Abstract
Der Beitrag präsentiert die zentralen Ergebnisse meiner Masterarbeit Sozialraumorientierung in den ambulanten Hilfen zur Erziehung in München (2019), in der ich mich mit der Umsetzung des Fachkonzeptes Sozialraumorientierung in der praktischen Arbeit der ambulanten Hilfen zur Erziehung in München beschäftigt habe. In einem quantitativen Fragebogen sollten Fachkräfte der ambulanten Erziehungshilfen einschätzen, inwiefern sie das theoretische Fachkonzept der Sozialraumorientierung nach Wolfgang Hinte in ihrer praktischen Arbeit umsetzen (können).
Es stellte sich heraus, dass die praktische Umsetzung insgesamt von den theoretischen Ansätzen des Fachkonzeptes abweicht, und dass die Art der Umsetzung je nach gebildeten Gruppen unterschiedlich sein kann. Grundsätzlich wurde deutlich, dass die Fachkräfte ihr Handeln sehr an den Ressourcen und Stärken der Adressat*innen orientieren. Im Gegensatz dazu nehmen der jeweilige Sozialraum und dessen Potentiale und Ressourcen eine untergeordnete Rolle ein. Insbesondere eine systematische Erschließung sowie strukturiertes Bereitstellen dieser Ressourcen finden kaum statt. Zudem sind institutionelle Gegebenheiten sowie Schulungsmöglichkeiten – letztere gibt es nur in geringem Umfang – ebenfalls von Bedeutung. Insgesamt betrachtet, arbeitet die überwiegende Mehrzahl der befragten Fachkräfte ressourcenorientiert, eine differenzierte und umfassende Einbeziehung der sozialen Räume der Adressat*innen findet selten statt.
Schlagworte: ambulante Erziehungshilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Sozialraumorientierung, Sozialräume, sozialräumliche Soziale Arbeit, SGB VIII, quantitative Befragung
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The article presents the central results of my master thesis Social Space Orientation in Outpatient Help for Education in Munich (2019), which deals with the implementation of the concept of Social Space Orientation in the practical work of outpatient educational support in Munich In a quantitative questionnaire, professionals in outpatient educational support were asked to assess the extent to which they (could) implement the theoretical concept of social space orientation according to Wolfgang Hinte in their practical work.
It turned out that the practical implementation deviates from the theoretical approaches of the concept and that the way of implementation can vary depending on the groups formed. Basically, it can be said that the professionals orientate their actions very much on the resources and strengths of the addressees. In contrast, the respective social space and its potentials and resources play a subordinate role. Especially a systematic development and structured provision of these resources hardly takes place. In addition, institutional conditions and training opportunities – the latter only exist to a limited extent – are also important. All in all, most of the surveyed professionals work in a resource-oriented manner, but a differentiated and comprehensive inclusion of the social spaces of the addressees is rarely carried out.
Keywords: outpatient educational assistance, child and youth welfare, social room orientation, social rooms, social work in social rooms, SGB VIII, quantitative survey