soziales_kapital
wissenschaftliches journal österreichischer fachhochschul-studiengänge soziale arbeit
Nr. 2 (2009) / Rubrik "Rezensionen" / Standortredaktion Vorarlberg
Printversion: http://www.soziales-kapital.at/index.php/sozialeskapital/article/viewFile/80/105.pdf


Sünderhauf, Katrin; Stumpf, Siegfried & Höft, Stefan (Hrsg.): Assessment-Center - Von der Auftragsklärung bis zur Qualitätssicherung. Pabst Science Publishers. Lengerich 2005

445 Seiten, Hardcover / 32 EUR

Eigentlich ist über Assessment-Center bereits alles gesagt, oder? Das mag mehr oder weniger stimmen, kaum wird jedoch ein Sammelband vorgelegt, der es wie der vorliegende vermag, Theorie und Phasen des Verfahrens systematisch, präzise und praxisorientiert zugleich darzustellen. Dies verwundert nicht, da die HerausgeberInnen und AutorInnen aus dem Kontext des Arbeitskreises Assessment-Center e.V. stammen und es weitreichend vermögen, dem Thema interessante wie zugleich aktualisierte Facetten abzugewinnen. Somit bietet sich das Werk als Einstieg in das AC, sein Design und seine Stufen bzw. Zielstellungen ebenso an, wie als Einblick in Verfahrensweisen, einzelne AC-Techniken und konkrete Anwendungsbeispiele aus der betrieblichen Praxis. Es gelingt, den Anspruch einzulösen, sowohl langjährig Personalverantwortliche anzusprechen als auch Studierende oder Stellenbewerber, die sich erstmals mit den komplexen Bewertungsmethoden des AC auseinandersetzen. Unabhängig vom Kontext des gesamten Werkes sind einzelne Beiträge auch für sich bedeutsam, da sie den Nutzwert spezifischer Teil-Methoden, wie etwa des Interviews, des 3600-Feedbacks oder der Web-gestützten Vorauswahl, pointiert erörtern. Schnell wird deutlich, dass ein seriöses - das heißt wissenschaftlich fundiertes und zugleich taugliches - Assessment-Center nach wie vor mit erheblichem Umsetzungsaufwand verbunden ist. Selbst wenn wir Leserinnen und Leser in unserem Bereich kein AC umsetzen werden, können wir nach der Lektüre zumindest einschätzen, ob alle Verfahren, die sich Assessment-Center nennen, seine Gehalte auch tatsächlich seriös praktizieren.

Frederic Fredersdorf / fre@fhv.at