Abstract
Inwieweit gewünschte Sexualität im Falle von Pflegebedürftigkeit gelebt werden kann, wird wesentlich durch die Umgebungsbedingungen der Betroffenen mitbestimmt. Dies trifft speziell auch für die Situation von PflegeheimbewohnerInnen zu. Aufgrund der bestehenden Forschungslücke wurde für Vorarlberg untersucht, welche Ausgangsbedingungen für gelebte Sexualität im stationären Pflegebereich vorliegen. An der Triangulationsstudie nahmen 37 von 50 angefragten Vorarlberger Pflegeheimen teil. Mit 33 Pflegedienstleitungen wurden ExpertInnen-Interviews zu den organisatorischen Rahmenbedingungen für gelebte Sexualität durchgeführt. 481 Pflegekräfte wurden per Fragebogen zu ihren Einstellungen zu Sexualität im Alter befragt. Insgesamt legen die Ergebnisse nahe, dass in den Pflegeheimen eine grundsätzliche Aufgeschlossenheit und Öffnung gegenüber dem Thema Sexualität von HeimbewohnerInnen vorliegt. Proaktive und gezielte Handlungs- und Unterstützungsmaßnahmen im Umgang mit diesem Thema sind in den Einrichtungen jedoch wenig verbreitet. Auf Basis der Ergebnisse werden Handlungsempfehlungen für die Klinische Soziale Arbeit sowie Anregungen für weiterführende Untersuchungen abgeleitet.