Marlies Wallner, Viktoria Stiſter & Regina Scheitel. Sexuelle Belästigung im Hochschulkontext.
Das Projekt Uni4Equity an der Hochschule für Angewandte Wissenschaſten Burgenland.
soziales_kapital, Bd. 30 (2025). Rubrik: Sozialarbeits-wissenschaſt. Eisenstadt. Printversion: http://
30. Ausgabe 2025
Hard-To-Reach or No Access?
Sexuelle Belästigung im Hochschulkontext
Das Projekt Uni4Equity an der Hochschule
für Angewandte Wissenschaften Burgenland
Marlies Wallner, Viktoria Stifter & Regina Scheitel
Zusammenfassung
Sexuelle Belästigung im Hochschulkontext ist ein weit verbreitetes, jedoch oft nicht gemeldetes
Problem. Das EU-geförderte Forschungsprojekt Uni4Equity untersucht, wie Hochschulen ihre
Strukturen, Präventionsmaßnahmen und Reaktionsmechanismen verbessern können, um
sexuelle Belästigung effektiver zu erkennen, zu erfassen und ihr entgegenzuwirken. Dieser
Beitrag präsentiert die ersten Forschungsergebnisse der initialen Projektphase an der Hochschule
Burgenland und stellt darauf aufbauend Handlungsempfehlungen für Hochschulen vor. Neben der
Verbesserung von Meldeprozessen und einer verstärkten Sichtbarmachung von Ansprechpersonen
ist die Implementierung gezielter Schulungen für Studierende und Mitarbeitende essenziell. Erste
Maßnahmen innerhalb des Projekts Uni4Equity zeigen, dass Sensibilisierung und strukturelle
Anpassungen das Bewusstsein und die Handlungsmöglichkeiten der Mitglieder der teilnehmenden
Hochschulen bereits positiv beeinflussen konnten. Dennoch bleiben langfristige Herausforderungen
bestehen, insbesondere in Hinblick auf die nachhaltige Verankerung einer „Culture of Care“.
Schlagworte: sexuelle Belästigung, Hochschulkontext, Prävention, Intervention, Gleichstellung,
Sozialarbeit, Uni4Equity
Abstract
Sexual harassment in higher education is a widespread yet often unreported issue. The EU-funded
research project Uni4Equity examines how universities can improve their structures, prevention
measures, and response mechanisms to better identify, address, and combat sexual harassment.
This paper offers preliminary research findings from the inaugural phase of the Uni4Equity project
at the University of Applied Sciences Burgenland. Based on these insights, it puts forth a series of
recommendations for higher education institutions. In addition to improving reporting procedures
and enhancing the visibility of designated contact persons, the implementation of targeted training
sessions for students and staff is considered essential. Initial measures undertaken within the
Uni4Equity project demonstrate that awareness-raising efforts and structural adjustments have
already positively impacted both perception and the capacity for action among members of
participating universities. However, long-term challenges persist, particularly with regard to the
sustainable integration of a “Culture of Care.”
Keywords: sexual harassment, higher education, prevention, intervention, gender equality, social
work, Uni4Equity
1
Einleitung
GewaltgegenFrauenundMädchenzähltzudenschwerwiegendstenFormengeschlechtsspezifischer
Ungleichheit und ist als Menschenrechtsverletzung anerkannt (vgl. Tavares/Wodon 2018: 1).
Geschlechtsbasierte Gewalt (gender-based violence, GBV) ist ein weit verbreitetes Problem und
betrifft sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum überwiegend Frauen (vgl. Council of
Europe 2011: 5–6). Sie tritt in vielfältiger Weise auf, z.B. in Form physischer und sexueller Übergriffe,
als psychische oder wirtschaftliche Gewalt oder in Gestalt verbaler Angriffe wie Hassreden (vgl.
Pandea/Grzemny/Keen 2019: 18). Trotz internationaler Anstrengungen – insbesondere im Rahmen
der Sustainable Development Goals (SDGs) – sind die Investitionen in Prävention und Schutz noch
immer unzureichend. Das von den Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 formulierte Ziel,
Gewalt gegen Frauen weltweit bis zum Jahr 2030 vollständig zu beseitigen, erscheint daher kaum
realistisch (vgl. Tavares/Wodon 2018: 1).
Statistische Erhebungen verdeutlichen das anhaltend hohe Ausmaß geschlechtsspezifischer
Gewalt. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die auf Daten aus 161 Ländern
undGebietenbasieren, diezwischen2000und2018erhobenwurden, habenweltweit27%derjemals
verheirateten oder in Partnerschaften lebenden Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahre mindestens
einmal physische und/oder sexuelle Gewalt durch einen aktuellen oder früheren Intimpartner erlebt.
Innerhalb der letzten zwölf Monate waren davon 13% betroffen (vgl. WHO 2021: 5). In der EU haben
– abhängig von der Art des erfassten Vorfalls – schätzungsweise 45–55% der Frauen mindestens
einmal sexuelle Belästigung erlebt (vgl. Latcheva 2017).
Sexuelle Belästigung ist eine spezifische Form geschlechtsbasierter Gewalt mit
weitreichenden Folgen, insbesondere im Arbeits- und Bildungsbereich. Im österreichischen
Gleichbehandlungsgesetz wird sexuelle Belästigung als „ein der sexuellen Sphäre zugehöriges
Verhalten“ definiert, „das die Würde einer Person beeinträchtigt oder dies bezweckt“ und durch
welches eine „einschüchternde, feindselige oder demütigende Arbeitsumwelt“ geschaffen wird; zu
sexueller Belästigung zählt auch, wenn die Zurückweisung oder Duldung eines solchen Verhaltens
zur Grundlage beruflicher Entscheidungen gemacht wird (§ 6 Abs. 2 GlBG 2004). Das Projekt
Uni4Equity orientiert sich an der Definition der Istanbul-Konvention, in der sexuelle Belästigung
als „ungewolltes sexuell bestimmtes Verhalten“ beschrieben wird, das „die Würde einer Person
verletzt“ (Council of Europe 2011: 17) und strafrechtlichen oder sonstigen Sanktionen unterliegt.
Eine europaweite Studie, die im Jahr 2022 an 46 Universitäten und Forschungseinrichtungen
durchgeführt wurde, zeigt, dass 62% der befragten Personen – darunter sowohl Studierende als
auch Lehrpersonal und sonstige Mitarbeiter*innen – mindestens eine Form geschlechtsbasierter
Gewalt erlebt haben. Am häufigsten genannt wurden psychische Gewalt (57%) und sexuelle
Belästigung (31%). Besonders betroffen sind Frauen, nicht-binäre Personen sowie marginalisierte
Gruppen, darunter LGBTQ+-Personen, Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung
sowie ethnische Minderheiten (vgl. Lipinsky/Schredl/Baumann 2022: 6–8). Auch in Österreich
zeigt eine Studie der Österreichischen Hochschüler*innenschaft (vgl. ÖH 2022), dass 11,57% der
Studierenden im letzten Jahr sexuell belästigt wurden, 2,4% unerwünschte sexuelle Berührungen
und 0,5% unerwünschte sexuelle Handlungen erlebten (vgl. ÖH 2022: 5). Über 80% der Vorfälle
wurden nicht gemeldet, was auf ein erhebliches Dunkelfeld innerhalb der Hochschulen hinweist
(vgl. ÖH 2022: 1).
Hochschulen gelten als Orte mit stark ausgeprägten Machtasymmetrien und
geschlechtsspezifischen Ungleichheiten, die sexuelle Belästigung begünstigen können (vgl.
Lombardo/Bustelo 2022: 9). Besonders gefährdet sind Studierende, jüngere Frauen und Personen
in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Die Auswirkungen auf Betroffene reichen von psychischen
Belastungen bis hin zu langfristigen beruflichen Konsequenzen (vgl. Bondestam/Lundqvist 2020:
401–402). Im akademischen Kontext wurde sexuelle Belästigung über Jahrzehnte hinweg nicht als
Gewalt anerkannt, sondern normalisiert und selten gemeldet. Gründe hierfür liegen in institutionellen
Hierarchien, informellen Normen und einer verzögerten wissenschaftlichen Auseinandersetzung
mit dem Thema. Zwar begannen Diskussionen bereits in den 1970er Jahren, doch eine breitere
Anerkennung sexueller Belästigung als strukturelles Problem – auch im Licht intersektionaler
Perspektiven und Bewegungen wie #MeToo – ist erst in den letzten Jahren stärker in den Vordergrund
gerückt. Dennoch bestehen weiterhin Herausforderungen hinsichtlich Bewusstseinsbildung und
wirksamer Maßnahmen (vgl. Lombardo/Bustelo 2022: 9–10). Um diesem strukturellen Problem zu
begegnen, sind nicht nur klare Präventionsstrategien und ihre Integration in Hochschulprogramme
notwendig, sondern auch der Aufbau effektiver Meldeverfahren. Langfristig ist eine „Culture of
Care“ entscheidend, die Vielfalt, Inklusion und gegenseitige Unterstützung als zentrale Werte der
Hochschulkultur befördert (vgl. Naezer/Van Den Brink/Benschop 2019: 47–48).
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das EU-geförderte Forschungsprojekt Uni4Equity
mit der Frage, wie Hochschulen sexuelle Belästigung besser erkennen, erfassen und adressieren
können. Im Zentrum stehen dabei die institutionellen Rahmenbedingungen, bestehende
Herausforderungen und mögliche Handlungsansätze. Der vorliegende Beitrag stellt erste
Erkenntnisse aus dem Projekt an der Hochschule Burgenland vor und diskutiert auf dieser Basis
zentrale Handlungsansätze zum Umgang mit sexueller Belästigung an Hochschulen.
2
Das Forschungsprojekt Uni4Equity
Sexuelle Belästigung im Hochschulkontext stellt die Institutionen vor strukturelle und kulturelle
Herausforderungen. Das EU-geförderte Forschungsprojekt Uni4Equity verfolgt das Ziel, diesen mit
evidenzbasierten,partizipativenundpraxisorientiertenAnsätzenzubegegnen.NebenderHochschule
Burgenland sind fünf weitere Hochschulen und zwei Organisationen aus Spanien, Italien, Portugal,
Belgien und Polen beteiligt. Anhand eines länderübergreifenden Forschungsdesigns werden an den
jeweiligen Hochschulen institutionelle Rahmenbedingungen analysiert, Maßnahmen umgesetzt und
deren Wirksamkeit evaluiert. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf die bisherige Umsetzung
des Projekts an der Hochschule Burgenland.
2.1 Projektziele
Das von der Europäischen Union geförderte Forschungsprojekt Uni4Equity (2023–2026) verfolgt
das Ziel, Hochschulen bei der Verbesserung ihrer institutionellen Strukturen und Maßnahmen zur
Prävention und Intervention bei sexueller Belästigung zu unterstützen. Im Zentrum stehen der
Austausch über bewährte Praktiken sowie die Entwicklung und Stärkung diskriminierungssensibler
Hochschulkulturen. Ein besonderer Fokus liegt auf den Bedürfnissen vulnerabler Gruppen –
insbesondere von Studierenden, Frauen, nicht-binären Personen und Angehörigen sozialer
Minderheiten – sowie auf der Einbindung von Akteur*innen aus verschiedenen Hierarchieebenen.
Uni4Equity versteht Hochschulen nicht nur als Bildungsinstitutionen, sondern auch als aktive
Akteur*innen der Gleichstellungsförderung und strukturellen Veränderung.
2.2 Methodisches Vorgehen
Uni4Equity basiert auf einem transnationalen, mehrphasigen Forschungs- und Entwicklungsansatz.
Ziel ist es, sexuelle Belästigung an Hochschulen systematisch zu erfassen und institutionelle
Maßnahmen zur Prävention, Intervention und Unterstützung weiterzuentwickeln (vgl. Forschung
Burgenland 2024). Es wurde eine einheitliche methodische Grundlage für alle Partner*innen-
Institutionen geschaffen, die jedoch an die jeweiligen hochschulspezifischen Anforderungen
angepasst wurde. Das methodische Vorgehen ist in drei aufeinander aufbauende Phasen gegliedert.
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes ist die zweite Projektphase an der Hochschule Burgenland
noch nicht vollständig abgeschlossen. Dieser Beitrag konzentriert sich daher auf die erste Phase
sowie auf erste Rückmeldungen und Erfahrungen aus der laufenden Umsetzung der zweiten Phase.
Ein zentrales, alle Phasen begleitendes Element sind die Advisory Boards, die dreimal jährlich an
allen Standorten stattfinden. Eingeladen werden Vertreter*innen aller Zielgruppen – Studierende,
Lehrende, Mitarbeitende sowie externe Stakeholder*innen –, um eine partizipative Entwicklung und
Qualitätssicherung der Maßnahmen sicherzustellen (vgl. Uni4Equity 2021: 13–14).
2.2.1 Erste Phase: Erhebung und Analyse
DieerstePhasebasiertaufeinemMixed-Methods-Ansatz, dereinDeskReview, qualitativeInterviews
und eine quantitative Online-Befragung umfasst. Die gewonnenen Daten dienen als Grundlage für
die Entwicklung gezielter Präventionsstrategien in der zweiten Phase.
Desk Review
Zur Analyse der vorhandenen Ressourcen, Maßnahmen und Dokumente der letzten fünf Jahre
wurde an den Hochschulen eine strukturierte Datenerhebung durchgeführt (vgl. Uni4Equity 2023a:
2), die von der spanischen Partnerorganisation APLICA koordiniert wurde (vgl. Uni4Equity 2024a:
19).
Qualitative Interviews
An der Hochschule Burgenland wurden 15 Interviews mit Hochschulpersonal,
Entscheidungsträger*innen, Studierendenvertreter*innen und Vertreter*innen externer Institutionen
geführt (vgl. Uni4Equity 2024a: 23). Ziel war es, Wahrnehmungen, Wissen über Ressourcen sowie
mögliche Hürden hinsichtlich der Inanspruchnahme, aber auch Verbesserungspotenziale zu
erfassen (vgl. Uni4Equity 2023c: 4–10). Die Interviews wurden transkribiert und inhaltsanalytisch
ausgewertet (vgl. Uni4Equity 2023d: 2–3), um anschließend in eine länderübergreifende Analyse
eingebunden zu werden (vgl. Uni4Equity 2024a: 24).
Quantitative Online-Befragung
Die Online-Befragung untersuchte das Hochschulklima, Wissen über Unterstützungsangebote
sowie Erfahrungen mit sexueller Belästigung und das Meldeverhalten. Der Fragebogen wurde von
der Partnerorganisation APLICA aus Spanien, die sich der sozialwissenschaftlichen Forschung im
Bereich Gesundheit und Wohlergehen widmet (vgl. APLICA 2020), entwickelt und danach an die
spezifischen Rahmenbedingungen der Hochschule Burgenland angepasst (vgl. Uni4Equity 2024b).
Die Erhebung lieferte keine repräsentativen Ergebnisse, da die Einladung zur Teilnahme an alle
Mitarbeitenden und Studierenden ausgesendet wurde und diese auf freiwilliger Basis erfolgte. Die
Ergebnisse wurden schließlich mit jenen von anderen Erhebungsphasen verknüpft, um generelle
Stärken, Schwächen und Handlungsempfehlungen abzuleiten (vgl. Uni4Equity 2024c: 12, 44).
2.2.2 Zweite Phase: Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen
Aufbauend auf die erste Phase umfasst die zweite Projektphase verschiedene Maßnahmen
im Rahmen von primären, sekundären und tertiären Präventionsstrategien. Zum einen sollen
hochschulinterne Dokumente und Prozesse erhoben, überarbeitet bzw. implementiert werden, zum
anderen sollen Workshops – sowohl mit Studierenden als auch mit Mitarbeitenden – durchgeführt
werden.
Dokumente und Prozesse
Basierend auf dem Desk Review werden bestehende Regelungen weiterentwickelt und neue
Konzepte erstellt. Dazu gehören u.a. die Überprüfung interner Richtlinien, der Ausbau von
Kooperationen mit externen Institutionen, die Implementierung eines standardisierten Ablaufs
bei der Meldung von sexueller Belästigung und die Etablierung digitaler Unterstützungstools (vgl.
Forschung Burgenland 2024).
Workshops
EinzentralerBestandteilderzweitenProjektphaseistdieDurchführungvonWorkshops,dieaufeinem
dreistufigen Präventionsmodell basieren. Die Workshops zu den primären Präventionsstrategien
sensibilisieren für das Thema sexuelle Belästigung, jene zu den sekundären stärken die
Handlungskompetenz im Umgang mit Vorfällen und die der tertiären Präventionsstrategien fördern
die Fähigkeit, grenzverletzendes Verhalten zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren (vgl.
Forschung Burgenland 2024).
Im Wintersemester 2024/25 wurden an der Hochschule Burgenland Workshops für
Studierende in verschiedene Lehrveranstaltungen integriert. Dabei wurden gezielt unterschiedliche
Studiengänge an beiden Standorten der Hochschule Burgenland einbezogen, um eine möglichst
breite Teilnahme zu ermöglichen. Insgesamt konnten über die Workshops rund 100 Studierende
erreicht werden.
Für Mitarbeitende sind im Sommersemester 2025 Workshops mit kürzeren Präsenzformaten
(2,5Stunden)undergänzendenasynchronenInhaltengeplant. Siewerdenhochschulweitangeboten,
um eine möglichst große Beteiligung zu gewährleisten. Externe Fachkräfte, darunter Expert*innen
der Frauenberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt und der Männerberatung Burgenland, begleiten
die Durchführung, um einen verstärkten Praxisbezug bieten zu können.
2.2.2 Dritte Phase: Evaluierung der durchgeführten Maßnahmen
Die implementierten Maßnahmen werden über eine wiederholte Assessment-Phase, ähnlich jener
der ersten Phase, hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüft, um Handlungsempfehlungen ableiten zu
können.
3
Ergebnisse
DieerstePhasebasiertaufeinemMixed-Methods-Ansatz, dereinDeskReview, qualitativeInterviews
und eine quantitative Online-Befragung umfasst. Die gewonnenen Daten dienen als Grundlage für
die Entwicklung gezielter Präventionsstrategien in der zweiten Phase.
3.1 Ergebnisse der Desk Research
Die Hochschule Burgenland verfügt über verschiedene Regelwerke und Ressourcen zur
Gleichstellung und Prävention sexueller Belästigung. Die „Compliance Standards“ (vgl. Hochschule
Burgenland 2019) verpflichten alle Mitarbeitenden zur Einhaltung von Antidiskriminierung und
Gleichstellung und enthalten eine klare Haltung gegen sexuelle Belästigung:
„SexuelleundgeschlechtsbezogeneBelästigungen, alsoeinVerhalten, dasdieWürde
einer Person verletzt und von der betroffenen Person als beleidigend und anstößig
empfunden wird und von ihr nicht gewünscht ist, werden von uns in keiner Form
toleriert. Diese können straf- und arbeitsrechtliche Konsequenzen haben“
(Hochschule Burgenland 2019: 4).
Auch die Strategie 2030, die die Vision, Mission und Leitwerte der Hochschule Burgenland enthält,
verweist auf die Einhaltung dieser Standards (vgl. Hochschule Burgenland 2020: 15).
Zwei zentrale Dokumente adressieren explizit sexuelle Belästigung. Es handelt sich dabei
um die Leitfäden „Unterstützung bei sexueller Belästigung“ (vgl. Hochschule Burgenland 2023)
und „Richtiges Verhalten im Anlassfall bei sexueller Belästigung“ (vgl. Hochschule Burgenland
2018). Sie enthalten Definitionen, rechtliche Rahmenbedingungen, Verhaltensrichtlinien für
körpernahe Lehrveranstaltungen sowie eine Übersicht interner und externer Anlaufstellen. Die
beiden Dokumente werden zum Zeitpunkt des Verfassens des vorliegenden Beitrags zu einem
Dokument zusammengeführt. Der Gleichstellungsplan der Hochschule Burgenland (vgl. Hochschule
Burgenland 2021) befindet sich aktuell ebenso in Überarbeitung.
Auch auf der Website der Hochschule Burgenland werden Ressourcen und die
hochschulübergreifende Haltung angeführt: Im Bereich „Gender Diversity Gleichbehandlung“ sind
die Ansprechpersonen für Gleichstellungsfragen sowie externe Kontaktstellen gelistet. Zudem
wird betont, dass sexualisierte Gewalt und Diskriminierung an der Hochschule Burgenland nicht
geduldet werden (vgl. Hochschule Burgenland 2025a). Als weitere interne Anlaufstellen fungieren
der Betriebsrat (vgl. Hochschule Burgenland 2025b), die Ombudsstelle für Studierende (seit 2021)
(vgl. Hochschule Burgenland 2025c), die Studierendenvertretung ÖH Hochschule Burgenland
(vgl. ÖH Burgenland 2025) sowie die Leitung der Abteilung Personal, Organisation, Recht, die
als Compliance-Beauftragte angeführt ist (vgl. Hochschule Burgenland 2025d). Die Abteilung
Qualitäts- und Wissensmanagement ist zudem für Lehrveranstaltungsevaluierungen zuständig (vgl.
Hochschule Burgenland 2025e). Externe Unterstützung kann durch den Compliance Officer der
Landesholding Burgenland in Anspruch genommen werden (vgl. Landesholding Burgenland 2025).
Zur Sensibilisierung und Schulung bestehen an der Hochschule Burgenland verschiedene
Bildungsangebote:DasModul„Gender&DiversityinderDidaktik“istTeildeshochschuldidaktischen
Zertifizierungsprogramms Athena (vgl. Hochschule Burgenland 2024) und unterstützt Lehrende
bei der Förderung diskriminierungsbewussten Handelns. Seit dem Studienjahr 2021/22 wird auch
das Freifach „Diversity Management“ mindestens einmal jährlich für alle Studierenden angeboten,
um theoretische und praxisorientierte Kompetenzen im Umgang mit Diversität zu vermitteln (vgl.
Uni4Equity 2023b: 15–16).
3.2 Ergebnisse der Interviews
Die Interviews zeigen ein grundsätzliches Bewusstsein dafür, dass sexuelle Belästigung in
verschiedenen Formen auftreten kann. Die Hochschulkultur wurde als familiär, freundlich, offen
und sicher beschrieben. Verschiedene Ansprechpersonen sowie die Lehrveranstaltung „Gender &
Diversity“, die in mehreren Curricula verankert ist, waren bekannt.
Obwohl sexuelle Belästigung vielfach nicht als aktuelles Problem wahrgenommen wurde,
berichteten einige Interviewpartner*innen im Verlauf der Gespräche letztlich doch von Vorfällen, was
auf eine bestehende, jedoch teils nicht sichtbare Problematik hindeutet. Als mögliche Gründe für die
geringe Zahl offizieller Meldungen wurden folgende genannt: fehlende Bekanntheit von Anlaufstellen
(insbesondere für Studierende), Angst vor negativen Konsequenzen, Abhängigkeitsverhältnisse
sowie mangelnde Anonymität. Die enge, familiäre Hochschulstruktur könnte zudem dazu führen,
dass Betroffene ungern weitere Schritte setzen. Auch die Befürchtung fehlender Konsequenzen
wurde als denkbarer Faktor genannt.
Zu den von den Befragten empfohlenen Verbesserungen gehörten eine höhere Sichtbarkeit
und Erreichbarkeit von Anlaufstellen, insbesondere für Studierende. Kritisiert wurde, dass es nur eine
zentrale Ansprechperson für Studierende gibt, die zudem wenig bekannt ist. Das Fehlen anonymer
Meldeoptionen, männlicher Kontaktpersonen und eines definierten Prozesses nach einer Meldung
wurden als weitere Herausforderungen genannt.
Zur Senkung der Hemmschwelle für Meldungen ist laut den Befragten essenziell, Anonymität
undSchutzderBetroffenenklarzukommunizierenunddeutlichzumachen,dasssexuelleBelästigung
an der Hochschule ernst genommen und nicht toleriert wird. Zudem wurden bewusstseinsbildende
Maßnahmen und Schulungen zum Umgang mit Belästigungssituationen empfohlen. Darüber hinaus
wurde vorgeschlagen, im Sinne der Qualitätssicherung den Umgang mit den Ergebnissen aus den
Lehrveranstaltungsevaluierungen in Bezug auf ihre Wirksamkeit zu prüfen (vgl. Uni4Equity 2024d:
52–62).
3.3 Ergebnisse der Online-Befragung
An der Online-Befragung nahmen 250 von 3.073 Studierenden (8,14% Rücklaufquote) und 115
Mitarbeitende sowie externe Lektor*innen von 1.620 (7,10% Rücklaufquote) teil (vgl. Uni4Equity
2024e: 8). Über 90% der Teilnehmenden gaben an, die Hochschule Burgenland als grundsätzlich
sicheren Ort wahrzunehmen, wobei Frauen und nicht-binäre Personen (11%) diese häufiger als
neutralen oder unsicheren Ort empfanden als Männer (4%) (vgl. Uni4Equity 2024e: 14). 30% der
Befragten stimmten der Aussage zu, dass sexuelle Belästigung an der Hochschule vorkommt,
wobei Frauen diese Wahrnehmung häufiger teilten (35% der Frauen gegenüber 21% der Männer).
Die Angaben zur Einschätzung, ob „Verantwortliche an der Hochschule Burgenland genug tun,
um Opfer von sexueller Belästigung zu schützen“, variierten stark: 72% der Männer, aber nur 45%
der Frauen stimmten der Aussage zu. Während 78% der Mitarbeitenden in der Verwaltung und im
Service sowie 62% der Lehrenden diese Ansicht teilten, lag der Anteil bei Studierenden lediglich
bei 44% – fast die Hälfte der Teilnehmenden (47%) gab an, dies nicht zu wissen (vgl. Uni4Equity
2024e: 15–16).
Die Auswertung zum Wissen über interne Anlaufstellen zeigte folgende Ergebnisse: 55%
der Befragten stimmten zu, dass sie wüssten, wo sie bei sexueller Belästigung Unterstützung
finden oder eine Meldung machen könnten. Das bedeutet auch, dass fast die Hälfte dies nicht
wusste. 56% der Mitarbeitenden wussten nicht, wohin sie Studierende im Falle einer Meldung
verweisen könnten. Nur 15% wussten von der Ombudsstelle für Studierende, 32% kannten die
Gleichstellungsbeauftragte (vgl. Uni4Equity 2024e: 25).
Als wesentlichen Faktor für die geringe Nutzung vorhandener Ressourcen nannten 65% der
BefragtendenMangelanInformationenüberangeboteneUnterstützungsleistungen, Meldeverfahren
undderenKonsequenzen.Zudemzogenes45%vor,sichanFreund*innen,FamilieoderPartner*innen
zu wenden, anstatt institutionelle Anlaufstellen in Anspruch zu nehmen. 22% äußerten Bedenken
hinsichtlich der Vertraulichkeit und möglicher negativer Konsequenzen, während 19% eine Meldung
als ineffektiv einschätzten (vgl. Uni4Equity 2024e: 31). Die durchschnittliche Wahrnehmung davon,
wie Vorfälle von sexueller Belästigung an der Hochschule Burgenland gehandhabt werden, war bei
Studierenden tendenziell pessimistischer, insbesondere wenn Täter*innen Mitarbeitende sind (vgl.
Uni4Equity 2024e: 32–33).
Zu Erfahrungen mit sexueller Belästigung und dem Meldeverhalten wurden folgende Daten
erhoben: 39% (103 von 265 Befragten) gaben an, mindestens eine Form von sexueller Belästigung
oder Gewalt im Kontext der Hochschule Burgenland erlebt zu haben. 56% der Betroffenen (n=95)
berichteten niemandem von ihren Erfahrungen. Nur neun von 41 Personen, die über ihre Erlebnisse
sprachen, wandten sich an Hochschulressourcen; lediglich eine Person kontaktierte die Polizei. Von
den Betroffenen, die mindestens eine Form sexueller Belästigung erlebt hatten, erstatteten 86%
keine offizielle Meldung (vgl. Uni4Equity 2024e: 53–54).
Als häufigste Gründe für die Entscheidung, die Fälle nicht zu melden, wurden Unsicherheit
darüber genannt, ob das Verhalten schwerwiegend genug war (42%), sowie die mangelnde
Einordnung des Vorfalls als Gewalt zum Zeitpunkt des Erlebens (26%). 23% fühlten sich unwohl,
über ihre Erfahrung zu sprechen, während 16% befürchteten, nicht ernst genommen zu werden.
13% äußerten zudem Angst vor möglichen Repressalien durch die Täter*innen (vgl. Uni4Equity
2024e: 54).
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sowohl unzureichende Informationen über Meldewege
als auch Bedenken hinsichtlich der Vertraulichkeit und Konsequenzen einer Meldung zentrale
Hürden darstellen.
3.4 Dokumente und Prozesse
Die Ergebnisse der Online-Befragung zeigen eine geringe Bekanntheit institutioneller
Anlaufstellen: Nur 15% hatten Kenntnis von der Ombudsstelle für Studierende und nur 32%
von der Gleichstellungsbeauftragten. Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, wurden Informationen zur
Ombudsstelle auf der Titelseite der internen Moodle-Plattform veröffentlicht und in einer Online-
Infoveranstaltung für Mitarbeitende vorgestellt (vgl. Uni4Equity 2024f: 3). Langfristig soll die
Bekanntmachung relevanter Ansprechpersonen in den Onboarding-Prozess für Studierende und
Mitarbeitende integriert sowie über digitale Kanäle verstärkt werden (vgl. Uni4Equity 2024g: 36).
Zur Verbesserung der Transparenz und Zugänglichkeit soll die Website der Hochschule
Burgenland im Bereich „Sexualisierte Diskriminierung“ erweitert werden, einschließlich einer
aktualisierten Liste interner und externer Ansprechpersonen, häufig gestellter Fragen und relevanter
Forschungsergebnisse. Auch der Leitfaden „Sexuelle Belästigung“ wird überarbeitet, um aktuelle
Erkenntnisse zu integrieren und bestehende Unterstützungsstrukturen sichtbarer zu machen (vgl.
Uni4Equity 2024g: 36).
Ein zentrales Defizit ist das Fehlen eines definierten Meldeprozesses bei sexueller
Belästigung. Daher wird ein standardisiertes Maßnahmen-Protokoll entwickelt, um den Ablauf bei
einer Meldung zu strukturieren und eine kontinuierliche Kommunikation mit den betroffenen Per-
sonen zu gewährleisten. Ein erster Entwurf wurde der Geschäftsführung bereits vorgestellt
und in einem Advisory Board diskutiert. Es wird weiter optimiert, insbesondere hinsichtlich der
Zugänglichkeit und des Austauschs zwischen Ansprechpersonen. Um das Vertrauen in den
Meldeprozess zu stärken, müssen Vertraulichkeit und der Schutz vor negativen Konsequenzen
garantiert und die Ernsthaftigkeit der Bearbeitung klar kommuniziert werden (vgl. Uni4Equity 2024g:
37).
3.5 Workshops
Zur Evaluation der Workshops wurden jeweils zu Beginn und am Ende Fragebögen eingesetzt.
Diese erfassten soziodemografische Daten, bisherige Schulungserfahrungen sowie eine
Wissensüberprüfung (Pre- und Post-Evaluation). Teilnehmende sollten Aussagen als „wahr“ oder
„falsch“ bewerten und Einschätzungen zu bestimmten Situationen vornehmen sowie Fragen zur
Zufriedenheit mit den Workshops beantworten.
Bei den Workshops zu den primären Präventionsstrategien nahmen zwei verschiedene
Studierenden-Gruppen teil. Während rund ein Drittel der Incoming-Studierenden, die eine verkürzte
Version des Workshops absolvierten, bereits eine themenbezogene Schulung absolviert hatte, traf
dies für Studierende der Sozialen Arbeit nicht zu. Die Wissensüberprüfung zeigte jedoch, dass sich
bei den Incoming-Studierenden ein deutlicher Wissenszuwachs feststellen ließ, während dies bei
den Studierenden der Sozialen Arbeit kaum der Fall war. Ein Grund dafür könnte sein, dass sich
Studierende der Sozialen Arbeit im Rahmen ihrer Ausbildung ohnehin mit Themen wie sexuelle
Gewalt, Machtverhältnisse, Gendergerechtigkeit und Schutzkonzepte auseinandersetzen. 90% der
Befragten empfanden die Workshops insgesamt als nützlich und relevant (vgl. Uni4Equity 2025a).
Nach den Workshops zu den sekundären Präventionsstrategien wurden problematische
VerhaltensweisenwieunerwünschteAnnäherungen,sexuellexpliziteSpracheoderMachtmissbrauch
von den Teilnehmenden eher als sexuelle Belästigung identifiziert. Wenig Veränderung zeigte sich
hingegen bei der Einschätzung, wie soziale Normen oder persönliche Werte Entscheidungen zur
Unterstützung Betroffener beeinflussen. Zudem fühlten sich viele Teilnehmende nicht ausreichend
informiert, um Betroffene gezielt auf Unterstützungsangebote hinzuweisen (vgl. Uni4Equity
2025b). Dies unterstreicht den Bedarf nach mehr Transparenz und besserer Zugänglichkeit von
Unterstützungsangeboten.
Die Workshops zu den tertiären Präventionsstrategien wurden von der Mehrheit der
Teilnehmenden als nützlich und die behandelten Themen als relevant eingeschätzt. Während zu
Beginn niemand wusste, wo Vorfälle von sexueller Belästigung an der Hochschule gemeldet werden
können, gaben nach den Workshops alle an, dies zu wissen. Auch die Frage, ob sie wissen, wo sie
an der Hochschule Burgenland Unterstützung bei sexueller Belästigung finden könnten, bejahten
zu Beginn nur zwei, am Ende jedoch alle Personen. Zudem erkannten am Ende mehr Teilnehmende
eine bestimmte Situation als sexuelle Belästigung und gaben häufiger an, das Verhalten melden zu
wollen. Auffällig war, dass die Studiengangsleitung vor und nach den Workshops von fast allen als
wichtige Vertrauensperson genannt wurde (vgl. Uni4Equity 2025c).
Die Ergebnisse zeigen, dass die Workshops das Problembewusstsein schärfen, jedoch
weiterhin Bedarf an besserer Information und niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten besteht.
4
Fazit
Sexuelle Belästigung an Hochschulen ist kein randständiges Phänomen, sondern eine strukturelle
Form geschlechtsbasierter Gewalt. Die Ergebnisse des Projekts Uni4Equity an der Hochschule
Burgenland bestätigen, was internationale Studien und politische Analysen bereits nahelegen: Trotz
rechtlicher Regelungen und Gleichstellungsplänen existieren in vielen Hochschulen weiterhin hohe
Dunkelziffern, geringe Meldequoten und ein ausgeprägtes Maß an Unsicherheit im Umgang mit
Vorfällen. Besonders betroffen sind Studierende, Frauen, nicht-binäre Personen und marginalisierte
Gruppen – oft dort, wo ein strukturelles Machtungleichgewicht besteht.
Das Projekt Uni4Equity greift diese Problemlagen mit einem mehrphasigen Forschungs-
und Entwicklungsansatz auf, der sowohl die institutionellen Bedingungen als auch die Perspektiven
der Betroffenen berücksichtigt. Die Erkenntnisse zeigen: Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und
besseren Sichtbarmachung von Strukturen wirken – sie erhöhen Wissen und Handlungskompetenz.
Gleichzeitig bestehen weiterhin Barrieren wie Unsicherheit über Meldewege, mangelndes Vertrauen
oder fehlende Sichtbarkeit relevanter Stellen. Die Workshops konnten hier erste positive Effekte
erzielen, insbesondere in Bezug auf Wissen und Wahrnehmung, auch wenn die Untersuchung der
konkreten Anwendung im Alltag nicht mehr Teil des Forschungskonzepts war und angenommen
werden kann, dass diese weiterhin Herausforderungen birgt.
Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer langfristigen Strategie zur
Veränderung von Hochschulkulturen. Die konsequente Implementierung von Maßnahmen zur
Prävention, Intervention und strukturellen Veränderung ist dabei ebenso wichtig wie die Stärkung
einer hochschulinternen Verantwortungskultur. Eine solche „Culture of Care“ sollte – wie von
Naezer, Van den Brink & Benschop (2019) beschrieben – auf Vielfalt, Inklusion und gegenseitige
Unterstützung beruhen, sie ist kein isoliertes Ziel, sondern ein integraler Bestandteil demokratischer,
gleichstellungsorientierter Bildungsinstitutionen.
Hochschulen tragen Verantwortung – nicht nur rechtlich, sondern auch gesellschaftlich.
Sie müssen Orte schaffen, an denen sexuelle Belästigung nicht nur thematisiert, sondern wirksam
verhindert wird. Die Ergebnisse des Projekts Uni4Equity zeigen, dass erste Schritte in diese
Richtung möglich und wirksam sind – gezielte Maßnahmen müssen nun strukturell verankert und
weiterentwickelt werden.
Literaturverzeichnis
Bondestam, Fredrik/Lundqvist, Maja (2020): Sexual harassment in higher education. A systematic
CouncilofEurope(2011):ÜbereinkommendesEuroparatszurVerhütungundBekämpfungvonGewalt
Hochschule Burgenland (2018): Richtiges Verhalten im Anlassfall bei sexueller Belästigung. Interner
Leitfaden.
Hochschule Burgenland (2019): Compliance Standards der Fachhochschule Burgenland GmbH.
Hochschule Burgenland (2021): Vielfalt
&
Chancengerechtigkeit. Gleichstellungsplan.
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Über den Autor
Marlies Wallner, MA
Absolvierte das BA-Studium Gesundheitsmanagement & -förderung sowie das MA-Studium
Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit und befindet sich derzeit im Doktoratsstudium Sozial- und
Wirtschaftswissenschaft an der WU Wien. Sie ist seit 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Department Gesundheit & Soziales der Hochschule Burgenland und aktuell u.a. Projektleiterin des
Projekts Uni4Equity.
Viktoria Stifter, BA MA
Ist Sozialarbeiterin und Sexualpädagogin und absolvierte das MA-Studium Sozialwirtschaft und
Soziale Arbeit an der FH Campus Wien. Aktuell ist sie als Hochschullehrende im Studiengang
Soziale Arbeit der Hochschule Burgenland beschäftigt und forscht seit September 2023 ebenfalls
vorwiegend im Projekt Uni4Equity.
Regina Scheitel, MSW MA
Ist Sozialarbeiterin und absolvierte den Master of Social Work an der California State University.
Seit 2020 geht sie dem Doktoratsstudium an der Universität Trnava nach. Sie war mehrere Jahre
Hochschullehrende und ist nun Leiterin des Studiengangs Soziale Arbeit an der Hochschule
Burgenland, war Projektleiterin des Projekts Uni4Equity und befindet sich derzeit in Elternkarenz.