Abstract
Im Anschluss an das Positionspapier der AG Kindheit/Jugend der OGSA, das letzten Herbst verabschiedet wurde, wird im Beitrag die Frage gestellt und beantwortet, wie es um das österreichische Kinder- und Jugendhilfesystem als Ganzes bestellt ist. Das Positionspapier thematisiert zwar viele einzelne Punkte und formuliert auch sehr konkrete Forderungen, es fehlt aber eine Gesamtperspektive auf das System. Als einer der Verfasser*innen dieses Positionspapiers, knüpfe ich folgend an die Ergebnisse an und formuliere auf Basis von Forschungen und Reflexionsgruppen einen ersten Gesamtblick auf die Kinder- und Jugendhilfe Österreichs. Der Befund lautet zusammengefasst, dass die österreichische Kinder- und Jugendhilfe nach wie vor mehrheitlich paternalistisch, pathologisierend und expertokratisch agiert – trotz innovativer und engagierter Einzelpersonen und Gruppen.