Abstract
In der Sozialen Arbeit hat sich der Konstruktivismus etabliert, ohne dass dieser jedoch ausführlich diskutiert wurde. So stehen mittlerweile realistische Konzeptionen und konstruktivistische nebeneinander. Einer ausführlichen theoretischen Diskussion, so eine häufig vorgebrachte Kritik, würde der Konstruktivismus auch nicht standhalten, weil er einen pragmatischen und einen selbstreferentiellen Widerspruch in sich trägt. In meinem Beitrag argumentiere ich, dass diese sich mit der soziologischen Systemtheorie von Niklas Luhmann aufheben lassen. Auf diesem Wege ließe sich eine erkenntnistheoretische Fundierung der Sozialen Arbeit bewerkstelligen, die sich vom teilweise puren Realismus von Nachbardisziplinen wie der Psychiatrie und Psychologie im Sinne der Betroffenen unterscheidet.
Schlagworte: Konstruktivismus, radikaler Konstruktivismus, Kritik, soziologische Systemtheorie
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Constructivism has been established in social work without being discussed in detail. Thus, realistic and constructivist concepts now stand side by side. A frequently expressed criticism is that constructivism would not stand up to a profound theoretical discussion because it contains a fundamental pragmatic and self-referential contradiction. In this article, I argue that these can be resolved using the sociological systems-theory of Niklas Luhmann. Thus, an epistemological foundation of social work could be achieved, which divers from the partly pure realism of related disciplines such as psychiatry and psychology in the sense of the afflicted.
Keywords: constructivism, radical constructivism, critics, sociological systems theory