Abstract
Die vorliegende Publikation untersucht die sozial-ökologischen Auswirkungen des Ausbaus überwiegend europäischer Windenergieanlagen im Isthmus von Tehuantepec (Südmexiko) auf indigene Kinder und Jugendliche. Im Zentrum stehen dabei Arbeitsperspektiven, Bildungschancen und kulturelle Praktiken. Methodisch kombiniert die Studie qualitative Leitfadeninterviews mit der generativen Bildarbeit nach Brandner, um die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen aktiv einzubeziehen. Analytisch stützt sie sich auf das Konzept der Energiegerechtigkeit, theoretisch auf Dominellis Green Social Work und die Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Kinderrechte, insbesondere das Recht auf Bildung, Entwicklung und kulturelle Identität, durch die Windenergieprojekte beeinträchtigt werden können. Gleichzeitig eröffnen sich begrenzte neue Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, die jedoch oft prekär und mit strukturellen Hürden verbunden sind. Die Forschung unterstreicht die Bedeutung von partizipativen Prozessen und von der Einbeziehung lokaler Akteur*innen für eine sozial-ökologisch gerechte Energiewende. Für die Soziale Arbeit liefert sie die wichtige Ableitung, dass Menschen- und Kinderrechte im Kontext globaler Transformationsprozesse konsequent gesichert und Kinder als aktive Akteur*innen in Fragen der Gerechtigkeit, Teilhabe und nachhaltigen Entwicklung berücksichtigt werden müssen.
Schlagworte: Windenergie, Energiegerechtigkeit, indigene Kinder und Jugendliche, sozial-ökologische Auswirkungen, partizipative Forschung, Kinderrechte, Green Social Work