Abstract
Sowohl die klinische als auch die sozialräumliche Soziale Arbeit müssen zum Ziel haben, die Lebenswelt von KlientInnen breit (im besten Fall ganzheitlich) und in Wechselwirkung mit den sich darin befindlichen Individuen und Gruppen zu thematisieren. Eine sozialräumlich ausgerichtete Soziale Arbeit fordert dabei eine aktive Rolle zur Verbesserung der Lebensbedingungen von KlientInnen – anschließend an oder präventiv zu klinischer Unterstützung – ein. Die Umwelt darf hierbei keine passive oder gar ausschließlich abverlangende Partnerin im Veränderungsprozess von AdressatInnen Sozialer Arbeit sein. Anpassungsleistungen oder Veränderungen im Sinne des Willens von KlientInnen können nicht ausschließlich seitens der KlientInnen Sozialer Arbeit erwartet werden.
Deshalb muss der Sozialarbeit die Aufgabe zufallen, AdressatInnen und Nicht-AdressatInnen Sozialer Arbeit zu ermächtigen, ihre Umwelt selbst zu gestalten, um so Lebensbedingungen für ein gelingendes Leben zu schaffen. Diese partizipativen Prozesse ermöglichen erst klinisch-sozialraumorientierte Soziale Arbeit. Im Artikel wird ein kritischer Abriss der Theorie und Praxis von Sozialraumorientierung dargestellt, um dann anhand von zwei Beispielen die Umsetzung dieser Prozesse zu beschreiben.
Schlagworte: Sozialraumorientierung, klinische Sozialarbeit, Defizitorientierung, Perspektive, Praxis, good practice
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Both clinical and socio-spatial social work must aim to address the environment broadly (in the best case holistically) and in interaction with the individuals and groups within it. Social work that is socially and spatially oriented would require an active role to improve the living conditions of clients afterwards or preventively to clinical support. The environment should not be a passive or even exclusively demanding partner in the change process of addressees of social work. Adaptation services or, in the best case, changes in the sense of the will of the clients cannot be expected exclusively from the clients of social work.
That is why empowering addressees and non-addressees to the extent that they can shape their own environment in order to create living conditions for a successful life is a vital task of social work. These participatory processes enable clinical social space-oriented social work. The article presents a critical outline of the current theory and practice of social space orientation and describes the implementation of these processes by means of two examples.
Keywords: social space orientation, clinical social work, deficit orientation, perspective, practice, good practice