(Un-)Begleitete Elternschaft

Abstract

Zusammenfassung

Menschen mit Lernschwierigkeiten wurde das Recht auf Sexualität, Partnerschaft und insbesondere Elternschaft lange Zeit abgesprochen. Wenngleich sich ein allmählicher Perspektivenwechsel abzeichnet und der Anspruch auf ein gleichberechtigtes Familienleben in der UN-Behindertenrechtskonvention Anerkennung findet, stoßen Betroffene in der Praxis auf Hürden. Passende professionelle Unterstützung, wie die ‚Begleitete Elternschaft‘ im benachbarten Deutschland, steht in Österreich in keinem vergleichbaren Ausmaß zur Verfügung. Ein Überblick über die Forschungslage und fachliche Auseinandersetzung verweist auf die Randständigkeit der Thematik in der Sozialen Arbeit und die Unterrepräsentation der Stimmen von Menschen mit Lernschwierigkeiten. Basierend auf dem eigenen Masterarbeitsprojekt wird folgend gezeigt, wie die Selbstrepräsentation von Betroffenen im Diskurs behindert wird. Interviews mit Eltern zeigen einstellungsbedingte Barrieren und essentialistische Behinderungsverständnisse im Kinder- und Jugendhilfesystem. Durch die Einbindung elterlicher Perspektiven wird nicht nur das Ziel verfolgt, die (wissenschaftliche) Auseinandersetzung hierzulande voranzutreiben, vor allem sollen Eltern mit Lernschwierigkeiten als vollwertige Akteur:innen im Diskurs gestärkt werden.

 

Abstract

People with learning difficulties have historically been denied sexuality, partnership and particularly parenthood. Despite a gradual shift in attitude and the acknowledgment of the right to equal family life within the UN Disability Rights Convention, affected individuals still face various barriers. In Austria, suitable professional support, such as „accompanied parenthood“ in Germany, is not available to a comparable extent. An overview of the research situation and professional debate points to the marginality of the topic in social work, especially the underrepresentation of the perspective of people with learning difficulties. Based on my own master’s thesis project, this contribution focusses on the obstacles preventing self-representation of affected people in the discourse. Interviews with parents reveal attitudinal barriers and essentialist understandings of disability within the child and youth welfare system. Including parental perspectives aims not only to advance the (scientific) debate, but above all to empower parents with learning difficulties as equal actors in the discourse.

 

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