Epistemische Gewalt in der Sozialen Arbeit
Ausgabe 24 (2020)
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Schlagworte

epistemische Gewalt
Postkolonialismus
Sozialarbeitswissen
Kritische Soziale Arbeit
Machtverhältnisse
(Selbst-)Reflexion

Abstract

Der vorliegende Beitrag untersucht, inwiefern traditionelle Soziale Arbeit dazu beitrug und weiterhin dazu beiträgt, gewaltförmige Machtverhältnisse aufrechtzuerhalten. Ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit der historischen Entwicklung Sozialer Arbeit wird aufgezeigt, inwiefern dominierende Wissensbestände traditioneller Sozialer Arbeit epistemisch gewaltförmig sind. Basierend auf den Ergebnissen von Gruppendiskussionen mit in der Sozialen Arbeit tätigen Personen wird herausgearbeitet, wie sich epistemische Gewalt in der Praxis Sozialer Arbeit zeigt und wie sie reduziert werden kann. In den Diskussionen zeigte sich zudem, dass das je individuelle Verständnis von epistemischer Gewalt und Sozialer Arbeit die Wahrnehmung der eigenen Handlungsmacht und der Möglichkeiten, in der täglichen Praxis epistemischer Gewalt entgegenzuwirken, beeinflusst. Abschließend wird die Notwendigkeit von permanenter (Selbst-)Reflexion unter Sozialarbeiter*innen hervorgehoben.

Schlagworte: epistemische Gewalt, Postkolonialismus, Sozialarbeitswissen, Kritische Soziale Arbeit, Machtverhältnisse, (Selbst-)Reflexion

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The article examines the contribution of traditional social work to the maintenance of violent power relations. Through a critical analysis of the history of social work, it will be demonstrated to what extent the prevailing knowledge in traditional social work is epistemically violent. Based on the results of group discussions with persons working within social work, it is carved out how epistemic violence manifests itself in the practice of social work and how it can be reduced. Furthermore, the influence of the definitions of epistemic violence and social work expressed by participants of the group discussions on how they perceive their own power to act and to counter epistemic violence in their daily practice will be shown. Finally, the necessity of permanent (self)reflection among social workers is pointed out.

Keywords: epistemic violence, post-colonialism, social work knowledge, critical social work, power relations, (self)reflection

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