Soziale Arbeit im Spiegel der Ökonomisierung. Herausforderungen und Entwicklungspotenziale in der Jugendwohlfahrt.

Abstract

Abstract Dieser Aufsatz stellt vor dem Hintergrund einer zunehmenden Ökonomisierung Sozialer Arbeit damit einhergehende Reformprozesse ins Zentrum. Konkret richtet sich der Fokus auf folgende Themenbereiche: Neue Steuerung, Finanzierung und Qualität. Diese wurden auf Basis der entsprechenden Literatur aufbereitet. Wesentliche Inhalte sind etwa das New Public Management, die Wettbewerbs- und Wirkungsorientierung, Aspekte der Finanzierung, betriebswirtschaftliche Funktionen sowie der Qualitätsdiskurs auf sozialpolitischer, organisatorischer, professioneller/wissenschaftlicher Ebene und der NutzerInnenebene. Die daraus resultierenden Fragestellungen bildeten die Grundlage für die empirische Untersuchung. In diesem Zusammenhang wurden institutionelle Fallstudien in zwei Jugendwohlfahrtsorganisationen in den österreichischen Bundesländern Salzburg und Steiermark durchgeführt. Als Forschungsmethoden kamen ExpertInneninterviews und Gruppendiskussionen zum Einsatz, anhand derer versucht wurde, der Komplexität der Organisationen gerecht zu werden. So wurden sowohl die Geschäftsführungs-, Fachbereichs-/Regionalleitungs- und Einrichtungsleitungs- als auch die MitarbeiterInnenebene mit einbezogen. Dabei werden aktuelle Modernisierungstendenzen in den erwähnten Bereichen im Feld der Jugendwohlfahrt sichtbar, aus denen Herausforderungen auf sozialpolitischer, organisatorischer, professioneller und wissenschaftlicher Ebene hervorgehen. Grundsätzlich wird deutlich, dass in Zukunft hinsichtlich wirtschaftlicher und pädagogisch-inhaltlicher Aspekte Entwicklungsbedarf besteht. Die Hauptaufmerksamkeit müsste demnach sowohl auf eine deutlichere Verschränkung dieser beiden Perspektiven als auch auf eine stärkere Forcierung wissenschaftlicher Auseinandersetzungen gelenkt werden. This paper analyzes current reform processes that are associated with the increased economization of social work. The work focuses in particular on the following subject matters: new control methods, financing and quality. These aspects were investigated on the basis of relevant technical literature. Major topics discussed in the work are New Public Management, competition and effect orientation, aspects of financing, managerial functions and the quality discussion on a sociopolitical, organisational, professional/scientific and user level. The resulting issues provide the basis for the empirical investigation. In connection with this, institutional case studies have been carried out in two youth welfare institutions in the Austrian provinces of Salzburg and Styria. Expert interviews and group discussions were the main research methods used, and efforts were made to reflect the complexity of the organisations in these interviews and discussions. All levels of an organisation are represented in the case studies, including management, divisional/regional management, institutional management and staff. The investigation shows current modernization trends in the above-mentioned areas in the field of youth welfare services, which create challenges on a sociopolitical, organisational, professional and scientific level. The results testify to the fact that there is need for development with regard to both scientific and pedagogical aspects. Attention should therefore be paid to a closer combination of these two perspectives and to the increased promotion of scientific research in this field.
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