Anna Gamperl, Joachim Schmid & Julia Stiller. Sozialtherapeutische Interventionen. Eine Erhebung  
unterschiedlicher Begriffsverständnisse in Literatur und Praxis. soziales_kapital, Bd. 30 (2025).  
Rubrik: Sozialarbeitswissenschaſt. Wien. Printversion: http://www.soziales-kapital.at/index.php/  
30. Ausgabe 2025  
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Sozialtherapeutische Interventionen  
Eine Erhebung unterschiedlicher Begriffsverständnisse  
in Literatur und Praxis  
Anna Gamperl, Joachim Schmid & Julia Stiller  
Zusammenfassung  
Der Begriff „Sozialtherapie“ wird im deutschsprachigen Raum uneinheitlich verwendet, was zu  
erheblichen Unschärfen in Theorie und Praxis führt. Um diese begriffliche Diffusion aufzuzeigen,  
wurde an der FH Campus Wien ein Forschungsprojekt durchgeführt, das erstmalig systematisch  
untersucht, welche Methoden und Techniken in der deutschsprachigen Fachliteratur sowie in  
Wiener Sozialeinrichtungen als sozialtherapeutisch bezeichnet werden. Die Ergebnisse des  
Forschungsprojekts zeigen, dass eine große Bandbreite an Interventionen unter dem Begriff  
Sozialtherapie subsumiert wird, weshalb eine konsistente Definition der Sozialtherapie nicht allein  
über ihre methodischen Zuschreibungen erfolgen kann. In folgendem Artikel wird die Vielfalt der als  
sozialtherapeutisch bezeichneten Interventionen dargestellt und in Anschluss daran argumentiert,  
dass eine kritische Überprüfung und fachliche Eingrenzung der identifizierten Interventionen im  
Sinne einer konsistenten Begriffsbestimmung vorgenommen werden muss.  
Schlagworte: Sozialtherapie, Klinische Soziale Arbeit, Methodenvielfalt, soziale Dimension der  
Gesundheit, Teilhabeförderung  
Abstract  
The term “social therapy” is used inconsistently in German-speaking countries, leading to  
considerable confusion in both theory and practice. To underscore this conceptual diffusion, a  
research project was undertaken at the University of Applied Sciences Campus Vienna, which  
systematically examined, for the first time, the methods and techniques referred to as social  
therapy in German-language specialist literature and in Viennese social institutions. The findings  
of the research project indicate that a wide range of interventions are subsumed under the term  
social therapy. Consequently, a precise definition of social therapy cannot be ascertained solely  
through an examination of its methodological attributes. The following article presents the variety of  
interventions described as social therapy. It posits that a critical review and professional delimitation  
of the identified interventions are imperative to establish a consistent definition of the term.  
Keywords: social therapy, clinical social work, methodological diversity, social dimension of health,  
participation  
1
Einleitung  
Der Begriff Sozialtherapie ist in der Sozialen Arbeit weit verbreitet: Einrichtungskonzepte verweisen  
auf sozialtherapeutische Angebote, Interventionen werden als sozialtherapeutisch beschrieben,  
FachtagungenwidmensichdiesemSchwerpunktundesexistierteineVielzahlandeutschsprachigen  
Publikationen zum Thema. Trotz der Verbreitung fehlt eine einheitliche Begriffsbestimmung,  
sodass unterschiedliche Definitionen und Verständnisse nebeneinander bestehen. Dies führt  
zu Unklarheiten in Theorie und Praxis und begünstigt die Entstehung von Missverständnissen  
hinsichtlich sozialtherapeutischer Inhalte.  
Die Sozialtherapie hat im deutschsprachigen Raum eine lange Tradition, die bis in die 1920er  
Jahre zurückreicht. Der begriffliche Ursprung lässt sich relativ gesichert auf Siddy Wronsky und  
Alice Salomon sowie ihr Werk Soziale Therapie: ausgewählte Akten aus der Fürsorge-Arbeit (1926)  
zurückführen. 1932 verwendet Wronsky den Begriff Sozialtherapie in einer gemeinsamen Publikation  
mit Arthur Kornfeld und erörtert dort auch die Grundlagen der Sozialtherapie (vgl. Schmid 2023:  
4–6). Sozialtherapie und Soziale Therapie – damals synonym verwendet – wurden als behandelnde,  
rehabilitative und ressourcenorientierte Maßnahmen verstanden (vgl. Wronsky/Salomon 1926;  
Wronsky/Kronfeld 1932), die soziale Faktoren wie die Wohn- und Arbeitsbedingungen, die familiäre  
Situation oder das gesundheitliche Befinden fokussieren. Die Grundannahme war, dass zur  
Verbesserung der Gesundheit von verarmten Menschen, die sich in einer sozialen Notlage befinden,  
auch eine Besserung ihres sozialen Umfelds notwendig sei (vgl. Pauls/Hahn 2020: 48). Im Laufe der  
Zeit haben sich das Verständnis sowie das Methodenspektrum der Sozialtherapie weiterentwickelt.  
Eine detaillierte historische Analyse findet sich bei Joachim M. Schmid (vgl. 2023: 4–22). Bis heute  
besteht jedoch die grundlegende Annahme, dass „ein Einwirken auf die sozialen Umstände einer  
Person unerlässlich für die Bewältigung sowie Prävention von gesundheitlichen Problemlagen ist“  
(Ehrhardt/Steiner 2021: 66).  
DerBegriSozialtherapiebzw.dieganzgrundsätzlicheBerücksichtigungderWechselwirkung  
zwischen gesundheitlichen und sozialen Faktoren findet sich neben der Sozialen Arbeit auch in der  
Medizin, der Pädagogik, der Psychotherapie und der Anthroposophie (vgl. Ehrhardt/Steiner 2021:  
68). So verwies etwa Arthur Kronfeld (1931: 333) darauf, dass soziale Fürsorge und Psychotherapie  
zusammenwirken müssen, auch Alfred Adler betont die Bedeutung der sozialen Dimension in der  
Psychoanalyse (vgl. Pauls/Hahn 2020: 48). Viktor von Weizsäcker vertrat die Auffassung, dass die  
Lebensumstände der Patient:innen bei der Behandlung jedenfalls mitzuberücksichtigen seien, da  
er nicht Krankheiten, sondern kranke Menschen zu behandeln versuchte (vgl. Klinikum Heidelberg  
2024). Ebenso versteht sich die anthroposophische Sozialtherapie, maßgeblich geprägt durch  
Rudolf Steiner, als interdisziplinär durchdrungen von den drei Bereichen „Medizin, Pädagogik und  
soziale Gestaltung des Miteinanders von Menschen mit und ohne Behinderung“ (Fischer 2018:  
10). Je nach disziplinärem Kontext können die Inhalte und Ziele der Sozialtherapie variieren. Dieser  
Artikel berücksichtigt die sozialarbeiterische Perspektive und hat ausschließlich sozialarbeiterische  
Fachliteratur untersucht, in dem Bewusstsein, dass andere Professionen andere Zugänge oder  
Verständnisse entwickelten.  
WersichausgehendvonderEingrenzungaufdiesozialarbeiterischeSozialtherapiebegriffliche  
Klarheit oder einen definierten Strang erwartet, irrt. Die Vorstellungen davon, was Sozialtherapie  
auszeichnet und welche Interventionen ihr zugeordnet werden oder in der Praxis tatsächlich  
Anwendung finden, sind divergent (vgl. Stiller 2020; Wimmer 2022). Der Deutsche Fachverband für  
Sozialtherapie (2023) definiert dieselbe als „eine eigenständige therapeutische Disziplin neben und  
in Wechselwirkung mit Psychotherapie, Seelsorge und Medizin“, die sich auf die Alltagsbewältigung  
spezialisiere. Andere Definitionen reichen von „Handlungskonzept“ (Pauls/Lammel 2020; Ohling  
2020; Röh/Ortmann/Ansen 2020: 27) über einen „Behandlungsansatz der Klinischen Sozialen  
Arbeit“ (Ehrhardt/Steiner 2021: 66; Gamperl/Meusburger/Schübl 2023: 5; Pauls/Lammel 2020: 8)  
und „Milieutherapie“ (Pauls 2013: 295) bis hin zu „Soziale Psychotherapie“ (Beushausen 2020: 22;  
Deloie 2011: 15ff.). Sozialtherapie sei „in jenen Fällen notwendig, in denen Information, Vermittlung  
und Beratung nicht mehr ausreichen, um die [...] komplexen Problemlagen bearbeiten zu können“  
(Pauls/Hahn 2015: 30) oder sie wird sehr allgemein als „eine eher der Person zugewandte Form der  
Bearbeitung von sozialen Problemen [erachtet], wobei darüber nicht die Umwelt bzw. das Umfeld  
der Person außer Acht gerät“ (Ortmann/Röh 2014: 75). Ziel der Sozialtherapie ist es demnach,  
durch ein breites Methodenspektrum die soziale Teilhabe von Menschen, die unter gesundheitlichen  
Beeinträchtigungen leiden, (wieder)herzustellen (vgl. Pauls/Hahn 2015: 29f.; Pauls/Lammel: 2021).  
Bei der Vielfalt all dieser Definitionen drängt sich die Frage auf, was unter Sozialtherapie zu fassen  
ist. Barbara Wimmer (2022: 93) analysiert im Rahmen ihrer Masterarbeit Ausbildungscurricula  
im deutschsprachigen Raum und legt den – empirisch belegten – Definitionsvorschlag vor, dass  
Sozialtherapie ein „Interventionskonzept innerhalb der Fachdisziplin der Klinischen Sozialen Arbeit“  
(Wimmer 2022: 94) ist. Somit ist sie keine eigene therapeutische Disziplin, sondern klar der Sozialen  
Arbeit zuordenbar. Diese Definition wurde zuvor auch von anderen Autor:innen vertreten (u.a. von  
Beushausen 2020: 26; Ohling 2020; Pauls 2013: 290; Pauls/Hahn 2015; Röh et al. 2020: 27) und  
sie wird folgend zusammengefasst. Dabei lassen sich mindestens drei grundlegende Säulen der  
Sozialtherapie identifizieren:  
Abb.1: Säulen der Sozialtherapie (eigene Abbildung in Anlehnung an Wimmer 2022: 93)  
Die beiden linken Säulen sind wohl wenig überraschend. Sozialarbeiterische Sozialtherapie  
basiert auf einem biopsychosozialen Verständnis von Gesundheit und Krankheit. Diesem folgt  
die Soziale Arbeit in Österreich generell, sie „geht von einem bio-psycho-sozialen Menschenbild  
aus und zeigt sich für die soziale Dimension von Gesundheit verantwortlich“ (obds 2023: 4). Ein  
Vorschlag zur Definition und Eingrenzung der Sozialen Dimension der Gesundheit ist bei Saskia  
Ehrhardt (2023: 4–6) zu finden. Sozialtherapeutische Interventionen richten sich an Menschen mit  
Problemlagen oder Bedarfen in der sozialen Dimension von Gesundheit und zielen dabei eher auf  
eine verhaltensorientierte, weniger eine verhältnisorientierte Veränderung bei Individuen ab. Ziel  
ist die (Wieder-)Herstellung, Förderung oder Sicherung sozialer Teilhabe. Sozialtherapie ist daher  
nicht auf bestimmte Praxisfelder beschränkt. Für die Erhebung des Veränderungsbedarfs ist eine  
umfassende Soziale Diagnose zentral. Zu dieser existiert ein profunder Wissensbestand, welcher  
die Grundlagen der Sozialen Diagnostik, ihre vier professionsbegründenden Prinzipien (vgl. Heiner  
2014: 28), die Funktionen der Interventionsvorbereitung und -plausibilisierung oder Überlegungen  
zum diagnostischen Prozess (vgl. Hochuli Freud 2018: 217, 307ff.; Müller 1997: 59; Pantucek  
2012:97) umfasst. An Hochschulen werden entsprechende Instrumente vermittelt und anschließend  
in der Praxis unterschiedlich intensiv angewendet.  
Sozialtherapie wird als „zielgerichtetes, planmäßiges und methodisches Handeln“  
(Pauls 2013: 177) verstanden, bei dem „alltagsnahe, pädagogische, psychoedukative, direkte  
und alltagsorientierte Methoden eingesetzt“ (Beushausen 2020: 25) werden und bei der die  
Alltagsgestaltung und Tagesstrukturierung im Fokus stehen. Es herrscht jedoch ein divergierendes  
Verständnis darüber, welche Methoden konkret zur Sozialtherapie gehören.  
Röh, Ortmann & Ansen (2020: 34f.) definieren sieben grundlegende Formen der Sozialtherapie:  
Sozialtherapie als professionell arrangierte Lebenspraxis/Milieugestaltung  
Sozialtherapie als Training  
Sozialtherapie als Gespräch  
Sozialtherapie als Begleitung  
Sozialtherapie als Case Management  
Sozialtherapie als Netzwerkarbeit  
Sozialtherapie als Krisenintervention  
Ein Grund für die divergierenden Begriffsverständnisse ist auch auf unterschiedliche therapeutische  
Richtungen zurückzuführen. Historisch war zunächst eine psychoanalytische Orientierung  
vorherrschend, heute existieren beispielsweise auch eine verhaltensorientierte, humanistisch  
orientierte, systemisch orientierte oder integrative Sozialtherapie (vgl. Deloie/Lammel: 2020).  
2
Das Forschungsprojekt: Methodische Herangehensweise  
Da Fachliteratur, Ausbildungscurricula und Praxis unterschiedliche Auffassungen zu  
sozialtherapeutischen Interventionen vertreten, wurde 2024 an der FH Campus Wien im  
Masterstudiengang Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit ein Forschungsprojekt  
durchgeführt, das versuchte, diese große Bandbreite aufzuzeigen. Im Frühjahr 2024 wurde zunächst  
eine systematische Analyse sozialarbeiterischer Fachliteratur im Rahmen eines narrativen Reviews  
durchgeführt.DabeiwurdendeutschsprachigePublikationenausderSozialenArbeiteingeschlossen,  
die seit 2010 erschienen sind, um theoretisch beschriebene sozialtherapeutische Interventionen zu  
erheben. Im zweiten Teil des Forschungsprojekts lag der Fokus auf der gelebten Praxis. Es sollte  
erhoben werden, welche sozialtherapeutischen Interventionen tatsächlich in der Praxis Anwendung  
finden und wie deren Umsetzung erfolgt. Hierzu wurden 20 Wiener Sozialeinrichtungen mittels eines  
qualitativen Forschungsdesigns untersucht. Aufgrund der regional unterschiedlichen Entwicklungen  
sozialtherapeutischer Ansätze im deutschsprachigen Raum sowie divergierender struktureller und  
rechtlicher Rahmenbedingungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz wurde die Studie  
bewusst auf Wien beschränkt. Diese Einschränkung gilt es bei der Interpretation der Ergebnisse zu  
berücksichtigen.  
Zur Datenerhebung wurden zunächst – sofern vorhanden und zugänglich – die  
Einrichtungskonzepte und -materialien der 20 Sozialeinrichtungen analysiert. Auf Grundlage  
dieser Dokumente sowie der zuvor durchgeführten Literaturrecherche wurde ein Interviewleitfaden  
entwickelt. In allen 20 Einrichtungen fanden daraufhin leitfadengestützte Expert:inneninterviews  
statt. Die Auswertung erfolgte methodisch entlang der konstruktivistischen Grounded Theory  
Methodologie nach Kathy Charmaz (2014), da diese eine flexible Integration unterschiedlicher  
Datenquellen – darunter die Vorerhebung potenzieller sozialtherapeutischer Einrichtungen,  
die Ergebnisse des Literaturreviews und die Expert:inneninterviews – sowie variierende Grade  
theoretischer Sättigung ermöglicht.  
Die Auswahl der Einrichtungen erfolgte stufenweise. Zunächst wurden jene Einrichtungen  
kontaktiert, die Sozialtherapie explizit in ihrem Namen oder ihrer Selbstbeschreibung führen. Keine  
dieser Einrichtungen zeigte eine Teilnahmebereitschaft. Im nächsten Schritt wurden Einrichtungen  
angefragt, die bereits in einer Vorerhebung aus dem Jahr 2022 als potenziell sozialtherapeutisch  
arbeitend eingestuft worden waren. Abschließend wurden Absolvent:innen des Masterstudiengangs  
für Klinische Soziale Arbeit, in dem Sozialtherapie im letzten Semester vertiefend gelehrt wird, zur  
Teilnahme eingeladen. Ziel war es, eine möglichst große Vielfalt an Praxisfeldern abzubilden, da  
sozialtherapeutisches Arbeiten in nahezu allen Bereichen der Sozialen Arbeit Anwendung finden  
kann.  
Abb. 2: Teilgenommene Einrichtungen nach Praxisfeldern (eigene Darstellung)  
Von den 20 befragten Personen waren 15 Klinische Sozialarbeiter:innen. Fünf der Expert:innen  
waren zudem ausgebildete oder in Ausbildung befindliche Psychotherapeut:innen. Da alle befragten  
Fachkräfte in Einrichtungen tätig sind, die offiziell nicht explizit als sozialtherapeutisch definiert sind,  
wurde sich in den Interviews auf sozialtherapeutische Methoden und Techniken bezogen, die nach  
individuellem Ermessen angewandt werden.  
3
Ergebnisse Literaturreview  
Die Literaturrecherche identifizierte in einschlägigen sozialarbeiterischen Fachtexten 268  
verschiedene Methoden oder Techniken, die von den Autor:innen dezidiert der Sozialtherapie  
zugeordnet werden. Diese lassen sich in 21 Interventions-Cluster einteilen und weisen eine enorme  
inhaltliche Bandbreite auf. Die Spannweite erstreckt sich von allgemeinen sozialarbeiterischen  
Interventionen über unspezifische oder nicht näher erläuterte Maßnahmen, wie Training, Vermittlung  
oder Begleitung, bis hin zu hochspezialisierten Verfahren, die teilweise in den Zuständigkeitsbereich  
anderer Professionen (z.B. Psychotherapie) fallen. Die in der Fachliteratur am häufigsten als  
sozialtherapeutisch erachteten Methoden waren Psychoedukation (7 Nennungen), Soziale  
Diagnostik (7), Krisenintervention (6) und Netzwerkarbeit (6).  
Kritischzudiskutierenist, oballeinderanalysiertenFachliteraturidentifiziertenInterventionen  
tatsächlich der Sozialtherapie zugeordnet werden können. Die Kriterien, nach denen bestimmte  
Methoden oder Techniken als sozialtherapeutisch klassifiziert werden, sowie die zugrunde  
liegenden Verständnisse waren häufig nicht erkennbar und blieben unklar. Die nachfolgende Tabelle  
(Tab. 1) ist daher als Übersicht bestehender Verständnisse zu verstehen – nicht jedoch als Liste  
inhaltlich validierter sozialtherapeutischer Interventionen. Eine vollständige Darstellung aller 268  
Interventionen ist aus Platzgründen nicht möglich. Alle Interventionen wurden von uns inhaltlich  
geclustert und im Folgenden werden die identifizierten Interventions-Cluster in alphabetischer  
Reihenfolge mit exemplarischen Methoden oder Techniken vorgestellt. Die Zahl in Klammern gibt  
die Anzahl der diesem Cluster zugeordneten Interventionen an.  
Tab. 1: Identifizierte sozialtherapeutische Interventionen, geclustert und  
in alphabetischer Reihenfolge  
Die Zuordnung mancher dieser Interventionen zur Sozialtherapie ist aus fachlicher Perspektive  
nicht haltbar und wurde im Rahmen dieses Projekts kritisch hinterfragt. Es stellt sich die Frage,  
weshalb Autor:innen teils bemüht sind, Interventionen auch dann als sozialtherapeutisch zu  
kennzeichnen, wenn die inhaltliche Passung nicht gegeben ist. Eine mögliche Erklärung könnte  
in den unterschiedlichen rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen in Österreich und  
Deutschland liegen. Naheliegend erscheint auch die Hypothese, dass der Begriff Sozialtherapie  
aufgrund seiner theoretischen Aufladung, seines Anwendungsbezugs oder auch einer gewissen  
Attraktivität inflationär verwendet wird. Dabei wird jedoch übersehen, dass manche der bezeichneten  
Interventionen weder einem sozialtherapeutischen Ziel folgen noch in das methodische Repertoire  
der Sozialen Arbeit fallen, wie etwa die administrativen Interventionen. Auch die finanzielle Beratung  
ist stärker verhältnis- als verhaltensorientiert und somit eher anderen Handlungsfeldern der  
Sozialen Arbeit zuordenbar. Ebenso stellt das Case Management ein eigenständiges Konzept dar  
(vgl. ogsa 2025), das nicht per se als sozialtherapeutisch zu bewerten ist. Andere Interventionen  
wie die Weitervermittlung an externe Einrichtungen sind sehr generalistisch gehalten und finden  
nicht alleinig oder zentral in der Sozialtherapie Anwendung. Zudem stammen viele der speziellen  
Techniken nicht originär aus der Sozialen Arbeit, wodurch fraglich bleibt, ob Sozialarbeiter:innen  
im Rahmen ihrer Ausbildung über die notwendigen Qualifikationen zur fachgerechten Anwendung  
verfügen.  
Die zentrale Erkenntnis der Literaturanalyse ist, dass eine genaue Prüfung der jeweiligen  
Zuschreibung unerlässlich ist, da das Attribut sozialtherapeutisch häufig unspezifisch verwendet  
wird, was nicht immer dem fachlichen Verständnis innerhalb der Sozialen Arbeit entspricht.  
4
Ergebnisse Sozialeinrichtungen  
Im Folgenden werden die Ergebnisse der 20 beforschten Einrichtungen dargestellt. Neben den in  
der Praxis verorteten sozialtherapeutischen Interventionen wurden auch Rahmenbedingungen der  
sozialtherapeutischen Arbeit erhoben.  
4.1 Begriffsverständnis und -verwendung  
Sowohl die Nutzung als auch das Verständnis des Begriffs Sozialtherapie variieren je nach  
Einrichtung stark. Während der Begriff in manchen Organisationen gar nicht verwendet wird, ist er in  
anderen durchaus gebräuchlich. Ein auffälliger Widerspruch zeigte sich darin, dass die Expert:innen  
vielfach zwar keine enge Definition von Sozialtherapie formulieren konnten, jedoch deren zentrale  
Bestandteile präzise beschrieben und die von ihnen angewandten sozialtherapeutischen  
Interventionen eindeutig nennen konnten. Sozialtherapie wurde häufig beschrieben als Fokussierung  
auf Teilhabe, die Orientierung an der Lebenswelt der Klient:innen sowie die Bearbeitung der sozialen  
Dimension von Gesundheit. Darüber hinaus wird Sozialtherapie in einigen Einrichtungen auch als  
eine Art Codewort benutzt, um darauf hinzuweisen, dass eine Person intensivere Betreuung oder  
mehr Zeit benötigt, oder um implizit auszudrücken, dass psychotherapeutische Methoden oder  
Arbeitsweisen in Beratungsgesprächen eingesetzt werden. In der Kinder- und Jugendhilfe wird der  
Begriff zudem als Bezeichnung für eine spezielle Form der Sozialen Diagnostik (Sozialtherapeutische  
Gefährdungsabklärungen) verwendet, er kategorisiert aber auch Wohneinrichtungen, die sich über  
spezifische konzeptuelle Punkte wie z.B. Betreuungsintensität definieren.  
Wann entscheiden sich nun die befragten Sozialarbeiter:innen für sozialtherapeutisches  
Arbeiten? In der Regel geschieht dies, wenn die Beziehungsarbeit im Mittelpunkt steht, wenn es  
also um Begleitung, Aushalten und Akzeptieren sowie um ein Da-Sein oder Da-Bleiben geht. Der  
Beziehungsarbeit wurde von allen Expert:innen eine hohe Bedeutung zugeschrieben. Die Beziehung  
sei in den beforschten Einrichtungen langfristig ausgerichtet und Fachkräfte übernehmen die Rolle  
einer festen Ansprechperson, stabilisieren in Krisensituationen und bieten ein kontinuierliches  
Beziehungsangebot. Sozialtherapeutisches Handeln umfasst den Fachkräften nach jedoch nicht  
nur die Beziehungsarbeit, sondern auch eine ressourcenorientierte Herangehensweise, eine  
wertschätzende Haltung gegenüber Klient:innen sowie eine transparente und klare Arbeitsweise.  
Eine scharfe Abgrenzung zwischen sozialtherapeutischer Praxis und generalistischer Sozialer Arbeit  
erwies sich in den Interviews als schwierig.  
In einigen Einrichtungen dient Sozialtherapie der Überbrückung eines ungedeckten  
Psychotherapie-Bedarfs oder der Vorbereitung auf eine solche. Sozialtherapie wird als besonders  
indiziert erachtet, wenn psychotherapeutische Voraussetzungen fehlen – etwa bei geringem  
Funktionsniveau, mangelnder Reflexionsfähigkeit, Abstinenzproblemen oder der Schwierigkeit,  
Termine wahrzunehmen.  
4.2 Konzeptionelle Verankerung  
In den Konzepten zweier Einrichtungen ist Sozialtherapie explizit verankert und wird als eine Art  
Arbeitshaltung erachtet. Mehrfach betonten die Expert:innen, dass der Begriff zum Zeitpunkt  
der Konzeptentwicklung noch nicht so verbreitet war und daher nicht berücksichtigt wurde. Bei  
Überarbeitung der Konzepte oder Neufassung wäre eine andere Einordnung vorstellbar, da viele  
Fachkräfte in ihrer Arbeit sozialtherapeutische Ansätze nutzen, diese jedoch nicht explizit als  
solche bezeichnen, weil sie mit dem Begriff wenig vertraut sind oder Skepsis gegenüber dem  
Therapiebegriff haben. Letzteres dürfte mit der Sorge von Sozialarbeiter:innen verbunden sein,  
die eigene Kompetenz bzw. disziplinäre Zuständigkeit zu überschreiten. Vereinzelt wurde darauf  
hingewiesen, dass der Begriff Therapie innerhalb der Sozialen Arbeit generell stark besetzt ist.  
Mehrere Fachkräfte äußerten, dass dessen Verwendung mit Unsicherheit einhergeht oder dem  
Gefühl, „etwas Verbotenes zu tun“ (I12: 207) – weshalb sie die Nutzung des Begriffs sorgfältig  
abwägen würden.  
InkeinerderuntersuchtenEinrichtungenbestehteinexpliziterAuftragzursozialtherapeutischen  
Arbeit – die Entscheidung darüber liegt im Ermessen der jeweiligen Sozialarbeiter:innen. Anders  
verhält es sich mit der sozialdiagnostischen Tätigkeit. In rund zwei Dritteln der Einrichtungen finden  
sich Elemente der Sozialen Diagnostik, auch wenn diese mitunter auf eine standardisierte Anamnese  
im Erstgespräch beschränkt bleiben. Die Finanzierung sozialtherapeutischer Interventionen erfolgt  
in allen befragten Einrichtungen über die allgemeine sozialarbeiterische Tätigkeit, meist im Rahmen  
einer Objektfinanzierung, und nicht über spezifische Zuschüsse oder eigene Fördermittel.  
4.3 Zielsetzungen und Zielgruppen  
Auf die Frage nach den sozialtherapeutischen Zielen betonten die Fachkräfte insbesondere die  
Bedeutung von kontinuierlicher Begleitung sowie dem Angebot intensiver Beziehungsgestaltung.  
Die Entlastung der Klient:innen, die Verbesserung ihrer subjektiven Lebensqualität, die Förderung der  
Gesundheitskompetenz und die Steigerung der Selbstwirksamkeit sind darüber hinaus wesentliche  
Ziele. Auch die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen im Umgang mit Emotionen sowie die  
VeränderungdessozialenInteraktionsverhaltenszurFörderungsozialerKontaktewurdenalszentrale  
Aspekte hervorgehoben. Als Indikatoren für Sozialtherapie wurden die Beziehungsarbeit, Krisen  
und Belastungen, Einsamkeit, Familien- und Nachbarschaftskonflikte, wiederkehrende finanzielle  
Belastungen, die eine veränderte Umgangsweise erfordern, schwere psychische Erkrankungen mit  
Auswirkungen auf die soziale Dimension, Erfahrungen mit Ausgrenzung und Stigmatisierung sowie  
die Unterstützung im Alltag, Alltagsbegleitung und Alltagsstrukturierung genannt.  
Hinsichtlich der Zielgruppen sozialtherapeutischer Interventionen zeigte sich ein breites  
Spektrum: Als relevante Zielgruppen wurden am häufigsten psychisch auffällige Menschen sowie  
Familien genannt. Zumeist beschrieben die Expert:innen genau jene Gruppen als sozialtherapeutisch  
relevant, mit denen sie in ihrer jeweiligen Einrichtung arbeiten. Darüber hinaus wurden vor allem  
Personen in komplexen Multiproblemlagen als Zielgruppe beschrieben. Eine Fachkraft äußerte  
zudem die Ansicht, dass grundsätzlich alle Menschen von Sozialtherapie profitieren könnten (vgl.  
I2). Die Fachkräfte identifizierten klare Grenzen der Sozialtherapie insbesondere bei der Behandlung  
psychischerErkrankungen,dieeinepsychiatrischeoderpsychotherapeutischeVersorgungerfordern,  
sowie bei Pflegebedürftigkeit und akuter Selbst- oder Fremdgefährdung, die ein Einschreiten von  
Einsatzorganisationen notwendig macht. Abgesehen von diesen klaren Abgrenzungen fiel es vielen  
Befragten schwer, inhaltliche Grenzen sozialtherapeutischer Arbeit klar zu definieren, was darauf  
hinweist, dass oft unklar bleibt, wann genau Sozialtherapie angewendet wird.  
4.4 Settings und Anwendungsformen  
Sozialtherapeutische Interventionen finden in verschiedenen Settings Anwendung, darunter  
Einzel-, Familien- und Gruppenarbeit sowie Hausbesuche. In einer der untersuchten Einrichtungen  
erfolgt das sozialtherapeutische Arbeiten im Zwangskontext (vgl. I11). Hervorzuheben ist die große  
Bedeutung der Niederschwelligkeit, die im Zusammenhang mit dem Setting vielfach betont wurde  
und ein zentraler Aspekt sozialtherapeutischer Arbeit zu sein scheint.  
Obwohl alle Befragten angaben, sozialtherapeutisch zu arbeiten und die vielfältigen  
Anwendungsmöglichkeiten zu schätzen, variierten die Aussagen hinsichtlich der Frage, in welchen  
Situationen oder mit welchen Klient:innen sie tatsächlich eingesetzt wird. Betont wurde, dass  
Sozialtherapie über reine Zweckerfüllung hinausgeht und eine spezifische Arbeitshaltung darstellt.  
So könne beispielsweise das bloße Ausfüllen eines Antrags durch eine sozialtherapeutische  
Perspektive erweitert werden, indem gezielt über den Inhalt des Formulars hinaus nachgefragt und  
eine nachhaltige Veränderung im Umgang mit der jeweiligen Situation unterstützt wird (vgl. I7; I9;  
I18). Mehrfach hervorgehoben wurde auch Emotionsarbeit, welche gezielt versucht, Emotionen der  
Klient:innen während Beratungs- oder Betreuungskontakten aufzufangen und zu bearbeiten (vgl. I4;  
I5; I18). Während in der Fachliteratur ein konkretes Veränderungsansinnen betont wird, blieb in den  
Interviews offen, wie Veränderungswünsche der Klient:innen thematisiert und in sozialtherapeutische  
Prozesse integriert werden.  
4.5 Sozialtherapeutische Interventionen in der Praxis  
In den untersuchten Einrichtungen wurden 62 Interventionen als sozialtherapeutisch betrachtet und  
aktiv in der Praxis angewendet. Diese wurden von uns in 28 Kategorien geclustert (Tab. 2). Die Zahl  
in Klammern nach der Intervention weist darauf hin, dass mehrere Interventionen zu einer Kategorie  
zusammengefasst wurden, sie gibt an, wie viele Interventionen in dieser Kategorie subsumiert  
wurden; in solchen Fällen sind exemplarisch je konkrete Interventionen angeführt. Die Zahl in der  
rechten Spalte zeigt, wie viele der befragten 20 Fachkräfte angaben, die jeweilige Intervention(s-  
Kategorie) regelmäßig in ihrer Arbeit einzusetzen. Die mit Stern (*) markierten Interventionen wurden  
explizit als sozialtherapeutische Maßnahme und nicht im Rahmen der Sozialen Diagnostik erwähnt.  
Tab. 2: In der Praxis angewandte Interventionen in alphabetischer Reihenfolge  
Alltagsstrukturierung und Soziale Diagnostik wurden von je elf Fachkräften als sozial-  
therapeutische Interventionen genannt, wobei die Zugehörigkeit von letzterer zur  
sozialtherapeutischen Intervention diskutiert werden kann, da die Soziale Diagnostik neben  
dem spezifischen Methodenwissen eine eigene Säule der Sozialtherapie darstellt und als solche  
generell Teil des sozialtherapeutischen Handelns sein müsste. Mit je sieben Nennungen wurden  
Gesprächsführungstechniken und die Zielerreichungsanalyse genannt. Die Zielerreichungsanalyse  
und Abwandlungen davon werden in den Einrichtungen nur mit ausgewählten Klient:innen  
durchgeführt und in keiner der beforschten Einrichtungen verpflichtend angewandt. In sechs  
Einrichtungen arbeiten Sozialarbeiter:innen explizit mit dem emotionalen Erleben ihrer Klient:innen  
und in je fünf Einrichtungen werden Freizeitangebote, Ressourcenarbeit und Kriseninterventionen  
als Teil des sozialtherapeutischen Arbeitens umgesetzt.  
In13der20EinrichtungenwerdenGruppenangeboteangeboten,dievonSozialarbeiter:innengeleitet  
und in ihrer Zielsetzung der Sozialtherapie zuzuordnen sind. Diese Angebote umfassen ein breites  
Spektrum und reichen von Aktivierungs- und Bewegungsgruppen, Kreativangeboten, Ausflügen,  
Spielegruppen, Plauder-Cafés und Psychoedukation über Stress- und Ressourcengruppen,  
Entspannungsgruppen oder spezifische Frauen- und Männergruppen bis hin zu spezialisierten  
NADA- oder Psychodramagruppen.  
Für die Umsetzung all dieser sozialtherapeutischen Interventionen sind ein fundiertes  
Verständnis der sozialen Dimension von Gesundheit und spezifisches Fachwissen erforderlich  
– darin waren sich alle Befragten einig. Etwa ein Drittel erwarb dieses Wissen im Studium, die  
übrigen eigneten es sich eigenständig durch Literatur, Fort- oder Weiterbildungen an. Da das  
Fortbildungsangebot in Wien als unzureichend eingeschätzt wird, ist Eigeninitiative derzeit  
entscheidend. Neben fachlichen Qualifikationen wurden auch persönliche Kompetenzen wie  
analytisches Denken, professionelle Bedarfseinschätzung, der Umgang mit Ambivalenzen und  
psychische Belastbarkeit in den Interviews als zentral beschrieben.  
5
Fazit  
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts machen eine zentrale Ambivalenz in der sozial-  
therapeutischen Praxis deutlich: Zwar gaben alle befragten Fachkräfte an, sozialtherapeutisch zu  
arbeiten, und sie konnten zahlreiche konkrete Interventionsformen benennen, gleichzeitig zeigte  
sich jedoch eine erhebliche begriffliche Unschärfe und Unsicherheit. Die in der Fachliteratur  
divergierenden Definitionen spiegeln sich in der uneinheitlichen Anwendung des Begriffs in der Praxis  
wider. Sozialtherapie lässt sich daher keinesfalls allein über Methoden bestimmen – vielmehr bedarf  
es einer konzeptionellen Klarheit hinsichtlich ihrer theoretischen und fachlichen Grundlagen. Zur  
Überwindung dieser begrifflichen und praktischen Unklarheiten plädieren wir für eine Orientierung  
an der Definition nach Wimmer (2022), die Sozialtherapie als Interventionskonzept innerhalb der  
Sozialen Arbeit versteht. Diese begriffliche Rahmung erlaubt eine disziplinär konsistente Verortung  
und schafft die Grundlage für die Entwicklung fachlich begründeter Handlungsperspektiven.  
Die Untersuchung belegt, dass sozialtherapeutische Interventionen in Wiener  
Sozialeinrichtungen zur Anwendung kommen, jedoch in der Anwendungsart und -intensität variieren.  
Damit diese langfristig etabliert und weiterentwickelt werden können, sind sowohl geeignete  
strukturelle Rahmenbedingungen als auch Eigeninitiative seitens der Fachkräfte notwendig. Für  
eine fundierte sozialtherapeutische Qualifizierung wäre zudem der Ausbau spezifischer Fort- und  
Weiterbildungsangebote notwendig.  
Im Zuge der Erhebung wurden vereinzelt Bedenken hinsichtlich möglicher  
Kompetenzüberschreitungen durch die Verwendung des Therapie- oder Behandlungsbegriffs  
geäußert. Diese lassen sich jedoch relativieren, sofern Sozialtherapie als Teil der Sozialen Arbeit  
verstanden wird und sich klar auf die soziale Dimension von Gesundheit bezieht. Solange sozial  
bedingte Problemlagen adressiert werden, bleibt die sozialtherapeutische Praxis innerhalb  
der fachlichen Zuständigkeit der Sozialen Arbeit – und kann somit nicht nur das bestehende  
Handlungsrepertoire ausschöpfen, sondern dieses auch erweitern.  
Ziel dieses Beitrags war es, die bestehende begriffliche Uneindeutigkeit aufzuzeigen und für  
einegenauereVerwendungdesBegriffsinTheorieundPraxiszusensibilisieren.ZukünftigeForschung  
sollte darauf abzielen, eine konzeptionelle Abgrenzung zu entwickeln, Begriffe systematisch  
zu ordnen und disziplinär zu verorten sowie eine Einschränkung der als sozialtherapeutisch  
verstandenen Methoden auf jene vorzunehmen, die dem fachlichen Selbstverständnis Sozialer  
Arbeit tatsächlich entsprechen.  
Literaturverzeichnis  
Beushausen, Jürgen (2020): Beratung lernen. Grundlagen psychosozialer Beratung und  
Sozialtherapie für Studium und Praxis. Opladen: UTB.  
Charmaz, Kathy (2014): Constructing grounded theory. 2. Aufl. London: SAGE.  
Deloie, Dario (2011): Soziale Psychotherapie. Traditionslinien – Theoretische Grundlagen –  
Methoden. Gießen: Psychosozial-Verlag.  
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Über die Autor_innen  
Anna Gamperl, MA, MSc  
Hauptberuflich Lehrende am Department Soziales der FH Campus Wien sowie Klinische  
Sozialarbeiterin beim Psychosozialen Dienst. Verhaltenstherapeutin.  
Joachim Schmid, MA, BA  
Klinischer Sozialarbeiter bei Wiener Berufsbörse.  
Julia Stiller MA, BA, BSc  
Klinische Sozialarbeiterin bei wohnpartner, einem Nachbarschaftsservice der Stadt Wien.