Lena Dege-Barron. Windenergieanlagen im süd-mexikanischen Isthmus von Tehuantepec. Lokale Auswirkungen auf indigene Kinder
31. Ausgabe, 2025
Geschlechtergerechtigkeit
Windenergieanlagen im
südmexikanischen Isthmus von Tehuantepec.
Lokale Auswirkungen auf indigene Kinder und Jugendliche
Lena Dege-Barron
Zusammenfassung
Die vorliegende Publikation untersucht die sozial-ökologischen Auswirkungen des Ausbaus
überwiegend europäischer Windenergieanlagen im Isthmus von Tehuantepec (Südmexiko) auf
indigene Kinder und Jugendliche. Im Zentrum stehen dabei Arbeitsperspektiven, Bildungschancen
und kulturelle Praktiken. Methodisch kombiniert die Studie qualitative Leitfadeninterviews mit der
generativen Bildarbeit nach Brandner, um die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen aktiv
einzubeziehen. Analytisch stützt sie sich auf das Konzept der Energiegerechtigkeit, theoretisch auf
Dominellis Green Social Work und die Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession. Die Ergebnisse
verdeutlichen, dass Kinderrechte, insbesondere das Recht auf Bildung, Entwicklung und kulturelle
Identität, durch die Windenergieprojekte beeinträchtigt werden können. Gleichzeitig eröffnen sich
begrenzte neue Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, die jedoch oft prekär und mit strukturellen
Hürden verbunden sind. Die Forschung unterstreicht die Bedeutung von partizipativen Prozessen
und von der Einbeziehung lokaler Akteur*innen für eine sozial-ökologisch gerechte Energiewende.
Für die Soziale Arbeit liefert sie die wichtige Ableitung, dass Menschen- und Kinderrechte im
Kontext globaler Transformationsprozesse konsequent gesichert und Kinder als aktive Akteur*innen
in Fragen der Gerechtigkeit, Teilhabe und nachhaltigen Entwicklung berücksichtigt werden müssen.
Schlagworte: Windenergie, Energiegerechtigkeit, indigene Kinder und Jugendliche, sozial-
ökologische Auswirkungen, partizipative Forschung, Kinderrechte, Green Social Work
Abstract
The present publication examines the socio-ecological impacts of the expansion of predominantly
European wind energy projects in the Isthmus of Tehuantepec (southern Mexico) on Indigenous
children and youth. The study focuses on work opportunities, educational prospects, and cultural
practices. Methodologically, it combines qualitative semi-structured interviews with generative
image work following Brandner in order to actively include the perspectives of children and young
people. Analytically, it draws on the concept of energy justice, and theoretically on Dominelli’s
Green Social Work and the understanding of social work as a human rights profession. The findings
show that wind energy projects have the potential to impact children’s rights, particularly the
rights to education, development, and cultural identity. At the same time, there is a limitation of
progressive prospects in the domains of education and employment, since such prospects tend to
be insecure and encumbered by systemic impediments. The findings highlight the importance of
participatory processes and the inclusion of local knowledge for achieving a socially and ecologically
just energy transition. For social work, the study provides an important conclusion, namely that
human and children’s rights must be safeguarded in the context of global transformation processes.
Furthermore, it is imperative to recognize children as active agents in matters of justice, participation
and sustainable development.
Keywords: wind energy, energy justice, indigenous children and adolescents, socio-ecological
impacts, participatory research, children’s rights, green social work
1
Hintergrund und Problemstellung
Themen rund um die Klimakrise und Nachhaltigkeit gewinnen weltweit an Bedeutung: Gesellschaft,
Medien und Politik befassen sich intensiv mit Umwelt- und Energiefragen (vgl. Brand/Wissen
2017). Angestrebt wird eine klimaneutrale Energiewende bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum
(Green Growth), beispielsweise im „European Green Deal“ (vgl. Europäische Kommission 2022).
Transnationale Unternehmen investieren hierfür verstärkt in erneuerbare Energien, insbesondere im
Globalen Süden (vgl. Dietz 2022). Im wissenschaftlichen Diskurs wird zunehmend kritisiert, dass
die aktuell angedachte Energiewende primär auf „grünes Wachstum“ abzielt. Dies basiert auf der
Annahme, dass wirtschaftliches Wachstum ökologisch verträglich ist und berücksichtigt keine
Wohlstandseinbußen (vgl. Fatheuer/Fuhr/Unmüßig 2015: 53f.). Diese Vorstellung eines ‚ökologisch
nachhaltigen Wachstums‘ scheint illusionär. Deshalb gehen Forscher*innen davon aus, dass es
sich hierbei nicht um einen tiefgreifenden Wandel, sondern vielmehr um eine Energieakkumulation
handelt: Es wird insgesamt mehr Energie konsumiert, lediglich aus unterschiedlichen Quellen (vgl.
Fouquet 2016: 6f.).
Eine international bedeutende Region bezüglich der Energiewende ist der Isthmus von
Tehuantepec (Oaxaca, Südmexiko), eine der windreichsten Zonen der Welt (vgl. Lehmann 2019:
5). Seit 2003 wurden im Norden der Region 21 Windparks mit etwa 2000 Windrädern errichtet,
überwiegend von europäischen Firmen – während die Energiepreise für die lokale Bevölkerung
stiegen (vgl. Dunlap 2019: 3; Lehmann 2019: 2). Oaxaca ist zugleich der Bundesstaat mit dem
höchsten Anteil indigener Bevölkerung (34%) (vgl. Zárate-Toledo/Patiño/Fraga 2019: 44).i Teile der
Gemeinden leisten Widerstand gegen die Errichtung von (Mega-)Windparks in ihren Territorien. Sie
berichten von mangelnder Mitwirkung bei Planung und Bau, obwohl ihnen laut der UN-Deklarationii
über die Rechte indigener Völker und der Konvention der International Labour Organization (ILO)
169iii eine ganze Reihe von politischen Rechten zusteht, vor allem das Konsultationsrecht (vgl.
Lehmann 2019: 98; Ramirez/Böhm 2021: 10). Zugleich berichten Betroffene von sozialökologischen
Folgen des großflächigen und intensiven Windenergieausbaus, darunter Konflikte wegen fehlender
Information, prekäre Arbeitsbedingungen, Landverlust sowie Überschwemmungen durch tiefe
Fundamente und zunehmende Trockenheit mit Folgen für die Landwirtschaft (vgl. Dunlap 2019:
59–62; Lehmann 2019: 142f.).
Das Thema des rasant wachsenden Aufbaus von erneuerbarer Energiegewinnung ist nicht
nur im Isthmus von Tehuantepec von hoher Wichtigkeit und Aktualität. Beispielsweise wehrt sich
die lokale Bevölkerung aktuell unter anderem auch in Brasilien (vgl. Caramel 2022; Simas/Pacca
2014), Südafrika (vgl. Pegels 2010) oder Indien (vgl. Lakhanpal 2019) gegen Windenergieprojekte.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) weist im „Children’s Climate Risk
Index“ (CCRI) darauf hin, dass Kinder und Jugendliche weltweit besonders stark von den Folgen
sozialökologischer Veränderungen betroffen sind (vgl. UNICEF 2021: 4). Vor diesem Hintergrund
zielt die vorliegende Publikation darauf ab, die Auswirkungen des Windenergieausbaus im
Isthmus auf diese Gruppe zu untersuchen. Während die sozialökologische Folgen und Konflikte
in zahlreichen Studien aufgearbeitet wurden, ist die spezifische Situation indigener Kinder und
Jugendlicher bislang kaum empirisch adressiert worden. Dieser Leerstelle widmete sich ein Projekt,
das im Folgenden vorgestellt wird. Zunächst wird dessen theoretisches Grundkonzept erläutert
und anschließend der empirische Zugang der Forschung dargelegt. In einem letzten Schritt werden
ausgewählte Forschungsergebnisse präsentiert.
2
Energiegerechtigkeit im Kontext Sozialer Arbeit
Die lokalen Auswirkungen des Ausbaus von Windenergieanlagen im Isthmus von Tehuantepec
auf indigene Kinder und Jugendliche werden mit Bezug auf das Konzept der Umweltgerechtigkeit
(environmental justice) analysiert. Dieses Konzept verknüpft Fragen nach Umweltrisiken mit jenen
nach sozialer Gerechtigkeit. Franziska Müller, Johanna Tunn und Tobias Kalt (2022: 1f.) differenzieren
dabei zwischen Energie-, Klima- und Wassergerechtigkeit. Während Klimagerechtigkeit vor allem
globale Verantwortlichkeiten für und ungleiche Betroffenheiten von der Klimakrise adressiert,
fokussiert die Energiegerechtigkeit auf die Verteilung von Nutzen, Lasten und Entscheidungsmacht
im Zuge der Energiewende (vgl. ebd. 2022: 4f.).
Diskurse um Klimagerechtigkeit gewinnen in der Sozialen Arbeit zunehmend an Bedeutung.
Praxisbeispiele zeigen, wie soziale Gerechtigkeit und die Bearbeitung ökologischer Risiken
sozialarbeiterisch verbunden werden. Das Forschungsprojekt „Betroffen von der Klimakrise“
der Volkshilfe Österreich zeigt beispielsweise, wie Beteiligungs- und Empowerment-Formate mit
armutserfahrenen Menschen zur Entwicklung einer sozial-ökologischen Sozialen Arbeit beitragen
können (vgl. Chahrour/Kerle/Larcher/Lichtenberger 2024). Eine weitere Initiative, die soziale
Gerechtigkeit und Klimarisiken gemeinsam adressiert, ist das Projekt „Klimasoziales Linz“ (2023–
2025) (vgl. Stadt Linz 2023). Auch die Arbeiterkammer Wien thematisiert mit ihrer Veranstaltung „Auf
dem Weg zum Klimasozialstaat“ die Notwendigkeit, ökologische und sozialpolitische Strategien
zu verknüpfen, um besonders gefährdete Gruppen zu schützen (vgl. AK Wien 2025). Diese
Entwicklungen verdeutlichen, dass sich die Soziale Arbeit stärker mit den Verflechtungen zwischen
sozialen und ökologischen Krisen befasst und die Situation armutsbetroffener oder marginalisierter
Gruppen im Kontext der Klimakrise thematisiert. Allerdings konzentrieren sich die genannten
Initiativen in erster Linie auf Klimagerechtigkeit, während Energiegerechtigkeit – als zentrales
Teilkonzept der Umweltgerechtigkeit – bislang weniger explizit in sozialarbeitswissenschaftlichen
Kontexten aufgegriffen wird. Gerade aus globaler Perspektive zeigt sich, dass auch die vermeintlich
„grüne“ Energiewende häufig mit ungleichen Kostenverteilungen und Formen sozialökologischer
Ungerechtigkeit verbunden ist, insbesondere im Globalen Süden (vgl. Dunlap 2019; Lehmann 2019).
Die vorliegende Forschung verbindet Fragen nach Energiegerechtigkeit mit Sozialer Arbeit
und untersucht den Windenergieausbau im Isthmus von Tehuantepec. Angeknüpft wird dabei an
Lena Dominellis Konzept der Green Social Work (2012), das eine sozialökologische Praxis fordert, in
der ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte untrennbar miteinander
verbunden sind. Im Sinne einer Green Social Work fungiert die Soziale Arbeit als aktive Akteurin
im Kampf gegen Umweltzerstörung, soziale Exklusion und wachsende globale Ungleichheiten.
Ihre ethische Grundlage ist die Parteilichkeit mit „marginalized, disempowered people“ (Dominelli
2012: 193) und die Verpflichtung, gemeinsam mit betroffenen Gemeinschaften gerechte und
ökologisch tragfähige Lebensweisen zu entwickeln. In der deutschsprachigen Diskussion wird
dieser Ansatz durch das Konzept der Grünen Sozialen Arbeit weitergeführt (vgl. Husi 2024). Grüne
Soziale Arbeit versteht ökologische Krisen nicht nur als Umweltprobleme, sondern als Ausdruck
sozialer und ökonomischer Machtverhältnisse, die ein reflexives und handlungsorientiertes
Transformationsverständnis erfordern. Damit bietet die Grüne Soziale Arbeit eine theoretische
Grundlage, um globale Energieprozesse als Teil sozialer Gerechtigkeitsfragen zu verstehen und
Verantwortung über nationale Grenzen hinaus zu denken.
AusderPerspektivederSozialenArbeitistdieAuseinandersetzungmitdiesenFragennichtnur
ein politisch-ethisches, sondern auch ein professionelles Anliegen. Als Menschenrechtsprofession
(vgl. Staub-Bernasconi 2018) trägt Soziale Arbeit die Verantwortung, Menschenrechte zu
wahren und auf die Verletzung grundlegender Rechte aufmerksam zu machen. Das Konzept
der Energiegerechtigkeit bietet dabei einen analytischen Rahmen, um zu erfassen, wie globale
ökologische Transformationsprozesse Rechte von Kindern und Jugendlichen beeinflussen, etwa
in den Bereichen Bildung, Arbeit und Kultur. Im folgenden Kapitel wird der empirische Zugang der
Forschung vorgestellt, um darauf aufbauend deren Ergebnisse zu analysieren und die Relevanz für
eine sozial-ökologisch gerechtere Praxis in Energiewendevorhaben aufzuzeigen.
3
Empirischer Zugang
Der empirische Teil der Arbeit widmete sich der folgenden Forschungsfrage: Welche lokalen
Auswirkungen hat die Etablierung der Windenergieanlagen im Isthmus von Tehuantepec auf
indigene Kinder und Jugendliche aus Sicht der Menschen vor Ort? Zur Beantwortung dieser
Frage wurde die qualitative Sozialforschung als Methode gewählt. Sie kann auch als „methodisch
kontrolliertes Fremdverstehen“ (Dannecker/Englert 2013: 3) bezeichnet werden. Eben darauf zielte
ich mit der Erforschung der Sichtweise und Auffassung der Menschen vor Ort hinsichtlich der
Windenergieanlagen im Isthmus ab.
Die Datenerhebung erfolgte während zweier Feldforschungsaufenthalte in den Jahren
2024 und 2025 im Isthmus von Tehuantepec durch Leitfadeninterviews (erster Aufenthalt) und die
generative Bildarbeit (zweiter Aufenthalt). Leitfadeninterviews wurden im Jahr 2024 mit Mitgliedern
lokaler Institutionen (NGOs, Menschenrechtszentren, indigene Versammlungen) sowie mit
Bewohner*innen des Isthmus geführt. Die insgesamt zehn Interviews (siehe Tabelle eins) fanden
anonym auf Spanisch statt; für die vorliegende Publikation wurden die Aussagen ins Deutsche
übersetzt (Originale in den Endnoten). In den Leitfadeninterviews ging es darum, mehr über die
Lebenswelt der Befragten aus deren Sicht zu erfahren, trotz der Leitfadenstrukturierung wurde
Freiraum für individuelle Erzählungen gegeben (vgl. Dannecker/Vossemer 2013: 160).
Als ergänzende Methode habe ich im Jahr 2025 die von Vera Brandner (2020) entwickelte
generative Bildarbeit mit Kindern und Jugendlichen ab zehn Jahren im schulischen Kontext
und mit Studierenden einer Universität der Region durchgeführt. Diese fotografisch-visuelle,
partizipative Methode ermöglichte einen direkten Zugang zu den Erfahrungen junger Menschen,
die als Expert*innen ihrer eigenen Lebenswelt aktiv in die Forschung eingebunden wurden. Da
sich meine Arbeit vorrangig auf Kinder und Jugendliche konzentriert, war ihre Einbeziehung in den
Forschungsprozess von besonderer Relevanz. Brandner beschreibt die generative Bildarbeit als
einen „qualitativen, prozessorientierten methodischen Rahmen, basierend auf fotografischer Praxis,
[der] zum gemeinsamen Forschen und Arbeiten […] eingesetzt werden“ (Brandner 2020: 117) soll.
In meiner Forschung bedeutete dies, dass die Kinder und Jugendlichen selbst Fotos aufnahmen
(maximal zwei Fotos pro Person), die ihre alltägliche Wahrnehmung der Windräder widerspiegelten.
Anschließend wurden die Aufnahmen gemeinsam in der Gruppe sortiert und Kategorien zugeordnet.
Ich nahm dabei eine beobachtende Position ein. Durch ihre Mitwirkung fungierten die Kinder und
Jugendlichen nicht nur als Forschungssubjekte, sondern sie waren aktive Mitforschende. Insgesamt
habe ich mit 28 Teilnehmer*innen an zwei Schulen und mit 15 Teilnehmer*innen einer Universität
(siehe Tabelle eins) gearbeitet.
Zur Auswertung der Daten wurde die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring eingesetzt (vgl.
Mayring/Fenzl 2014: 543). Dabei wurden auch forschungsethische Aspekte reflektiert: Qualitative
Forschung kann keine „absolute Wirklichkeit“ abbilden, sondern stets nur Wahrscheinlichkeiten,
gefiltert durch die Perspektive der forschenden Person (vgl. Reichertz 2014: 69). Mein
Forschungsdesign ermöglichte mir, mit Menschen vor Ort in Kontakt zu treten und von deren
Sichtweise und täglichen Erfahrungen zu lernen. Ich betrachte die Menschen vor Ort als Expert*innen
ihrer Lebenswelt, deren Wissen bei ökonomischen Großprojekten häufig außenvorgelassen wird
(vgl. Lehmann 2019: 141). Diese Missachtung fußt auf einer „Kolonialität des Wissens“ und mithin
auf dem Umstand, dass nicht alle Formen von Wissen als solches anerkannt werden. Stattdessen
wird vorrangig das aus „dem aufklärerischen Europa“ (Zuckerhut 2016 6) stammende Wissen
akzeptiert. Um dem entgegenzuwirken, wird lokales Wissen in der vorliegenden Forschung aktiv in
die Analyse einbezogen. Zudem orientiert sich das Design an den forschungsethischen Leitlinien
der Universität Wien, insbesondere in Bezug auf Anonymisierung und Freiwilligkeit.
Die folgende Übersicht dokumentiert die empirische Datenbasis. Sie enthält die
durchgeführten Interviews und Erhebungen; sämtliche Angaben wurden zum Schutz der Beteiligten
anonymisiert.
Tabelle 1: Datenbasis für die Forschungsauswertung (eigene Darstellung)
4
Ergebnisse: Energiegerechtigkeit und Kinderrechte
Da die Forschungsergebnisse auf qualitativen und partizipativen Methoden basieren, machen
sie ein spezifisches Erfahrungswissen greifbar, das die Alltagsrealitäten der lokalen Bevölkerung
sichtbar macht. Durch den partizipativen Forschungsansatz wurden u.a. die Perspektiven von
Kindern und Jugendlichen fokussiert. Aus kinderrechtlicher Sicht sind diese Wahrnehmungen von
hoher Relevanz und stellen eine eigenständige Form von Evidenz dar. Das in Artikel 12 der UN-
Kinderrechtskonvention verankerte Recht auf Gehör und Beteiligung verpflichtet dazu, die Stimmen
von Kindern ernst zu nehmen (vgl. UN, Art. 12).
Ausgehend vom theoretischen Verständnis Sozialer Arbeit als Menschenrechts- und
Kinderrechtsprofession (vgl. Staub-Bernasconi 2018) und in Anlehnung an das Konzept des Green
Social Work von Dominelli (2012) wird Soziale Arbeit als Akteurin verstanden, die im Kontext der
Energiewende auf Verletzungen grundlegender Rechte aufmerksam macht. Im Folgenden werden
ausgewählte Forschungsergebnisse vorgestellt, die im Zusammenhang mit dem Schutz von
Kinderrechten stehen. Der Fokus liegt dabei auf den Themenfeldern Arbeit, Bildung und Kultur, da
sich strukturelle Veränderungen in diesen Bereichen besonders stark auf die Rechte von Kindern
und Jugendlichen auswirken.
4.1 Energiewende und veränderte Arbeitswelten
Das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard ist eng mit der Verwirklichung anderer
Kinderrechte, etwa auf Bildung, Teilhabe und Entwicklung, verknüpft (vgl. UN, Art. 27, 32). Im Kontext
der Energiewende wird deutlich, dass Veränderungen der Arbeitsrealitäten in Landwirtschaft und
Fischerei die ökonomischen Lebensgrundlagen vieler Familien beeinträchtigen und damit auch
die Rechte von Kindern und Jugendlichen auf Schutz, Entwicklung und Zukunftsperspektiven
berühren. Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession (vgl. Staub-Bernasconi 2018) muss soziale
Ungleichheiten und Menschenrechtsverletzungen sichtbar machen. Dominelli (2012) erweitert
diese Perspektive in ihrem Konzept der Green Social Work um die sozialökologische Dimension:
Sie fordert ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte miteinander
zu denken. Im Folgenden werden die Ergebnisse zum Themenfeld Arbeit in Zusammenhang mit
Kinderrechten analysiert.
4.1.1 Verlust lokaler Arbeitsgrundlagen
Zentrale Themen der Feldforschung waren einerseits die Arbeitschancen durch den Aufbau der
Windparks und andererseits der Verlust bestehender Einnahmequellen in Landwirtschaft und
Fischerei. Ein befragter Landwirt beschreibt die Auswirkungen auf die Fischerei folgendermaßen:
„Die Turbinen erzeugen ein Geräusch und deshalb gibt es kaum noch Garnelen. Die Produktion
ist völlig eingebrochen, sie kommen nicht mehr in die Lagunen wegen den unterirdischen
Geräuschen.“ (Interview a: 19.09.2024)iv Andere Interviewte betonen, dass die Fische aufgrund der
Unruhe verschwinden: „Die Fische ziehen sich ins tiefe Meer zurück. Fischer, die mit traditionellen
Wurfnetzen arbeiten, finden keine Produkte mehr wie vor der Ankunft der Windparks. Manchmal
fangen sie ein bis zwei Kilo, manchmal nichts.“ (Interview c: 28.10.2024)v
Ähnliche Entwicklungen zeigen sich in der Landwirtschaft. Der Rückgang wird vor allem
auf den Flächenverbrauch der Windparks zurückgeführt, da ehemals landwirtschaftlich genutzte
Gebiete durch Zäune und Sicherheitspersonal unzugänglich geworden sind: „Früher gab es mehr
Landwirtschaft, heute ist es wenig. Es hat keine Zukunft, aber letztlich ist es die Landwirtschaft, die
uns versorgt. Und die jungen Leute wandern aus, weil sie hier keine Ressourcen haben und nicht
bleiben können.“ (Interview d: 28.10.2024)vi
Diese Wahrnehmung deckt sich mit wissenschaftlichen Studien, die auf die räumliche
Ausbreitung der Windparks, deren Abtrennung durch Zäune und den Rückgang landwirtschaftlicher
und fischereibasierter Arbeitsmöglichkeiten sowie Umweltbelastungen hinweisen (vgl. Huesca-
Pérez/Sheinbaum-Pardo/Köppel 2016: 119f.). Für die Soziale Arbeit stellt sich hier die Frage, wie
der Verlust ökonomischer Lebensgrundlagen mit sozialer Ungleichheit verwoben ist. Wird das Recht
der Familien auf menschenwürdige Arbeit (vgl. UN, Art. 32) eingeschränkt, betrifft dies unmittelbar
das Recht der Kinder auf angemessene Ernährung, Bildung und Entwicklung (vgl. UN, Art. 27).
4.1.2 Eingeschränkte Zukunftsperspektiven junger Menschen
Dass die Landwirtschaft im Isthmus keine Perspektive mehr bietet, bestätigen auch die Ergebnisse
der Forschung mit Schüler*innen. Auf die Frage, ob sie sich eine Zukunft in der Landwirtschaft
vorstellen könnten, antworteten sie durchgehend mit Nein. Landwirtschaft gilt nicht mehr als
realistische Option, da sie kein stabiles Einkommen mehr bietet. Ein Schüler fasst zusammen: „Ich
kann mich nicht der Landwirtschaft widmen […] jetzt, da es Auswirkungen der Unternehmen auf die
Umwelt gibt, kann man davon nicht mehr so gut leben.“ (GB2: 22.05.2025, Transkript)vii
Die Aussage verdeutlicht, dass die ökologischen Transformationen unmittelbar auf
Zukunftsorientierungen wirken (vgl. UN, Art. 28–29). Aus sozialarbeiterischer Perspektive dürfen
Kinder und Jugendliche demnach nicht nur als indirekt Betroffene ökonomischer Umbrüche
begriffen werden. Viel eher sind sie eigenständige Träger*innen von Rechten, deren Zukunftsräume
durch die Energiewendevorhaben stark verändert werden.
4.1.3 Neue Prekarität am grünen Arbeitsmarkt
Während Schüler*innen über eingeschränkte Zukunftsperspektiven sprechen, erleben Studierende
die Auswirkungen der Energiewende auf den Arbeitsmarkt bereits unmittelbar. Studierende des
technischen Studiengangs der erneuerbaren Energien könnten vor allem bei der Instandhaltung
der Turbinen tätig werden, berichten aber von prekären Arbeitsbedingungen: „Es gibt einen
Arbeitsmarkt, allerdings sind die Arbeitszyklen zu kurz […]. [M]anchmal dauert die Wartungsphase
nur drei Monate und dann weiß man schon nicht mehr, ob der Vertrag verlängert wird.“ (GB3:
04.09.2025, Transkript)viii Hinzukommt, dassvielelokaleFachkräftetrotzeinschlägigerStudiengänge
zusätzliche, kostenpflichtige Zertifizierungen benötigen: „Fast alle Windparks verlangen für eine
Arbeitsanstellung die PWO-Zertifizierung [=Permit to Work Offshore], aber diese kostet rund 2000
bis 3000 US-Dollar. Für uns als Studierende ist das finanziell nicht machbar.“ (GB3: 04.09.2025,
Transkript)ix
Diese strukturellen Hürden verdeutlichen, dass selbst qualifizierte junge Menschen kaum
stabile Anstellungen finden. Die Energiewende erzeugt damit neue Formen sozialer Ungleichheit,
ein zentrales Thema sozialökologischer Gerechtigkeit (vgl. Husi 2024).
Zusammenfassend zeigt sich ein generationenübergreifendes Spannungsfeld zwischen
Hoffnung und Enttäuschung: Die Windparks werden als Fortschritt wahrgenommen, sie begünstigen
aber auch Ausschlussmechanismen. Während Studierende bereits die Prekarität der neuen
Arbeitswelterfahren,erlebenSchüler*innendieBegrenzungihrerZukunftsmöglichkeiten,traditionelle
Erwerbsformen verschwinden. Energiewendeprojekte stellen somit soziale und menschenrechtliche
Transformationsprozesse dar, die einer sozialarbeiterischen Mitgestaltung bedürfen. Soziale Arbeit
muss sozialökologische Gerechtigkeit dabei in Zusammenhang mit Arbeitsgerechtigkeit setzen
und Bedingungen fördern, unter denen Kinder und Jugendliche faire Chancen auf Bildung und
nachhaltige Existenzsicherung haben.
4.2 Bildung und kulturelle Identität im Kontext der Energiewende
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Windenergieprojekte im Isthmus von Tehuantepec
Bildungslandschaften und kulturelle Ausdrucksformen verändert haben. Während der Ausbau
der Windparks neue technische Studiengänge, Forschungsfelder und berufliche Perspektiven
eröffnet, berichten viele Jugendliche und Familien auch vom Verlust kultureller Lebendigkeit und
gemeinschaftlicher Räume. Diese Ambivalenz zwischen Modernisierung und kultureller Erosion
prägt die Wahrnehmung vieler Befragter.
4.2.1 Neue Bildungsräume und selektive Zugänge
Den Studierenden zufolge sind die Windenergieanlagen im Isthmus von Tehuantepec mit neuen
Bildungschancen verbunden. Mit der Errichtung der Windparks entstanden Studiengänge im
Bereich der erneuerbaren Energien; nationale Stipendienprogramme ermöglichten einigen
Jugendlichen den Zugang zu einer entsprechenden Ausbildung. Eine Studentin beschreibt diesen
Wandel folgendermaßen: „Mit der Ankunft der Windparks in dieser Region entstanden auch neue
Forschungsschwerpunkte […]. Es eröffnete sich ein großes Forschungsfeld […]. Es entstanden
spezialisierteMasterstudiengänge,diegenauaufdieseRegionausgerichtetsind.“(GB3:04.09.2025,
Transkript)x Auch in Bezug auf technologische Bildung und ein sich wandelndes Technikverständnis
wird ein Effekt betont: „Als die Windräder kamen, begann die Bevölkerung, sich mehr für Technologie
und Wissenschaft zu interessieren. Ich glaube, dass diese Projekte es ermöglicht haben, dass
sich schon Kinder und Jugendliche stärker mit Ingenieurprojekten auseinandersetzen.“ (GB 3:
04.09.2025, Transkript)xi
Diese Beobachtungen lassen sich als Ausdruck einer neuen Bildungslandschaft deuten.
Zugleich wird jedoch deutlich, dass diese neuen Bildungszugänge nicht universell verfügbar sind.
Eine Teilnehmerin relativiert: „Die Bildungsmöglichkeiten sind etwas begrenzt […]. In höheren
Bildungsstufen wird die Unterstützung geringer, es ist ein Prozess der Selektion.“ (GB 3: 04.09.2025,
Transkript)xii Der durch die Windenergieprojekte eröffnete Bildungsaufstieg steht demnach nur
einem kleinen Teil der Jugendlichen offen. Diese Selektivität verweist auf bestehende soziale
Ungleichheiten beim Bildungszugang und damit auf zentrale Themen der Sozialen Arbeit: Teilhabe
und Chancengerechtigkeit.
4.2.2 Rückgang kultureller Ausdrucksformen
Parallel zur technologischen Bildungsorientierung berichten Jugendliche und Erwachsene von
einem Rückgang kultureller Lebendigkeit und öffentlicher Ausdrucksformen. Eine Schülerin
beschreibt diesen Wandel so: „Früher wurde die Kultur stark gefördert […], es gab Musik, Malerei,
Fotoausstellungen. Aber in letzter Zeit hat es keine Gelegenheit mehr gegeben, so etwas wieder zu
machen.“ (GB 1: 17.04.2025)xiii Menschen im Isthmus deuten diesen Rückgang als „Kulturverlust“,
der sich im Schwinden traditioneller Kleidung, Musik und Sprache zeigt: „Es gibt nicht mehr so viele
Menschen in traditioneller Kleidung, Musik und Tanz werden weniger gepflegt, die indigene Sprache
wird kaum noch gesprochen.“ (Interview 3: 16.10.2024)xiv Befragte führen dies auf Landverbrauch,
touristische Infrastruktur (Hotels, Supermärkte) und die Verdrängung kultureller Vereinigungen
zurück.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die technologischen Bildungsangebote neue
Chanceneröffnen(können),abersiedürfennichtzurweiterenEntwertungkulturellerAusdrucksformen
führen. Eine sozialökologisch gerechte Energiewende muss daher sowohl Bildungs- als auch
Kulturrechte integrieren: das Recht auf Teilhabe an Wissen und das Recht, kulturelle Identität zu
bewahren.
Fazit
ÖkologischeTransformationenwiederAusbauerneuerbarerEnergienumfassennichtalleintechnische
oder ökonomische Prozesse, sondern greifen tief in soziale und kulturelle Lebenszusammenhänge
ein. Die im Isthmus von Tehuantepec erhobenen Wahrnehmungen von indigenen Kindern und
Jugendlichen zeigen, dass eine gerechte Energiewende Kinderrechte einschließen muss – ein
Perspektivwechsel, der für lokale und globale Debatten um sozial-ökologische Gerechtigkeit zentral
ist.
Die präsentierten Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass die Veränderungen,
welche mit der Energiewende einhergehen, teils widersprüchliche Wirkungen nach sich
ziehen: Während neue Bildungswege und berufliche Perspektiven eröffnet werden, kommt es
zugleich zu sozialen Exklusionen, kulturellem Verlust und einer wachsenden Unsicherheit über
Zukunftschancen. Als Menschenrechtsprofession ist Soziale Arbeit gefordert, auf strukturelle
Ungleichheiten und Rechteverletzungen aufmerksam zu machen, und zwar auch im Rahmen
globaler Transformationsprozesse. Im Sinne einer Green Social Work müssen dabei ökologische
Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte als untrennbare Handlungsebenen
verstanden werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Green Social Work um eine kinderrechtliche
Dimension erweitert werden sollte: Kinder und Jugendliche sind nicht nur Betroffene ökologischer
Veränderungen, sondern zentrale Akteur*innen in der Auseinandersetzung um Zukunft, Teilhabe
und Gerechtigkeit.
Obwohl die Studie regional im Süden Mexikos verortet ist, reichen ihre Implikationen weit
über den Globalen Südens hinaus. Auch in Europa zeigen Fallstudien zu Windparks, beispielsweise
in Portugal und Spanien, begrenzte Arbeits- und Teilhabechancen (vgl. Delicado/Figueiredo/Silva
2016; Simón/Copena/Montero 2019). Soziale Arbeit sollte daher lokale wie globale Macht- und
Verantwortungsverhältnisse zugleich in den Blick nehmen.
Abschließend lässt sich festhalten: Eine sozial-ökologisch orientierte Soziale Arbeit
kann wesentlich dazu beitragen, eine gerechtere und menschenrechtsbasierte Gestaltung der
Energiewendezufördern. Dazugehörtauch, dieStimmenvonKindernundJugendlichenkonsequent
einzubeziehen und ihre Rechte als zentralen Maßstab sozialer und ökologischer Gerechtigkeit zu
verankern.
Verweise
i
Die folgenden Darstellungen stützen sich auf den Definitionsversuch der UN-Studie Martínez Cobo Study (1981), einer Studie zur
Diskriminierung indigener Bevölkerungsgruppen. Die Studie definiert indigene Völker anhand von drei Faktoren: den historischen
Hintergründen der Unterwerfung ausgehend von geographisch von außen kommenden Kolonialist*innen, der aktuellen Benachteiligung
und der Differenzierung der Gruppen aufgrund von eigenen kulturellen Mustern und ethnischen Identitäten, welche weitergegeben
werden müssen, um deren fortlaufende Existenz sicherzustellen (vgl. Kuppe 2004: 43f.).
ii Bei der im Jahre 2007 verabschiedeten UN-Deklaration handelt es sich nicht um rechtsverbindliche Verpflichtungen, sondern um einen
internationalen Standard (vgl. UN 2007, Art 18).
iii Die ILO verabschiedete 1957 die Konvention 107, welche 1989 überarbeitet und durch die Konvention 169 ersetzt wurde. Diese stellt
bis heute die einzige international völkerrechtlich verbindliche Norm dar (vgl. MacKay 2002: 8ff.). Der Artikel 15 der ILO-Konvention
richtet sich an das Konsultationsrecht indigener Völker, besonders in Bezug auf die Nutzung, Bewirtschaftung und Erhaltung natürlicher
Ressourcen, die zu ihrem Land gehören (vgl. ILO 1989, Art 15).
iv
„Las turbinas, no importa la distancia que se ubique del mar, […] esa es la causa por la que ya no se logra mucho camarón […] ha
disminuido totalmente la producción de camarón. Ya no se acercan por el ruido subterráneo.“ (Interview a: 19.09.2024, Transkript)
v „Los peces se alejan al mar profundo. Los pescadores artesanales, o sea, que van pescando con atarraya, ya no encuentran producción
como antes de la llegada de esos parques eólicos. A veces pescan un kilo, dos kilos, a veces no pescan nada.“ (Interview c: 28.10.2024,
Transkript)
vi „Anteriormente pues había más agricultura, hoy ya es poca. Como que no tiene futuro, pero pues finalmente la agricultura es donde
nosotros comemos […] Eso podría ser uno, y lo otro también, que sobre todo lo jóvenes emigran. Porque como no tienen recursos aquí,
ya no se quedan.“ (Interview d: 28.10.2024, Transkript)
vii „No me puedo dedicar a la agricultura […] ahora como ha tenido un impacto en las empresas con lo que es la contaminación, ya no
se puede vivir tanto de eso.“ (GB2: 22.05.2025, Transkript).
viii
„Hay como una bolsa de trabajo disponible […] sin embargo, los ciclos de trabajo son demasiado cortos […] a veces el ciclo de
mantenimiento es por tres meses y ya no sabes si te van a renovar el contrato.“ (GB3: 04.09.2025, Transkript)
ix
„Casi todos los parques para que podamos acceder al trabajo piden la certificación PWO, pero esa certificación cuesta al rededor
de 2000 o 3000 dólares. Para nosotros que somos alumnos, no tenemos esa solvencia económica para adquirirla.“ (GB3: 04.09.2025,
Transkript).
x
„La llegada de los parques eólicos de esta región permitió también la llegada de nuevos focos en la investigación […] Se abrió un
campo de investigación muy grande y permitió de cierta forma algunos programas […] fueron las maestrías ya especializadas para
precisamente esta zona.“ (GB3: 04.09.2025, Transkript)
xi
„Cuando comenzaron a llegar los aerogeneradores […] la gente empezó a abrir su mentalidad e interesarse más por temas de
tecnología y ciencia. Creo que a partir de estos proyectos se ha permitido que desde niños o jóvenes se acerquen más a proyectos de
ingeniería.“ (GB3: 04.09.2025, Transkript)
xii
„Podría decir que sí es un poco limitada […] obviamente los apoyos son un poco limitados ya cuando son en grados mayores.
Entonces, sí es un proceso selectivo.“ (GB3: 04.09.2025, Transkript).
xiii
„Antes apoyaban mucho la cultura […] había música, pintura, organizaban exposiciones fotográficas. Pero últimamente no se ha
tenido la oportunidad de volver a hacer eso.“ (GB 1: 17.04.2025).
xiv
„Ya no hay tanta gente con los vestidos tradicionales […] ya no se hacen las mismas actividades, ya no se habla mucho la idioma
indígena.“ (Interview 3: 16.10.2024, Transkript)
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Über die Autorin
Lena Dege-Barron, MA
Doktoratsstudierende an der Universität Wien und Stipendiatin der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften (ÖAW), des Österreichischen Austauschdienstes (OeAD) sowie des Internationalen
Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK) Wien. Als Sozialarbeiterin und Sozialforscherin
mit internationaler Erfahrung forscht sie zu Kinderrechten, Kinderarbeit, dem Rechtspluralismus
indigener Völker Lateinamerikas und Energiegerechtigkeit.