Modell Graz - Organisationstheoretische und entscheidungstheoretische Aspekte einer top-down Reform des Jugendamtes Graz

Abstract

Die Stadt Graz hat mit 2010 ein Projekt umgesetzt, das einen massiven Umbau der Diskussions- und Entscheidungsprozesse sowohl im Jugendamt als auch in der Trägerlandschaft der Jugendhilfe beinhaltet. Die Forschungsfrage dazu lautet: „Ging und geht es in erster Linie um ein Einsparungsmodell und damit um die Entwicklung neuer Steuerungsstrukturen oder in erster Linie um eine fachliche Weiterentwicklung?“ Qualitative Interviews, die zu einem hohen Grad anonymisiert werden mussten, teilnehmende Beobachtung und Dokumentenanalyse zeigen folgende Resultate: Es handelt sich in erster Linie um ein Einsparungsmodell, wo top down Steuerungsstrukturen mit teilweise autoritärer Kultur eingesetzt wurden und werden, die von Groupthink-Phänomenen und Entscheidungskorridoren begleitet sind. Diese begründen eine hohe Wahrscheinlichkeit von fachlichen Fehlentscheidungen.
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