielsweise bei einem Bewohner, der bei  
der Frage, was für ihn Mitgestaltung des Quartiers bedeutet, auf die mit der Planung festgelegten  
Eigentumsstrukturen verweist:  
„Ich kann es mir nur so vorstellen, meine Interpretation davon wäre, dass man  
Veranstaltungen macht, gemeinsam. Aber man kann ja jetzt nicht wirklich das Gebiet  
verändern oder nicht? Das gehört alles irgendwie jemandem.“ (Kehrer 2023b: 101f.).  
Das von Hodkinson (2012) beschriebene Phänomen der „kapitalistischen Subjektivierung“  
und Theorien über das „räumliche Imaginäre“ im Kontext fortschreitender Privatisierung  
und Kommerzialisierung von Stadt (u.a. Lee/Webster 2006) helfen zu erklären, warum sich  
Bewohner:innen im Wildgarten in Hinblick auf die Aneignung des Nachbarschaftszentrums oder des  
Freiraums verhalten zeigen. Sie verdeutlichen, dass Erfahrungen von Individuen und Gruppen mit  
Privateigentum, Gemeingut und öffentlichem Gut in der Stadt deren Vorstellungen davon prägen,  
was gemeinschaftliche Ressourcen und eine Aneignung derselben ist bzw. sein kann. Für die  
Entwicklung des Nachbarschaftszentrums im Wildgarten bedeutet „die Einfriedung des räumlichen  
Imaginären“, dass die Handlungsorientierungen der Bewohner:innen durch eine klare Vorstellung  
von Besitzverhältnissen fundiert sind. In gewisser Weise übernehmen die Akteur:innen damit auch  
eine neoliberale Rationalität, die sie davon abhält, sich für den Erhalt oder die Vergemeinschaftung  
des Nachbarschaftszentrums stärker einzusetzen und damit auch bestehende Verhältnisse in Frage  
zu stellen.  
5
Fazit: Ableitungen für eine ökonomisierungskritische sozialräumliche  
Soziale Arbeit und Gemeinwesenarbeit  
Die Renaissance gemeinschaftlich nutzbarer Räume in Quartieren kann als Reaktion auf das  
Scheitern des Konzepts monofunktionaler Großsiedlungen gelesen werden, dem gegenwärtig  
vermehrt funktionale Mischung und die Förderung lebendiger Nachbarschaft entgegengestellt  
werden. Die Affirmation gemeinschaftlicher Infrastrukturen und nachbarschaftlicher Netzwerke  
ist aber auch als Phänomen im Kontext zunehmend ökonomisch und sozial ausdifferenzierter  
Gesellschaften sowie neoliberalisierter Städte (vgl. Schipper 2018) zu analysieren. Vor dem  
Hintergrund dieser Widersprüchlichkeiten ist eine gemeinwesenorientierte sozialräumliche Arbeit  
gefordert, ihre eigene professionelle Haltung kritisch zu reflektieren. Sie muss sich die Frage stellen,  
wie die Entwicklung und Nutzung städtischer Gemeingüter befördert werden kann, und zwar in  
einem Kontext, in dem kapitalistische Vorstellungen von Besitzverhältnissen und operative Logiken  
gewinnorientierter Entwickler:innen Handlungsorientierungen durchdringen. Dabei erfordert eine  
kooperative Stadtentwicklung wirksame vertragliche Vereinbarungen und qualitätssichernde  
Maßnahmen in Hinblick auf leistbare und kollektiv nutzbare Gemeinschaftsräume. Die Analyse des  
Fallbeispiels Wildgarten zeigt zudem die hohe Bedeutung von niederschwelliger Zugänglichkeit  
zu gemeinschaftlichen Raumressourcen und die Notwendigkeit der langfristigen Absicherung  
von deren konsumfreier bzw. nicht-kommerzieller Nutzung. Dazu gehört die Entwicklung von  
Finanzierungsmodellen für den Betrieb der Räumlichkeiten selbst, aber auch für eine professionelle  
Begleitung in Form von Gemeinwesenarbeit.  
Für die begleitende Gemeinwesenarbeit ist ein emanzipatorischer Handlungsansatz  
von besonderer Bedeutung, der auf die Stärkung von Beteiligungskompetenzen und sozialem  
Kapital von denjenigen fokussiert, die über keine oder weniger Beteiligungserfahrung verfügen.  
Zudem muss sie verstärkt aufsuchend vorgehen, um verschiedene Bewohner:innen im Quartier  
anzusprechen und Ungleichheiten bei den Teilhabemöglichkeiten entgegenzuwirken. Eine  
wesentliche Rolle können in diesem Kontext mehrsprachige Kommunikation, die Bereitstellung von  
Kinderbetreuungsangeboten begleitend zu Veranstaltungen sowie ganz allgemein das Anknüpfen  
am Alltag und an den Bedürfnissen der Menschen spielen. Das Hinzuziehen von Gemeinwesenarbeit  
bei der Entwicklung und Nutzung von Quartiersräumen kann nicht nur unterstützen, das Wissen über  
diese räumlichen Ressourcen zu verbreiten und Aneignungsprozesse zu fördern und zu begleiten.  
Sie kann bereits im Entstehungsprozess – selbst im Rahmen von kooperativer Quartiersentwicklung,  
die auch von privaten Akteur:innen getragen wird – helfen, ein möglichst sozial inklusives Modell für  
Quartiersräume zu entwickeln.  
Angesichts veränderter Rahmenbedingungen ist Gemeinwesenarbeit gefragt, sich nicht  
von ökonomischen Erwartungen vereinnahmen zu lassen, sondern sich – im Sinne der betroffenen  
Bewohner:innensowieimSinnedereigenenprofessionsethischenHaltungökonomisierungskritisch  
zupositionierenundsichinStadt(teil)entwicklungsprozesseauchmitdieserPerspektiveeinzubringen.  
Dabei gilt es nicht nur, den Diskurs mit Kommunen, Bauträger:innen und Entwickler:innen zu führen,  
sondern auch die Menschen in den Stadtteilen anzuregen, eigene Vorstellungen (wie beispielsweise  
von privat und öffentlich) zu hinterfragen und alternative Praktiken rund um Gemeingüter bzw.  
urbane Commons zu erproben und zu leben.  
Verweise  
i
Die Entwicklung des Nachbarschaftszentrums ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Beitrages nicht abgeschlossen. Der Verlauf  
des Diskussionsprozesses führte bislang dazu, die finanziellen Logiken einer Geschäftsfläche zu hinterfragen und, zumindest für einen  
Teil der Räumlichkeiten, die Erwartungen an Mieteinnahmen zu revidieren.  
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Über die Autorinnen  
Katharina Kirsch-Soriano da Silva  
Diplom- und Doktoratsstudium der Architektur an der TU Wien mit Forschungsaufenthalten  
in Berlin (Deutschland) und Recife (Brasilien); Entwicklung und Gestaltung von Projekten  
der Gemeinwesenarbeit und sozialen Stadtteilentwicklung in verschiedenen Kontexten, u.a.  
strategische Begleitung des Stadtteilmanagements Seestadt aspern, der Gebietsbetreuung 21/22  
sowie des Quartiersmanagements Wildgarten. Forschungsprojekte mit Fokus auf Soziales Wohnen,  
Stadterneuerung und Nachhaltige Quartiersentwicklung. Derzeit Leiterin der Stadtteilarbeit der  
Caritas Wien und Lektorin an der FH Campus Wien sowie an der TU Wien.  
Eva-Maria Kehrer  
Studierte Politikwissenschaften und Soziale Arbeit an der Universität Wien, der Fachhochschule  
Joanneum Graz und der Universität Zaragoza in Spanien; Forschungs- und Umsetzungsprojekte  
im Bereich inklusive und partizipative Gemeinwesen- und Stadtentwicklung, u.a. bei der Caritas  
Stadtteilarbeit, der kommunalpolitischen Abteilung der Arbeiterkammer Wien, Child Restoration  
Outreach Uganda und im Stadtlabor Graz. Derzeit Projektleiterin und Expertin für Quartiere &  
Immobilien bei der Klima- und Innovationsagentur der Stadt Wien, UIV Urban Innovation Vienna  
GmbH.