Drei Jahre Alkoholkonsumverbot am Praterstern in Wien
Ausgabe 25 (2021)
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Schlagworte

Alkoholkonsumverbot
Praterstern
Bahnhof
Marginalisierung
Gentrifizierung
Sozialraumorientierte Soziale Arbeit

Abstract

Dieser Artikel fragt nach den Wahrnehmungen marginalisierter Menschen in Bezug auf das seit April 2018 geltende Alkoholkonsumverbot am Praterstern in Wien. Die Ergebnisse der qualitativen lebensweltlichen Interviews mit marginalisierten Menschen, die nach der Grounded Theory ausgewertet wurden, machen deutlich, wie stark marginalisierte Menschen von neoliberalen Stadtentwicklungspolitiken betroffen sind. Aufgrund ihrer besonderen Abhängigkeit von öffentlichen Sozialräumen stellt der Praterstern für sie eine wichtige lebensweltliche Ressource dar. Vor dem Hintergrund von Aufwertungsprozessen im urbanen Raum entsteht für marginalisierte Menschen besonderer Druck in Form von Verdrängungsprozessen, die verschiedene Verhaltensweisen nach sich ziehen. Die vorliegende Arbeit macht die Notwendigkeit sozialräumlicher Sozialer Arbeit deutlich, zeigt die Bedeutung von öffentlichem Raum für gesellschaftliche Teilhabe auf und lässt jene Menschen zu Wort kommen, die im hegemonialen Diskurs keinen Platz haben.

Schlagworte: Alkoholkonsumverbot, Praterstern, Bahnhof, Marginalisierung, Gentrifizierung, Sozialraumorientierte Soziale Arbeit

 

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This paper aims to examine the perceptions of marginalised people of the alcohol consumption ban at the Praterstern in Vienna, which has been in force since April 2018. The qualitative interviews with marginalized people, which were analysed according to the grounded theory, make clear how strongly marginalised people are affected by neoliberal urban development policies. Due to their particular dependence on public social spaces, the Praterstern represents an important resource as an essential living environment for them. Against the background of revaluation processes in urban space, marginalized people are under particular pressure in the form of displacement processes, which leads to different behaviours. This paper demonstrates the necessity of social-spatial social work, shows the importance of public spaces for social participation, and allows those people who have no place in hegemonic discourse to have their say.

Keywords: alcohol consumption ban, Praterstern, train station, marginalization, gentrification, social-spatial social work

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