"Bam oida, jetzt haum ma a hittn". Oder: Wie gründet und organisiert sich ein Jugendzentrum in einer ländlichen Gemeinde?

Abstract

Einige Gemeinden in Niederösterreich haben den Bedarf an offener Jugendarbeit erkannt und dementsprechende Angebote gesetzt. In Loosdorf gibt es dem entsprechend seit Oktober 2008 ein Jugendzentrum. In dieser Arbeit werden idealtypische Handlungsempfehlungen, die für ein Jugendzentrum im ländlichen Raum von Bedeutung sind, vorgestellt. Anhand eines heuristischen Modells werden die aus der Forschung gewonnenen Erkenntnisse mit der gegenständlichen Literatur gegenübergestellt und durch praktische Beispiele des Jugendzentrums Loosdorf ergänzt und näher erklärt. Grundlage für die Errichtung eines Jugendzentrums ist die Auseinandersetzung mit dem gegenständlichen Sozialraum, sowie die Erforschung und Erkundung der Lebenswelten der genannten Zielgruppe. Die Lebenswelten der Jugendlichen wurden durch Stadtteilbegehungen erkundet und in die Analyse flossen Findings aus den Gruppendiskussionen und Interviews mit Schlüsselpersonen ein. Das aus der Forschung entstandene heuristische „Tempelmodell Jugendzentrum“ zeigt die Elemente, die für ein Jugendzentrum im ländlichen Raum wichtig sind. Das Dach der Abbildung stellt die Rahmenbedingungen dar. Dieses Dach wird wiederum von 3 „Säulen“ getragen. Die Freizeitgestaltung bildet eine dieser drei Säulen. Die anderen beiden tragenden „Säulen“ sind zum einen die Beratung und zum anderen die sozialräumliche Jugendarbeit. Die Betreuung in einem Jugendzentrum bildet den Boden des Modells. Der gesamte „Tempel“ steht auf dem Fundament der Qualitätssicherung. Das gesamte „Tempelmodell Jugendzentrum“ soll die Grundlage für offene Jugendarbeit in einem Jugendzentrum darstellen und erhebt aufgrund des bereits erwähnten heuristischen Ansatzes keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dient als Basis für Aufbau und Konzeption.
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