„Ledige“ Mütter, ihre Kinder und die Praxis der Amtsvormundschaft in Niederösterreich (1945–1989)

Abstract

Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse und Erfahrungen einer zweisemestrigen Bachelorprojektwerkstatt diskutiert, die im Studienjahr 2023/24 an der FH St. Pölten (Studiengang Soziale Arbeit) durchgeführt wurde. Im Rahmen der Projektwerkstatt setzten sich Studierende mit der Geschichte der niederösterreichischen Kinder- und Jugendfürsorge in der frühen Zweiten Republik aus interdisziplinärer und geschlechtergeschichtlicher Perspektive auseinander. Der Fokus lag auf dem Umgang der Fürsorge mit „ledigen“ Müttern und ihren Kindern vor dem Hintergrund der gesetzlich vorgeschriebenen Amtsvormundschaft. Der vorliegende Beitrag gibt einen kurzen Überblick zum historischen Kontext, um dann die Umsetzung der Projektwerkstätte sowie zentrale Ergebnisse anhand ausgewählter Arbeiten der Studierenden vorzustellen. Anschließend werden die Vorteile einer interdisziplinären Aufarbeitung der eigenen Professionsgeschichte reflektiert und deren positive Auswirkungen sowie deren mögliches Potenzial für die Ausbildung zukünftiger Sozialarbeiter:innen diskutiert. Schlussendlich beleuchtet der Beitrag, wie das Selbstverständnis der Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession von historischer Aufarbeitung unerforschter Geschichte/n profitiert.

Schlagwörter:
Professionsgeschichte, ledige Mütter, Amtsvormundschaft, Niederösterreich, Zweite Republik, Kinder- und Jugendfürsorge, Sozialarbeitsausbildung, Bachelorprojektwerkstatt

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