Abstract
Eine der besonderen Herausforderungen für Schulsozialarbeit in Österreich als einem relativ jungem und zugleich heterogenem Handlungsfeld besteht in der noch unabgeschlossenen Suche nach einer perspektiveneröffnenden pädagogischen Verständigungsgrundlage zwischen Schule und Sozialer Arbeit auf gleichwertiger Basis. Der Beitrag schlägt als Orientierung ein sozialwissenschaftlich fundiertes Bildungskonzept vor, welches unter Bildung die personale Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbst- und Mitbestimmung, zur Solidarität und Verantwortungsübernahme versteht. Er konkretisiert und spezifiziert diese Bildungsperspektiven dann im Kontext der Auseinandersetzung mit den Schlüsselproblemen unserer Gegenwartsgesellschaft (1), der einfühlsamen Beschäftigung mit den Grundlagen menschlicher Existenz (2), der Erarbeitung von psychosozialen Konfliktkulturen durch die Etablierung demokratischer Verantwortungsräume (3), der Implementierung vielseitiger Zugänge zu den Lerngegenständen (4), der Berücksichtigung sehr unterschiedlicher Lernbedürfnisse durch die Öffnung der Schule nach innen hin zu den Lebenswelten der Kinder/Jugendlichen und nach außen zum näheren und weiteren Sozialraum (5) sowie der verbesserten Abstimmung zwischen dem Bildungs-und Beschäftigungssystem durch den Aufbau lokaler und regionaler Bildungs-, Sozial- und Beschäftigungslandschaften (6). Mit alledem soll ein weiterer Beitrag zur Institutionalisierung und Professionalisierung der Schulsozialarbeit in Österreich geleistet werden.