Katharina Flunger-Lang . Intersektionale Soziale Arbeit mit Migrant:innen aus FGM/C-praktizierenden Communities. soziales_kapital,  
Bd. 31 (2025). Rubrik: ema. Innsbruck. Printversion: http://www.soziales-kapital.at/index.php/sozialeskapital/article/view/854/1607  
31. Ausgabe, 2025  
Geschlechtergerechtigkeit  
Intersektionale Soziale Arbeit mit Migrant:innen  
aus FGM/C-praktizierenden Communities  
Katharina Flunger-Lang  
Zusammenfassung  
Der Artikel befasst sich mit intersektionalen Ansätzen der Sozialen Arbeit im Kontext der Beratung  
und Begleitung von Migrant:innen aus FGM/C-praktizierenden Communities. Grundlage bildet  
eine in den Jahren 2020 und 2021 durchgeführte Studie mit Peer- und Fachexpert:innen aus  
dem Sozial- und Gesundheitsbereich zum Haltungswandel gegenüber FGM/C. Die Ergebnisse  
verdeutlichen, dass eine intersektionale Perspektive auf gesellschaftlicher, institutioneller und  
Interaktionsebene Voraussetzung dafür ist, Herrschafts- und Ungleichheitsverhältnisse in ihrer  
Verwobenheit sichtbar machen zu können. Im Kontext sozialarbeiterischer Praxis bedeutet dies,  
öffentliche Diskurse zu FGM/C kritisch zu reflektieren sowie staatliche Aufträge und eigene  
Wertvorstellungen auf diskriminierende Normvorstellungen hin zu überprüfen. Zugleich ermöglicht  
der Ansatz, in Fallanalysen nicht nur auf die Beendigung von FGM/C hinzuwirken, sondern  
auch migrationsspezifische Erfahrungen, Diskriminierungen und alltagsbezogene Anliegen von  
Adressat:innen in den Blick zu nehmen. Damit leistet eine intersektional ausgerichtete Soziale Arbeit  
einen Beitrag zur Entstigmatisierung von FGM/C und schafft die Bedingungen, die eine kritische  
Auseinandersetzungen sowie nachhaltigen Haltungswandel erst ermöglichen.  
Schlagworte: Female Genital Mutilation/Cutting (FGM/C), Intersektionalität, soziale Normen,  
intersektionale Soziale Arbeit, Prozess des Haltungswandels  
Abstract  
This article explores intersectional approaches in social work in the context of counseling and  
supporting migrants from FGM/C-practicing communities. The contribution is informed by a  
comprehensive research study conducted in 2020 and 2021, which involved both peer and  
professional experts from the social and health sector, and explored the process of attitudinal  
change regarding FGM/C. The findings demonstrate that an intersectional perspective at societal,  
institutional, and interactional levels serves as a crucial analytical tool to reveal the interwoven  
nature of power and inequality structures. In the context of social work practice, this entails a critical  
reflection of the public discourses concerning FGM/C as well as a scrutiny of state mandates and  
personal values to identify potentially discriminatory norms. Furthermore, the approach facilitates  
case analyses that not only contribute to the abandonment of FGM/C but also consider migration-  
specific experiences, discrimination, and the everyday concerns of clients. Consequently,  
intersectionally oriented social work contributes to the destigmatization of FGM/C, thereby creating  
conditions that make engagement and sustainable attitudinal change possible.  
Keywords: Female Genital Mutilation/Cutting (FGM/C), intersectionality, social norms, intersectional  
social work, process of attitudinal change  
1
Einleitung  
Der Beitrag plädiert für die Notwendigkeit einer intersektional orientierten Sozialen Arbeit im  
Kontext der Beratung und Begleitung von Migrant:innen aus Communities, in denen Female  
Genital Mutilation/Cutting (FGM/C)i praktiziert wird. Eine intersektionale Perspektive ermöglicht es,  
die Komplexität geschlechtsspezifischer Gewalt sowie die zugrunde liegenden gesellschaftlichen  
Strukturen und Unterdrückungsmechanismen umfassend zu analysieren. Dadurch kann die  
Verwobenheit von patriarchalen Machtverhältnissen und der Praxis FGM/C sichtbar gemacht und in  
der sozialarbeiterischen Fallbearbeitung adäquat berücksichtigt werden. Der Beitrag verdeutlicht,  
welche Möglichkeiten die Sozialen Arbeit hat, zur Beendigung von FGM/C beizutragen, und  
inwiefern eine intersektionale Orientierung dazu befähigt, Interventionen aus einer feministischen  
sowie macht- und diskriminierungssensiblen Perspektive zu gestalten.  
2
FGM/C und Soziale Arbeit  
Female Genital Mutilation/Cutting (FGM/C) bezeichnet eine genitalmodifizierende Praxis, bei  
der Teile der äußeren Genitalien von Mädchen und Frauen ganz oder teilweise entfernt werden  
(vgl. UNICEF: 2016). FGM/C wird weltweit bereits seit Jahrhunderten praktiziert. Auch wenn die  
Ursprünge bis heute nicht eindeutig geklärt sind, weist die Forschung auf enge Zusammenhänge  
zwischen FGM/C und patriarchalisch geprägten Gesellschaftsstrukturen hin (vgl. Mackie/LeJeune  
2009). Die Verbreitung der Praxis ist auf globale Migrationsbewegungen zurückzuführen (vgl.  
Asefaw/Hrzán 2005: 20).  
Infolge von Flucht- und Migrationsbewegungen begegnen Sozialarbeiter:innen auch in  
Europa zunehmend Adressat:innen, die aus Ländern kommen, in denen FGM/C praktiziert wird. Dies  
geschieht nicht nur in spezialisierten Beratungsstellen für Betroffene, sondern in unterschiedlichen  
professionellen Kontexten wie der Flüchtlingssozialarbeit, der Kliniksozialarbeit, in Mädchenzentren  
oderFrauenberatungsstellen.AlsProfessionundDisziplin,diesichderWahrungderMenschenrechte  
verpflichtet sieht, ist die Soziale Arbeit dazu aufgerufen, sich sowohl für die Beendigung von FGM/C  
als auch für die Rechte von Mädchen und Frauen einzusetzen (vgl. IFSW 2016). Darüber hinaus  
sind Sozialarbeiter:innen verpflichtet, sich für die Rechte von Kindern und damit den Schutz des  
Kindeswohls einzusetzen – insbesondere den Schutz gefährdeter Mädchen (vgl. Seifert/Mürdter/  
Schmidt 2024: 3; Costello 2015: 229).  
2.1 FGM/C als Form geschlechtsspezifischer Gewalt  
Der wissenschaftliche, öffentliche sowie politische Diskurs zu FGM/C ist seit jeher von Emotionen,  
Missverständnissen und Kontroversen geprägt (vgl. Shell-Duncan/Hernlund 2000: 1). Während  
FGM/C früher als „moral shortfall“ (ebd.) betrachtet wurde, wird die Praxis heute im Kontext von  
Menschenrechten, Frauengesundheit und Empowerment von Frauen und Mädchen diskutiert.  
FGM/C stellt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine extreme Form der  
Diskriminierung von Mädchen und Frauen dar (vgl. WHO 2024). In der Forschung wird FGM/C als  
soziale Norm verstanden, die sich in Strukturen geschlechtsspezifischer Ungleichheit manifestiert  
und durch gesellschaftliche Vorstellungen von Geschlecht und Körperlichkeit geprägt wird (vgl.  
Mackie/LeJeune 2009; Shell-Duncan/Hernlund 2000). Diskriminierende soziale und geschlechtliche  
Normen, soziokulturelle Faktoren sowie ungleiche Machtverhältnisse tragen zur Aufrechterhaltung  
der Praxis bei. Gleichzeitig festigt FGM/C patriarchale Institutionen wie die Ehe und die damit häufig  
einhergehende sozioökonomische Abhängigkeit von Frauen (vgl. UNICEF 2023: 2).  
Die WHO veröffentlichte 1997 ein Klassifikationssystem für FGM/C-Praktiken, das weltweit  
vier Typen unterscheidet. Die Klassifikation der WHO umfasst dabei „all procedures involving partial  
or total removal of the external female genitalia or other injury to the female genital organs for non-  
medical reasons“ (WHO 2024). Dieses System bietet einen Überblick, vermag jedoch nicht, die  
weltweit unterschiedlich praktizierten Variationen von FGM/C abzubilden (vgl. Asefaw/Hrzán 2005:  
11).  
FGM/C geht mit einem hohen Risiko für physische und psychische Komplikationen  
einher. Die Art der Komplikationen hängt von Faktoren wie dem Beschneidungstyp, dem Alter der  
betroffenen Person, dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Versorgung während und nach  
dem Eingriff sowie der fachlichen Qualifikationen der durchführenden Person ab (vgl. Asefaw/  
Hrzán 2005: 15; WHO 2008: 11). Studien zu Langzeitfolgen von FGM/C bei Migrant:innen in der  
Diaspora zeigen, dass diese häufig Stigmatisierung und gesellschaftlichen Ausschluss erfahren.  
Besonders der öffentliche Diskurs zu FGM/C wirkt sich negativ auf das Selbstwertgefühl aus und  
kann Schamgefühle erzeugen, die dazu führen, dass betroffene Frauen und Mädchen ihre FGM/C-  
Erfahrung verheimlichen und aus Angst vor Stigmatisierung medizinische Behandlungen vermeiden  
(vgl. O’Neill/Pallitto 2021: 1741).  
Die Beweggründe für die Durchführung von FGM/C (Kontrolle der weiblichen Sexualität,  
die Sicherung der Heiratswürdigkeit oder der sozioökonomischen Zukunft von Mädchen und  
Frauen) sowie die Rahmenbedingungen (Alter der Mädchen, Ort der Beschneidung etc.) variieren  
stark je nach Land und Community (vgl. Asefaw/Hrzán 2005: 15; WHO 2008: 11). Entgegen einer  
weitverbreiteten Annahme gibt es keine Belege dafür, dass FGM/C eine religiöse Verpflichtung  
darstellt. Religiöse Begründungen sind jedoch in verschiedenen Gemeinschaften eine treibende  
Kraft für die Fortführung der Praxis (vgl. ebd.).  
Mit der 1993 verabschiedeten Resolution 48/104 der UN-Generalversammlung wurde  
FGM/C erstmals als Form geschlechtsspezifischer Gewalt und damit als Menschenrechtsverletzung  
anerkannt. Im Kontext von FGM/C ist ein differenzierter Gewaltbegriff erforderlich, der sowohl die  
strukturelle Ebene als auch eine Form der „normative[n] Gewalt“ (Sauer 2008: 56) umfasst (vgl.  
Western 2013: 26). In Anlehnung an die Politikwissenschaftlerin Birgit Sauer plädiere ich im Kontext  
von FGM/C für die Verwendung eines intersektionalen Gewaltbegriffs, der gesellschaftliche Macht-  
und Ungleichheitsverhältnisse mitumfasst.  
Ein intersektioneller Gewaltbegriff umfasst drei Aspekte:  
1. Das Zusammenspiel von Gewaltstrukturen und -diskursen, also eine strukturelle und  
interpretative Komponente  
2. die Interaktion von Ungleichheitsstrukturen in Minderheitengruppen und der Mehr-  
heitsgesellschaft. Diese beiden Aspekte konstituieren  
3. die Überscheidung von Ungleichheits- und Gewaltstrukturen aufgrund von Geschlecht,  
Klasse Ethnizität/ Nationalität und Religion (vgl. Sauer 2011: 54).  
Eine intersektionale Analyseperspektive in Hinblick auf FGM/C ermöglicht, die Verwobenheit der  
Praxis in „wider economic and political inequalities“ (Käkelä 2020: 97) zu erkennen. Dabei geht es  
nicht darum, kulturelle Bezüge zu verleugnen, sondern zu verstehen, dass „interpersonal violence“  
als „intrinsically intertwined with structural violence […] on the account of their gender, race and  
class“ (ebd.) verstanden werden muss.  
2.2 Soziale Arbeit mit Migrant:innen aus FGM/C-praktizierenden  
Communities  
Sozialarbeiter:innen spielen aufgrund ihrer vielfältigen Tätigkeitsfelder eine zentrale Rolle bei  
der Begleitung von Migrant:innen aus FGM/C-praktizierenden Communities. Sie fungieren  
zugleich als wichtige Multiplikator:innen beim Engagement für die Beendigung der sozialen Norm  
und Praxis (vgl. Costello 2015; Seifert et al. 2024: 3). Strategien zur Beendigung von FGM/C  
entfalten ihre volle Wirkung dann, wenn sie auf mehreren Ebenen gleichzeitig ansetzen: auf der  
normativen Ebene (Gesetzgebung), der Bildungsebene (Bildungsangebote zu Menschenrechts-  
und Gesundheitsthemen) sowie auf der Ebene des Empowerments (Angebote zur Stärkung von  
Migrant:innen) (vgl. Costello 2015: 228).  
Für Sozialarbeiter:innen, die sich für die Beendigung von FGM/C engagieren, sind spezifische  
Fachkenntnisse und Kompetenzen notwendig, um bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln. Dazu  
gehören juristisches Wissen, machtkritische und traumasensible Gesprächsführung sowie ein hohes  
Maß an Selbstreflexion. Letzteres ist insbesondere erforderlich, um ethnozentristische Vorstellungen  
zu FGM/C sowie die eigenen Privilegien – insbesondere von weißen Sozialarbeiter:innen – vor  
dem Hintergrund globaler Machtverhältnisse kritisch zu hinterfragen (vgl. Costello/Quinn/Tatchell/  
Jordan/Neophytou 2013: 11).  
Dabei agieren Sozialarbeiter:innen in einem Spannungsfeld zwischen der „Achtung  
der Vielfalt“ (OBDS 2020: 3) und den Menschenrechten. Sozialarbeiterische Interventionen zur  
Beendigung von FGM/C können somit auch als normative Eingriffe in familiäre und gesellschaftliche  
Strukturen verstanden werden (vgl. Burson 2007: 52). Dieses Spannungsfeld lässt sich nicht  
vermeiden. Eine kritische Reflexion (staatlicher) Normalisierungsaufträge (vgl. Alisch/Vogler/  
Freuwört/Westphal 2021: 226) eröffnet jedoch die Möglichkeit, Prozesse der Differenzmarkierung  
zu hinterfragen und der Reproduktion von Othering entgegenzuwirken (vgl. Maurer 2001: 126).  
Eine intersektional orientierte Soziale Arbeit bietet einen Ansatz, um mit diesen Spannungsfeldern  
konstruktiv umzugehen.  
3
Intersektionale Perspektiven in der Sozialen Arbeit  
Die Profession und Disziplin der Sozialen Arbeit setzt sich seit den 1970er Jahren – angestoßen  
durch geschlechterpolitische und -theoretische Diskurse – mit der Konstruktion und Dekonstruktion  
von Differenz sowie den daraus resultierenden gesellschaftlichen Machtstrukturen auseinander.  
Dieser kritische Reflexionsprozess birgt jedoch ein Dilemma: Die Benennung von Differenz kann zu  
deren Reproduktion beitragen, während ihre Nichtbenennung die Gefahr einer reduktionistischen  
Situationsanalyse birgt (vgl. Maurer 2001: 137).  
Theorien der Intersektionalität haben ihren Ursprung bei feministischen Frauenrechts- und  
Bürger:innenbewegungen in den USA. Die Juristin Kimberlé Crenshaw wies bereits 1991 darauf  
hin, dass die Lebensrealität diskriminierungserfahrener Personen komplex ist. Deshalb müssen die  
Wechselwirkung von Differenzkategorien sowie die damit verbundenen gesellschaftlichen Strukturen  
der Unterdrückung und Macht in den Fokus der Analysen von Diskriminierungsmechanismen  
gerückt werden (vgl. Crenshaw 1991: 1244; Punz 2015: 63).  
In den letzten Jahrzehnten hat Intersektionalität innerhalb sozialarbeitswissenschaftlicher  
Debatten zunehmend an Bedeutung gewonnen, da ihr ein „kritisches Analyse- und  
Reflexionspotential“ (Riegel 2018: 221) zuerkannt wird. Diese Perspektive erlaubt es, die Komplexität  
von Herrschaftsstrukturen, die die Lebensrealitäten von Adressat:innen prägen, sichtbar zu machen  
und diese in Fallanalysen ganzheitlich zu berücksichtigen. Dadurch kann einer reduktionistischen  
Bearbeitung entgegengewirkt werden (vgl. Schulz 2022: 376).  
Eine intersektionale Analyse ermöglicht die Untersuchung von „ein- und ausgrenzenden  
sowie auf- und abwertenden Faktoren des jeweils spezifischen Zusammenwirkens“ (Riegel/  
Scharathow 2012: 20) von Differenz- und Ungleichheitsverhältnissen. Sie unterstützt nicht nur eine  
ganzheitliche Fallbearbeitung, sondern fördert auch die Selbstreflexion über die eigene Verstrickung  
in die Reproduktion von Ungleichheiten (vgl. Riegel 2008: 224).  
Obwohl dieser Ansatz die Widersprüche nicht auflösen kann, die im Kontext von  
Normalisierungsaufträgen und Differenzfokussierungen entstehen, stärkt er durch seinen  
selbstreflexiven Charakter das Professionsziel der sozialen Gerechtigkeit (vgl. Schulz 2022:  
377). Eine intersektional orientierte Soziale Arbeit ermöglicht folglich die Reflexion institutioneller  
Aufträge, dominanter öffentlicher Diskurse sowie der Interaktion zwischen Sozialarbeiter:innen und  
ihren Adressat:innen (vgl. Punz 2015: 67).  
4
Studie mit Peerexpert:innen und Expert:innen aus dem Sozial- und  
Gesundheitsbereich  
Im Rahmen meiner Dissertation Haltungswandel gegenüber FGM/C im Spannungsfeld von  
Veränderungs- und Beharrungskräften (2025) habe ich den Prozess des Haltungswandelsii  
gegenüber FGM/C aus Peerperspektive rekonstruiert. Ziel der Studie war es, einen Einblick in  
den Haltungswandels gegenüber FGM/C von Migrant:innen aus subjektorientierter Perspektive zu  
erlangen sowie daraus Implikationen für eine intersektional orientierte Soziale Arbeit abzuleiten.  
Das Forschungsprojekt ist der Sozialarbeitsforschung zuzuordnen, weist jedoch zugleich  
einen interdisziplinären Charakter auf, da Erkenntnisse aus der Geschlechter- als auch der  
Migrationsforschung einbezogen wurden.  
Im Zentrum stand das Erklären, Beschreiben sowie Verstehen des Haltungswandels als  
selbstreflexiverVeränderungsprozess. DieErgebnissezeigen, dassdieserProzessimSpannungsfeld  
zwischen Veränderungs- und Beharrungskräften verläuft, in einem ständigen Changieren zwischen  
persönlichen Überzeugungen und gesellschaftlichen Erwartungen, und als individueller, intensiver  
Kraftakt zu verstehen ist. Der Prozess ist dynamisch, nicht-linear und ohne klaren Anfangs- oder  
Endpunkt. Besonders Peer-Interaktionen, Bildung sowie Krankheits- und Schmerzerfahrungen  
erweisen sich als zentrale Katalysatoren für den Haltungswandel. Vor allem die Veränderungskräfte  
nehmen eine Schlüsselfunktion ein, da sie den Haltungswandel begünstigen und seine Grundlage  
bilden.  
Die Untersuchung zeigt, dass die Soziale Arbeit eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung  
von Veränderungsfaktoren sowie in der Begleitung von Migrant:innen aus FGM/C-praktizierenden  
Communities übernehmen kann. Aufbauend auf Spatscheck (2023: 41) wurde in einem zweiten  
Schritt der Fokus auf die Implikationen für eine intersektional orientierte sozialarbeiterische Praxis  
gelegt. Auf Grundlage der Datenanalyse wurde aufgezeigt, welchen Mehrwert eine intersektionale  
Perspektive für sozialarbeiterische Interventionen im Prozess des Haltungswandels darstellt.  
4.1 Eckdaten der Studie  
Die Datenerhebung fand im Zeitraum von 2020 bis 2021 statt und musste aufgrund der gesetzlichen  
BestimmungenwährendderCOVID-19-Pandemieangepasstwerden.Daherwurdenalle15Interviews  
online durchgeführt. Ziel des Forschungsprojektes war es, erfahrungs- und handlungsgesättigte  
Perspektiven zu vereinen, indem sowohl Fachkräfte aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich als  
auch Peerexpert:innen aus FGM/C-praktizierenden Communities interviewt wurden.  
Die Datenerhebung orientierte sich am Modell des „Verstehenden Interviews“ nach Jean-  
Claude Kaufmann (2015), das durch Offenheit und Prozesshaftigkeit gekennzeichnet ist (vgl. ebd.:  
25; Mijić 2019: 93). Methodologisch zeigt sich hier eine Parallele zu den Ansätzen der Grounded  
Theory nach Anselm Strauss und Juliet Corbin (1996). Der Ansatz ermöglicht es, Relevantes direkt  
aus den Daten heraus zu erschließen und gilt daher als besonders passend für die Untersuchung  
wenig erforschter Phänomene (vgl. ebd.: 8), wie des Haltungswandels gegenüber FGM/C aus  
subjektorientierter Perspektive.  
4.2 Forschungsethische Überlegungen  
Die Komplexität des Forschungsgegenstandes sowie die Forschung mit marginalisierten und  
diskriminierten Gruppen verleihen forschungsethischen Überlegungen eine besondere Relevanz.  
Sozialarbeitswissenschaftler:innen sind gefordert, nicht nur Fragen nach der Generierung und  
möglichen Instrumentalisierung von Wissen zu stellen, sondern auch das Verhältnis von Wissen  
und Praxis kritisch zu reflektieren (vgl. Köttig/Kubisch/Spatscheck 2023: 12). Wissen wird in dieser  
Studie als situiert und in Machtverhältnisse eingebettet verstanden, wodurch auch wissenschaftliche  
Ideale wie Neutralität und Objektivität hinterfragt werden (vgl. Davis 2018: 638). Daraus ergibt sich  
die Notwendigkeit einer kontinuierlichen kritischen Reflexion der eigenen Standortgebundenheit  
und damit der gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Positionierung (vgl. Dywer/  
Buckle 2009: 57; Haraway 1988: 584).  
Zentrale forschungsethische Überlegungen bezogen sich darauf, inwiefern die Forschung  
selbst zur Konstruktion und Verfestigung von Wirklichkeiten beiträgt (vgl. Winter 2011: 4), und  
wie sich die Gefahr der Instrumentalisierung der Forschungsergebnisse für politische Zwecke  
vermeiden lässt (vgl. Haraway 1988: 584). Im Kontext der europäischen FGM/C-Forschung bedeutet  
dies insbesondere, den häufig rassistisch und reduktionistisch geführten öffentlichen Diskurs zu  
FGM/C kritisch zu hinterfragen und durch eine differenzierte Darstellung des Gegenstandes ein  
Gegengewicht zu schaffen. Um dies zu erreichen, wurden die Perspektiven von Peerexpert:innen  
aus FGM/C-praktizierenden Communities ins Zentrum des Erkenntnisinteresses gerückt. Ergänzend  
dazu wurden rassismuskritische und feministisch-postkoloniale Theorien in die Forschungsarbeit  
eingebunden.  
Darüber hinaus gehörte die Sichtbarmachung und Benennung meiner Outsider-Rolle zu  
den zentralen Reflexionen: Ich gehöre weder einer FGM/C-praktizierenden Community an noch  
verfüge ich über Flucht-, Migrations- oder Rassismuserfahrungen. Der wissenschaftliche Diskurs  
zeigt jedoch, dass eine Outsider-Rolle nicht zwingend mit Nachteilen verbunden ist, sondern  
situationsabhängig auch produktive Impulse geben kann (vgl. Rabe 2003: 150). Trotzdem wurde  
meine Rolle von den interviewten Peerexpert:innen wiederholt thematisiert, was die Relevanz einer  
offenen Auseinandersetzung unterstreicht.  
Schließlich zählten auch die Herausforderungen multilingualer Verständigungsprozesse zu  
den forschungsethischen Überlegungen. Dies betraf sowohl die Datenerhebung als auch deren  
Auswertung (vgl. Mijić 2019: 101; Enzenhofer/Resch 2011).  
5
Intersektional orientierte Soziale Arbeit mit Migrant:innen aus FGM/C-  
praktizierenden Communities  
Folgend zeige ich anhand der Ergebnisse der vorgestellten Studie, welchen Mehrwert eine  
intersektional orientierte Perspektive bei der sozialarbeiterischen Beratung und Begleitung von  
Migrant:innen aus FGM/C-praktizierenden Communities für den Prozess des Haltungswandels hat  
(vgl. auch Seifert et al. 2024). Die Ergebnisse der Studie sind auf drei unterschiedlichen Ebenen  
angesiedelt: der Haltungsebene, der Ebene des fachspezifischen Wissens zu FGM/C sowie auf der  
Ebene der Handlungsansätze für die sozialarbeiterische Praxis.  
5.1 Haltungsebene: Intersektional orientierte Haltung in der Sozialen Arbeit  
Eine intersektional orientierte Haltung verbindet eine gesellschaftskritische Perspektive mit einer  
machkritischen Analyse der Interaktion zwischen Sozialarbeiter:innen und ihren Adressat:innen. Im  
Kontext der Beratung und Begleitung von Migrant:innen aus Communities, in denen FGM/C prak-  
tiziert wird, bedeutet dies, ein Bewusstsein für das Zusammenspiel von Differenzkonstruktionen  
angesichts sozialer Ungleichheit zu entwickeln. Dazu gehört auch, spezifische Gewalt- und Dis-  
kriminierungserfahrungen im Heimatland, auf der Flucht oder im Aufnahmeland im Rahmen sozial-  
arbeiterischer Fallanalysen zu berücksichtigen (vgl. Schulz 2022: 373). Die intersektionale Perspek-  
tive ermöglicht es darüber hinaus, die Lebenssituationen von Frauen, die FGM/C erfahren haben,  
in Relation zu weiteren Differenzkategorien wie Ethnie und Klasse zu betrachten. Auf diese Weise  
kann FGM/C als soziale Norm verstanden werden, die in gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse  
eingebettet und mit sozioökonomischen Abhängigkeiten der Betroffenen verwoben ist.  
Die Interaktion mit Adressat:innen intersektional auszurichten bedeutet in der Sozialen  
Arbeit, Normalitätsvorstellungen in Bezug auf soziale Normen und die Praxis FGM/C zu hinterfragen.  
Darüber hinaus müssen die sozial konstruierten Zuschreibungen gegenüber Schwarzen Frauen,  
die FGM/C erlebt haben, reflektiert werden (vgl. Mohanty 1988). Diese Reflexion eröffnet die  
Möglichkeit, Macht- und Dominanzverhältnisse sichtbar zu machen und deren Reproduktion in der  
sozialarbeiterischenPraxisentgegenzuwirken. Konkretbedeutetdies, Migrant:innenausLändernmit  
hoher FGM/C-Prävalenz nicht pauschal die Erfahrung von FGM/C oder die Befürwortung der Praxis  
zuzuschreiben. Vielmehr gilt es, Adressat:innen der Sozialen Arbeit als Individuen mit vielfältigen  
Lebenserfahrungen wahrzunehmen und nicht als Teil einer vermeintlich homogenen Gruppe oder  
ausschließlich als Betroffene von Menschenrechtsverletzungen (vgl. Käkelä 2021: 244).  
Eine intersektionale Haltung impliziert zudem eine verurteilungssensible Interaktion. Indem  
PraktikenwieFGM/CinihrerEingebundenheitingesellschaftlicheMacht-undHerrschaftsverhältnisse  
betrachtet werden, lässt sich der Gefahr entgegenwirken, Adressat:innen für vergangene  
Entscheidungen – wie etwa die Beschneidung der eigenen Kinder – zu verurteilen. Stattdessen  
fördert eine intersektionale Perspektive, die Erfahrungen der Betroffenen in den lebensweltlichen  
Realitäten des Herkunftslandes zu situieren und FGM/C als Teil sozialer, kultureller und patriarchaler  
Strukturen zu verstehen, die Abhängigkeitsdynamiken hervorbringen (vgl. Asefaw/Hrzán 2005:  
10). Dies schließt ein, Entscheidungen von Adressat:innen nicht zu bewerten und Unterschiede  
auszuhalten – selbst wenn erstere nicht den eigenen Wert- und Normvorstellungen entsprechen.  
Insgesamt trägt eine intersektional ausgerichtete Haltung in der Sozialen Arbeit zur  
Entstigmatisierung von FGM/C bei und unterstützt zugleich die Enttabuisierung der Praxis – beides  
wesentliche Veränderungskräfte im Prozess des Haltungswandels gegenüber FGM/C.  
5.2 Wissensebene: Intersektionale Analyse der Lebensrealitäten von  
Adressat:innen  
Eine intersektionale Perspektive dient nicht nur der Entwicklung einer macht- und  
diskriminierungssensiblenHaltunginderSozialenArbeit, sieistaucheinzentralesAnalyseinstrument  
in der sozialarbeiterischen Fallbearbeitung. Für die Arbeit mit Migrant:innen aus FGM/C-  
praktizierenden Communities bedeutet dies, ihre Lebens- und Alltagserfahrungen in ihrer Gesamtheit  
wahrzunehmen. Dadurch steht in der Fallbearbeitung nicht ausschließlich die Intervention zur  
Beendigung von FGM/C im Vordergrund, sondern ebenso die migrationsspezifischen Erfahrungen  
von Adressat:innen. Die Studie zeigt, dass weder die kritische Auseinandersetzung mit FGM/C  
noch die Verarbeitung der eigenen FGM/C-Erfahrung zwangsläufig die primären Anliegen der  
Adressat:innen darstellen. Häufig stehen vielmehr Themen wie Zugang zur Bildung oder zum  
Arbeits- und Wohnungsmarkt im Zentrum. Eine intersektionale Fallanalyse erfordert daher –sofern  
keine Kindeswohlgefährdung vorliegt – die Priorisierung der Anliegen der Adressat:innen und ihre  
Unterstützung bei der Bearbeitung dieser Themen.  
Gesellschaftliche Teilhabe und die Sicherung der materiellen Existenz stellen – auch in  
Hinblick auf die Unabhängigkeit der Adressat:innen – entscheidende Veränderungskräfte im  
Prozess des Haltungswandels dar. Sozialarbeiter:innen, die sich für die Beendigung von FGM/C  
einsetzen, sind daher gefordert, Adressat:innen zunächst darin zu unterstützen, Voraussetzungen  
für einen kritischen Reflexionsprozess zu schaffen. Eine Priorisierung der Fallbearbeitung nach den  
Bedürfnissen der Adressat:innen bedeutet folglich nicht, FGM/C als Problem zu verharmlosen oder  
zu ignorieren, sondern vielmehr, Bedingungen herzustellen, die eine reflektierte Auseinandersetzung  
überhaupt erst ermöglichen.  
5.3 Handlungsebene: Powersharing in der Peer-Arbeit  
Anhand des Powersharings in der Peer-Arbeit wird deutlich, wie eine intersektionale Orientierung  
in der Arbeit mit Adressat:innen aus FGM/C-praktizierenden Communities praktisch ausgestaltet  
werden kann. Die Studie bestätigt die Ergebnisse der bestehenden Fachliteratur zu FGM/C (vgl.  
Costello 2015; Dustin/Davies 2007), der zufolge Peer-Arbeit ein zentraler Faktor zur Beendigung  
von FGM/C ist. Peerexpert:innen sind Personen, „die mit besonderen Lebenslagen konfrontiert  
waren, sie durchlebt, durchlitten und bewältigt haben“ (Utschakowski 2016: 16). Sie verfügen über  
ähnliche Erfahrungswerte wie Adressat:innen und können diese mit ihrem erfahrungsgesättigten  
Wissen auf besondere Weise unterstützen (vgl. Pilgerstorfer 2023: 2). Damit stellen Peerexpert:innen  
eine relevante Veränderungskraft im Prozess des Haltungswandels dar.  
Die Daten verdeutlichen jedoch, dass insbesondere auf institutioneller Ebene  
Handlungsbedarf in Hinblick auf Powersharing in der Zusammenarbeit mit Peerexpert:innen besteht.  
Powersharing bezeichnet eine selbstreflexive Haltung gegenüber eigenen Machtpositionen und  
ist die Grundlage dafür, Macht neu- und umzuverteilen. Sozialarbeiter:innen sind im Sinne einer  
intersektionalen Orientierung aufgefordert, die ungleichen Machtverhältnisse zwischen ihnen und  
Peerexpert:innen kritisch zu reflektieren, diese zu benennen und das erfahrungsbasierte Wissen  
als gleichwertige Expertise im Kontext von FGM/C-Interventionen anzuerkennen. Das Ziel ist nicht,  
Sozialarbeiter:innen aus der Arbeit mit FGM/C-betroffenen Migrant:innen zu verdrängen, sondern  
bestehende Kooperationsstrukturen auf Machtungleichgewichte hin zu analysieren und diese  
abzubauen.  
Peerexpert:innen kommt ein hoher Stellenwert zu, da sie durch ihr Erfahrungswissen den  
Zugang zu betroffenen Communities erleichtern und den Vertrauens- und Beziehungsaufbau  
unterstützen können. Ein relevantes Ergebnis der Datenanalyse betrifft die ungleiche Entlohnung:  
Während Sozialarbeiter:innen regulär angestellt sind, erfolgt die Beteiligung von Peerexpert:innen  
vielfach lediglich auf Honorarbasis oder ehrenamtlich. Diese Praxis wird angesichts der hohen  
Bedeutung ihrer Arbeit von den Peerexpert:innen als zutiefst entwürdigend und in Teilen auch als  
rassistisch wahrgenommen.  
DieAnalysezeigt,dasseineintersektionalorientierteSozialeArbeitgefordertist,institutionelle  
Ungleichheiten zu thematisieren und Modelle zu entwickeln, die eine gerechte Entlohnung sowie eine  
angemessene Wertschätzung der Tätigkeit von Peerexpert:innen gewährleisten. Eine Möglichkeit  
bestünde darin, Peerexpert:innen als eigenständige Berufsgruppe innerhalb des professionellen  
Hilfesystems anzuerkennen (vgl. auch Pilgerstorfer 2023).  
6
Fazit & Ausblick  
Die Studie zum Haltungswandel gegenüber FGM/C liefert zentrale Erkenntnisse für die  
Implementierung von intersektionalen Perspektiven in Profession und Disziplin der Sozialen  
Arbeit. Sie verdeutlicht den Mehrwert einer intersektional orientierten Sozialen Arbeit, die  
Adressat:innen im Prozess des Haltungswandels gegenüber FGM/C unterstützt und begleitet.  
Eine feministische sowie macht- und diskriminierungssensible Perspektive ermöglicht dabei die  
kritische Reflexion von Machtpositionen – sowohl in der direkten Interaktion mit Adressat:innen  
als auch in der Zusammenarbeit mit Peerexpert:innen. Auf gesellschaftlicher Ebene eröffnet  
Intersektionalität zudem die Möglichkeit, Herrschaftsstrukturen und Unterdrückungssysteme zu  
analysieren, in die Adressat:innen eingebunden sind. In der Fallarbeit erlaubt der Ansatz schließlich,  
die komplexen Lebensbedingungen von (Flucht-)Migrant:innen aus FGM/C-praktizierenden  
Communities ganzheitlich zu erfassen und Diskriminierungserfahrungen entlang unterschiedlicher  
Strukturkategorien differenziert zu betrachten.  
Verweise  
i In dem vorliegenden Beitrag wird die Bezeichnung ‚Female Genital Mutilation/Cutting‘ herangezogen, um die Tragweite des Eingriffs zu  
verdeutlichen. Gleichzeitig verlangt diese nach einem kritisch-reflexiven Zugang zur Thematik (vgl. Asefaw/Hrzán 2005: 11).  
ii  
Unter Haltungswandel wird in der vorliegenden Studie ein Prozess verstanden, der vom Moment des erstmaligen Hinterfragens der  
sozialen und geschlechtlichen Norm FGM/C bis hin zur kritisch-reflexiven Auseinandersetzung mit der Praxis und den damit einherge-  
henden Machtverhältnissen reicht und bestenfalls dazu führt, dass diese langfristig abgelehnt werden.  
Literatur  
Alisch, Monika/Vogler, Jens/Freuwört, Anke/Westphal, Manuela (2021): Professionalität in der  
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Über die Autorin  
Mag.a (FH) Katharina Flunger-Lang, MA, PhD  
Ist Sozialarbeiterin und promovierte Erziehungswissenschaftlerin. Sie arbeitet als Lehrende im  
StudiengangSozialeArbeitamMCI,wosieunteranderemzudenThemenFlucht(-Migration),Gender-  
Based-Violence und zu feministisch-postkolonialen, rassismuskritischen und intersektionalen  
Theorieansätzen sowie zu deren Implikationen für die Soziale Arbeit forscht.