Macht im Maßnahmenvollzug
Ausgabe 26 (2022)
PDF
HTML

Schlagworte

Maßnahmenvollzug
psychisch
kranke
Straftäter*innen
Machttechniken
Widerstand
Zwangskontext
Straftäter

Abstract

In diesem Artikel wird der Frage nachgegangen, mit welchen Machttechniken psychisch kranke Straftäter*innen, die im österreichischen Maßnahmenvollzug angehalten werden, konfrontiert sind und mit welchen widerständigen Praxen sie auf diese Herausforderungen reagieren. Theoretischer Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass Subjekte danach streben, Autonomie herzustellen, indem sie subjektiv sinnvolle Praxen bedienen, um die individuellen Möglichkeitsräume zu erweitern. Mittels qualitativer Forschung mit Betroffenen und unter Anwendung offener Kodierverfahren konnten zentrale Machtstrategien im Maßnahmenvollzug identifiziert werden: Strafen und Privilegien, Fixierung und Isolierung, Zwangsmedikation und Zwangsheilung, Überwachung und Kontrollen sowie die ‚Macht der unbestimmten Dauer‘. Diese Machttechniken werden im Folgenden beschrieben und die daraus resultierenden widerständigen Praxen und ihre Auswirkungen auf die Handlungsfähigkeit der Insass*inn*en und Patient*inn*en aufgezeigt.

PDF
HTML