Martina Beham-Rabanser, Daniela Wetzelhütter & Heidemarie Pöschko. Der komplexe  
Zugang zu Hard-to-reach-Jugendlichen in der Streetwork: eine multidisziplinäre Annäherung.  
soziales_kapital, Bd. 30 (2025). Rubrik: ema. Linz. Printversion: http://www.soziales-kapital.at/  
30. Ausgabe 2025  
Hard-To-Reach or No Access?  
Der komplexe Zugang zu Hard-to-reach-Jugendlichen  
in der Streetwork:  
eine multidisziplinäre Annäherung  
Martina Beham-Rabanser, Daniela Wetzelhütter & Heidemarie Pöschko  
1
Einleitung  
Streetwork – im englischsprachigen Raum unter der Bezeichnung outreach (social) work bekannt  
– setzt auf niederschwellige Soziale Arbeit im öffentlichen Raum (vgl. Andersson 2013; Diebäcker/  
Wild 2020). Aufsuchende Streetwork geht auf Jugendliche zu und sucht sie dort auf, wo sie sich  
aufhalten: in Parks, Shoppingmalls, Bahnhöfen u.a.m. Die Tätigkeit von Fachkräften der Sozialen  
Arbeit wird somit in die Lebenswelten und Sozialräume ihrer Adressat:innen verlegt (vgl. Gusy 2024;  
Szeintuch 2015). Anstelle einer einrichtungs- und standortgebundenen „Komm-Struktur“ wird auf  
eine „Gehstruktur“ gesetzt, um jungen Menschen Unterstützung vor Ort anzubieten, die z.B. von  
Wohnungslosigkeit bedroht sind oder durch Suchtverhalten bzw. Vandalismus in Konflikt mit dem  
Gesetz oder ihrem sozialen Umfeld geraten sind. Dabei geht es nicht (nur) um kurzfristige einmalige  
Hilfe oder Notversorgung, sondern darum, Jugendliche auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten  
und autonomen Leben zu begleiten, gefährdende und prekäre Lebenssituationen abzubauen  
beziehungsweise präventiv abzuwenden und bei der Unterstützung von Lebenszielen zu begleiten  
(vgl. Grymonprez/Roose/Roets 2017; Gusy 2024).  
Streetwork bietet Unterstützung vor Ort an, da die Adressat:innen durch standortgebundene  
Angebote von Einrichtungen oft nicht ausreichend erreicht werden können. Andersson (2013) nennt  
drei Hauptaufgaben aufsuchender Sozialarbeit: die Kontaktaufnahme mit den Adressat:innen, die  
Initiierung sozialer Veränderungsprozesse und die Bereitstellung sozialer Unterstützung, um den  
Prozess der Veränderung in Gang zu halten. Im Handlungsfeld Streetwork und für die Etablierung  
einer belastbaren Arbeitsbeziehung braucht es eine Form des Aufeinander-Zugehens und der  
Zusammenarbeit, bei der wechselseitig Vertrauen zueinander entwickelt und ausgehend von  
gemeinsam erarbeiteten Zielen auf gewünschte Ergebnisse hingearbeitet wird (vgl. Rauwerdink‐  
Nijland/van den Dries/Metz/Verhoeff/Wolf 2024).  
Dies setzt spezifische Kompetenzen seitens der Fachkräfte voraus, die Höllmüller (2022)  
mit dem Begriff der Feldkompetenz beschreibt. Kompetenz für die Arbeit im Feld basiert auf der  
Verbindung von fachlichem Wissen mit Erfahrung im konkreten Handlungsfeld. Sie baut darauf auf,  
Normen, Werte und Handlungsprinzipien im untersuchten Bereich zu respektieren, gewachsene  
Szene- und Gruppenstrukturen zu beachten und die spezifischen Bedingungen der Lebenswelt  
der Zielgruppen zu berücksichtigen (vgl. Galuske 2013: 294; Höllmüller 2022). Wissemann (2006)  
hebt dabei positive Rückkopplungseffekte hervor, indem fachliches Know-how zur Glaubwürdigkeit  
beiträgt, wodurch wiederum der Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung unterstützt wird.  
Feldkompetenz in der Streetwork, die auf Erfahrungswissen basiert, ist eine Grundlage und  
Basis für den Zugang zu Hard-to-reach-Jugendlichen. Erfahrungswissen entsteht u.a. dadurch, dass  
im Einklang mit den Handlungsorientierungen der Streetwork, wie der akzeptierenden Haltung oder  
der Lebenswelt- und Sozialraumorientierung, Angebote der Unterstützung und Intervention den  
Anliegen der Klient:innen angepasst werden und sich Orte und Zeiten der Kontaktaufnahme nach  
der bestmöglichen Erreichbarkeit der Adressat:innen richten (vgl. Steinke 2000; Eisenmann 2023).  
Ausdruck und sichtbares Zeichen von Feldkompetenz ist der gelungene Aufbau einer Kontakt- bzw.  
Vertrauensbeziehung. Streetwork folgt dabei keinem klar definierten Schema, da jede Begegnung  
anders verlaufen kann. Sozialarbeiter:innen und Mitarbeiter:innen von Streetwork müssen sich  
immer wieder auf neue Situationen einlassen, gewachsene Szene- und Gruppenstrukturen  
berücksichtigen und über ein hohes Maß an Flexibilität verfügen (vgl. Amt der Oö. Landesregierung  
2018; Gillich 2007).  
Während die theoretischen Grundlagen der Feldkompetenzen im Handlungsfeld Streetwork  
in der Regel durch ein facheinschlägiges Studium der Sozialen Arbeit oder im Rahmen einer  
Ausbildung zum/zur sozialpädagogischen Fachbetreuer:in aufgebaut werden, entwickeln sich  
Soft Skills wie Empathie oder Kommunikationsfähigkeit durch empirisch-praktische Erfahrungen.  
Feldkompetenz ist demnach auch Ergebnis feldspezifischer Lernprozesse, in denen sich ein  
entsprechender Habitus bzw. eine Haltung aufbaut (vgl. Beuschel/Pahrmann 2023). Diese  
Lernprozesse basieren auf zentralen Arbeits- und Handlungsprinzipien von Streetwork, die u.a.  
die Freiwilligkeit seitens der Adressat:innen, eine akzeptierende Haltung, kritische Parteilichkeit,  
Lebenswelt-undSozialraumorientierungundTransparenzimHandelnseitensderStreetworker:innen  
umfassen (vgl. Gillich 2007; Amt der OÖ. Landesregierung 2018: 19).  
Für empirische Sozialforschungen im Bereich Streetwork bedarf es einerseits eines  
Zugangs zum und andererseits der sozialen Akzeptanz im Feld. Dafür sind sowohl Basiskenntnisse  
der Arbeitsweise und der Spezifika von Streetwork als auch grundlegende Kenntnisse der  
empirischen Sozialforschung gefragt (vgl. Knoblauch/Vollmer 2022; Przyborski/Wohlrab-Sahr  
2022). In der Sozialforschung wird unterschieden zwischen der Kontaktnahme der Forschenden  
mit den Akteur:innen im Feld – dem „Getting-On“-Prozess – und der sozialen Verortung im Feld –  
dem „Getting-In“, das auch als „Rapport“ bezeichnet wird (vgl. Breidenstein/Hirschauer/Kalthoff/  
Nieswand 2013; Wolff 2013: 340). Ausgehend von den spezifischen Herausforderungen des  
Feldzugangs und den geforderten Kompetenzen geht der vorliegende Artikel folgender Frage nach:  
Wie können Kompetenzen von Sozialforscher:innen und Streetworker:innen  
gebündelt werden, um den Zugang ins Handlungsfeld Streetwork zu ermöglichen  
und die schwierig zugänglichen Adressat:innen für empirische Forschungen zu  
erreichen?  
Ausgehend von den einleitenden Überlegungen zu spezifischen Feldkompetenzen skizziert Kapitel 2  
das Design des Forschungszugangs, das gewählt wurde, um den multidisziplinären Anforderungen  
Rechnung zu tragen. Kapitel 3 beschreibt die aus der Studie gewonnenen Erkenntnisse für den  
Zugang zum Feld, das Getting-On, sowie für die Akzeptanz im Feld, den Getting-In-Prozess.  
In Kapitel 4 werden das gewählte Design und der Zugang über institutionelle und informelle  
Entscheidungsträger:innen bzw. Bezugspersonen im Feld reflektiert sowie Schlussfolgerungen für  
weiterführende Forschungen gezogen.  
2
Untersuchungsdesign und methodisches Vorgehen  
Aufgrund der vorhergehend beschriebenen Spezifika des Handlungsfeldes und der (vermuteten)  
Hürden beim Zugang zum Forschungsfeld bzw. zur Zielgruppe der Hard-to-reach-Jugendlichen  
wurden ein Multimethodenansatz sowie ein mehrstufiges Vorgehen mit sequenziellem Ablauf  
gewählt. Dieses Vorgehen ist in fünf Phasen unterteilt:  
Phase 1: Vorarbeiten  
Auswahl der Streetwork-Projektstellen  
Organisation und Kommunikation der Feldphasen A und B  
Auswahl und Schulung der Moderatorinneni  
Phase 2: Ethnografisch orientierte Beobachtungen A  
Phase 3: Ethnografisch orientierte Beobachtungen B und explizierende Gespräche  
Phase 4: Vorarbeiten (Organisation, Kommunikation) zur Feldphase C  
Phase 5: Quantitative Befragung C  
In einem ersten Schritt wurde von der Auftraggeberin des Forschungsprojekts – der Kinder- und  
Jugendhilfe des Landes OÖ – ein Expert:innenbeirat eingerichtet. Diesem gehörten Personen mit  
langjährigen Erfahrungen im Bereich der Streetwork an. In Rücksprache mit dem Beirat sowie  
dem Qualitätszirkel der Streetwork OÖ, der sich aus Vertreter:innen der vier Trägerorganisationen  
sowie der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe zusammensetzt, erfolgte die Auswahl von sechs  
der insgesamt 18 Projektstellen in Oberösterreich. Bei der Auswahl wurde die höchstmögliche  
Heterogenität bezüglich der Trägerorganisationen,ii der regionalen Verteilung (Standort) im  
Bundesland, der Ortsgröße sowie der Dauer des Bestehens der Projektstellen angestrebt. Mit  
dem Expert:innenbeirat wurden in mehreren Arbeitssitzungen das Vorgehen im Feld und die  
Erhebungsinstrumente zum Zweck der Qualitätssicherung abgestimmt. Darüber hinaus wurden die  
Trägerorganisationen über den Qualitätszirkel der Streetwork OÖ kontinuierlich über den aktuellen  
Stand des Forschungsprozesses informiert.  
In einer zweiten und dritten Phase wurden Beobachtungen im Feld durchgeführt. Die  
BeobachtungenfandenanjezweiBeobachtungstagenineinemzeitlichenAbstandvoneinemhalben  
Jahr statt (Oktober/November 2022 sowie März/April 2023). Sie umfassten sowohl Beobachtungen  
der Street-Live-Streetwork als auch Indoor-Aktivitäten, wie z.B. offene Treffen mit gemeinsamem  
Kochen und Essen in der Streetwork-Projektstelle oder gemeinsame Freizeitaktivitäten. Die  
Beobachtungen wurden von vier Personen durchgeführt, die durch ihre Ausbildung (Soziale  
Arbeit/Sozialpädagogik) und ihre fachliche Praxis Erfahrungen in der Arbeit mit Jugendlichen bzw.  
in der Streetwork mitbringen. Aufgrund ihrer vermittelnden Rolle zwischen den Adressat:innen  
und dem nicht im Feld tätigen Sozialforscherinnen-Team,iii das über keine Erfahrungen in der  
Streetwork verfügte, werden sie als Moderatorinnen bezeichnet. Die Auswahlkriterien für die  
Moderatorinnen sollten sicherstellen, dass diese Kompetenzen im Handlungsfeld mitbringen und  
über Grundkenntnisse der empirischen Sozialforschung verfügen. Für die wissenschaftlichen  
Beobachtungen wurden die Moderatorinnen zudem mit den Besonderheiten der Sozialforschung  
beim Zugang zu Hard-to-reach-Jugendlichen vertraut gemacht. Sie wurden instruiert, distanziert  
zurückhaltend zu beobachten und darauf zu achten, dass ihnen in ihrer Rolle als Beobachterin  
nicht zu viel Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Auch wurden ihnen die Anforderungen an  
die Protokollierung und Reflexion der Beobachtung in Form dichter Beschreibungen (vgl. Birkholz/  
Bochmann/Schank 2020) detailliert erläutert.  
Ziel der dichten Beschreibungen war es, die Felderfahrungen transparent zu dokumentieren,  
um sie auch für die nicht in die Feldphase involvierten Sozialforscherinnen nachvollziehbar zu  
machen. Die Anwesenheit im Feld war als offene Beobachtung inklusive beiläufiger Gespräche  
konzipiert; auf Basis stichwortartiger Notizen während der Beobachtung sollten daran anschließend  
dichteBeschreibungenausformuliertwerden(vgl. Birkholzetal. 2020). AmzweitenBeobachtungstag  
dienten die explizierenden Gespräche mit den Leiter:innen oder Mitarbeiter:innen der Streetwork-  
Projektstelle der Klärung offener (Interpretations-)Fragen und der Validierung der Analyse des ersten  
Beobachtungstages.  
Die Auswertung der dichten Beschreibungen erfolgte inhaltsanalytisch. Die beschriebenen  
Praktiken und Reflexionen der Moderatorinnen wurden für die einzelnen Streetwork-Projektstellen  
nach Themenbereichen zusammengefasst und anschließend über alle untersuchten Projektstellen  
hinweg vergleichend analysiert (vgl. Froschauer/Lueger 2009). Die Inhalte wurden von zwei  
Forscherinnen unabhängig voneinander offen kodiert und anschließend im Forschungsteam  
diskutiert und reflektiert (Vier-Augen-Prinzip). Dem Anspruch nach kommunikativer Validierung (vgl.  
Mayring/Fenzl 2014; Steinke 2000) wurde in zweierlei Weise Rechnung getragen: Zum einen wurde  
bei der Analyse und Interpretation im Forschungsteam eine diskursive Einigung angestrebt, zum  
anderen wurden diese Analysen auch von Seiten der Moderatorinnen kommentiert und konsensual  
interpretiert.  
Während des gesamten Forschungsprozesses informierte das Forschungsteam in  
Austauschtreffen die Leitungen der Streetwork-Projektstellen vor der jeweiligen Feldphase über  
die nächsten Arbeitsschritte sowie über die eingesetzten Erhebungsinstrumente. Zudem wurden  
sowohl die Rolle der Sozialforscherinnen im Feld als auch jene der Streetworker:innen in der  
Studie reflektiert. Die im Feld arbeitenden Streetworker:innen wurden gebeten, bei den Klient:innen  
Vertrauen und Verständnis aufzubauen und so die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass die  
Beobachterinnen die Arbeit der Streetwork an zwei Tagen optimal begleiten konnten. Auch wurde  
vor der Befragung der Adressat:innen mit den Streetworker:innen kooperiert, damit diese die  
Klient:innen gezielt zur Teilnahme an der quantitativen Befragung (Phase C) motivieren und so einen  
Grundstein dafür legen, dass den Sozialforscherinnen der Zugang zum Feld gelingt. Fragen, die  
in der ersten Phase auftraten, wurden von den Moderatorinnen in den dichten Beschreibungen  
schriftlichreflektiertundvomLeitungsteamderSozialforscherinnenmitdenProjektstellenleiter:innen  
nach dem ersten Beobachtungstag besprochen, um für den zweiten Beobachtungstag vereinzelt  
Adaptierungen vornehmen zu können. Auch wurden die Analysen und Interpretationen der dichten  
Beschreibungen durch das Leitungsteam der Sozialforscherinnen in anschließenden Gesprächen  
mit den Beobachterinnen validiert, um zentrale Dimensionen für die Face-to-face-Befragung  
herauszufiltern. Die Fragebogenerhebung wurde im Frühsommer 2023 umgesetzt. Details zu den  
Ergebnissen dieser Klient:innenbefragung können nachgelesen werden (siehe Pöschko/Laudacher/  
Beham-Rabanser/Wetzelhütter 2024). Einen Überblick über die im Projekt involvierten Akteur:innen  
gibt Tabelle 1.  
Tabelle 1: Bezeichnungen für involvierte Akteur:innen  
Stakeholder:innen  
Beschreibung  
Auftraggeberin der Studie  
Sozialforscherinnen-Team  
Land OÖ, Abteilung Kinder- und Jugendhilfe  
Soziologinnen bzw. Sozialforscherinnen (P und  
P
Sozialforschung, JKU Linz und FH OÖ, Campus Linz), die die  
Studie leiteten  
Moderatorinnen  
Interviewer:innen  
Expert:innenbeirat  
Personen, die die Beobachtungen im Feld und einen Teil der  
Face-to-face-Befragungen durchgeführt haben  
Personen, die einen Teil der Face-to-face-Befragungen  
durchgeführt haben  
Expert:innen (mit Erfahrungen in der Streetwork, die zum Teil  
auch im Qualitätszirkel der Streetwork OÖ tätig sind) zur  
Qualitätssicherung der Erhebungen  
Qualitätszirkel  
Personen mit langjährigen Erfahrungen im Bereich der  
Streetwork  
Trägerorganisationen  
Verein I.S.I. – Initiativen für soziale Integration  
Verein Jugend und Freizeit  
Bildungszentrum Salzkammergut  
Magistrat der Stadt Wels  
Projektstellenleiter:innen und  
Streetworker:innen  
Fachkräfte der Streetwork-Projektstellen  
Jugendliche und junge  
Erwachsene  
Adressat:innen der Streetwork, die von den Streetworker:innen  
unterstützt werden und deren Zufriedenheit mit dem  
Streetwork-Angebot untersucht wurde  
Nach Abschluss der Erhebungsphasen und der qualitativen und quantitativen Analysen präsentierte  
das Forschungsteam die Ergebnisse in einer vorläufigen Erstfassung. Bei diesem eintägigen  
Workshop diskutierten Auftraggeber:innen, Beiratsmitglieder und Projektstellenleiter:innen  
die vorliegenden Ergebnisse. Diese Reflexionen samt Ableitungen für die Praxis flossen in die  
Finalisierung des Ergebnisberichts mit ein.  
3
Zugang zu und Akzeptanz in schwierig zugänglichen Untersuchungs-  
feldern  
Forschende im Handlungsfeld Streetwork müssen sowohl Zugang ins Feld finden als auch im Feld  
akzeptiert werden, von Schlüsselpersonen, den sogenannten Gatekeeping-Personen, ebenso wie  
von den für soziale Interventionen schwierig zu erreichenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen  
der Streetwork. Akzeptanz und Offenheit konnten Moderatorinnen im Handlungsfeld Streetwork vor  
allem dann erwarten, wenn sie nicht (nur) als externe Beobachterinnen wahrgenommen werden,  
sondern ihnen auch ausreichende Feldkompetenzen zugeschrieben werden (vgl. Wacquant 2010).  
Gegenüber Trägerorganisationen sowie Leiter:innen und Mitarbeiter:innen der Projektstellen  
galt es, bei den Informationstreffen im Vorfeld der Feldphase glaubhaft darzulegen, dass sich für  
die Jugendlichen und jungen Menschen – die Adressat:innen der Streetwork – keine Nachteile  
ergeben, dass der Arbeitsablauf möglichst wenig gestört wird und dass sich die Moderatorinnen und  
Interviewer:innen nur begrenzte Zeit im Feld aufhalten (vgl. Wolff 2013). Bei den Informationstreffen  
sprachen die Projektstellenleiter:innen auch offen ihre Sorge an, dass die Ergebnisse der  
Forschung mittel- und langfristig negative Folgen haben und z.B. zu Budgetkürzungen oder  
Personaleinsparungen führen könnten. Diesen Bedenken wurde zu begegnen versucht, indem die  
Ziele der Forschung sowie das konkrete methodische Vorgehen transparent kommuniziert wurden.  
Die Akzeptanz, die Forschende in einem schwer zugänglichen Untersuchungsfeld finden,  
hängt von den Möglichkeiten ab, Kontakte aufzubauen. Bei schwierig zugänglichen Szenen und  
Gruppen, wie dies in der Streetwork der Fall ist, kommt Kontakt- oder Schlüsselpersonen, die  
als Gatekeeping-Personen Zugang zu einem Feld eröffnen oder erschweren können, eine zentrale  
Rolle zu (Breidenstein et al. 2013: 54). Sie werden häufig mit ihren Bezugspersonen im Feld  
assoziiert, weshalb Forschende von bereits bestehenden, vertrauensvollen Arbeitsbeziehungen  
profitieren können, da sich Gate-Keeping-Personen weitgehend ungehindert im Feld bewegen und  
auf Akzeptanz im Feld hoffen können. Je nach Situation muss dabei abgewogen werden, ob der  
Kontakt zum Forschungsfeld über offizielle Stellen oder über informelle Gatekeeping-Personen  
angestrebt wird oder ob beides verbunden wird (vgl. Lamnek 2005; Wolff 2013).  
Um den spezifischen Herausforderungen des Feldzugangs Rechnung zu tragen, wurde ein  
Untersuchungsdesign gewählt, das den Zugang zum Feld erleichtern soll (vgl. Kapitel 2). Dabei  
wurde insbesondere darauf geachtet, dass die Forschenden über multidisziplinäre Kompetenzen  
und über ein Mindestmaß an Feldkompetenzen in der Arbeit mit Hard-to-reach-Jugendlichen  
verfügen, aber auch mit den Grundprinzipien der empirischen Sozialforschung vertraut sind.  
3.1 Zugang zum Feld: Getting-On-Prozess  
Beim Zugang zum Untersuchungsfeld wurde auf eine Kombination von institutionellem und  
informellem Gatekeeping gesetzt. Zunächst wurden die Trägerorganisationen von der Auftraggeberin  
undüberPersonendesQualitätszirkelsüberdiegeplanteStudieinformiertundumihreUnterstützung  
ersucht. Ziel dessen war, beim Aufbau von Vertrauen zu den Sozialforscherinnen zu unterstützen  
sowie Unsicherheiten und Ängsten bezüglich nicht-intendierter Folgen (Kürzungen, Stellenabbau  
etc.) entgegenzuwirken. Darüber hinaus wurden die Leitungen in den ausgewählten Projektstellen  
während des gesamten Forschungsprozesses kontinuierlich über zentrale Arbeitsschritte im Feld  
informiert. Dies hat sich insofern bewährt, als jeder geplante Schritt (Feldzugang, Ablauf der  
Forschung im Feld, Einsatz der Erhebungsinstrumente etc.) vom leitenden Sozialforschungsteam  
vorgestellt und mit Personen des Qualitätszirkels bzw. Mitarbeitenden in den Projektstellen  
besprochen und auf Basis der Rückmeldungen optimiert werden konnte.  
Wie in den dichten Beschreibungen der Moderatorinnen ausgeführt wurde, kam den  
Streetwork-Projektstellenleiter:innen und Streetworker:innen eine wichtige Rolle dabei zu, den  
ZugangzumFeldzuerhalten.InallenProjektstellenerlebtendieBeobachterinneneingroßesBemühen  
der Leiter:innen bzw. Mitarbeiter:innen, die fachlich geschulten Beobachterinnen so einzuführen,  
dass deren Anwesenheit von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Feld möglichst gut  
akzeptiert werden konnte. Zum Teil erlebten sich die Beobachterinnen dabei wie Praktikantinnen,  
vereinzelt hatten sie den Eindruck, dass sie von den Adressat:innen eher als Co-Streetworker:innen  
wahrgenommen werden. Insgesamt bemühten sich die Moderatorinnen, während der Beobachtung  
im Hintergrund zu bleiben und nicht proaktiv auf Jugendliche zuzugehen; wichtig für den Zugang  
zum Feld scheint dabei zu sein, dass die Anwesenheit der Beobachterinnen den Adressat:innen  
nachvollziehbar erläutert wird.  
„Ich habe versucht, bei den Gesprächen mit den Jugendlichen im Hintergrund zu  
bleiben und nur wenn ich direkt angesprochen wurde, mich zu beteiligen.“ (Stelle 1,  
BT1, S. 6)iv  
„Meine Rolle als Moderatorin war passiv und beobachtend. Ich griff nicht in die  
Beobachtung ein. Dennoch nahmen mich die Jugendlichen wahr und wirkten –  
den Streetworkern nach – interessiert daran, wer ich bin. Dadurch, dass es aber  
nur zu wenigen Gesprächen kam, hatte ich nicht den Eindruck, starken Einfluss auf  
die Arbeit der Streetworker zu nehmen.“ (Stelle 4, BT2, S. 4)  
Von den beobachtenden Moderatorinnen werden die Streetwork-Projektstellenleiter:innen und  
Streetworker:innenalsExpert:innenmitFeldkompetenzbeschrieben. IndendichtenBeschreibungen  
wird etwa ausgeführt, dass Streetworker:innen Kontaktangebote an Adressat:innen gleichsam  
beiläufig, auf Augenhöhe machen. Die Kompetenz zeigt sich für die Beobachterinnen weiters im  
empathischen, aktiven Zuhören:  
„Ein Begegnen auf Augenhöhe war in jeder Situation spürbar.“ (Stelle 5, BT2, S. 2)  
„Merkbar ist einfach der durchgängige Umgang mit jedem auf Augenhöhe – egal wie  
alt und woher.“ (Stelle 3, BT1, S. 13)  
„… ein wahnsinnig hoher Grad an aktivem Zuhören. Jeder Satz wird aufgegriffen,  
nichts überhört.“ (Stelle 2, BT1, S. 8)  
Die Kombination aus sensibilisierten und entsprechend geschulten Forschenden sowie bereits  
akzeptierten Streetworker:innen erwies sich als wesentliche Voraussetzung für den erfolgreichen  
Getting-In-Prozess und die Akzeptanz im Feld, wie nachfolgend ausgeführt wird.  
3.2 Akzeptanz im Feld: Getting-In-Prozess  
Die Moderatorinnen konnten sichtlich vom Vertrauensvorschuss profitieren, den die Adressat:innen  
den Streetworker:innen entgegen bringen. Beschrieben wird, dass den Moderatorinnen mit  
Akzeptanz begegnet wurde, wenn bereits (tragfähige) Vertrauensbeziehungen zwischen den  
Streetworker:innen und den Adressat:innen bestanden.  
„Nach der Aufklärung über meine Rolle machte es den Anschein, als sei den  
Jugendlichen nicht sehr wichtig, dass ich eine andere Rolle einnehme. […] Es wurde  
den Streetworker:innen vertraut und somit wurde auch mir vertraut. Ich könnte keine  
Situation beschreiben, in der die Anwesenheit von mir etwas an der Dynamik geändert  
hat.“ (Stelle 5, BT2, S. 3)  
Während der Arbeitsabläufe haben die Streetworker:innen, soweit es die Situation erlaubte,  
ihre Arbeitsweise kurz für die Moderatorinnen kommentiert. Diese beiläufigen Erläuterungen  
konnten sich aufgrund grundlegender Feldkompetenzen der Moderatorinnen auf kurze Hinweise  
beschränken. Sie sollten sicherstellen, dass die Moderatorinnen zentrale Grundprinzipien der  
Streetwork angemessen interpretieren und ihr Verhalten an diese anpassen, etwa an das Prinzip  
der Lebensweltorientierung.  
„Die Streetworker betonten beim Weggehen, dass wir nun in die Lebenswelt der  
Jugendlichen eindringen und dass wir dort sozusagen Gäste sind, und wir schauen  
müssen, ob eine Kontaktaufnahme nun passt.“ (Stelle 2, BT1, S. 5)  
Die Moderatorinnen und Interviewer:innen hatten bei den Beobachtungen (fast) durchgängig den  
Eindruck, dass ihre Anwesenheit keine Irritationen hervorgerufen hat bzw. für die Jugendlichen  
wenig Relevanz hatte. Lediglich eine Moderatorin, die während ihrer Beobachtungen im Feld an  
einer gemeinsamen Veranstaltung der Streetwork-Stelle mit einem türkisch-muslimischen Verein  
teilgenommen hat, berichtet, dass ihr aufgrund des spezifischen Settings – in dem abgesehen  
von der Streetworkerin nur Männer anwesend waren – übermäßig viel Aufmerksamkeit geschenkt  
wurde. Reflektierend merkt sie in der dichten Beschreibung an, dass dies die Natürlichkeit der  
Situation beeinflusst haben könnte.  
Bei den freizeitpädagogischen Angeboten während der Öffnungszeit wurde eine ausgeprägte  
Willkommenskultur beobachtet und ein sehr wertschätzender Umgang unter allen Beteiligten –  
sowohl zwischen den Mitarbeiter:innen der Streetwork gegenüber den Adressat:innen als auch  
zwischen den Jugendlichen untereinander. Diese gezielt geschaffene Willkommenskultur erlebten  
die Beobachterinnen zudem als förderlich für ihre Akzeptanz während des Getting-In-Prozesses ins  
Feld.  
„Ich bin sehr erfreut von den Streetworker:innen empfangen worden, den Jugend-  
lichen war es ziemlich egal, ob ich da war oder nicht. Da wir nicht viele Jugendliche  
trafen, beschäftigte sich die Streetworkerin viel mit mir und ich konnte ihre  
Wertschätzung, Offenheit, Interesse, aktives Zuhören sozusagen am eigenen Leib  
kennen lernen.“ (Stelle 6, BT1, S. 9–10)  
Die Streetworker:innen fungierten als Motivator:innen, die auch dazu beigetragen haben, dass die  
Sozialforscherinnen im Feld akzeptiert wurden. Ausgehend davon konnten viele Adressat:innen  
auch zur Teilnahme an der Face-to-face-Befragung motiviert werden.  
Die Erfahrungen der Moderatorinnen in der qualitativen Vorphase zur Fragebogenerhebung  
deuten darauf hin, dass diese für das Getting-On, das Getting-In und schließlich für die  
Teilnahmebereitschaft zur anschließenden Befragung mittels Fragebogen von Bedeutung waren.  
4
Diskussion und Fazit  
Beschrieben wurden im Artikel die Erkenntnisse eines im Auftrag des Landes OÖ, Abteilung Kinder-  
und Jugendhilfe, durchgeführten Forschungsprojektes zur Zufriedenheit von Adressat:innen mit  
dem Streetworkangebot in Oberösterreich. Dabei wurden Determinanten dargestellt, die sich für  
den Zugang zum Feld (Getting-On) bzw. die Akzeptanz im Feld (Getting-In) als zentral erwiesen  
haben. Im Besonderen wurde der Frage nachgegangen, wie Kompetenzen von Sozialforschung  
und Streetwork gebündelt werden können, damit der Zugang von Sozialforscher:innen zu schwierig  
erreichbaren Jugendlichen im Handlungsfeld Streetwork gelingen kann und damit die Motivation  
und Bereitschaft zur Teilnahme an einer Face-to-face-Fragebogenerhebung gesteigert werden  
kann.  
Wie in der Literatur beschrieben (siehe u.a. Knoblauch/Vollmer 2022), wurde von Beginn an  
und während des gesamten Studienverlaufs auf eine enge Verzahnung von Sozialforschung und  
HandlungsfeldaufunterschiedlichenEbenengeachtet.ZumeinenwurdebereitsbeiderProjektplanung  
ein Expert:innenbeirat mitkonzipiert, der eine Schnittstelle zum Handlungsfeld darstellt. Mit diesem  
Fachbeirat, dessen Mitglieder allesamt über Erfahrungen in der Streetwork verfügen, wurden in  
mehreren Arbeitssitzungen strategische Fragen für den Zugang zum Feld besprochen, aber  
auch im Vorfeld die Erhebungsinstrumente und das Verhalten der Sozialforscher:innen reflektiert.  
Synergien wurden dabei insofern genutzt, als einzelne Mitglieder des Expert:innenbeirates auch  
dem Qualitätszirkel der Streetwork OÖ angehören. In diesen wiederum sind neben den aktiv im  
Handlungsfeld Streetwork Tätigen auch die vier in OÖ verankerten Streetwork-Trägerorganisationen  
eingebunden, wodurch diese Informationen zum Projektverlauf erhalten haben.  
Zusätzlich zu diesen Schnittstellen auf der strukturell-institutionellen Ebene wurde auf eine  
Kooperation mit den involvierten Streetwork-Projektstellen und deren Mitarbeiter:innen gesetzt.  
Dabei wurde zunächst in einem Informationstreffen mit den Projektstellen im Vorfeld der ersten  
Feldphase versucht, Vertrauen aufzubauen bzw. allfällige Skepsis gegenüber der geplanten Studie  
abzubauen. Während des gesamten Projektverlaufs wurden zudem und jeweils vor dem Eintritt  
ins Feld (vor den Beobachtungstagen sowie vor der Fragebogenerhebung) vertrauensbildende  
Informationstreffen mit den Projektstellen-Leiter:innen durchgeführt, an denen jeweils auch eine  
Vertreterin des Qualitätszirkels teilgenommen hat. Bei diesen Treffen wurde besprochen, welche  
Erwartungen seitens der Sozialforscherinnen bestehen und wie sie von den Streetworker:innen im  
Feld unterstützt werden können.  
Als Moderatorinnen und Interviewer:innen wurden ausschließlich Personen für die  
ForschungsarbeitimFeldeingebunden,diezumeinenüberPraxiserfahrungeninderSozialpädagogik  
oder Streetwork verfügen und zum anderen mit den Grundprinzipien der empirischen  
Sozialforschung vertraut sind. Vorhandene Basiskompetenzen im Bereich der Datenerhebung  
wurden in gesonderten Beobachterinnen- und Interviewer:innenschulungen und mit Blick auf die  
Herausforderungen in diesem spezifischen Handlungsfeld vertieft. Mögliche Interrollenkonflikte  
wurden von den Moderatorinnen in den dichten Beschreibungen und gesondert in Gesprächen mit  
dem Kernforschungsteam reflektiert.  
Der Dialog zwischen Sozialforschung und Streetwork wurde auch am Ende des Projektes –  
nach Abschluss der Analyse und vor der Finalisierung des Ergebnisberichtes – gesucht. So wurden  
die Ergebnisse vom Sozialforschungsteam präsentiert und im Rahmen eines Workshops reflektiert.  
Insgesamt wurde im vorliegenden Projekt auf eine enge Kooperation von Sozialforschung und  
Streetwork auf mehreren Ebenen und während des gesamten Projektverlaufs geachtet. Ziele,  
Anliegen und Design der Studie wurden den Akteur:innen im Handlungsfeld kommuniziert. Großes  
Augenmerk wurde darauf gelegt, dass das empirische Vorgehen von den Verantwortlichen der  
Streetwork partizipativ mitgetragen wird.  
Die Erkenntnisse aus dieser empirisch-explorativ angelegten Studie verweisen darauf, dass  
sich die enge Kooperation von Sozialforschung und Streetwork bewährt hat und dass sich multiple  
Rollenerfahrungen und Kenntnisse der Sozialforscherinnen als vorteilhaft erwiesen haben. Auch  
wurde die hohe Bedeutung eines gezielt vorbereiteten Zugangs zum Feld deutlich – insbesondere für  
Forschungen mit Hard-to-reach-Personen. Dabei sollte zu Beginn der Forschung reflektiert werden,  
welche qualitativen und ethnografisch orientierten Methoden auch angesichts einer begrenzten  
Projektdauerbzw. desbegrenztenForschungsbudgetsintegriertwerdenkönnen, umdieBereitschaft  
der Zielgruppe zur Teilnahme zu erhöhen (vgl. Knoblauch/Vollmer 2022; Przyborski/Wohlrab-Sahr  
2022). Gatekeeping-Personen, die den Zugang ins Feld erleichtern oder erschweren können,  
kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Forschende müssen sich klar darüber sein und transparent  
kommunizieren, welche Form von Unterstützung und Kooperation sie von den Akteur:innen im Feld  
erwarten bzw. welche sie brauchen, beispielsweise Einblick in die Arbeitsabläufe, Unterstützung bei  
der Akquise, bei der Motivation und dem Zugang zur Zielgruppe oder auch feldinterne Informationen.  
Wenn es gelingt, Vertrauen zu Gatekeeping-Personen aufzubauen, können Forschende indirekt von  
deren bereits länger bestehenden und stabilen Beziehungen zur Zielgruppe profitieren und einen  
Vertrauensvorschuss genießen, der sich positiv auf den Zugang und die Teilnahmebereitschaft der  
Zielgruppe auswirkt.  
Diese Erkenntnisse verstehen sich als Erfahrungen eines explorativen Studiendesigns,  
das auf bisherigen Forschungen (u.a. Mayrhofer 2017) aufbaut. Neben zahlreichen Erkenntnissen  
für weiterführende Forschungen sind mit dem gewählten Vorgehen mehrere Limitationen  
verbunden. Die aktive Einbettung der Gatekeeping-Personen führte zwar, wie intendiert, zu  
einer hohen Teilnahmebereitschaft der Adressat:innen in Feldphase C (der Befragung mittels  
Fragebogen). Das bedeutet jedoch auch, dass jene Adressat:innen, zu denen noch keine  
Arbeits- und Vertrauensbeziehung aufgebaut werden konnte, auch in der Befragung (vermutlich)  
nicht erreicht wurden. Ob die in dieser Studie hohe Teilnahmebereitschaft der Zielgruppe bei  
der Fragebogenerhebung kausal mit der vorgelagerten qualitativen Erhebungsphase und/oder  
den multidisziplinären Rollenerfahrungen der Sozialforscherinnen zusammenhängt, muss in  
weiterführenden Forschungen mittels experimenteller Studiendesigns geprüft werden.  
Verweise  
i
Bei den sogenannten Moderator:innen, die die Beobachtungen im Feld und – zusammen mit insgesamt neun Interviewer:innen – die  
Face-to-face-Befragungen durchführten, handelte es sich ausschließlich um weibliche Personen. Aus diesem Grund wird im vorliegenden  
Artikel die weibliche Form verwendet.  
ii  
Streetwork in Oberösterreich wird im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe über vier Trägerorganisationen betrieben: Verein I.S.I. –  
Initiativen für soziale Integration, Verein Jugend und Freizeit, Bildungszentrum Salzkammergut, Magistrat der Stadt Wels (vgl. Amt der  
OÖ. Landesregierung 2023).  
iii  
Bei dem Team der Sozialforscherinnen handelte es sich um eine Kooperation des Instituts von P und P Sozialforschung (Freistadt),  
der Fachhochschule Oberösterreich (Linz) und der Johannes Kepler Universität (Linz). Auch die Sozialforscher:innen waren allesamt  
weiblich, weshalb in weiterer Folge von Sozialforscherinnen die Rede ist.  
iv  
Der Klammerausdruck bezeichnet die Projektstelle, den Beobachtungstag und die Seite in den dichten Beschreibungen im  
Beobachtungsprotokoll, auf die sich die jeweilige Aussage der Beobachterin bezieht.  
Literaturverzeichnis  
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Über die Autorinnen  
Martina Beham-Rabanser  
Martina Beham-Rabanser ist Familiensoziologin an der Johannes-Kepler-Universität Linz, Abteilung  
für Empirische Sozialforschung. Zu ihren Arbeits- und Forschungsschwerpunkten gehören u.a.  
Werte und Wandel von Familie; Elternschaft und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Aktuelle  
Forschungsarbeiten befassen sich mit den Ursachen und Folgen von Diskriminierung.  
Daniela Wetzelhütter  
Daniela Wetzelhütter ist Lehrgangsleiterin des FH-Lehrgangs Akademische*r Sozialpädagogische*r  
Fachbetreuer*in und Professorin für Empirische Sozialforschung an der Fakultät für Medizintechnik  
und Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Oberösterreich. Zu ihren Arbeits-  
und Forschungsschwerpunkten gehören u.a. die Partizipations- und Werteforschung im (Hoch-)  
Schulbereich und die Anwendung empirischer Forschungsmethoden.  
Heidemarie Pöschko  
HeidemariePöschkoistGründerin(2004)undGeschäftsführerindesInstitutsPundPSozialforschung  
(Pöschko und Partner:innen) in Freistadt/OÖ. Die Schwerpunkte ihrer Forschungsprojekte im  
Auftrag öffentlicher Organisationen und Unternehmen liegen u.a. in den Bereichen Bildung, Soziales,  
Regionalentwicklung und Genderforschung.