Abstract
In diesem Beitrag werden einige der zentralen Themen bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen und der Sozialen Arbeit anhand einer Situation der Überforderung und der Irritation analysiert, die ich während meines Freiwilligen Sozialen Jahres erlebt habe: Der Weigerung einer Frau mit kognitiven Behinderungen, die organisationsüblichen Routinen zu befolgen. Ziel ist es, anhand der 20-minütigen Erfahrung die zentralen Herausforderungen eines Handlungsfeldes erkennbar zu machen. Dabei wird die These vertreten, dass die Reflexion eines konkreten Beispiels aus der Praxis es erlaubt, Spannungsfelder sowie zumeist verborgene Aspekte zu beleuchten und im Handeln wie in der Forschung mitzudenken. Im vorliegenden Fall war die Situation Anlass, allgemeine Fragen zu Inklusion am Arbeitsmarkt, Empowerment, Chancen der Selbstbestimmung und Autonomie hinsichtlich der eigenen Mobilität zu reflektieren. Der Beitrag zeigt zudem, auf welche Weise die Beziehung zwischen Helfenden und Menschen mit Behinderungen von Machtasymmetrien und permissiver Reziprozitätsverweigerung geprägt ist.