Abstract
Die Funktion der Interessenvertretung von Non-Profit-Organisationen (NPOs) findet im bisherigen Wirkungsdiskurs vergleichsweise wenig Beachtung und droht damit, in ihrer Bedeutung unterschätzt zu werden. Die vorgestellte Arbeit beschäftigt sich deshalb mit der Frage, worin der (Mehr-)Wert genau dieser Advocacy-Funktion besteht und wie er von Seiten der Organisationen zu fassen und nachzuweisen ist.
Die Ausprägung und Darstellung des Werts sowie die Schwierigkeiten der Erfassung werden ausgehend von den Selbstrepräsentationen der NPOs auf methodischer Grundlage der Grounded Theory beleuchtet. Anhand einer umfassenden Dokumentenanalyse ergeben sich dabei zwei Herangehensweisen:
Der „weiche“ Wert liegt im Selbstanspruch und der Verpflichtung zu Wertorientierung durch die NPOs selbst. Er spiegelt sich ideell in Wertvorstellungen wider und ist damit nicht objektiv darstellbar. Der „harte“ Wert einer gelungenen Umsetzung der Advocacy-Arbeit zeigt sich hingegen erst in erreichten Wirkungen. Evaluationen bieten hierbei die Möglichkeit einer begründeten Annäherung an den Wert durch Veranschaulichung der (Wirkungs-)Ergebnisse und ihrer Entstehungsprozesse.
Für eine Bewertung der Advocacy-Funktion müssen beide Sichtweisen bedacht werden: die nicht zu evaluierende, ideelle Bedeutung der Arbeit ebenso wie „harte“ Werte, die durch Transparenz hinsichtlich Effizienz und Effektivität in der Arbeitsweise den Ansprüchen externer Stakeholder entgegen kommen.