Abstract
In der Sozialen Arbeit ist die Erfahrung eines Fehlenden – zumeist in Gestalt eines Mangels – allgegenwärtig. Ein Fehlendes kann etwa dinghaft erfahren werden als ein materieller Mangel, aber auch ethisch als „Verfehlung“, als Abwesendsein eines Menschen, als Fehlen von Gesundheit oder zeitlich als ein Noch-nicht oder ein Nicht-mehr, ein Zu-früh oder Zu-spät. Im Kontext einer universalen Verdinglichungstendenz mag es nun unversehens geschehen, dass, von ihr überlagert, das Fehlen eines Fehlenden als bloßes Nichtvorhandensein gedeutet und so die dem Menschen spezifische vielfältige Erfahrungsweise von Privation übersprungen wird. Dieser aber soll im Folgenden fragend nachgegangen werden.