Abstract
Die medizinische und gesundheitliche Primärversorgung ist in Österreich einem tiefgreifenden Wandel unterworfen. Besonders in entlegeneren ländlichen Regionen besteht ein Mangel an ÄrztInnen, vor allem an FachärztInnen. Neu geschaffene Primärversorgungseinheiten sollen die ambulante medizinische Primärversorgung stärken und dabei die Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsprofessionen unterstützen. Gleichzeitig werden in den österreichischen Gesundheitszielen die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und die Gewährleistung gesundheitlicher Chancengleichheit genannt; die psychosoziale Versorgung spielt dabei eine zentrale Rolle.
Dieser Beitrag setzt sich auf Basis einer umfassenden empirischen Analyse mit der Abdeckung des Bedarfs an psychosozialer Primärversorgung und mit der Ausgestaltung der interdisziplinären Zusammenarbeit in zwei ländlichen Regionen in der Steiermark auseinander. Dabei werden auch Herausforderungen wie die Zusammenarbeit zwischen Community Nurses und SozialarbeiterInnen mit Aufgaben wie Link Work im Kontext des Social Prescribing in den Blick genommen.