Intersektionale Soziale Arbeit mit Migrant:innen aus FGM/C-praktizierenden Communities

Abstract

Der Artikel befasst sich mit intersektionalen Ansätzen der Sozialen Arbeit im Kontext der Beratung und Begleitung von Migrant:innen aus FGM/C-praktizierenden Communities. Grundlage bildet eine in den Jahren 2020 und 2021 durchgeführte Studie mit Peer- und Fachexpert:innen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich zum Haltungswandel gegenüber FGM/C. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass eine intersektionale Perspektive auf gesellschaftlicher, institutioneller und Interaktionsebene Voraussetzung dafür ist, Herrschafts- und Ungleichheitsverhältnisse in ihrer Verwobenheit sichtbar machen zu können. Im Kontext sozialarbeiterischer Praxis bedeutet dies, öffentliche Diskurse zu FGM/C kritisch zu reflektieren sowie staatliche Aufträge und eigene Wertvorstellungen auf diskriminierende Normvorstellungen hin zu überprüfen. Zugleich ermöglicht der Ansatz, in Fallanalysen nicht nur auf die Beendigung von FGM/C hinzuwirken, sondern auch migrationsspezifische Erfahrungen, Diskriminierungen und alltagsbezogene Anliegen von Adressat:innen in den Blick zu nehmen. Damit leistet eine intersektional ausgerichtete Soziale Arbeit einen Beitrag zur Entstigmatisierung von FGM/C und schafft die Bedingungen, die eine kritische Auseinandersetzungen sowie nachhaltigen Haltungswandel erst ermöglichen.

Schlagworte: Female Genital Mutilation/Cutting (FGM/C), Intersektionalität, soziale Normen, intersektionale Soziale Arbeit, Prozess des Haltungswandels

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