Gregor Husi. Frankfurter Soziale Ökologie, gesellschaſtliche Naturverhältnisse und Grüne Soziale
29. Ausgabe 2024
Klimagerechtigkeit und Soziale Arbeit in Österreich
Frankfurter Soziale Ökologie, gesellschaftliche
Naturverhältnisse und Grüne Soziale Arbeit
Gregor Husi
Zusammenfassung
Die Naturbeherrschung durch den Menschen ist schon seit Jahrzehnten in Naturzerstörung
umgeschlagen. Die schädlichen Praktiken sind bekannt, ein Ende ist nicht absehbar. Lena Dominelli
lancierte angesichts dessen vor gut einem Jahrzehnt im englischsprachigen Raum die „Green Social
Work“. Diese lässt sich vertiefen, indem eine neue Bezugswissenschaft zur Kenntnis genommen
wird: Die Frankfurter Version der Sozialen Ökologie versteht sich ausdrücklich als Wissenschaft von
den gesellschaftlichen Naturverhältnissen. Ihre Basiskonzepte werden im Folgenden vorgestellt und
kommentiert. Abschließend werden die gesellschaftlichen Naturverhältnisse aus Sicht der Grünen
Sozialen Arbeit skizziert. Eine zentrale Grafik beschließt die Ausführungen und kann als Alternative
zu den bekannten Abbildungen der Nachhaltigkeitstrias dienen: In ihr werden Gesellschaftssektoren
und Natur in Raum und Zeit aufeinander bezogen. Auf dieser Grundlage soll und kann sich Soziale
Arbeit weit mehr als bisher in die umfassende „Begrünung der Gesellschaft“ einbringen – damit
sie nicht schon in wenigen Jahrzehnten von den sozialen und kulturellen Folgeerscheinungen der
vielgestaltigen Umweltkrise überfordert sein wird.
Schlagworte: Grüne Soziale Arbeit, Soziale Ökologie, gesellschaftliche Naturverhältnisse,
Prävention, Intervention, Umweltkrise, Klimakrise, sozial-ökologische Transformation,
Bezugswissenschaften, Transdisziplinarität
Abstract
The long-term consequence of human domination of nature has been the destruction of the natural
environment. The detrimental practices are widely documented, yet there is no indication that
they will cease in the near future. In light of this, Lena Dominelli initiated the “Green Social Work”
project in English-speaking countries approximately a decade ago. This can be further elucidated
by considering a novel scientific reference: The Frankfurt Social Ecology explicitly identifies itself as
a science of social relations to nature. The following article presents und discusses the fundamental
concepts put forth by this theoretical framework. In conclusion, the social relations to nature are
delineated from the vantage point of green social work. A central graphic concludes the explanations
and can serve as an alternative to the familiar illustrations of the sustainability triad. It relates social
sectors and nature to each other in space and time. Based on this, social work should and can play
a far greater role than before in the comprehensive ‘greening of society’. This will ensure that it will
not be overwhelmed by the social and cultural consequences of the multifaceted environmental
crisis in just a few decades.
Keywords: green social work, social ecology, social relations to nature, prevention, intervention,
environmental crisis, climate crisis, socio-ecological transformation, related sciences,
transdisciplinarity
1
Einleitung
Gesellschaftliche Probleme wie Potenziale rufen nach einer Veränderung. Soziale Arbeit ist zuständig
für die Unterstützung von Menschen, Gruppen und Organisationen bei vorliegenden oder drohenden
sozialen und kulturellen Problemen sowie brachliegenden sozialen und kulturellen Potenzialen.
Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass solche Probleme und Potenziale mit ökologischen,
„grünen“ Themen zusammenhängen. „Natur kann nicht mehr ohne Gesellschaft, Gesellschaft kann
nicht mehr ohne Natur begriffen werden“, weiß schon Ulrick Beck (1986: 107, Herv.i.O.) in seiner
Zeitdiagnose der Risikogesellschaft und richtet den Blick dabei auf vier Gesellschaftssektoren:
„Gesellschaft mit all ihren Teilsystemen Wirtschaft, Politik, Familie, Kultur läßt sich gerade in der
fortgeschrittenen Moderne nicht mehr ‚naturautonom‘ begreifen. Umweltprobleme sind keine Um-
Weltprobleme, sondern durch und durch – in Genese und Folgen – gesellschaftliche Probleme.“
(Ebd.: 108; Herv.i.O.) Die soziale Frage (vgl. Lindenau/Meier Kressig 2018) und auch die kulturelle
Frage nach dem Lebenssinn, dem ‚Humanum‘ lassen sich demnach von der grünen Frage nicht
mehr trennen. Beck übersieht freilich die Soziale Arbeit.
Soziale Arbeit hat sich schon früher, eher am Rand, mit Umweltfragen befasst (vgl. Elsen 2018). Die
Klimakrise hat diesen Interessen und Debatten neue Energie verliehen. Wichtige erste Publikationen
– vor allem mit ethischen und methodischen Bezügen – sind erschienen, die das thematische
Terrain abstecken und zuweilen Möglichkeiten für eine theoretische Fundierung sondieren (vgl.
Liedholz 2021; Schmidt 2021; Stamm 2021; Pfaff/Schramkowski/Lutz 2022; Liedholz/Verch 2023;
Die Armutskonferenz 2023). Eine vielversprechende Orientierungsoption wurde bislang jedoch
übersehen: die Soziale Ökologie. Dies, obwohl die bisherigen Bemühungen ökologisch interessierter
und instruierter Sozialer Arbeit das gemeinsame Anliegen verbindet, herauszufinden, wie Soziale
Arbeit besser eigenständige Beiträge zur sozial-ökologischen Transformation leisten kann. Soziale
Ökologie empfiehlt sich als neue Bezugswissenschaft der Sozialen Arbeit. Sie versteht sich
von Beginn weg als „Krisenwissenschaft“ (Becker/Jahn 1989) und erklärt die gesellschaftlichen
Naturverhältnisse zu ihrem Gegenstand.
Wie lassen sich die mikro-, meso- und makrosozialen Umweltbeziehungen begreifen? Im Folgenden
seien die Antworten dargestellt, die am Geburtsort auch der Kritischen Theorie gefunden wurden.
Inwiefern diese Frankfurter Soziale Ökologie für das neue Paradigma mit der Bezeichnung „Grüne
Soziale Arbeit“ relevant ist, lässt sich in Anschluss daran fragen. Die Antwort soll erweisen, dass
eine sozial-ökologisch orientierte und transformativ wirkende Soziale Arbeit angesichts der
gegenwärtigen Vielfachkrise einen wichtigen Beitrag zu leisten vermag.i
2
Frankfurter Soziale Ökologie
In Frankfurt am Main tat sich in den 1980er Jahren eine Gruppe Forschender zusammen,
deren Arbeit in die Gründung des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) mündete.
Das „Urdokument“, in dem der Begriff ‚gesellschaftliches Naturverhältnis‘ (im Singular) bereits
an recht vielen Stellen erscheint, ist noch heute eine wahre Fundgrube und legt die damaligen
diskursiven Anschlussoptionen offen (vgl. Forschungsgruppe Soziale Ökologie 1987). So fallen
auch die Stellungnahmen zu Ivan Ilich und André Gorz sowie zur libertären Sozialen Ökologie von
Murray Bookchin auf (vgl. ebd.: 154–166). Alle drei werden rund zwei Jahrzehnte später leider
völlig verschwiegen, wenn die vielen Beteiligten im bisher einzigen Überblicksbuch des Instituts die
zentralen Konzepte darlegen. Soziale Ökologie lautet der Titel, und dieser wird gleich im Untertitel
definiert als Wissenschaft von den gesellschaftlichen Naturverhältnissen (nun im Plural). Das Buch
wurde2006vonEgonBecker, einemPhysiker, undThomasJahn, einemSoziologen, herausgegeben.
„Auf diese allgemeine Problematik richtet sich heute die Frage der Sozialen Ökologie: Wie können
in einer globalisierten Welt die krisenhaften Beziehungen zwischen Gesellschaft und Natur erkannt,
begriffen und gestaltet werden?“ (Becker/Jahn 2006: 12) Horkheimers und Adornos Dialektik der
Aufklärung hat für dieses Werk wider Erwarten wenig Bedeutung, veranlasst aber immerhin die
Bemerkung, Soziale Ökologie sei „nur als selbstreflexives Projekt möglich“ (ebd.: 13). Wenige Jahre
davor erheben Jahn und Wehling (1998: 80) noch einen ambitionierteren Anspruch:
„Das Konzept der gesellschaftlichen Naturverhältnisse […] zielt darauf, einen
gesellschaftstheoretischen Anspruch in Anknüpfung an die Kritische Theorie zu
verbinden mit dem Versuch, natur- und sozialwissenschaftliche Reduktionen bei der
Untersuchung komplexer ökologischer Krisenphänomene forschungspraktisch zu
überwinden.“
In den Blick gelangen in Soziale Ökologie „die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Ökonomie
und Ökologie, Kultur und Lebensformen, Gesellschaft und Natur“ (ebd.: 14). Es gehe „nicht um
die Natur im Allgemeinen, sondern um den menschlich-gesellschaftlichen Lebensprozess“ (ebd.:
148). Dabei wird eine Krisenperspektive eingenommen. „Die Problemformel von einer ‚Krise der
gesellschaftlichen Naturverhältnisse‘ bezieht sich […] auf Phänomene an der durch gesellschaftliche
Praktiken gezogenen Grenze zwischen Gesellschaft und Natur.“ (Ebd.: 170) Die zeitdiagnostische
Leithypothese dazu lautet:
„Die Krise der Beziehungen zwischen Gesellschaft und Natur lässt sich als so
bedrohlich ausweisen, dass ohne deren theoretische Fassung gesellschaftliche
Veränderungen und natürliche Strukturen und Prozesse nicht mehr angemessen
verstanden und gestaltet werden können. Eine Krisenperspektive war und ist in
diesem Sinne konstitutiv für das gesamte Projekt einer Sozialen Ökologie.“ (Ebd.: 19)
Die Krisendiagnose erstreckt sich indes auch auf „Wissensdefizite an der Grenze zwischen
heterogenen Diskursen“ (ebd.: 170). Entsprechend müsse Soziale Ökologie zwischen den
epistemischen Kulturen der Natur- und Sozialwissenschaften verortet werden. Das sei folgenreich
und erfordere, sich sowohl gegen den Naturalismus wie gegen den Kulturalismus abzugrenzen (vgl.
ebd.: 22f., 125ff.). Zustimmung (vgl. ebd.: 129) erhält eine Bemerkung Adornos (1972: 35), wonach
die Wirklichkeit menschlich sei „und noch die schlechterdings außermenschliche Natur vermittelt
durch Bewusstsein. Das können Menschen nicht durchstoßen: sie leben im gesellschaftlichen
Sein“. Verzerrte Weltsichten, so Becker und Jahn weiter, seien sie „technizistisch, biologistisch,
soziologistisch oder kulturalistisch“ (Becker/Jahn 2006: 111), seien zu vermeiden. So lenkt die
Diagnose einer Krise der gesellschaftlichen Naturverhältnisse „den sozial-ökologischen Blick auf
hybride Krisenphänomene, in denen gesellschaftliche und natürliche Prozesse sich überlagern,
[…] die Kritik am gesellschaftlichen Umgang mit der Krise ist Richtschnur der wissenschaftlichen
Arbeit“ (ebd.: 183f.).
Normativ orientiere sich Soziale Ökologie an Nachhaltigkeit – meist in negativer Bestimmung,
da die positive Bestimmung vieldeutig sei – sowie an „lebenspraktischen gesellschaftlichen
Problemen“ (ebd.: 24). Die neue Wissenschaft solle denn „lebenspraktisch bedeutsam“ (ebd.: 15)
sein. Situiertes Wissen, heißt es im Anschluss an Donna Haraways „Die Neuerfindung der Natur“
(1995), sei hervorzubringen, und zwar in drei Formen: „normatives Orientierungswissen, operatives
Handlungswissen und empirisch-analytisches System- und Prozesswissen“ (ebd.: 25). Diese
Wissensarten könnten auch als, wie in der Sozialen Arbeit üblich, Bewertungs-, Handlungs- sowie
Beschreibungs- und Erklärungswissen bezeichnet werden (vgl. Husi 2017: 97–101). In Soziale
Ökologie wird sogar vorgeschlagen, das bekannte Drei-Säulen-Modell des Nachhaltigkeitsdiskurses
zu ersetzen durch die drei Wissensformen – in diesem Kontext: Orientierungs- und Zielwissen
(normativ), Systemwissen (analytisch) und Handlungswissen (operativ) (vgl. ebd.: 242f.). Die
Unterscheidung von Natur und Gesellschaft sei nicht dualistisch aufzufassen, vielmehr gelte es, am
jeweiligen Fall die Beziehungen zu untersuchen. „Zum Objekt des Wissens werden dann konkrete
‚Muster von Beziehungen‘“ (ebd.: 25). Ohne – wie zu erwarten wäre – Bezug auf Bourdieu (1998:
15ff.) wird infolgedessen als Grundverständnis festgehalten: „Gesellschaftliche Naturverhältnisse
zu denken heißt, methodisch in Relationen, statt in Substanzen zu denken“ (Becker/Jahn 2006:
26), von „Dingen zu Beziehungen“ (ebd.: 185) fortzuschreiten. Das bedeute einen klaren Bruch mit
der von Aristoteles überlieferten Tradition. In diesem Kontext der Relationalität wird sogar Anthony
Giddens’ Strukturierungstheorie (vgl. auch Jahn/Wehling 1998: 77) erwähnt, leider ohne weiter
thematisiert zu werden.
Die unterschiedlichen Ansätze der Sozialen Ökologie verbinde der spezifische „sozial-
ökologische Blick“, der bedeute,
„dass man Umweltprobleme als (komplexe) gesellschaftliche Probleme betrachtet,
die ohne fundierte sozialwissenschaftliche Analysen weder verstanden noch
gelöst werden können. Gemeinsam ist ihnen aber auch die Absicht, die
sozialwissenschaftliche Problemsicht systematisch um eine naturwissenschaftlich
technische zu erweitern.“ (Becker/Jahn 2006: 77)
Aus dieser Sichtweise resultiert ein schärferer Blick auf Umweltprobleme. „Was man in der
Öffentlichkeit und im Alltag Umweltprobleme nennt, muss dann in diesen Beziehungsmustern
lokalisiert werden“ (ebd.: 86), die als gesellschaftliche Naturverhältnisse bezeichnet werden.
Von der Frankfurter Sozialen Ökologie ist „natürlich“ auch die Klärung des Verhältnisses zur
Kritischen Theorie der Frankfurter Schule zu erwarten. Instruktiv ist der Anschluss an eine häufig
zitierte Passage aus den „Soziologischen Exkursen“ des Instituts für Sozialforschung, die sogar als
Leitmotiv auserkoren wird (vgl. ebd.: 133):
„Das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft lässt sich aber auch nicht trennen
von dem zur Natur. Die Konstellation zwischen den drei Momenten ist dynamisch.
Es genügt nicht, bei der Einsicht in ihre perennierende Wechselwirkung sich zu
beruhigen, sondern eine Wissenschaft von der Gesellschaft hätte wesentlich die
Aufgabe, die Gesetze zu erforschen, nach denen jene Wechselwirkung sich
entfaltet, und die wechselnden Gestalten abzuleiten, die Individuum, Gesellschaft
und Natur in ihrer geschichtlichen Dynamik annehmen.“ (Institut für Sozialforschung
1956: 43)
Der Anschluss erfolgt indessen insofern spezifisch, als nicht eine Gesellschaftstheorie resultieren
soll, sondern eine transdisziplinäre Wissenschaft, „bei der Praxisrelevanz mit interdisziplinärer
Theorie- und Methodenentwicklung prozessual verbunden ist.“ (Becker/Jahn 2006: 289)
Vorbehalte werden gegenüber den Begriffen ‚Mensch‘ wie ‚Umwelt‘ geäußert, entsprechend
auch gegenüber der Rede von Mensch-Umwelt-Beziehungen. Nicht Wesensmerkmale des
Menschen lägen der Krise zugrunde, sondern menschliches Tun und Unterlassen (vgl. ebd.: 154).
„Die gesellschaftlichen Naturverhältnisse vermitteln zwischen einer naturabhängigen Gesellschaft
und einer vergesellschafteten Natur in vielfältiger Weise.“ (Ebd.: 163) Mit dem Konzept der
gesellschaftlichen Naturverhältnisse soll dabei „die komplexe Konfiguration von Individuum,
Gesellschaft und Natur“ (ebd.: 148) erfasst werden. Fragt sich, wie das Individuum, das im
Grundbegriff der Frankfurter Sozialen Ökologie nicht explizit genannt wird, konzipiert wird und
hineinspielt. Zu erwarten wäre eine Subjekttheorie oder eine Handlungs- bzw. Praxistheorie.
Die Soziale Ökologie aus Frankfurt als „Wissenschaft von den gesellschaftlichen
Naturverhältnissen“ versucht es mit einer Bedürfnistheorie, denn „in Bedürfnissen konkretisieren
sich spezifische gesellschaftliche Naturverhältnisse“ (ebd.: 146), so die Ansicht. In Anlehnung an die
fraktale Geometrie wird vermutet, dass „man in den Bedürfnissen die Struktur der gesellschaftlichen
Naturverhältnisse“ (ebd.: 163) wiederfindet. Den „ausgeklammerten abstrakten Menschen“ (ebd.:
162) könne man so angemessener theoretisch einbeziehen (vgl. dazu auch ebd.: 35ff.). Etwas
überraschend gelangen dann doch wieder anthropologische Bezüge ins Spiel, nämlich mit der
„Differenzierung nach basalen gesellschaftlichen Naturverhältnissen entlang anthropologisch
vorgezeichneter Lebensfunktionen. Wir nennen sie basal, weil sich durch sie sowohl der individuelle
Lebensprozess als auch der Lebensprozess der Gattung aufrechterhält“ (ebd.: 192). Auch scheinbar
biologische Bedürfnisse würden allerdings nur in subjektiv und sozial interpretierter Form existieren.
Erwähnt werden atmen, essen und trinken, schlafen sowie sich vor Kälte und Hitze schützen.
Verhindert werden müsse, dass die basalen gesellschaftlichen Naturverhältnisse die Fortsetzung
des Lebensprozesses über die Generationen hinweg gefährden. Ein menschenwürdiges Leben für
alle solle möglich sein. „Bedürfnisprozesse konstituieren basale gesellschaftliche Naturverhältnisse.
Die menschlichen Aktivitäten, mit denen diese Bedürfnisse befriedigt werden, begründen zugleich
Verhältnisse zu anderen Menschen, zum kulturellen Umfeld sowie zur natürlichen Mitwelt.“ (Ebd.:
198; Herv.i.O.) Die Bedürfnisse seien „stark geschlechtlich ausgeprägt“ (ebd.: 199).
Die Frankfurter Soziale Ökologie bedient sich des Begriffspaars Regulation/Symbolisierung,
um den interessierenden Gesamtzusammenhang zu skizzieren (vgl. ebd.: 192f.). Demnach sind
die stofflich-energetischen Regulationen über gesellschaftliche Praktiken und Technologien mit
kulturellen Symbolisierungen verknüpft. Abhängig von „Normen und Machtstrukturen“ (ebd.: 193)
erhielten diese Regulationsmuster ihre Bedeutung – neben der Bedürfnisbefriedigung finden also
aus Frankfurter Perspektive auch der Ressourcengebrauch und das Regeln(be)folgen, wenngleich
weniger als weitere Grundprozesse, Beachtung. Anders gesagt: Die hierarchische (Macht),
institutionelle (Normen) und kulturelle (Bedürfnisse) Struktur der Gesellschaft wird angesprochen.
Der symbolische Kontext bestimme, wie Bedürfnisse auf natürliche Gegenstände projiziert werden.
„Bei gesellschaftlichen Naturverhältnissen handelt es sich also um symbolisch
vermittelte stofflich-energetische und organische Regulationsmuster. […]
Gesellschaftliche Naturverhältnisse bilden sich sowohl direkt durch das
Zusammenwirken individueller Handlungen heraus als auch vermittelt durch
Institutionen und ausdifferenzierte Funktionssysteme.“ (Ebd.: 193)
Eine präzise Darstellung institutioneller Differenzierung und entsprechender Rollen bleibt freilich
aus.
In seinem Aufsatz „Über Statik und Dynamik als soziologische Kategorien“ (1979) schreibt
Adorno, ehe er auf Landwirtschaft zu sprechen kommt:
„Der gesellschaftliche Prozeß ist weder bloß Gesellschaft noch bloß Natur, sondern
Stoffwechsel der Menschen mit dieser, die permanente Vermittlung beider
Momente. Das auf allen Stufen enthaltene Natürliche ist nicht aus seiner
gesellschaftlichen Form herauszuoperieren ohne Gewalt gegen die Phänomene.“
(Adorno 1979: 221)
Nicht diese bedeutsamen Worte aus der entsprechenden Passage werden im Buch Soziale
Ökologie zitiert, sondern andere (vgl. Becker/Jahn 2006: 207). Mit Adorno wird die Ansicht geteilt,
eine strikte Trennung von konstanten natürlichen und historisch wandelbaren Bedürfnissen sei nicht
haltbar, eine „reine Natur“ könne nicht herausgeschält werden. Zustimmend wird auch folgende
Aussage Adornos (1979: 221) zitiert: „Die Bedürfnisse lassen darum nicht bündig sich aufteilen,
weil die Gesellschaft selber nicht bruchlos auf Bedürfnisse zurückzuführen ist.“ Aber was bedeutet
dies für den vermuteten Zusammenhang von Lebensfunktionen und basalen gesellschaftlichen
Naturverhältnissen? Nicht wiedergegeben wird Adornos an dieser Stelle ebenso geäußerte Ansicht,
in der „heutigen Ära der Überproduktion“ (ebd.: 221) seien die Bedürfnisse schematisiert, wenn nicht
sogar planvoll hervorgebracht; die Bedürfnisbefriedigung werde in der kapitalistischen Gesellschaft
bloß noch vom ökonomischen Interesse mitgeschleppt. Es erstaunt überdies, dass sich die
Ausführungen mit keinem Wort auf Marcuse (z.B. 1967: 24–29) beziehen. Die Krisenerscheinungen
werden indes deutlicher benannt:
„Krisenphänomene zeigen sich in der Verschmutzung und Vergiftung einzelner
Umweltmedien (Wasser, Boden, Luft); sie akkumulieren sich zu globalen ökologischen
Gefährdungen: Wachstum der industriellen Produktion und der Bevölkerung,
Knappheit an Ressourcen (Wasser, Energie, Rohstoffe), an landwirtschaftlich
nutzbaren Anbauflächen und an Nahrungsmitteln. Verfolgt man die einzelnen
Krisenphänomene zu den Praktiken zurück, die zwischen Gesellschaft und Natur
regulierend vermitteln, dann lassen sich besonders gefährdete und gefährdende
Bereiche identifizieren: Arbeit und Produktion, sexuelles Begehren und Fortpflanzung,
Ernährung und Landnutzung, Mobilität und Fortbewegung. Sie korrespondieren
mehr oder weniger direkt mit den basalen gesellschaftlichen Naturverhältnissen, wie
sie entlang anthropologisch vorgezeichneter Lebensfunktionen eingeführt wurden.“
(Becker/Jahn 2006: 193f.)
DiePraktiken,„inundmitdenenGesellschaftenihrVerhältniszurNaturstofflich-materiellundkulturell-
symbolisch regulieren“ (ebd.: 198), seien im Alltag verankert. „Insgesamt nimmt die Komplexität
des Alltags zu“ (ebd.: 215), wird vermerkt. Im Anschluss an Max Weber ist von der „alltäglichen
Lebensführung“ die Rede, das heißt von der „Art und Weise, wie Personen die Tätigkeiten in
unterschiedlichen Lebensbereichen zu einem kohärenten Alltagszusammenhang integrieren“
(ebd.: 218). Den technisch-naturwissenschaftlich dominierten Ansätzen der Umweltforschung
wird „Alltagsvergessenheit“ (ebd.: 219) vorgehalten, die eben die „Rahmenbedingungen des
Alltagshandelns“ (ebd.: 220) übersehe. Alltägliche Praktiken würden durch Dispositive ermöglicht
und begrenzt, wird mit Bezug auf Foucaults (1978: 119f.) Dispositive der Macht dargelegt.
„Dispositive legen ‚Korridore‘ fest, in denen sich das Bedürfnishandeln vollziehen kann“ (ebd.: 208),
wird erläutert. Als „Dispositive der Bedürfnisbefriedigung“ werden explizit Produktionsverhältnisse
und Geschlechterverhältnisse genannt, ohne allerdings dem Thema Intersektionalität Platz
einzuräumen. Zudem wird mit Giddens auf Routinen und Rekursivität verwiesen: „Praktiken sind
mehr oder weniger institutionalisierte, kollektive Phänomene, die durch die alltäglichen Handlungen
immer wieder aufs Neue reproduziert werden. Umgekehrt reproduzieren Akteure in und durch ihre
alltäglichen Handlungen immer wieder aufs Neue die Bedingungen, die ihr Handeln ermöglichen“
(ebd.: 212) – und eben auch einschränken (vgl. Giddens 1988: 78).
Mit dem Begriff der Regulation soll die Gestaltbarkeit, mit jenem der Transformation
die Geschichtlichkeit der gesellschaftlichen Naturverhältnisse angesprochen werden (vgl.
Becker/Jahn 2006: 239). „Ernährung und Gesundheit, Landwirtschaft und Regionalplanung,
Bevölkerungsentwicklung und Versorgung, Bauen und Wohnen, Mobilität und Verkehr“ (ebd.: 248)
werden als Problembereiche genannt. Als problematisch gilt, wenn „natürliche Zusammenhänge“
irreversibel oder „gesellschaftliche Zusammenhänge“ (ebd.: 248) in ihrer Reproduktion und
Entwicklung gestört werden. In der Verknüpfung von Problem- und Gestaltungsorientierung
„verschränken sich ökonomische, technische, politische, soziokulturelle Probleme
und sektorale Lösungsmuster mit biologischen, geographischen und ökologischen.
Derartige komplexe sozial-ökologische Problemlagen machen den Kern der
neuartigen Umweltprobleme aus.“ (Ebd.: 249; Herv. G.H.)
Weder eine einzelne Fachwissenschaft noch ein bestimmter gesellschaftlicher Sektor sei angesichts
der Komplexität allein lösungsfähig. Sozial-ökologische Regulation bearbeite die Folgeprobleme
der Regulationen, die in den jeweiligen Bereichen stattfinden, und sei somit „Regulation von
Regulationen“ (ebd.: 251). Es werden Anleihen bei der Kybernetik gemacht, was den Blick auf
selbstverstärkende, positive und negative, selbstausgleichende Rückkopplungseffekte lenkt. In
methodischer Hinsicht werden deshalb System-, Kausal- und Regelungsanalyse verbunden (vgl.
ebd.: 257). Fragt sich, welche gesellschaftlichen Systeme bzw. Sektoren der Analyse zugrunde
gelegt werden sollen.
„Sozial-ökologische Regulationen wirken nicht nur stabilisierend, sondern treiben auch
Transformationsprozesse an.“ (Ebd.: 259) Regulationen, wechselseitige Einwirkungen und
Wandelerscheinungen werden folgendermaßen differenziert aufeinander bezogen: „Politische,
ökonomische und technische Regulationen“ würden das „Zusammenspiel sozialer, kultureller
und ökologischer Wirkzusammenhänge“ prägen, und daraus resultiere der „geschichtliche
Wandel des komplexen Beziehungsgeflechts zwischen Gesellschaft und Natur“ (ebd.: 259).
Auf diese Veränderungen bezieht sich der Begriff der sozial-ökologischen Transformation. In
differenzierungstheoretischer Hinsicht werden die gesellschaftlichen Mechanismen allerdings in
unterschiedlichen Versionen dargelegt. „Transformation bezeichnet die historische Entwicklung der
RegulationenunddaranablesbarerFormationenderGestaltunggesellschaftlicherNaturverhältnisse“
(ebd.: 260), wird erklärt. Und weiter:
„Im
Unterschied
zu
Vorstellungen
von
kontinuierlich
verlaufenden
Veränderungsprozessen bezieht sich sozial-ökologische Transformation auf
krisenhafte Entwicklungen, Brüche und Diskontinuitäten, die mit Formveränderungen
einhergehen. Eine solche Sichtweise nimmt ernst, dass gesellschaftliche Prozesse
nur begrenzt steuerbar sind.“ (Ebd.: 266)
Normative Orientierung biete das Gerechtigkeitspostulat aus dem Nachhaltigkeitsdiskurs: Künftige
Generationen sollen die gleichen Wahlmöglichkeiten haben, um frei über ihre Lebensweisen und
die Gestaltung der natürlichen Lebensgrundlagen entscheiden zu können, und zwar so, „dass die
natürlichen Lebensgrundlagen auch für künftige Generationen gesichert sind“ (ebd.: 260). In dieser
Darlegung von Gerechtigkeit sind Freiheit, Gleichheit und Sicherheit richtigerweise verzahnt (vgl.
dazu auch Husi/Meier Kressig 1998; Husi 2012: 104). Fokussiert Nachhaltigkeit mit Generationen
Alter bzw. die Zeitdimension, so sind in einer umfassenden kritischen Gerechtigkeitsperspektive
neben der Raumdimension noch weitere zentrale Sozialkategorien intersektional einzubeziehen.
Präsentiert wird sodann im losen Anschluss unter anderem an Bertalanffy, Maturana und
Varela sowie Luhmann die Vorstellung eines „komplexen sozial-ökologischen Systems mit einer
räumlichen oder funktionalen Grenze und einer nicht-linearen Dynamik“ (ebd.: 268). In methodischer
Hinsicht gebe es zwei Möglichkeiten: Eine früher gewählte habe Gesellschaft und Natur als zwei
relativ autonome, über ein äußeres Beziehungsgeflecht miteinander gekoppelte Systeme betrachtet.
Eine aktuellere betrachte „das Beziehungsgeflecht zwischen Gesellschaft und Natur in seinem
Gesamtzusammenhang als System […]. Die äußeren Beziehungen zwischen Gesellschaft und Natur
werden dann zu inneren Beziehungen des sich herausbildenden sozial-ökologischen Systems“
(ebd.: 269, Herv.i.O.). Und das bedeutet: „Sozial-ökologische Transformationen […] zeigen sich
im ersten Fall als Veränderungen der äußeren Systembeziehungen, im zweiten als Veränderungen
der inneren. Innere Systembeziehungen bilden eine Struktur, die sich durch Transformationen
verändert.“ (Ebd.: 269) Die Anpassung der inneren Struktur wird als Adaptivität bezeichnet (vgl.
ebd.: 277).
Im letzten Kapitel des Buchs Soziale Ökologie werden diese theoretischen Grundlagen
der Sozialen Ökologie als Wissenschaft von den gesellschaftlichen Naturverhältnissen genutzt
für die Behandlung der Themen Wasser, Konsum, Ernährung, Mobilität, Bauen und Wohnen,
Bevölkerungsentwicklung, Versorgungssysteme sowie Gender und Environment. Soziale Arbeit
könnte unter den genannten Versorgungssystemen durchaus erwähnt werden – dem ist im Buch
aber nicht so. Ohnehin fällt es den Verfassenden schwer, den Begriff des Versorgungssystems mit
mehreren Komponenten (Abb. 1) genau zu bestimmen sowie klar ein- und abzugrenzen, da letztlich
(fast) alles mit allem zusammenhängt und Versorgungscharakter aufweist.
Einen aktuellen Versuch, den Begriff genauer zu bestimmen, liefern Hummel, Jahn, Kramm
und Stieß (2024: 20), die eine Kurzdefinition der Komponenten formulieren und Institutionen als
formelle wie informelle „Handlungsregeln in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Recht und Kultur“
begreifen. Sie referieren dabei nicht nur auf Normen, sondern auch auf Werte; institutionelle und
kulturelle Differenzierung – Bereiche und Milieus – sind auf diese Weise vermengt. Überdies lassen
die genannten Bereiche das gemeinschaftliche Leben (vgl. Husi/Meier Kressig 2013) in Familien,
Nachbarschaften usw. sowie Hilfssysteme wie zum Beispiel die Soziale Arbeit vermissen. Die
hierarchische Differenzierung der Gesellschaft (Klassen bzw. Schichten) kommt durch Ressourcen,
Wissen, Technik zum Ausdruck. Strukturierungstheoretisch interpretiert, strukturieren – ermöglichen
und beschränken – all diese Komponenten die Praktiken Nutzender.
Abb. 1: Versorgungssysteme im Rahmen gesellschaftlicher Naturverhältnisse
(Becker/Jahn 2006: 424).
Abbildung 1 kann als die zentrale Überblicksgrafik der Frankfurter Sozialen Ökologie gelten; sie
wird auch in einem Sonderheft zur Frankfurter und Wiener Sozialen Ökologie so präsentiert (vgl.
Kramm/Pichler/Schaffartzik/Zimmermann 2017: 21; vgl. zur Wiener Sozialen Ökologie Husi 2025c).
Spannend ist hier die Betitelung mit „Sozial-ökologische Systeme als Versorgungssysteme“. Die
Grafik wird bei Kramm et al. (2017: 57, 86) in einer weiteren Form verändert bzw. ergänzt, indem
im Zentrum zwischen den sechs Komponenten die Überschrift „sozial-ökologische Strukturen und
Prozesse“ platziert wird sowie auf der linken Seite „natürliche Strukturen und Prozesse“ und analog
auf der rechten Seite „gesellschaftliche Strukturen und Prozesse“. Hummel, Jahn, Kramm und
Stieß (2024: 23) betiteln dasselbe mit „Modell des sozial-ökologischen Systems“. Die Abbildung
legt einen Bereich in der Mitte nahe, der weder Natur noch Gesellschaft ist, aber zum sozial-
ökologischen System zählt. Was ist das? Weshalb sind es nicht zwei überlappende Kreise, deren
Überlappungszone dann die gesellschaftlichen Naturverhältnisse wären, das sozial-ökologische
System?
Die Soziale Arbeit findet wohl leichter Anschluss an eine Darstellung des sozial-ökologischen
Forschungsprozesses (Abb. 2), dessen geforderte Transdisziplinarität Soziale Arbeit sinnvollerweise
einbegriffe. Zusammenfassend schreibt Jahn (2005: 32) dazu:
„Unter Sozialer Ökologie verstehen wir die Wissenschaft von den gesellschaftlichen
Naturverhältnissen. Sozial-ökologische Forschung untersucht demnach die Formen
und Gestaltungsmöglichkeiten der Veränderungen der gesellschaftlichen
Naturverhältnisse in einer integrativen Perspektive. […] Wir bezeichnen mit dem
Begriff der gesellschaftlichen Naturverhältnisse zusammenfassend das Geflecht der
vermittelnden Beziehungen und Verhaltensformen zwischen Individuen, Gesellschaft
und Natur sowie die sich darin herausbildenden Muster.“
Teambildung
Gesellschaftliche
Probleme
Wissenschaftliche
Probleme
Konstitution eines gemeinsamen
Forschungsgegenstandes
neue gesellschaftliche
Problembeschreibung
neue wissenschaftliche
Problembeschreibung
Neues anschlussfähiges
disziplinäres Wissen
heterogener
heterogener
wissenschaft-
licher Diskurs
gesellschaft-
licher Diskurs
Transdisziplinäre Integration
integrierte
Problemlösungen
integriertes Wissen
zielgruppen-
Problembezogene
Integration
Interdisziplinäre
Integration
methodische und
theoretische Innovation,
neue Forschungsfragen
orientierte praktische
Maßnahmen u. Instrumente
Abbildung 2: Transdisziplinärer Forschungsprozess
(Jahn 2005: 36; ähnlich bei Becker/Jahn 2006: 325; Kramm et al. 2017: 79; Görg et al. 2023: 187).
3
Grüne Soziale Arbeit
Die Krise der gesellschaftlichen Naturverhältnisse, die durch gesellschaftliche Praktiken gezogene
Grenze zwischen Gesellschaft und Natur, Leitmotiv, drei Arten von Wissen, Relationalität,
Transdisziplinarität, Alltäglichkeit, sektorale Lösungsmuster, sozial-ökologische Transformation
– all diese Theorieelemente der Frankfurter Sozialen Ökologie und der damit verknüpfte
gesellschaftstheoretische Anspruch sind für die Grüne Soziale Arbeit direkt anschlussfähig.
Diese zieht der systemtheoretischen Fundierung allerdings deutlicher eine strukturierungs- bzw.
praxistheoretische vor (vgl. Husi 2022a: 302) und gibt der Kritischen Theorie mehr Gewicht
(vgl. Husi 2025b). Es dürfte indes deutlich geworden sein, dass sich Soziale Ökologie als
neue Bezugswissenschaft Sozialer Arbeit geradezu aufdrängt. Versteht sich Soziale Ökologie
transdisziplinär, kommt sie umgekehrt nicht umhin, Soziale Arbeit einzubeziehen, denn sie benötigt
auch eine sozialberufliche Praxisdisziplin. Für einen solchen Einbezug braucht es allerdings eine
theoretisch angemessen fundierte Soziale Arbeit, die sich eben auch ökologisch orientiert und
sich nicht „nur“, von allen Naturbezügen absehend, der sozialen (und kulturellen) Probleme und
Potenziale annimmt.
„Grüne Soziale Arbeit“ (Husi 2022a) ist, im losen Anschluss an die von Lena Dominelli (2012;
2018) für den englischen Sprach- und entsprechenden geografischen Raum entwickelte Konzeption
mit dem treffenden Namen „Green Social Work“, die vom Autor gewählte Bezeichnung für ein neues
Paradigma der Profession und Disziplin. Grüne Soziale Arbeit thematisiert soziale und kulturelle
Probleme bzw. Potenziale, für deren Bearbeitung bzw. Entfaltung Soziale Arbeit zuständig ist, unter
systematischem Einbezug der natürlichen Lebensgrundlagen und somit der Umweltprobleme und
Umweltpotenziale. Hummel, Jahn, Kramm und Stieß (2024: 15) präsentieren gesellschaftliche
Naturverhältnisse als „Grundbegriff und Denkraum für die Gestaltung von sozial-ökologischen
Transformationen“. Indem Soziale Arbeit diesen „Denkraum“ (Becker/Jahn 2006: 187) betritt, der
auch ein Fühlraum ist, eröffnet sich zugleich ein neuer Handlungsraum. Analog zu den drei von
der Frankfurter Sozialen Ökologie aufgeführten Wissensarten sind für die Konzeption der Grünen
Sozialen Arbeit drei theoretische Grundlagen zentral: ein Praxismodell (Handlungswissen), normative
Grundlagen (Bewertungswissen) und ein Weltbild (Beschreibungs- und Erklärungswissen).
Das Praxismodell (vgl. Husi 2025a) verknüpft (innen- und außen-)weltbezogenes Wissen
unterschiedlicher Art und Reflexivität (vgl. Becker/Jahn 2006: 25, 242f.) präzise mit einer
Abfolge typischer Handlungsakte. Aus dieser Verknüpfung resultiert in der Regel konsistentes
Transformationshandeln. Leitsätze und Arbeitsprinzipien flankieren das Modell, Praxistheorien
fundieren es.
Die normativen Grundlagen (vgl. Husi 2025b) sollten eine Werteübersicht enthalten, die
präzise auf die Elemente des Weltbilds bezogen werden kann, um praktisch wirksam werden
zu können. Sozial-ökologische Normativität verbindet den Geist des Demokratismus (vgl. Husi/
Meier Kressig 1998) und, so könnte man sagen, des Humanismus (vgl. Stengel 2016) mit dem
Geist des Ökologismus (vgl. Eder 1992) – und dieser sozial-ökologische Geist trotzt dem Geist
des Kapitalismus (vgl. Weber 1988). Die Rede von Nachhaltigkeit ist dabei der Weisheit vorletzter
Schluss.
Ein wenig mehr noch an dieser Stelle zum Weltbild (Abb. 3), das sich, Innen- und Außenwelten
integrierend, auf das besonders von der Kritischen Theorie fokussierte Dreieck Individuum –
Gesellschaft – Natur bezieht. Es erfordert die Verbindung von Subjekt- bzw. Praxis-, Gesellschafts-
und Umwelttheorie. Dafür müssen die gesellschaftlichen Naturverhältnisse verstanden werden. Das
sozial-ökologische Geschehen in den Gesellschaftssektoren mit ihren jeweiligen Umweltnähten,
an denen sich der „Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur“ (Marx 1962: 57) vollzieht, ist nicht
nur durch die sektoralen Regeln und eingenommenen Rollen der Beteiligten geprägt, sondern,
so lässt sich im Anschluss an Bourdieu festhalten, auch durch unterschiedliche Ressourcen und
Interessen. Die Strukturen von Umwelt und Gesellschaft – relational verstanden als Gesamtheiten
von Verhältnissen – strukturieren gemeinsam die Praxis. Vor allem das Zusammenwirken von fünf
Akteursgruppen mit ihren jeweiligen Rollen prägt gesellschaftliche Naturverhältnisse (vgl. dazu
auch Görg et al. 2023: 636). Sie agieren in vier primären Gesellschaftssektoren: Das sind in der
Wirtschaft Finanzierende sowie Liefernde (in der Lieferkette von Produktion und Handel), in der
Gemeinschaft Sorgende, im Staat (Politik, Verwaltung, Recht, Militär) Regulierende und in der Kultur
(Wissenschaft, Religion, Kunst, Unterhaltung, Bildung, Medien) Interpretierende. Aber hier fehlt
noch etwas. Die systemtheoretische Diskussion über „soziale Hilfe“ (Baecker 1994) bzw. Soziale
Arbeit („Hilfesystem“) als „ein neues, sekundäres Funktionssystem“ (Luhmann 1997: 633) regt dazu
an, einen weiteren – sekundären – Gesellschaftssektor mit der Kurzbezeichnung ‚Hilfe‘ vorzusehen.
Zu diesem können über Soziale Arbeit hinaus Gesundheit und womöglich Verkehr gezählt werden.
Verkehr ist, nicht zuletzt aufgrund des immer noch weit verbreiteten Fossilismus und der nötigen
Transformation der Mobilität, gleichsam in Richtung eines ‚helfenden Verkehrs‘ einzubeziehen. Diese
Hilfesysteme sind insbesondere bei der Katastrophenhilfe an vorderster Stelle gefragt, unterstützen
aber auch das ‚normale Funktionieren‘ der primären Gesellschaftssektoren.
Gleichzeitig ist die gegenwärtige Vielfachkrise durch ein Markt-, Staats-, Gemeinschafts-
und Kulturversagen kennzeichnet. Die „vier apokalyptischen Reiter des Anthropozäns“, so werden
Brände, Hitze, Trockenheit und Überschwemmungen von Vince (2023: 35–62) in Anlehnung an
das sechste Kapitel der Offenbarung des Johannes genannt, treiben bereits jetzt mit aller Gewalt
ihr Unwesen und lassen schon in der Gegenwart da und dort Hilfeversagen erleben. Ein völliges
Hilfeversagen gar droht ausblickend auf „das nomadische Jahrhundert“ und in der beim jetzigen
Stand der Entwicklung zu befürchtenden Klimakatastrophe in der Weltgesellschaft. Letzteres lässt
für Soziale Arbeit nur den Schluss zu, nichts unversucht zu lassen. Der soziale Zusammenhalt (vgl.
Husi 2022b) wird auf die Probe gestellt werden wie kaum je zuvor.
Aus kritischer, transformationsorientierter Perspektive interessiert, wer für die sozial-
ökologische Krise verantwortlich ist und wer davon betroffen. Die Silbe ‚inter‘ verweist deskriptiv
auf Zusammenwirken und normativ auf Ungerechtigkeit: In Betracht kommt das intersektorale
Zusammenspiel, das immer auch eines von Klassen und Milieus ist. Dieses Zusammenspiel
geschieht im Raum und in der Zeit. Es ist also auch ein internationales und intergenerationales
Zusammenspiel, in dem sich enorme Ungleichheiten offenbaren, die es intersektional zu verstehen
gilt.
Abbildung 3: Gesellschaftliche Naturverhältnisse aus Sicht der Grünen Sozialen Arbeit
(eigene Darstellung).
Grüne Soziale Arbeit nutzt nicht nur die Transformationskraft der Natur für eigene Belange oder
interveniert bei sogenannten Naturkatastrophen, sondern kann noch viel mehr als bislang im
Zeichen des Umweltschutzes („Umweltgerechtheit“) und der Umweltgerechtigkeit die Prävention
unterstützen. Dazu ist sie motiviert, weil sich aus Umweltproblemen soziale und kulturelle Probleme
ergeben, für die sie zuständig ist und die sie ohne wirksame Gegenmaßnahmen bald einmal massiv
überfordern werden. Das lässt ihren Blick auch auf soziale und kulturelle Potenziale werfen, die es in
sozialökologischem Sinn und Geist zu entfalten gilt. Die Reflexion dieser Probleme und Potenziale
ergibt eine vielfältige Programmatik (vgl. Husi 2022a: 307). Auf dem Programm steht die Begrünung
von Praxis, Lehre und Forschung. Eine zeitgemäße und zukunftsfähige Soziale Arbeit darf es sich
nicht mehr leisten, von außermenschlicher Natur abzusehen, und sie kann eine wichtige – eine weit
wichtigere als bisher – Playerin bei der sozial-ökologischen Transformation werden.
Verweise
i Der Text basiert auf einem Referat, gehalten am 5. Juli 2023 in der Sektion Soziale Arbeit am Kongress der Österreichischen Gesellschaft
für Soziologie in Wien.
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Über den Autor
Prof. Dr. Gregor Husi
Ist Soziologe und kam 1999 nach einem dreivierteljährigen Forschungsaufenthalt bei Pierre Bourdieu
in Paris an die Hochschule Luzern. Seine gegenwärtigen Themenschwerpunkte sind Grüne Soziale
Arbeit, soziale Kohäsion, Sozialtheorien und Professionalisierung.