Gregor Husi. Imperiale Lebensweise und Grüne Soziale Arbeit. soziales_kapital, Bd. 31 (2025). Rubrik: Sozialarbeitswissenschaſt. St.  
31. Ausgabe, 2025  
Geschlechtergerechtigkeit  
Imperiale Lebensweise und Grüne Soziale Arbeit  
Gregor Husi  
Zusammenfassung  
Der Artikel beendet die in soziales_kapital erschienene Trilogie des Autors zur Sozialen und Poli-  
tischen Ökologie. Im Zentrum steht der Begriff der imperialen Lebensweise, der von Ulrich Brand  
und Markus Wissen geprägt worden ist. Er hat viel Beachtung gefunden, freilich noch nicht in der  
Sozialen Arbeit. Die imperiale Lebensweise reproduziert sich durch Externalisierung und Exklusivie-  
rung. Ihre Ausbreitung ist eine Verallgemeinerung von etwas Nicht-Verallgemeinerbarem, denn sie  
geht auf Kosten von anderem und anderen. Insofern mit ihr Subjektivierung verknüpft ist, so wird im  
Beitrag argumentiert, lässt sich über Brand und Wissen hinaus auch von einer imperialen ErLebens-  
weise sprechen. Im Rahmen dieser Überlegung werden begriffliche Ungenauigkeiten bei Brand  
und Wissen kritisiert und wird das Konzept entsprechend geschärft. Davon ausgehend kann die  
imperiale ErLebensweise als weiterer Grundbegriff der Grünen Sozialen Arbeit positioniert werden  
– schließlich sind deren Anstrengungen darauf gerichtet, die imperiale Lebensweise zu verändern.  
Schlagworte: Grüne Soziale Arbeit, Politische Ökologie, imperiale Lebensweise, gesellschaftliche  
Naturverhältnisse, Externalisierung, Exklusivierung, imperiale ErLebensweise  
Abstract  
This article presents the conclusion of the author’s trilogy on social and political ecology, which  
was published in soziales_kapital. The present contribution focusses on the concept of the imperial  
mode of living, which was coined by Ulrich Brand and Markus Wissen in their eponymous book.  
Brand’s and Wissen’s concept has attracted significant interest, albeit not yet in social work. The  
imperial mode of living, as explained by Brand and Wissen, is characterised by its capacity for self-  
reproduction through externalisation and exclusivity. Its dissemination is a generalisation of somet-  
hing that cannot be generalised, because it is detrimental to nature and other people.. However, a  
further development of Brand’s and Wissen’s concept is required. If the imperial mode of living is  
linked to subjectification, then an imperial mode of experience can be posited. Finally, if the concept  
of the imperial way of living is defined more precisely, it can serve as another basic concept of green  
social work. Consequently, their efforts may also encompass a transformation of the imperial mode  
of living.  
Keywords: green social work, political ecology, imperial mode of living, social relations with nature,  
externalisation, exclusivity, imperial mode of experiencing  
1
Einleitung  
Die Frankfurter Soziale Ökologie (vgl. Husi 2024) und die Soziale und Politische Ökologie  
aus Wien (vgl. Husi 2025) haben den Begriff der ‚gesellschaftlichen Naturverhältnisse‘ fest im  
umweltsozialwissenschaftlichen Diskurs verankert. Er bezieht sich auf die Berührungspunkte  
von Natur und Gesellschaft bzw. Individuum und basiert auf der Erkenntnis, dass Soziales und  
Ökologisches unauflösbar miteinander verwoben sind. Einerseits hält die (natürliche) Umwelt Mittel  
(Ressourcen) wie auch Zwänge für die menschliche Praxis bereit, andererseits hat diese Praxis  
Folgen für die Umwelt, die sich dann wiederum individuell und gesellschaftlich auswirken. Insofern  
Natur „sowohl Medium wie Ergebnis der Praktiken“ ist, lässt sich im Anschluss an Giddens’ (1988:  
77) Theorem der ‚Dualität von Struktur‘ von einer ‚Dualität von Natur‘ sprechen.  
Abbildung 1: Dualität von Natur (eigene Darstellung)  
Die besonders im Globalen Norden verbreitete Alltagspraxis, so eine weitere zentrale Einsicht  
aus der Wiener Politischen Ökologie, lässt sich als ‚imperiale Lebensweise‘ begreifen, weil sie  
auf Kosten von anderem und anderen, das heißt von Natur und (benachteiligten) Menschen geht  
– wie ein Fatum, es ist eine fatale Lebensweise. In dieser Lebensweise reproduzieren sich die  
gesellschaftlichenNaturverhältnissetrotzihresteilweisedestruktivenCharakters:Wirerlebenaktuell  
die sozial-ökologische Zerstörung der Welt.“ (Brand 2023b: 18) Beide Begriffe – gesellschaftliche  
Naturverhältnisse und imperiale Lebensweise – sind für die Grüne Soziale Arbeit von zentraler  
Bedeutung und lassen sich präzise verorten in deren basalem Erklärungsmodell naturbezogener  
wie sozialer und kultureller Probleme (vgl. Husi 2022: 305). Die Kenntnis dieses überaus komplexen  
Erklärungszusammenhangs befähigt zu gezieltem und erfolgversprechendem sozialberuflichem  
Handeln, geht es doch nicht nur um Symptom-, sondern besser noch um Ursachenbekämpfung.  
Das führt Soziale Arbeit auch ins politische Feld.  
Während der Gehalt des Begriffs der gesellschaftlichen Naturverhältnisse und seine Eignung  
für die Grüne Soziale Arbeit bereits geprüft wurden (vgl. Husi 2024; 2025), wird im Folgenden geklärt,  
was es mit dem Begriff der imperialen Lebensweise auf sich hat. Nur wenige Fundstellen finden sich  
dazu bislang in der ökologisch interessierten Fachliteratur der Sozialen Arbeit (vgl. z.B. Schmidt  
2021: 50f.; Rau 2025: 145f.).  
2
Wiener Politische Ökologie  
Ulrich Brand ist neben Christoph Görg (vgl. Husi 2025) der zweite Hauptexponent der Wiener  
Politischen Ökologie und trat im Jahr 2007 eine Professur am Institut für Politikwissenschaft der  
Universität Wien an. Brand (geb. 1967) zählt wie Görg (geb. 1958) zu einem Diskussions- und  
Publikationszusammenhang,demzudemMarkusWissen(geb.1965)undJoachimHirsch(geb.1938)  
angehören und der sich an der sogenannten Regulationstheorie (vgl. z.B. Lipietz 1985) orientiert. In  
wechselnden Autoren-Kombinationen veröffentlicht diese Gruppe seit Jahrzehnten, zuweilen sogar  
zuviert(vgl.Brand/Görg/Hirsch/Wissen2008).EsistalsokeinZufall,wennGörgim2022erschienenen  
Handbuch Politische Ökologie den Artikel „Gesellschaftliche Naturverhältnisse“ gemeinsam  
mit Brand schreibt. Er endet mit der Forderung nach einer „Demokratisierung gesellschaftlicher  
Naturverhältnisse“ (Brand/Görg 2022: 47). „Nicht die kapitalistische Produktionsweise als solche  
ist der Grund für die enorme Zuspitzung sozial-ökologischer Krisen“ (ebd.: 43), merken die beiden  
Autoren recht überraschend an, sondern der Fordismus zwischen den 1950er und 1970er Jahren  
mit der einsetzenden Massenproduktion und entsprechendem Massenkonsum. Auf „fordistische  
Naturverhältnisse“ folgten ab den 1980er Jahren „postfordistische Naturverhältnisse“ (ebd.) „vor  
dem Hintergrund zunehmender Neoliberalisierung“ (Görg/Brand 2023: 2272), ohne dass sich  
grundsätzlich etwas an der Reduktion der Natur auf ihre „Verwertbarkeit“ geändert hätte (vgl. auch  
Brand/Görg 2003). „Naturbeherrschung meint dabei keineswegs unterschiedslos jede Form der  
Aneignung der Natur (dann wäre gesellschaftliche Entwicklung ohne Naturbeherrschung gar nicht  
denkbar), sondern eine solche, die Natur völlig ihren Zwecksetzungen unterwirft und jeglichen  
Eigensinn, jede Nichtidentität der Natur ignoriert.“ (Ebd.: 18) Das bedeutet: „Die Erhaltung der Natur  
kann also nicht abstrakt gegen ihre Nutzung ausgespielt werden.“ (Ebd.: 19) Das Engagement  
und die Relevanz von Görg und Brand im sozial-ökologischen Diskurs werden auch gut sichtbar  
in Sybille Bauriedls Wörterbuch Klimadebatte (2016). „Die Aufmerksamkeit des Konzepts der  
gesellschaftlichen Naturverhältnisse richtet sich auf die soziale Praxis“, halten Köhler und Wissen  
(2010: 221) richtig fest. Ein den ‚gesellschaftlichen Naturverhältnissen‘ korrespondierender Begriff  
(vgl. Brand/Wissen 2017: 72) ist ‚imperiale Lebensweise‘.  
3
Imperiale Lebensweise  
Mit der Veröffentlichung ihres Buchs Imperiale Lebensweise, das schon mehrfach übersetzt worden  
ist (vgl. Brand 2022: 83), sorgten Ulrich Brand und Markus Wissen für einiges Aufsehen. Als „echte  
Pionierarbeit“ (Dörre 2019: 250) wird dieses Buch eingeschätzt. Auch hier wird – neben dem Kampf  
gegen soziale Ungleichheit – „die Demokratisierung der gesellschaftlichen Naturverhältnisse“ für  
erforderlich gehalten, „um die imperiale Lebensweise und ihre grün-kapitalistische Modernisierung  
in die Schranken zu weisen“ (Brand/Wissen 2017: 164). Imperiale Lebensweise ist in der Politischen  
Ökologie inzwischen als ein Hauptbegriff etabliert. Die beiden Autoren ziehen ihn gegenüber den  
konkurrierenden Begriffen Lebensführung und Lebensstil vor (vgl. ebd.: 46f.). Regulationstheoretisch  
orientiert (vgl. Brand/Wissen 2011b: 81f.), beschreiben sie damit „herrschaftliche Produktions-,  
Distributions- und Konsummuster, die tief in die Alltagspraktiken der Ober- und Mittelklassen im  
globalen Norden und zunehmend auch in den Schwellenländern des globalen Südens eingelassen  
sind“ (ebd.: 80; so schon Görg 2004: 100). Und sie ergänzen: „‚Imperial‘ ist die Lebensweise des  
globalen Nordens insofern, als sie einen prinzipiell unbegrenzten – politisch, rechtlich und/oder  
gewaltförmig abgesicherten – Zugriff auf Ressourcen, Raum, Arbeitsvermögen und [Treibhausgas-;  
G.H.]Senken andernorts voraussetzt.“ (2011b: 83)  
Nach dieser Verortung in den Praxismustern bzw. Praktiken ist die nachfolgende  
Erörterung aus strukturierungstheoretischer Sicht, die zwischen Struktur und Praxis differenziert,  
nicht nachvollziehbar: „‚Imperiale Lebensweise‘ ist ein hegemonietheoretisch zu verstehender  
Strukturbegriff“ (ebd.: 85; Herv. G.H.), zumal nachher treffend „die alltägliche Reproduktion  
von Strukturen, die zur Krise gesellschaftlicher Naturverhältnisse beitragen“ (ebd.: 90), durch  
die imperiale Lebensweise angesprochen wird. Richtig und wichtig ist demgegenüber die  
Beobachtung zur Krisenbearbeitung: „Die Normalität der imperialen Lebensweise wirkt als Filter  
der Krisenwahrnehmung und Korridor der Krisenbearbeitung.“ (Ebd.: 88) Mit der Wahrnehmung ist  
das Krisenerleben angesprochen, welches das Handeln begleitet.  
Diese frühe Fassung variieren Brand und Wissen in den folgenden Jahren. So heißt es zur  
imperialen Lebensweise, „gemeint ist: Produktions- und Lebensweise“ (Brand/Wissen 2018: 104)  
bzw. „Re-/Produktions- und Lebensweise“ (Brand/Preiser 2024: 125). Demnach „beinhaltet der  
Begriff der Lebensweise auch jenen der Produktionsweise, er nimmt die technischen Bedingungen  
der Produktion sowie die Formen der Unternehmens- und Arbeitsorganisation in ihrem Verhältnis  
zu den vorherrschenden Konsumnormen in den Blick“ (Brand/Wissen 2017: 46). Brand (2024:  
47) führt auch einige „zentrale Merkmale der kapitalistischen Produktions- und Lebensweise“  
auf und spricht „den hegemonialen Charakter der kapitalistischen bzw. imperialen Produktions-  
und Lebensweise“ (ebd.: 51) an. Die bestehenden und voraussichtlichen Probleme verlangen  
denn „einen grundlegenden Umbau der Produktions- und Lebensweise“ (ebd.). Diese beruhe auf  
Voraussetzungen und ermögliche den „Alltag – das Produzieren und Konsumieren“ (Brand/Wissen  
2017: 13). Diese Aussage mutet tautologisch an, denn die Voraussetzungen, d.h. die Strukturen  
sind es, welche die Alltagspraxis ermöglichen (und beschränken).  
Diese begrifflichen Bestimmungen enthalten einen logischen Widerspruch: Produktion,  
Reproduktion und Distribution können nicht etwas anderes als Lebensweise und zugleich ein  
Teil von ihr sein. Zudem sind damit nicht schon alle relevanten Aspekte in den Blick geraten,  
denn die Praxis, die gesellschaftliche Arbeitsteilung umfasst noch andere zentrale Tätigkeiten.  
Weitere Lebensbereiche kommen in Betracht. Das bedarf genauerer praxeologischer und  
differenzierungstheoretischer Aufklärung, worauf gleich zurückzukommen ist.  
Während Görg (2004) bereits früh von „ökologischem Imperialismus“ spricht, setzt  
die Entwicklung des Konzepts der imperialen Lebensweise im Umfeld der Debatte über die  
Vielfachkrise ein (vgl. Brand/Wissen 2011a; 2011b) und wird dort von Beginn an mit den  
gesellschaftlichen Naturverhältnissen verknüpft (vgl. zusammenfassend Brand/Wissen 2017:  
43–68; 2022; Brand 2023a). Brand (vgl. 2023a: 696) nennt vier Kernaussagen: 1.) Das Konzept  
der imperialen Lebensweise ist zwar praxeologischen Ansätzen verbunden, grenzt sich aber vom  
Begriff des Lebensstils ab; es fokussiert 2.) auf nationale wie globale Verhältnisse, die durch Klasse,  
Geschlecht und race gekennzeichnet sind und sozial-ökologische Transformationen blockieren; die  
sozioökonomischenundökologischenBedingungenderbesondersimGlobalenNordenverbreiteten  
Lebensweise werden 3.) unsichtbar gemacht; und 4.) sind die gesellschaftlichen Voraussetzungen  
des Produzierens und Konsumierens zu verändern, weniger individuelles Handeln. Auf Letzteres  
zielt die Rede vom „Strukturproblem“ (vgl. Görg 1998).  
Die imperiale Lebensweise ist hegemonial: „Sie ist breit akzeptiert, sozioökonomisch und  
politisch-institutionell abgesichert und in den Alltagspraxen der Menschen tief verankert“ (Brand/  
Wissen 2017: 56). Dabei ist mit Hegemonie „eine umfassende materielle und symbolische Praxis“  
(ebd.:58)gemeint,diemitderSelbstunterwerfungderIndividuenunterdieverbreitetenGewohnheiten  
und so mit der stillschweigenden Billigung der Herrschaft einhergeht. Sie ist zentrales Kennzeichen  
„eine[r] Zeit, in der die sozial-ökologischen Widersprüche der imperialen Lebensweise zunehmend  
manifest werden“ (Brand/Wissen 2017: 67). Was aber folgt aus den kritischen Anmerkungen zum  
Begriffsverständnis?  
4
Praxis und Struktur  
Brand und Wissen beschweren den Begriff mit vielen Elementen. Insbesondere soll er sowohl die  
Praxis als auch die Struktur umfassen. Gemeint sind mit dem Begriff „nicht nur die materiellen  
Praxen, sondern insbesondere die sie ermöglichenden strukturellen Bedingungen und die damit  
verbundenen gesellschaftlichen Leitbilder und Diskurse“ (ebd.: 44f.; Herv. G.H.). Brand und  
Wissen haben an dieser Stelle „die Produktions-, Distributions- und Konsumnormen, die tief in  
die politischen, ökonomischen und kulturellen Alltagsstrukturen und -praxen der Bevölkerung […]  
eingelassen sind“ (ebd.: 44; Herv. G.H.), vor Augen. Demgemäß „nimmt der Begriff der imperialen  
Lebensweise sowohl das Alltagshandeln von Menschen wie auch die dieses Handeln überhaupt erst  
ermöglichenden Strukturen in den Blick“ (ebd.: 168). Struktur und Praxis werden hier im gleichen  
Atemzugauseinandergehaltenundvermengt, beideBegriffewärenjedochpräzisezubestimmenund  
aufeinander zu beziehen. Besonders Bourdieus Praxistheorie und Giddens’ Strukturierungstheorie  
haben darüber aufgeklärt: Lebensweisen sind nicht, sondern fußen auf Strukturen – und bringen  
solche hervor (vgl. zur Definition von Lebensweise Assmann/Hahn 1980: 19f.; Müller/Weihrich 1991:  
122).  
Mit Blick auf die institutionelle Differenzierung der Gesellschaft und die intersektional  
geprägte Arbeitsteilung, welche die Lebensweise fundiert, wäre über Politik (bzw. Staat), Ökonomie  
und Kultur hinaus unbedingt auch der Bereich der persönlichen Beziehungen einzubeziehen.  
Dieser kann Gemeinschaft genannt werden und ist gekennzeichnet durch die primären Institutionen  
Partnerschaft, Elternschaft bzw. Kindschaft, Haushaltsgemeinschaft sowie durch die sekundären  
InstitutionenFreundschaft, Verwandtschaft, Nachbarschaft(vgl. Husi/MeierKressig2013:20f.). Auch  
die Kultur, insbesondere die Kulturindustrie (vgl. Horkheimer/Adorno 1971: 108–150), verdiente eine  
genauere Analyse. Was im Kampf um die kulturelle Hegemonie auf dem Spiel steht, wird besonders  
durch den Kultursektor mit seinen sinnstiftenden (Wissenschaft, Religion, Kunst, Unterhaltung) und  
sinnvermittelnden (Bildung, Medien) Systemen interpretiert.  
Der Begriff der imperialen Lebensweise müsste die prägendsten und folgenreichsten  
Handlungsmuster der genannten Gesellschaftssektoren – vor allem im Globalen Norden und  
immer mehr auch im Globalen Süden – umfassen. D.h. der Begriff müsste Regulierungsmuster  
(Staat), Interpretationsmuster (Kultur) sowie Sorgemuster (Gemeinschaft) einbeziehen, die  
hinaus gehen über Lieferungsmuster entlang der supply chains – entsprechend die Bezeichnung  
„Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“ (LkSG), das in Deutschland 2024 in Kraft trat und umwelt-  
und menschenrechtlich fundiert ist – und dahinter liegende Finanzierungsmuster (Wirtschaft).  
Diese fünf Handlungsmuster (vgl. zu diesem „Umweltpentagon“ Husi 2022: 303) bilden das  
je Besondere der erwähnten Gesellschaftssektoren Wirtschaft, Staat, Gemeinschaft und  
Kultur. In die Analyse der imperialen Lebensweise einzubeziehen wäre zudem der Hilfesektor –  
besonders Soziale Arbeit und Gesundheit –, da er einerseits zur regulationstheoretisch relevanten  
Stabilisierung der widersprüchlichen gesellschaftlichen Verfassung beiträgt, und ihm andererseits  
ein Veränderungspotenzial bei der sozial-ökologischen Transformation innewohnt (vgl. Husi 2024:  
103).  
Brand und Wissen (2017: 45) blicken auch auf den kulturellen Horizont von Werten und  
Normen:  
„Zugespitzt formuliert: Die Standards des ‚guten‘ und ‚richtigen‘ Lebens, das ja  
vielfach aus der imperialen Lebensweise besteht, werden im Alltag geprägt, auch  
wenn sie dabei Teil umfassender gesellschaftlicher Verhältnisse und insbesondere  
von materiellen und sozialen Infrastrukturen sind.“  
Mit den Verhältnissen haben die beiden Autoren Klassen-, Geschlechter- sowie rassisierte Verhält-  
nisse im Blick (vgl. ebd.: 46). Deren Zusammenhang lässt sich mit dem Begriff der intersektionalen  
Klassenverhältnisse (vgl. z.B. Rau 2025: 155) begreifen. „Die imperiale Lebensweise […] basiert auf  
Ungleichheit, Macht und Herrschaft, mitunter auf Gewalt“, so Brand und Wissen (2017: 45). Darauf  
weisen Brand und Wissen (2019: 14) auch mit der Wahl des Adjektivs „imperial“ hin, dass nämlich  
„die Gesellschaften des globalen Nordens systematisch und strukturell gewaltförmig auf ein Äuße-  
res zurückgreifen“. Die grundlegende Intention der Verfasser (vgl. auch 2011a: 24) ist dabei: „Das,  
was durch alltägliches Handeln normalisiert wird, soll in seiner Herrschaftsförmigkeit begreifbar  
werden, ohne dass daraus moralische Schuldzuweisungen und Appelle an die Handelnden resul-  
tieren.“ (Brand/Wissen 2019: 17)  
In Anspielung auf das bekannte Diktum Horkheimers (1939: 115) – „Wer aber vom  
Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“ –, kritisiert Altvater (1996:  
84) die Gepflogenheit, „von ökologischer Nachhaltigkeit zu sprechen und vom Kapitalismus zu  
schweigen“. Dessen wollen sich Brand und Wissen (2019: 18) ausdrücklich nicht schuldig machen.  
Sie sprechen von kennzeichnenden Spaltungslinien: „Auch wenn wir von der imperialen Lebens-  
weise im Singular sprechen, reproduziert sich diese entlang vielfältiger gesellschaftlicher  
Spaltungslinien – zwischen Ländern und Regionen, Stadt und Land, Klassen, Geschlechtern, race  
sowie zwischen Gesellschaft und Natur.“ (Brand/Wissen 2017: 61)  
Das legt nahe, die Eigenschaft ‚imperial‘ in Verbindung mit der Lebensweise als graduelle  
zu verstehen, und zwar im doppelten Sinne: Einerseits ist es die bezeichnende Lebensweise einer  
bestimmten Menge von Individuen; darauf bezieht sich die Aussage, sie breite sich aus, und  
zwar nicht nur im Globalen Norden, sondern auch in den Schwellenländern. Andererseits hängt  
die Realisierung dieser Lebensweise von der intersektional geprägten gesellschaftlichen Position  
ab, insbesondere vom Besitz der für die Lebensweise nötigen Kapitalien, die im nationalen wie  
internationalen Maßstab sehr ungleich verteilt sind. Demnach wäre von ‚imperial‘ und ‚imperialer‘  
zu sprechen – und ‚am imperialsten‘ verhielten sich die reichen Eliten des Globalen Nordens, hier  
im Besonderen der USA. Deren Lebensweise verursacht die größten Kosten für andere und anderes  
in Raum und Zeit, entsprechend tragen sie am meisten Verantwortung (vgl. Chancel/Piketty/Saez/  
Zucman2022:114–135;Khalfanetal.2023).BeruhtenfrüherdieungleichenTreibhausgasemissionen  
in erster Linie auf internationalen Ungleichheiten, so seit 2007 vor allem auf nationalen (vgl. Chancel  
et al. 2022: 126). Diese Tatsache spiegelt die Ausbreitung der Lebensweise wider. Insofern ist  
durchaus eine national verfasste, an sozial-ökologischer Gerechtigkeit orientierte Soziale Arbeit  
gefragt.  
5
Imperiale ErLebensweise  
Laut Brand und Wissen (2017) vollzieht sich Subjektivierung durch die imperiale Lebensweise:  
„Sie ist den Subjekten nicht äußerlich. Vielmehr bringt sie die Subjekte in ihrem Alltagsverstand  
hervor, normiert sie und macht sie gleichzeitig handlungsfähig.“ (Ebd.: 45) Es liegt nahe, diese  
alltäglichen Gedanken und Gefühle mit ihrem selektiven Aufmerksamkeitsfokus als ‚imperiale  
Erlebensweise‘ zu bezeichnen, die sich mit Hilfe von Abwehrmechanismen (vgl. Husi 2022: 303f.)  
schützt. Die Orientierung an Hegemonie ist aus der Sicht von Brand und Wissen (2017: 46) nicht  
erzwungen, sondern konsensuell und eine „Selbsttätigkeit“, die auch „alternative Wünsche“ nicht  
ausschließt: „Insofern beinhaltet jede Lebensweise immer eine widersprüchliche Gleichzeitigkeit  
von Unterwerfung und Aneignung.“ (Ebd.)  
Der Alltag sei von Gewohnheiten und Routinen gekennzeichnet, ebenso durch Habitus,  
das heißt durch „die von den Subjekten verinnerlichten sozialen Verhältnisse“ (ebd.: 49). Auch  
Bewusstsein und Gefühle seien relevant: „Wichtig für die Übernahme oder Ablehnung von  
Alltagspraxen sind zudem unmittelbare Wahrnehmungen, Affekte und Emotionen.“ (Ebd.: 48;  
Herv.i.O.) Bewusstsein kann mehr oder weniger ausgeprägt sein. Dazu merken die beiden Autoren  
an: „Nichtnachhaltigkeit ist ein ganz praktischer Sachverhalt, der in der Regel unbewusst gelebt  
wird.“ (Ebd.: 48) „Bürgerliche Kälte“ nannten Horkheimer und Adorno (1971: 93) einst die verbreitete  
Unaufmerksamkeit sowie Gedanken- und Gefühllosigkeit. Kohpeiß (2023) bringt sie mit „kolonialer  
Subjektivität“ in Verbindung. So begann Brand einmal einen Vortrag mit folgenden Worten: „Armut  
bekämpfen, Klima retten – und die Wetterprognose ist heiß und stürmisch. Gleichzeitig ist das  
soziale Klima eher kalt und geprägt von hoher Unsicherheit.“ (2023b: 17)  
Wenn allerdings undifferenziert behauptet wird, „dass es keine voluntaristische  
Entscheidung ist, die imperiale Lebensweise zu leben oder nicht“ (Brand/Preiser 2024: 128),  
und eine „unzulässige Individualisierung der Verantwortung“ (Brand 2022: 78) festgestellt wird,  
depotenziert dies die tatsächlich bestehenden, aber sozial gewiss sehr ungleich verteilten  
Entscheidungsmöglichkeiten und befreit vorschnell von lästiger Verantwortlichkeit. Zweifellos  
wird der Korridor wesentlich durch die Angebotsseite vorstrukturiert. Jedoch empfiehlt sich in  
der hyperkomplexen modernen Weltgesellschaft mit ihren unüberschaubaren Interdependenzen  
eine eindimensionale Responsibilisierung nicht (vgl. Henkel/Lüdtke/Buschmann/Hochmann 2018).  
Im Sinne des Umweltpentagon muss stattdessen von einer gemeinsamen Verantwortung der  
Finanzierenden, Liefernden, Regulierenden, Sorgenden und Interpretierenden ausgegangen werden  
– die bislang nicht nur von Markt- und Staats-, sondern auch Gemeinschafts- und Kulturversagen  
gekennzeichnet ist (vgl. Husi 2022: 303).  
Wichtig ist eine differenzierte multiple sozial-ökologische Responsibilisierung, bei der  
Verantwortlichkeiten bestimmt und tätige Verantwortungsübernahmen eingefordert werden. Nicht  
alle tragen unterschiedslos dieselbe Verantwortung, und zwar nicht nur für das – direkt oder indirekt –  
schädigende Tun, sondern auch für das Unterlassen von Hilfe, Ausgleich und Vorbeugung. Klassen,  
Milieus und Lebensbereiche sind differenziert zu adressieren und räumliche (internationale) wie  
zeitliche (intergenerationelle) Unterschiede dabei einzubeziehen. Noch besser wäre natürlich, es gar  
nicht so weit kommen zu lassen; anders gesagt: gar nichts zu verantworten zu haben. Umgekehrt  
leistet De-Responsibilisierung der, so könnte man sagen, Sozio-Prokrastination Vorschub: Dringend  
nötige sozial-ökologische Transformation lässt in der Folge auf sich warten – zum Nachteil von  
allen und allem. Die sozio-prokrastinative Kumulation setzt sich fort, Aufgeschobenes kommt die  
Aufschiebenden immer teurer zu stehen. Es liegt nahe, die auf unzählige Beteiligte aufgeteilte und  
insofern zersplitterte sozial-ökologische Verantwortung als ‚Zerantwortung‘ zu bezeichnen.  
Abbildung 2: Multiple sozial-ökologische Responsibilisierung (eigene Darstellung)  
Das Besondere der Konzeption der imperialen Lebensweise fassen die beiden Urheber so  
zusammen:  
„Das Spezifische an der von uns vorgeschlagenen Perspektive liegt demnach  
darin, dass sie die räumlich ausgreifende Reproduktion des Alltäglichen durch die  
strukturellen – restringierenden und ermöglichenden – Rahmenbedingungen, die  
wiederum alltäglich durch das Handeln der Menschen hergestellt werden, sichtbar  
macht.“ (Brand/Wissen 2017: 56).  
Das könnte ein Satz von Giddens sein, der im Literaturverzeichnis von Imperiale Lebensweise über-  
raschenderweise nicht aufgeführt wird, denn es geht um (Alltags-)Praxis und Struktur und die „Dua-  
lität von Struktur“ (vgl. Giddens 1988: 77–81) – mitsamt der eingangs erwähnten Dualität von Natur.  
6
Externalisierung und Exklusivierung in der kapitalistischen Gesellschaft  
Der Begriff der imperialen Lebensweise nach Brand und Wissen, so lässt sich bis dahin  
zusammenfassen, vereint polit-ökonomisch Produktion, Distribution und Konsumtion,  
strukturierungstheoretisch Struktur und Praxis, differenzierungstheoretisch Wirtschaft, Politik  
und Kultur, praxistheoretisch Diskurs, Praxis, Alltag und Routinen, raumtheoretisch den Globalen  
Norden und Süden, moraltheoretisch gutes und richtiges (bzw. „ökologisch und sozial gerechtes“;  
vgl. Brand/Wissen 2017: 61) Leben, ungleichheitstheoretisch Klasse, Geschlecht und Ethnie  
(bzw. race), machttheoretisch Macht, Herrschaft, Gewalt, Hegemonie, Unterwerfung sowie  
subjekttheoretischAlltagsverstandundWunsch. Dasistvielvermutlichzuviel. DerLebensstilbegriff  
der Individualisierungstheorie, die ihn mit Wahlfreiheit verknüpfe, wird zurückgewiesen, nicht aber  
jener von Bourdieu. Allerdings bezieht Bourdieu (vgl. 1998: 21) den Begriff auf Praktiken, und diese  
sind durch Kapitalien und Habitus sowie Felder(regeln) strukturiert. Damit sind hierarchische,  
institutionelle und kulturelle Differenzierungen, welche die Praktiken strukturieren, zugleich  
einbezogen.  
Es empfiehlt sich daher eine praxis- und strukturierungstheoretisch begründete Engführung  
des Begriffs der imperialen Lebensweise, zu der sich dann prägende – hierarchische, institutionelle,  
kulturelle – Strukturen präzise in Beziehung setzen lassen. Das heißt: Die vornehmlich kapitalistisch  
strukturierte hegemoniale Praxis des Globalen Nordens (und zunehmend des Globalen Südens) in  
verschiedenen Lebensbereichen gebärdet sich in der gegenwärtigen Form sozial wie ökologisch  
imperial und nutzt, reproduziert und schafft entsprechende gesellschaftliche Strukturen. Strukturen  
und Praxen spielen so zusammen in einer sozial-ökologisch imperialen kapitalistischen Gesellschaft,  
deren Wirtschaftssystem andere Lebensbereiche und die Natur dominiert und kommodifiziert (vgl.  
Brand/Wissen 2017: 52, 170, 172). Kapitalistische Normalität ist imperial. Aber diese Inwertsetzung  
(vgl. Görg 2016) bzw. Landnahme (vgl. Dörre 2013) erobert nicht alles und alle restlos, es bestehen  
durchaus Möglichkeiten dafür, nicht dermaßen regiert zu werden“ (Foucault 1992: 12).  
Zudem gilt es historisch zu differenzieren. Brand und Wissen (2017) unterscheiden vier  
Phasen des Kapitalismus. Nach dem Frühkapitalismus des 16. bis 18. Jahrhunderts und dem  
liberalen Kapitalismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts folgte erst im Fordismus zwischen den  
1950er und 1970er Jahren die „Verallgemeinerung der imperialen Lebensweise in den Zentren“  
(ebd.: 85) im „fordistischen Klassenkompromiss“ (ebd.: 86; 88) – das war gleichzeitig der Take-off  
der Klimakrise. In diesen Jahren öffnete sich indessen auch „ein historisches Fenster, in dem […] die  
imperiale Lebensweise hinterfragt wurde“ (ebd.: 95). Aber: „Dieses historische Fenster schloss sich  
jedoch wieder mit der sich durchsetzenden neoliberalen Krisenbearbeitung“ (ebd.: 97) in der letzten  
Phase. Diese ist gekennzeichnet von „einem neuen Kompromiss zwischen Eliten und Subalternen  
– und hier insbesondere den Mittelklassen“ (ebd.: 99). Dieser Befund ist für die ganze theoretische  
Konzeption sehr wichtig:  
„Die imperiale Lebensweise – so unsere zentrale Überlegung – ist eine Art  
Kompromiss zwischen den Interessen der Herrschenden und den Forderungen und  
Wünschen der Subalternen, wobei wichtige Voraussetzungen der Herstellung der  
Lebensbedingungen und die negativen Folgen teilweise externalisiert werden: Das  
ist die imperiale Dimension der Lebensweise.“ (Ebd.: 70)  
Die Grenze dieses Kompromisses markiert den Punkt des Abgehängt-Werdens und der Anfälligkeit  
für autoritäre politische Verführung.  
Die „fossile Gesellschaft“ (Welzer 2023: 119) bedient sich der Externalisierung und  
Exklusivierung (vgl. auch Brand/Wissen 2011b: 86):  
„Die imperiale Lebensweise des globalen Nordens beruht also, sozial-ökologisch  
gesehen, auf Exklusivität. Sie setzt voraus, dass nicht alle Menschen gleichermaßen  
auf die Ressourcen und [Treibhausgas-; G.H.]Senken der Erde zugreifen. Nur dann  
lassen sich ihre Kosten in Raum und Zeit externalisieren.“ (Brand/Wissen 2017: 122)  
Anders gesagt: Die Fernen und Künftigen bleiben außen vor. Das ist die Scheinlösung der sozial-  
ökologischen Widersprüche der gegenwärtigen kapitalistischen Gesellschaften. Die Ausbreitung  
der Lösungsstrategie verschärft die Unlösbarkeit der Krise. Der „fossile Klassenkompromiss“ (vgl.  
Schaupp 2021) fault. Eine „Krisenexternalisierung der imperialen Lebensweise“ (Brand/Wissen  
2017: 167) wird im Alltag praktiziert.  
Die imperiale Lebensweise lässt sich nicht verallgemeinern. Die schon weit fortgeschrittene  
VerbreitungauchimGlobalenSüdenbedeuteteine„VerallgemeinerungdesNichtverallgemeinerbaren“  
(ebd.: 19). Diese Zeitdiagnose ist jener von Stephan Lessenich in  
Neben uns die Sintflut (2016)  
verwandt. Die Externalisierungsgesellschaft ist „eine Gesellschaft, die permanent ihre negativen  
Voraussetzungen und Folgen unsichtbar machen muss“, beschreibt Brand (2023b: 21). „Der Begriff  
der imperialen Lebensweise (oder jener der ‚Externalisierungsgesellschaft‘ von Stephan Lessenich,  
2016) weist auf das Dilemma hin, dass viele Lohnabhängige im globalen Norden materiell im Zuge  
emanzipatorischer sozialökologischer Politik durchaus etwas zu verlieren haben“, räumen Brand  
und Wissen (2018: 111) ein, aber, fahren sie ermutigend fort, sie haben „im Umbau der Produktions-  
und Lebensweise hin zu einer solidarischen eben auch einiges zu gewinnen: mittelfristig bessere  
und stabilere Lebensbedingungen, mehr Selbstbestimmung und ein erfülltes Leben statt Fixierung  
auf Disziplin, Erwerbsarbeit und Konsumismus“ (ebd.). Die solidarische Lebensweise, so die  
Bezeichnung der vorgeschlagenen Alternative, wäre eine, „die auf der demokratischen Gestaltung  
der gesellschaftlichen Verhältnisse und der Naturverhältnisse beruht“ (Brand/Wissen 2017: 185).  
Das Vertrauen in diese Sichtweise ist allerdings in der Abstiegsgesellschaft (vgl.  
Nachtwey 2016) erst noch zu schaffen. Fragt sich wie, denn der Zusammenbruch des fossilen  
Klassenkompromisses treibt viele Lohnabhängige in die Arme des Rechtspopulismus, der sich  
zunehmend autoritär gebärdet, gegen den Ökologismus antritt, sich nicht klar gegenüber dem  
Rechtsextremismus abgrenzt und in Form des Trumpismus, insbesondere in Donald Trumps zweiter  
Amtsperiode seit 2025, auf der ganzen Welt für große Verwirrung und Spaltung sorgt.  
7
Nachspiel  
Sieben Jahre nach Imperiale Lebensweise lassen Brand und Wissen gleichsam ein Update folgen  
und nennen es Kapitalismus am Limit (2024) Dieses Buch ist ähnlich aufgebaut und wiederholt die  
zentralen Inhalte mit neuen Bezügen. Der imperiale Charakter der Lebensweise ergibt sich auch  
hier durch „die systemische Tendenz zur Externalisierung und Normalisierung sozial-ökologischer  
Kosten“ (Brand/Wissen 2024: 43). „Der globale Norden befindet sich also in einer epochalen  
und irreversiblen ‚Denormalisierung‘, die mit der großen Wirtschaftskrise Ende der Nuller-Jahre  
einsetzte.“ (Ebd.: 33) Angesichts dieser Krise werde auf Resilienz gesetzt, wobei sich Brand und  
Wissen von solchen Zugängen abgrenzen, die darauf abzielen „jene flexible Widerstandskraft zu  
stärken, die es Individuen, Gesellschaften oder Ökosystemen erlaub[t], Störungen zu absorbieren,  
ohne aus dem Takt zu geraten“ (ebd.). Einer solchen Sicht halten sie entgegen: „Aus einer kritischen,  
transformativen Perspektive […] kommt es dagegen darauf an, das scheinbar Unvermeidliche in  
seinen gesellschaftlichen Ursachen zu begreifen und damit in seiner Verbindung mit der Normalität.  
[…] Das Problem liegt also in eben jener Normalität.“ (Ebd.: 34; Herv.i.O.) Die „Sicherung dieser  
monströsen Normalität“ (ebd.: 36) verlängert bloß die Krise. So wird die dem Imperialismus  
„innewohnende Gewalt in unzähligen Akten des Produzierens und Konsumierens zum Verschwinden  
gebracht und gleichsam normalisiert“ (ebd.: 40). Die beiden Verfasser kommentieren am Beispiel  
von Lützerath Deals von Politik und Wirtschaft, hier mit dem Energiekonzern RWE, sehr kritisch und  
ziehen daraus Lehren (vgl. ebd.: 201–208): „Deshalb brauchen wir radikale soziale Bewegungen.“  
(Ebd.:206)IndiesenstößtdasKonzeptderimperialenLebensweiseauchaufResonanz(exemplarisch  
das I.L.A. Kollektiv).  
Abbildung 3: Das Konzept der imperialen Lebensweise (I.L.A. Kollektiv 2019: 8)  
Soziale Bewegungen leben Alternativen vor, stören die Normalität, erzeugen Legitimationsdruck,  
responsibilisieren und stellen politische Forderungen. Grüne Soziale Arbeit orientiert sich  
transdisziplinär wie interdisziplinär.  
8
Schlussfolgerungen für die Grüne Soziale Arbeit  
Das richtige Verständnis der gesellschaftlichen Naturverhältnisse und der imperialen Lebensweise  
ist für die Grüne Soziale Arbeit zentral, denn: ohne stimmige Theorie, ohne sorgfältig ausgewählte  
und bestimmte – sowie aufeinander abgestimmte – Grundbegriffe keine stimmige Praxis. Theorie  
klärt Sinn, auf den Praxis angewiesen ist. Die Grüne Soziale Arbeit lässt sich mit Hilfe der Wiener  
Politischen Ökologie, mit der sie einen kritisch-reflexiven Geist teilt, weiterentwickeln, allerdings  
scheinen, wie beschrieben, einige Korrekturen und Ergänzungen angezeigt. Von der beschränkten  
Einflusskraft sozial-ökologischer Theorien auf die Nicht-Notwendigkeit genauer Begriffsbestimmung  
zu schließen, so Brand (2021: 218) einmal beiläufig, ist ein Fehlschluss.  
Die Grüne Soziale Arbeit wie die Konzeption der imperialen Lebensweise richten ihre  
Aufmerksamkeit auf Praktiken, die für die Umwelt schädliche Folgen haben, die ihrerseits soziale  
und kulturelle Folgeprobleme – besonders für benachteiligte Bevölkerungsgruppen – nach sich  
ziehen, sowie auf Strukturen, die solche Praktiken wahrscheinlich machen. Dabei geht es um direkt  
schädliche wie diese unterstützende Praktiken (vgl. Husi 2022: 305). Solche Praktiken umfassen das  
Handeln und das Erleben (ErLebensweise). Ein klares Erklärungsmodell erleichtert Sozialer Arbeit  
bei ihrer Handlungsplanung Ursachen- statt Symptombekämpfung und weckt die Aufmerksamkeit  
für Prävention. Vor allem eine genaue Vorstellung davon, wie Struktur Praxis strukturiert und Praxis  
Struktur (re)produziert, ist erforderlich. Dieser differenzierte Zusammenhang von Struktur und Praxis  
ist als Totalität zu begreifen. Der Begriff der imperialen Lebensweise lässt dabei einen wichtigen  
Ansatzpunkt sozialberuflicher Praxis erkennen. „Praktiken verändern!“ lautet der Imperativ –  
imperiale Praktiken, in allen Lebensbereichen. Und infolgedessen: „Strukturen verändern!“ Eine  
Veränderung der im Globalen Norden weit verbreiteten und auch im Globalen Süden in den oberen  
und mittleren Schichten sich ausbreitenden Praktiken sowie der sie prägenden Strukturen muss ein  
zentrales Ziel der Grünen Sozialen Arbeit sein. Zumindest wenn sie nicht in wenigen Jahrzehnten  
von der von ihr erwarteten Problembearbeitung völlig überfordert sein will und infolgedessen ihren  
kritisch-reflexiven Geist zu vergessen droht.  
Abbildung 4: Die imperiale ErLebensweise und ihre Strukturierung (eigene Darstellung)  
Mit einem Zitat des zweiten Hauptexponenten der Wiener Politischen Ökologie soll die vorliegende  
Integration des Konzepts der imperialen Lebensweise in die theoretische Rahmung der Grünen  
Sozialen Arbeit abgeschlossen werden. Als hätte Brand an die (Grüne) Soziale Arbeit gedacht,  
formuliert er eine für diese wichtige Erkenntnis: „Eine solidarische Produktions- und Lebensweise  
braucht nicht nur die Ermöglichung des guten Lebens für alle im Sinne von Mindeststandards.  
Sie benötigt auch Obergrenzen“ (2023b: 26). Eben noch befand sich die „Erde jenseits von sechs  
von neun planetaren Grenzen“ (Richardson et al. 2023; Übers. G.H.), in diesem Jahr wurde auch  
eine siebte Grenze überschritten (vgl. Kitzmann/Caesar/Sakschewski/Rockström 2025), und  
die Zukunftsszenarien lassen nichts Gutes erhoffen (vgl. Vuuren et al. 2025)! Das Elf-Punkte-  
Programm der Grünen Sozialen Arbeit (vgl. Husi 2022: 307) geht nicht darin auf, mit konsistentem  
Veränderungshandeln der imperialen ErLebensweise Einhalt zu gebieten, aber diese Aufgabe ist  
angesichts der Klimakrise tatsächlich eine der dringlichsten. Zu zeigen ist: Es geht auch anders.  
Literatur  
Altvater, Elmar (1996): Der Traum vom Umweltraum. Zur Studie des Wuppertal Instituts über ein  
zukunftsfähiges Deutschland. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 7(1), S. 82–91.  
Assmann, Georg/Hahn, Toni (1980): Sozialistische Lebensweise, Lebensbedingungen und  
Lebenstätigkeit. Theoretische Probleme ihrer Erforschung. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie,  
28(1), S. 19–25.  
Bauriedl, Sybille (Hg.) (2016): Wörterbuch Klimadebatte. Bielefeld: Transcript.  
Bourdieu, Pierre (1998): Praktische Vernunft. Zur Theorie des Handelns. Frankfurt am Main:  
Suhrkamp.  
Brand, Ulrich (2021): Ein kritisches Transformationsverständnis zur Überwindung der vagen Ansätze  
zu Nachhaltigkeit und Transformation. In: Leviathan, 49(2), S. 215–223.  
Brand, Ulrich (2022): Solidarisch produzieren und leben. Kultur kann imperiale Denkmuster  
aufbrechen. In: Jahrbuch für Kulturpolitik, Bd. 18, S. 77–84.  
Brand, Ulrich (2023a): Imperiale Lebensweise. In: Görg, Christoph/Madner, Verena/Muhar, Andreas/  
Novy, Andreas/Posch, Alfred/Steininger, Karl W./Aigner, Ernest (Hg.): APCC Special Report:  
Strukturen für ein klimafreundliches Leben. Berlin: Springer Spektrum, S. 696–698.  
Brand, Ulrich (2023b): Ökologie ist keine Luxusfrage. Klimakrise und soziale Ungleichheit gehen  
uns alle an. In: Die Armutskonferenz (Hg.): Es brennt. Armut bekämpfen, Klima retten. Norderstedt:  
Books on Demand, S. 17–29.  
Brand, Ulrich (2024): Wider die strukturelle Sorglosigkeit des Kapitalismus. Sozial-ökologische  
Transformationsperspektiven. In: Atzmüller, Roland/Binner, Kristina/Décieux, Fabienne/Deindl,  
Raphael/Grubner, Johanna/Kreissl, Katharina (Hg.): Gesellschaft in Transformation: Sorge, Kämpfe  
und Kapitalismus. Weinheim/Basel: Beltz Juventa, S. 45–54.  
Brand, Ulrich/Görg, Christoph (2003): Postfordistische Naturverhältnisse. Konflikte um genetische  
Ressourcen und die Internationalisierung des Staates. Münster: Westfälisches Dampfboot.  
Brand, Ulrich/Görg, Christoph (2022): Gesellschaftliche Naturverhältnisse. In: Gottschlich, Daniela/  
Hackfort, Sarah/Schmitt, Tobias/Winterfeld, Uta von (Hg.): Handbuch Politische Ökologie. Theorien,  
Konflikte, Begriffe, Methoden. Bielefeld: Transcript, S. 37–50.  
Brand, Ulrich/Görg, Christoph/Hirsch, Joachim/Wissen, Markus (2008): Conflicts in Environmental  
Regulation and the Internationalization of the State. Contested Terrains. London/New York:  
Routledge.  
Brand, Ulrich/Preiser, Anna (2024): Umkämpfte Zukunft in Anbetracht der Klimakrise. Politische  
Bildung über und gegen die Imperiale Lebensweise? In: Chehata, Yasmine/Eis, Andreas/Lösch,  
Bettina/Schäfer, Stefan/Schmitt, Sophie/Thimmel, Andreas/Trumann, Jana/Wohnig, Alexander  
(Hg.): Handbuch kritische politische Bildung. Frankfurt a. M.: Wochenschau, S. 124–132.  
Brand, Ulrich/Wissen, Markus (2011a): Die Regulation der ökologischen Krise. Theorie und  
Empirie der Transformation gesellschaftlicher Naturverhältnisse. In: Österreichische Zeitschrift für  
Soziologie, 36(2), S. 12–34.  
Brand, Ulrich/Wissen, Markus (2011b): Sozial-ökologische Krise und imperiale Lebensweise. Zu  
Krise und Kontinuität kapitalistischer Naturverhältnisse. In: Demirović, Alex/Dück, Julia/Becker,  
Florian/Bader, Pauline (Hg.): VielfachKrise. Im finanzmarktdominierten Kapitalismus. Hamburg:  
VSA, S. 79–94.  
Brand, Ulrich/Wissen, Markus (2017): Imperiale Lebensweise. Zur Ausbeutung von Mensch und  
Natur im globalen Kapitalismus. München: oekom.  
Brand, Ulrich/Wissen, Markus (2018): „Nichts zu verlieren als ihre Ketten?“ Neue Klassenpolitik und  
imperiale Lebensweise. In: LuXemburg, 1, S. 104–111.  
Brand, Ulrich/Wissen, Markus (2019): Gesellschaftsanalyse im globalen Kapitalismus. „Imperiale  
Lebensweise“ als Forschungsprogramm. In: Book, Carina/Huke, Nikolai/Klauke, Sebastian/Tietje,  
Olaf (Hg.): Alltägliche Grenzziehungen. Das Konzept der „imperialen Lebensweise“, Externalisierung  
und exklusive Solidarität. Münster: Westfälisches Dampfboot, S. 13–26.  
Brand, Ulrich/Wissen, Markus (2022): Imperiale Lebensweise. In: Gottschlich, Daniela/Hackfort,  
Sarah/Schmitt, Tobias/Winterfeld, Uta von (Hg.): Handbuch Politische Ökologie. Theorien, Konflikte,  
Begriffe, Methoden. Bielefeld: Transcript, S. 393–398.  
Brand, Ulrich/Wissen, Markus (2024): Kapitalismus am Limit. Öko-imperiale Spannungen,  
umkämpfte Krisenpolitik und solidarische Perspektiven. München: oekom.  
Chancel, Lucas/Piketty, Thomas/Saez, Emmanuel/Zucman, Gabriel (2022): World Inequality Report  
2022. World Inequality Lab.  
Dörre, Klaus (2013): Landnahme. Triebkräfte, Wirkungen und Grenzen kapitalistischer  
Wachstumsdynamik. In: Backhouse, Maria/Gerlach, Olaf/Kalmring, Stefan/Nowak, Andreas (Hg.):  
Die globale Einhegung – Krise, ursprüngliche Akkumulation und Landnahmen im Kapitalismus.  
Münster: Westfälisches Dampfboot, S. 112–140.  
Dörre, Klaus (2019): Imperiale Lebensweise – eine hoffentlich konstruktive Kritik. In: Book, Carina/  
Huke, Nikolai/Klauke, Sebastian/Tietje, Olaf (Hg.): Alltägliche Grenzziehungen. Das Konzept der  
„imperialen Lebensweise“, Externalisierung und exklusive Solidarität. Münster: Westfälisches  
Dampfboot, S. 242–264.  
Foucault, Michel (1992): Was ist Kritik? Berlin: Merve.  
Giddens, Anthony (1988): Die Konstitution der Gesellschaft. Grundzüge einer Theorie der  
Strukturierung. Frankfurt am Main: Campus.  
Görg, Christoph (1998): Gestaltung als Strukturproblem. Zu einer Soziologie gesellschaftlicher  
Naturverhältnisse. In: Brand, Karl-Werner (Hg.): Soziologie und Natur. Theoretische Perspektiven.  
Opladen: Leske + Budrich, S. 53–74.  
Görg, Christoph (2004): Ökologischer Imperialismus. Ressourcenkonflikte und ökologische  
Abhängigkeiten in der neoliberalen Globalisierung. In: Widerspruch. Beiträge zu sozialistischer  
Politik, 24(47), S. 95–107.  
Görg,Christoph(2016):InwertsetzungvonNatur.In:Bauriedl,Sybille(Hg.):WörterbuchKlimadebatte.  
Bielefeld: Transcript, S. 109–115.  
Görg, Christoph/Brand, Ulrich (2023): Gesellschaftliche Naturverhältnisse. In: Haug, Wolfgang  
Fritz/Haug, Frigga/Jehle, Peter/Küttler, Wolfgang/Walkenhorst, Oliver (Hg.): Historisch-kritisches  
Wörterbuch des Marxismus, Bd. 9 II. Hamburg: Argument, S. 2258–2276.  
Henkel, Anna/Lüdtke, Nico/Buschmann, Nikolaus/Hochmann, Lars (Hg.) (2018): Reflexive  
Responsibilisierung. Verantwortung für nachhaltige Entwicklung. Bielefeld: Transcript.  
Horkheimer, Max (1939): Die Juden und Europa. In: Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. 8, S. 115–  
137.  
Horkheimer, Max/Adorno, Theodor W. (1971): Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente.  
Frankfurt am Main: Fischer.  
Husi, Gregor (2022): Grüne Soziale Arbeit – eine sozialtheoretische Fundierung. In: Soziale Arbeit,  
71, August/September, S. 300–309.  
Husi, Gregor (2024): Frankfurter Soziale Ökologie, gesellschaftliche Naturverhältnisse und Grüne  
Soziale Arbeit. In: soziales_kapital, Bd. 29, Dezember, S. 87–108.  
Husi, Gregor (2025): Soziale und Politische Ökologie aus Wien: Ihre Bedeutung für die Grüne Soziale  
Arbeit. In: soziales_kapital, Bd. 30, Juni, S. 91–110.  
Husi, Gregor/Meier Kressig, Marcel (2013): Wandel der Lebensformen. In: Riedi, Anna Maria/  
Zwilling, Michael/Meier Kressig, Marcel/Benz Bartoletta, Petra/Aebi Zindel, Doris (Hg.): Handbuch  
Sozialwesen Schweiz. Bern: Haupt, S. 19–34.  
I.L.A. Kollektiv (Hg.) (2019): Das Gute Leben für Alle. Wege in die solidarische Lebensweise.  
München: oekom.  
Khalfan, Ashfaq/Nilsson, Astrid/Aguilar, Lewis Carlos/Persson, Jacqueline/Lawson, Max/Dabi,  
Nafkote/Jayoussi, Safa/Acharya, Sunil (2023): Climate Equality: A Planet for the 99%. Oxford:  
Oxfam.  
Kitzmann, Niklas/Caesar, Levke/Sakschewski, Boris/Rockström, Johan (Hg.) (2025): Planetary  
Health Check 2025. A Scientific Assessment of the State of the Planet. Potsdam: Potsdam-Institut  
für Klimafolgenforschung.  
Köhler, Bettina/Wissen, Markus (2010): Gesellschaftliche Naturverhältnisse. Ein kritischer  
theoretischer Zugang zur ökologischen Krise. In: Lösch, Bettina/Thimmel, Andreas (Hg.): Kritische  
politische Bildung. Ein Handbuch. Schwalbach/Ts.: Wochenschau, S. 217–227.  
Kohpeiß, Henrike (2023): Bürgerliche Kälte. Affekt und koloniale Subjektivität. Frankfurt am Main/  
New York: Campus.  
Lessenich, Stephan (2016): Neben uns die Sintflut. Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis.  
Berlin: Hanser.  
Lipietz, Alain (1985): Akkumulation, Krisen und Auswege aus der Krise: Einige methodische  
Überlegungen zum Begriff ‚Regulation‘. In: PROKLA, 15(58), S. 109–137.  
Müller, Hans-Peter/Weihrich, Margit (1991): Lebensweise und Lebensstil. Zur Soziologie moderner  
Lebensführung. In: Vetter, Hans-Rolf (Hg.): Muster moderner Lebensführung. Ansätze und  
Perspektiven. München: DJI Deutsches Jugendinstitut, S. 89–129.  
Nachtwey, Oliver (2016): Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne.  
Berlin: Suhrkamp.  
Rau, Alexandra (2025): Klasse, Klassismus und Klimagerechtigkeit. In: Wassermann, Dirk/  
Zimmermann, Okka/Rieger, Jens/Stocker, Stephanie/Sen, Katrin/Staats, Martin/Burschel, Maria  
(Hg.): Handbuch Soziale Arbeit, Nachhaltigkeit und Transformation. Weinheim/Basel: Beltz/Juventa,  
S. 142–157.  
Richardson, Katherine/Steffen, Will/Lucht, Wolfgang Lucht/Bendtsen, Jorgen/Cornell, Sarah E.  
Cornell/Donges, Jonathan F./Druke, Markus/Fetzer, Ingo/Bala, Govindasamy Bala/Bloh, Werner  
von/Feulner, Georg/Fiedler, Stephanie/Gerten, Dieter/Gleeson, Tom/Hofmann, Matthias/Huiskamp,  
Willem/Kummu, Matti/Mohan, Chinchu/Nogues-Bravo, David/Petri, Stefan Petri/Porkka, Miina/  
Rahmstorf, Stefan/Schaphoff, Sibyll/Thonicke, Kirsten/Tobian, Arne/Virkki, Vili/Wang-Erlandsson,  
Lan/Weber, Lisa/Rockstrom, Johan (2023): Earth beyond six of nine planetary boundaries. In:  
Science Advances, 9(37). DOI: https://doi.org/10.1126/sciadv.adh2458  
Schaupp, Simon (2021): Das Ende des fossilen Klassenkompromisses: Die Gelbwestenbewegung  
als ökologischer Konflikt des „Hinterlands“. In: PROKLA, 51(204), S. 435–453.  
Schmidt, Marcel (2021): Eine theoretische Orientierung für die Soziale Arbeit in Zeiten des  
Klimawandels. Von der ökosozialen zur sozial-ökologischen Transformation. Opladen/Berlin/  
Toronto: Barbara Budrich.  
Vuuren, Detlef P. Van/Doelman, Jonathan C./Schmid, Isabela Tagomori/Beusen, Arthur H. W./  
Cornell, Sarah E./Röckstrom, Johann/Schipper, Aafke M./Stehfest, Elke/Ambrosio, Geanderson/  
van den Berg, Maarten/Bouwman, Lex/Daioglou, Vassilis/Harmsen, Mathijs/Lucas, Paul/van der  
Wijst, Kaj-Ivar/van Zeist, Willem-Jan (2025). Exploring pathways for world development within  
planetary boundaries. In: Nature, Nr. 641, S. 910–916. DOI: https://doi.org/10.1038/s41586-025-  
Welzer, Harald (2023): Die nachhaltige Gesellschaft. Eine Konkrete Utopie. In: Roters, Wolfgang/  
Gräf, Horst/Wollmann, Hellmut (Hg.): Zukunft denken und verantworten. Herausforderungen für  
Politik, Wissenschaft und Gesellschaft im 21. Jahrhundert. Festschrift für Christoph Zöpel zum 80.  
Geburtstag. 2., erw. Aufl. Wiesbaden: Springer VS, S. 113–121.  
Über den Autor  
Prof. Dr. Gregor Husi  
Ist Soziologe und kam 1999 nach einem dreivierteljährigen Forschungsaufenthalt bei Pierre Bourdieu  
in Paris an die Hochschule Luzern. Seine gegenwärtigen Themenschwerpunkte sind Grüne Soziale  
Arbeit, soziale Kohäsion, Sozialtheorien und Professionalisierung.