Die Einführung der Kindergrundsicherung in Österreich. Ein Modell der Volkshilfe
Ausgabe 20 (2018)
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Schlagworte

Chancengerechtigkeit
Kinderarmut
Kindergrundsicherung
Selbstwirksamkeit
sozioökonomischen Benachteiligung
Partizipation
Teilhabe
Verwirklichungschancen

Abstract

18 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Österreich wachsen unter Bedingungen sozioökonomischer Benachteiligung auf. Die Kinderarmutsforschung belegt, dass materieller Mangel sich auf die gesundheitliche, soziale und kulturelle Entwicklung negativ auswirkt und sich damit in allen Dimensionen des kindlichen Lebens manifestiert. Finanzieller Mangel verhindert gesellschaftliche Teilhabe, ein Aufwachsen im Wohlergehen, das Ergreifen von Verwirklichungschancen und die Entwicklung von Selbstwirksamkeit. Engagement für Kinder bedeutet in diesem Zusammenhang, eine theoretisch fundierte und praktisch wirksame Strategie gegen Kinderarmut zur Anwendung zu bringen. Im folgenden Artikel wird ein von der Volkshilfe Österreich entwickeltes, staatlich finanzier- und leistbares Modell zur Beendigung von Kinderarmut in Österreich vorgestellt. Durch die Realisierung einer Kindergrundsicherung soll allen Kindern in Österreich unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern ein sicheres und partizipatives Aufwachsen ermöglicht werden, das sie in die Lage versetzt, ihre Potenziale zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit Bürger*innen, die dieses Anliegen teilen und dafür spenden, wird die Volkshilfe in einem Projekt für einen Teil der konkret von Armut betroffenen Kinder deren sozioökonomische Benachteiligung aufheben. Die Umsetzung des Projekts wird sozialwissenschaftlich beforscht, wobei die daraus gewonnenen validen Erkenntnisse dabei unterstützen sollen, eine mehrheitliche Zustimmung der Bevölkerung zu gewinnen und in Folge eine österreichweite Umsetzung zu ermöglichen. Schlagworte: Chancengerechtigkeit, Kinderarmut, Kindergrundsicherung, Selbstwirksamkeit, sozioökonomischen Benachteiligung, Partizipation, Teilhabe, Verwirklichungschancen - 18 percent of all children and adolescents in Austria grow up under conditions of socio-economic disadvantage. Research on child poverty shows that material shortcomings have a negative impact on health, social and cultural development and therefore manifest themselves in all dimensions of the child's life. Financial deficiency prevents participation in society, hinders growing up in well-being, taking chances to develop one’s own potential and self-efficacy. Commitment to children means applying an effective and sustainable strategy – both in theory and practice – against child poverty. The following article presents a fundable and affordable model, developed by the Volkshilfe, to end child poverty in Austria. In addition, the realization of a basic child protection (Kindergrundsicherung) guarantees all children in Austria, regardless of the income of their parents, a secure and participative upbringing, which enables them to develop their potential. Through concrete financial means, existing child poverty will be eliminated over a longer period, and the concept will be monitored by sociological research. The thereby verified results should help to gain majority approval and, as a result, to enable the Austria-wide implementation of the concept. Keywords: equal opportunity, child poverty, basic child security, self-efficacy, socio-economic disadvantage, participation, community, opportunities for development
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